In dieser Arbeit werden zunächst die Religionstheorien von Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé ausführlich dargestellt. Zum Schluss werden beide Religionsbegriffe verglichen und daraus auf eine mögliche Zukunft der Religion geschlossen, die sich in diesen Begriffen darstellt.
Dazu wird der Text ,Die Zukunft einer Illusion‘ von Freud in sinnvolle Hauptthesen eingeteilt und durch Aussagen aus ,Das Unbehagen in der Kultur‘ (1930) und anderen kleinen Schriften ergänzt. Dem rein negativen Bild der Religion, das Freud in seinen Texten beschreibt, stellt Lou Andreas-Salomé einen erweiterten Religionsbegriff gegenüber, indem sie Religiosität in drei Stufen beschreibt, wobei die erste Stufe mit dem Bild von Freud übereinstimmt. Sie ist die Frau, auf die von vielen Autoren viel zu oft nur als Muse von berühmten Männern wie Sigmund Freud, Friedrich Nietzsche und Rainer Maria Rilke Bezug genommen wird.
Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé lebten zu einer Zeit (Mitte des 19. Jahrhunderts), in der die Bestreitung religiöser Wahrheitsansprüche immer mehr Raum gewann. Die Grundsatzkritik an der Religion, wobei sich sowohl Sigmund Freud als auch Lou Andreas-Salomé auf westliche Religionen bezogen, die beispielhaft am Christentum geübt wurde, wird zu einem großen Thema der ganzen Epoche. Die kirchliche Praxis nahm in jeder Bevölkerungsgruppe ab, kehrte jedoch in anderer Gestalt gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend wieder zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé
- Die Religionskritik Sigmund Freuds
- Die Analogie der Religion mit der Zwangsneurose
- Darstellung der wichtigsten Thesen aus, Die Zukunft einer Illusion'
- Jede Kultur beruht auf Arbeitszwang und Triebverzicht
- Angst und Unzufriedenheit sind die Ursprünge der Religion
- Religiöse Vorstellungen sind Illusionen
- Rationalität sollte das Fundament der Kultur sein
- Die Religionskritik Lou Andreas-Salomés
- Darstellung der Religion
- Drei Stufen des religiösen Prozesses
- Erste Stufe: Ursprüngliche Gottesbildung
- Zweite Stufe: Gottesentfremdung
- Dritte Stufe: Religiöse Wiederbelebung
- Die Darstellung der 3 Stufen anhand von Kunos Leben im Roman,Im Kampf um Gott'
- Vergleich beider Ansichten
- Religionsbegriff
- Die Zukunft der Religion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Religionskritik von Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé. Sie analysiert und vergleicht die Ansichten der beiden Psychoanalytiker hinsichtlich der Zukunft der Religion.
- Die Religionskritik Sigmund Freuds
- Die Religionskritik Lou Andreas-Salomés
- Der Vergleich der Religionsbegriffe von Freud und Andreas-Salomé
- Die Zukunft der Religion im Kontext der psychoanalytischen Ansichten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Religionskritik von Freud und Andreas-Salomé ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar.
Kapitel 2 beleuchtet die Beziehung zwischen Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé und deren gemeinsamen Interesse an psychoanalytischen Theorien.
Kapitel 3 analysiert die Religionskritik Sigmund Freuds. Es werden die wichtigsten Thesen aus seinem Text, Die Zukunft einer Illusion' vorgestellt, wobei die Analogie der Religion mit der Zwangsneurose und die Vorstellung von religiösen Vorstellungen als Illusionen im Vordergrund stehen.
Kapitel 4 untersucht die Religionskritik Lou Andreas-Salomés. Ihr erweiterter Religionsbegriff, der in drei Stufen unterteilt wird, wird erläutert.
Kapitel 5 vergleicht die Ansichten von Freud und Andreas-Salomé hinsichtlich des Religionsbegriffs und der Zukunft der Religion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Religionskritik von Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé, wobei psychoanalytische Ansichten, Religionsbegriff, Kulturkritik, Zukunft der Religion und der Vergleich der beiden Denker im Vordergrund stehen.
- Quote paper
- Lena Hans (Author), 2018, Die Religionskritiken von Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912337