1879 wurde das Schauspiel „Nora – Ein Puppenheim“ uraufgeführt und endete prompt mit einem Skandal. Die weibliche Hauptfigur hat es tatsächlich gewagt, ihren Mann und ihre Kinder zu verlassen. Scheint dies heut zu Tage durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen, so war ein solches Vorgehen zur damaligen Zeit schier undenkbar.
Mag dieses Schauspiel zu Anfang unglaublich klingen, so muss es dennoch einen Ursprung besitzen. Was veranlasst Nora Helmer überhaupt dazu ihrem Mann und sogar ihren Kindern den Rücken zu kehren, um ein eigenes Leben führen zu wollen? Diese und andere Fragen sind es, die es zu beantworten gilt.
Die Hausarbeit beschäftigt sich daher in großem Maße mit der Figur Nora Helmer. Das Hauptanliegen ist es, die Beweggründe für ihre Entscheidung herauszufinden. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass man sich dieser Figur Stück für Stück, das heißt Akt für Akt nähert, um sich ihren Charakter erschließen zu können, der in gerade einmal drei Tagen jenen gewaltigen Entwicklungsprozess durchläuft.
Hat man sich von Nora Helmer ein Bild verschafft, wird man bereits eine Analyse darüber anstellen können, weshalb sie am Ende des Schauspiels derart drastische Maßnahmen unternommen hat.
Um schließlich auch das Umfeld der Figur richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, das Umfeld des Autoren und die Zeit, in der er gelebt hat, zu beleuchten. Daher bildet eine kultur- und literaturhistorische Einordnung die Einleitung dieser Hausarbeit.
Des Weiteren wird die Bedeutung der Frauenemanzipation zu thematisieren sein. Es gilt zu diskutieren, ob es Henrik Ibsen bewusst darauf angelegt hat, seinen Teil zum Thema Frauenemanzipation beizutragen. Daraus ergibt sich am Ende der Hausarbeit die Frage, wie aktuell dieses Schauspiel zu jener Zeit gewesen ist ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kultur- und literaturhistorische Einordnung
- 3. Noras Wandlung
- 3.1 Nora zu Beginn des Stückes
- 3.2 Noras Leben und die Angst vor der Wahrheit
- 3.3 Die Bedeutung der Tarantella
- 3.4 Noras Abrechnung und ihr vollzogener Wandel
- 4. Die einstige Bedeutung als Schlüsselwerk der Frauenemanzipation
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Figur Nora Helmer in Ibsens „Nora – Ein Puppenheim“, mit dem Ziel, ihre Beweggründe für den Verlass ihrer Familie zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung ihres Charakters im Verlauf des Dramas. Die Arbeit beleuchtet Noras Psyche und bezieht den soziokulturellen Kontext des 19. Jahrhunderts in Norwegen mit ein.
- Noras psychische Entwicklung und ihre Motive
- Der soziokulturelle Kontext des Dramas im 19. Jahrhundert Norwegens
- Die Rolle des Dramas im Kontext der Frauenemanzipation
- Analyse der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Figur Nora
- Die Aktualität des Stücks im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Noras Beweggründen für ihren Entschluss, Mann und Kinder zu verlassen. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der eine schrittweise Analyse der Figur Nora über die Akte hinweg beinhaltet, sowie die Einbeziehung kultur- und literaturhistorischer Aspekte und relevanter Sekundärliteratur zur Tiefgründigkeit der Analyse.
2. Kultur- und literaturhistorische Einordnung: Dieses Kapitel beleuchtet den norwegischen Kontext des 19. Jahrhunderts. Es beschreibt Norwegens literarische Blüte im 19. Jahrhundert im Kontext der Emanzipation von Dänemark und Schweden. Es wird der Einfluss des sich langsam ausbreitenden Industriekapitalismus auf die Gesellschaft und die sich ändernde moralische Landschaft thematisiert, welche die literarischen Themen dieser Zeit beeinflussten. Ibsens Biografie wird kurz angerissen, um seine Motivation für die Behandlung sozialer und sozial-ethischer Probleme in seinen Werken zu verstehen. Die Einordnung von "Nora" in Ibsens Werk und in den Kontext des realistischen Dramas wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Nora Helmer, Henrik Ibsen, Frauenemanzipation, 19. Jahrhundert, Norwegen, realistisches Drama, psychische Entwicklung, soziokultureller Kontext, Literaturanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu „Nora – Ein Puppenheim“: Eine literaturwissenschaftliche Analyse
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Figur Nora Helmer in Henrik Ibsens Drama „Nora – Ein Puppenheim“. Der Schwerpunkt liegt auf Noras Entwicklung und ihren Beweggründen, ihre Familie zu verlassen. Die Arbeit betrachtet Noras Psyche, den soziokulturellen Kontext des 19. Jahrhunderts in Norwegen und die Bedeutung des Stücks für die Frauenemanzipation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, kultur- und literaturhistorische Einordnung, Noras Wandlung (mit Unterkapiteln zu Noras Entwicklung im Stück), die Bedeutung des Stücks als Schlüsselwerk der Frauenemanzipation und Schluss. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext. Kapitel 3 analysiert Noras psychische Entwicklung. Kapitel 4 behandelt die Relevanz des Dramas für die Frauenemanzipation und das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht Noras psychische Entwicklung und ihre Motive, den soziokulturellen Kontext des Dramas im 19. Jahrhundert Norwegens, die Rolle des Dramas in der Frauenemanzipation, die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Figur Nora und die Aktualität des Stücks im 21. Jahrhundert.
Wie wird Noras Wandlung dargestellt?
Noras Wandlung wird in einem eigenen Kapitel schrittweise analysiert. Es werden verschiedene Phasen ihrer Entwicklung untersucht, beginnend mit ihrer Situation zu Beginn des Stücks, über ihre Ängste und die Bedeutung der Tarantella bis hin zu ihrer finalen Abrechnung und ihrem Entschluss, die Familie zu verlassen.
Welchen Stellenwert hat das Stück im Kontext der Frauenemanzipation?
Die Arbeit untersucht die historische Bedeutung von "Nora – Ein Puppenheim" als Schlüsselwerk der Frauenemanzipation. Es wird beleuchtet, wie das Drama die gesellschaftlichen Normen und die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert reflektiert und kritisiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Nora Helmer, Henrik Ibsen, Frauenemanzipation, 19. Jahrhundert, Norwegen, realistisches Drama, psychische Entwicklung, soziokultureller Kontext, Literaturanalyse.
Wie ist der methodische Ansatz der Arbeit?
Die Arbeit nutzt eine schrittweise Analyse der Figur Nora über die Akte hinweg und bezieht kultur- und literaturhistorische Aspekte sowie relevante Sekundärliteratur ein, um eine tiefgründige Analyse zu gewährleisten.
Welchen historischen Kontext beleuchtet die Arbeit?
Die Arbeit beleuchtet den norwegischen Kontext des 19. Jahrhunderts, inklusive Norwegens literarischer Blüte im Kontext der Emanzipation von Dänemark und Schweden, dem Einfluss des aufkommenden Industriekapitalismus und der sich ändernden Moral. Ibsens Biografie wird kurz angerissen, um seine Motivation zu verstehen.
- Citar trabajo
- Tobias Bunse (Autor), 2007, Henrik Ibsens: "Nora" (Ein Puppenheim). Konzeption und Wandel der weiblichen Hauptfigur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91082