Heutzutage gewinnt die pädagogische Beratung immer mehr an Bedeutung und wird zu einer der Hauptaufgaben der Pädagogen. Sie wird in fast allen Bereichen des menschlichen Lebens angeboten und offenbar auch nachgefragt. Da gibt es zum Beispiel Jugendberatungsstellen, Familien- und Eheberatungsstellen sowie Sucht- oder Schuldnerberatungen.
Auch die Erziehung wird heutzutage zu einem immer wichtigeren Thema in der Gesellschaft. Aufgrund der dynamischen Gesellschaft und dem raschen Wandel der modernen Lebensverhältnisse gibt es keine festgelegten und allgemeingültigen Erziehungsmethoden mehr (Weber 1974, S. 86). Erziehung wird somit von Zeit zu Zeit zu einer immer größeren Herausforderung. Außerdem ist sie nicht mehr auf einen bestimmten Teil des Lebens beschränkt, sondern Erziehung findet in den verschiedensten Bereichen statt. Die Schule zum Beispiel hat nicht mehr nur den Auftrag der Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern sie ist auch dazu verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler zu erziehen.
Ich möchte im Verlauf dieser Arbeit herausfinden, ob eine Abgrenzung der Beratung versus Erziehung überhaupt noch möglich ist. Wenn nicht „… dann steht die Beratung in der Gefahr ihr eigenes Gesicht zu verlieren und entweder in Therapie oder in Erziehung aufzugehen“ (Dietrich 1991, S.10). Aus diesem Grund werde ich im Verlauf dieser Arbeit versuchen die komplexen Zusammenhänge der Thematik „Beratung und Erziehung“ näher zu erläutern.
Die folgende Arbeit gliedert sich in mehrere Bereiche. Zu Beginn werde ich den Begriff der Beratung im Allgemeinen sowie die Grundlagen der klientenzentrierten Beratung näher erläutern. Im zweiten Kapitel wird in einem kurzen Exkurs der Erziehungsbegriff dargestellt. Ausgehend von den vorausgehenden Kapiteln folgt darauf die Gegenüberstellung von Erziehung und Beratung, indem ich deren wesentlichen Unterschied sowie Gemeinsamkeiten herausarbeiten werde. Das Fazit am Ende soll diese Arbeit abrunden und schließlich werden im Literaturverzeichnis alle Literaturangaben dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Intention der Arbeit
2. Die Beratung als Grundform pädagogischen Handelns
2.1. Beratung allgemein
2.2. Grundsätze der Beratung
2.3. Rolle des Beraters
2.4. Schaubild des Beratungsprozesses
3. Exkurs: Erziehungsbegriff
3.1. präskriptiver Erziehungsbegriff nach Erich Weber
3.2. deskriptive Begriffsdefinition nach Wolfgang Brezinka
3.3. Modellvorstellungen über den Erziehungsprozess
4. Gegenüberstellung von Beratung und Erziehung
4.1. Unterschiedlichkeiten
4.2. Gemeinsamkeiten
4.3. Schlussfolgerungen
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Intention der Arbeit
Heutzutage gewinnt die pädagogische Beratung immer mehr an Bedeutung und wird zu einer der Hauptaufgaben der Pädagogen. Sie wird in fast allen Bereichen des menschlichen Lebens angeboten und offenbar auch nachgefragt. Da gibt es zum Beispiel Jugendberatungsstellen, Familien- und Eheberatungsstellen sowie Sucht- oder Schuldnerberatungen.
Auch die Erziehung wird heutzutage zu einem immer wichtigeren Thema in der Gesellschaft. Aufgrund der dynamischen Gesellschaft und dem raschen Wandel der modernen Lebensverhältnisse gibt es keine festgelegten und allgemeingültigen Erziehungsmethoden mehr (Weber 1974, S. 86). Erziehung wird somit von Zeit zu Zeit zu einer immer größeren Herausforderung. Außerdem ist sie nicht mehr auf einen bestimmten Teil des Lebens beschränkt, sondern Erziehung findet in den verschiedensten Bereichen statt. Die Schule zum Beispiel hat nicht mehr nur den Auftrag der Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern sie ist auch dazu verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler zu erziehen.
Ich möchte im Verlauf dieser Arbeit herausfinden, ob eine Abgrenzung der Beratung versus Erziehung überhaupt noch möglich ist. Wenn nicht „… dann steht die Beratung in der Gefahr ihr eigenes Gesicht zu verlieren und entweder in Therapie oder in Erziehung aufzugehen“ (Dietrich 1991, S.10). Aus diesem Grund werde ich im Verlauf dieser Arbeit versuchen die komplexen Zusammenhänge der Thematik „Beratung und Erziehung“ näher zu erläutern.
Die folgende Arbeit gliedert sich in mehrere Bereiche. Zu Beginn werde ich den Begriff der Beratung im Allgemeinen sowie die Grundlagen der klientenzentrierten Beratung näher erläutern. Im zweiten Kapitel wird in einem kurzen Exkurs der Erziehungsbegriff dargestellt. Ausgehend von den vorausgehenden Kapiteln folgt darauf die Gegenüberstellung von Erziehung und Beratung, indem ich deren wesentlichen Unterschied sowie Gemeinsamkeiten herausarbeiten werde. Das Fazit am Ende soll diese Arbeit abrunden und schließlich werden im Literaturverzeichnis alle Literaturangaben dargestellt.
2. Die Beratung als Grundform pädagogischen Handelns
2.1. Beratung allgemein
Beratung findet täglich als zwischenmenschliche Interaktion in Familien, Schulen und an Orten, die nicht speziell als Beratungsstelle gelten, statt. Sie begegnet einem beim Alltagsgespräch mit Freunden, beim Einkauf im Modegeschäft oder beim Autokauf. Allerdings werde ich in meiner Hausarbeit genauer auf die pädagogische Beratung eingehen.
Sie wird als Lernhilfe mit dem Ziel, die Handlungs- und Entscheidungskompetenz des Ratsuchenden zu erhöhen, definiert. Die Beratung wird letztendlich dazu gebraucht die Selbsthilfe zu fördern, um die Handlungskompetenz des zu Beratenden zu verbessern
(Hamann 1994, S.30).
„Das Grundmuster einer Beratungssituation besteht darin, dass jemand, der ein Problem hat und damit nicht zurande kommt, bereit und willens ist, sich von einem anderen bezüglich dieses Problems in einem Gespräch helfen zu lassen; dabei kann dieser ‚jemand’ auch eine Gruppe sein“ (Hornstein 1977, S. 37). Daran wird deutlich, dass am Beratungsprozess drei wesentliche Komponenten von großer Bedeutung sind. Das wäre zum einen der Ratsuchende, der nicht mehr in der Lage ist das Problem selbstständig zu lösen und freiwillig eine Beratungsstelle aufsucht. Ihm fehlt es an Orientierung und eventuelle Lösungsmöglichkeiten sind ihm nicht bekannt. Ein weiteres Element ist der Berater, auf den ich im weiteren Verlauf noch etwas genauer eingehen werde. Er dient oftmals als Informations- und Unterstützungshilfe zur Entscheidung. Seine Aufgabe besteht darin die „Lernprozesse in Gang zu setzen“ (Hamann 1994, S.30) und die Selbsthilfe des Ratsuchenden maßgeblich zu fördern.
Im Zentrum der Beratung steht letztendlich das Beratungsproblem, das vom Ratsuchenden selbst festgelegt wird. Dies muss bereits am Anfang geklärt und im Laufe der Beratung durch die kritische Auseinandersetzung mit sich selbst behoben werden.
Ursachen für die Beratung sind vor allem lebenspraktische, soziale, seelische, körperliche und wirtschaftliche Schwierigkeiten (Belardi 1996, S. 32). Besonders in der heutigen Gesellschaft gibt es aufgrund der veränderten Lebensverhältnisse und des Wertewandels einen wachsenden Orientierungsbedarf.
2.2. Grundsätze der Beratung
Bei der pädagogischen Beratung gibt es bestimmte Grundsätze die eingehalten werden müssen, damit die Beratung erfolgreich abläuft. Eines dieser Kriterien ist, dass die Entscheidungsfreiheit des Ratsuchenden unbedingt gewährleistet sein muss. Der Berater muss ihm einen gewissen Freiraum lassen sich zu entscheiden, ob er den Rat annimmt oder nicht. Denn wenn er die Entscheidung nicht hundert Prozent vertritt, wird er auch weniger bereit sein, diese zu verteidigen und gegebenenfalls umzusetzen. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, dass der zu Beratende über eine gewisse Entscheidungskompetenz verfügt. Das Lernziel muss vom Ratsuchenden selbst festgesetzt werden und der Berater sollte ihn dabei lediglich unterstützen. Es ist zu beachten, dass dem zu Beratenden auf gar keinen Fall Weisungen erteilt beziehungsweise Vorwürfe gemacht werden. Der Berater muss den Ratsuchenden stets ermutigen, wenn er Ansätze einer Lösung äußert. Ein weiterer sehr wesentlicher Punkt ist, dass die Durchführung der Beratung vor allem „partner- und personenorientiert“ (Hamann 1994, S.33) stattfinden muss. Aus diesem Grund muss bereits am Anfang der Beratung ein gewisses Vertrauen zwischen beiden Gesprächspartnern aufgebaut werden. Dies geschieht vor allem durch Diskretion oder ein nicht themenbezogenes Gespräch bereits am Anfang der Beratung. Es muss sozusagen eine erste Beziehungsbrücke zwischen beiden Gesprächspartnern geschlagen werden. Die Beratung erfordert vor allem die Fähigkeit des Zuhörens, da der Berater die oftmals komplexen Probleme des Klienten wirklich verstehen muss und der zu Beratende so das Gefühl des Vertrauens gewinnt. Außerdem muss das Ziel der Beratung sein, den Ratsuchenden zu verstehen, sowie ihm helfen zu wollen. Eine der wichtigsten Aufgaben des Beraters ist dem Ratsuchenden stets interessiert zu zuhören, wie bereits Rogers erkannte. „Bei meiner Arbeit als Therapeut habe ich sehr früh entdeckt, dass dem Klienten einfach zuhören, und zwar sehr aufmerksam, eine ganz wichtige Art des Helfens ist. Wenn ich mir nicht im Klaren war, was ich aktiv tun sollte, dann hörte ich einfach zu. Es hat mich überrascht, dass eine solch passive Art der Interaktion so nützlich sein konnte“ (Rogers 1980, S.75). Dies beinhaltet ebenfalls die Fähigkeit des Beraters, sich in die Lage des Ratsuchenden hineinzudenken und ihn aus seiner Perspektive verstehen zu können. Zu beachten ist dabei, dass der Ratsuchende nie als Versager oder Unterlegen behandelt werden darf. Der Berater muss zwar über mehr Fachwissen verfügen, um den Ratsuchenden kompetent beraten zu können, trotzdem muss zwischen beiden Gesprächspartnern eine Art Gleichgewicht herrschen. Denn kein Pädagoge kann zum Beispiel einen Süchtigen beraten, wenn er von dem Problem nicht mehr versteht als der Suchtkranke selbst (Giesecke 1987, S.91). Geschieht dies nicht, könnte der Berater sein Fachwissen missbrauchen und sozusagen die Herrschaft über das Gespräch übernehmen. Dadurch wiederum wäre es unmöglich, dass die Entscheidung konsensorientiert getroffen wird.
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- Arbeit zitieren
- Désirée Wallerich (Autor:in), 2007, Abgrenzung von Beratung und Erziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91268
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