Viele Menschen stellen sich die Frage, ob die Bedeutung von Familie verloren gehen könnte und spekulieren sogar über ihr Ende. Um diese Frage zu beantworten, legen wir den Fokus dieser Arbeit auf auffällige Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Zu Beginn der Arbeit wird die Entwicklung der Familie im Laufe der Geschichte zusammenfassend erläutert. Als Nächstes wird der Anstieg der Alleinlebenden in Deutschland über die letzten Jahrzehnte anhand von Statistiken belegt. Des Weiteren werden für diese Entwicklung grundliegende Argumente genannt. Daraufhin wird die Verschiebung des Alters der Familiengründung näher behandelt und wieso es zu diesem Phänomen gekommen ist. Abschließend wird ausgewertet, ob die Erkenntnisse dieses Textes Aufschluss über die Zukunft der Familie geben können. Welche Folgen könnten diese verschiedenen Entwicklungen für die Zukunft der Gemeinschaft der Familie haben?
Das Wort Familie hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache, als der Begriff „familia“ noch alle Mitglieder eines Haushaltes, unter anderem auch Bedienstete, miteinbezog. Die heutige Vorstellung der Familie von Verwandten entwickelte sich erst im Laufe der Geschichte. Das Vorbild der klassischen Kleinfamilie, die aus Vater, Mutter und Kinder besteht, geht jedoch immer mehr verloren. Ansichten und Erwartungen von Familie veränderten sich in jüngster Vergangenheit rapide.
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
2 ENTWICKLUNG FAMILIE IM LAUFE PER GESCHICHTE
2.1 Familienbild bis zum zweiten Weltkrieg
2.2 Familienbild nach dem zweiten Weltkrieg
2.3 Reform des Ehe- und Familienrechts
2.4 Familienbild ab 1977
3. ALLEINLEBENDE
3.1 STATISTIKENUBERDENANSTIEGDERALLEINLEBENDEN
3.2 Grunde fur den Anstieg von Alleinlebenden
4 VERSCHIEBUNG VON FAMILIENGRUNDUNG UND EHE IN EIN HOHERES LEBENSALTER
4.1 StatistikenzuraktuellenlagederFamiliengrundung
4.2 ARGUMENTE FUR DIE VERSCHIEBUNG VON EHE UND FAMILIENGRUNDUNG IN EIN HOHERES LEBENSALTER
5 SCHLUSS
QUELLEN-UND LITERATURVERZEICHNIS
1 Einleitung
„Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das Letzte, wonach er die Hand aus-streckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie."1 Dieses Zitat des ka-tholischen Theologen Adolph Kolping verdeutlicht die immense Bedeutung, die die Institution Familie fur viele Menschen besitzt und, dass sie einen unverzichtbaren Teil ihres Lebens einnimmt. Das Wort Familie hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache, als der Begriff „familia" noch alle Mitglieder eines Haushaltes, unter anderem auch Be-dienstete, miteinbezog.2 Die heutige Vorstellung der Familie von Verwandten entwickelte sich erst im Laufe der Geschichte. Das Vorbild der klassischen Kleinfamilie, die aus Va-ter, Mutter und Kinder besteht, gehtjedoch immermehrverloren. Ansichten und Erwar-tungen von Familie veranderten sich in jungster Vergangenheit rapide. Infolgedessen stellen sich viele Menschen die Frage, ob die Bedeutung von Familie verloren gehen konnte und spekulieren sogar uber ihr Ende.3 Urn diese Frage zu beantworten, legen wir den Fokus dieser Arbeit auf auffallige Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Zu Beginn der Arbeit wird die Entwicklung der Familie im Laufe der Geschichte zusammenfassend erlautert. Als Nachstes wird der Anstieg der Alleinlebenden in Deutschland uber die letzten Jahrzehnte anhand von Statistiken belegt. Des Weiteren werden fur diese Entwicklung grundliegende Argumente genannt. Daraufhin wird die Verschiebung des Alters der Familiengrundung naher behandelt und wieso es zu diesem Phanomen gekommen ist. Abschliefiend wird ausgewertet, ob die Erkenntnisse dieses Textes Aufschluss uber die Zukunft der Familie geben konnen. Welche Folgen konnten diese verschiedenen Entwicklungen fur die Zukunft der Gemeinschaft der Familie haben?
2 Entwicklung Familie im Laufe der Geschichte
2.1 Familienbild bis zum zweiten Weltkrieg
Wie schon in der Einleitung angedeutet, bestand die Vorstellung von Familie nicht immer aus einer Gemeinschaft gekennzeichnet durch Liebe, Geborgenheit und Vertrauen. Eine Ehe gait zu Beginn als Privileg und Rechtsgemeinschaft wohlhabenderer Menschen, die auch die notigen Mittel hatten eine Familie aufzubauen und Kinder grofizuziehen. Wah- rend des 19. Jahrhunderts entwickelten sich deutliche Unterschiede der Familienformen auf dem Land und in der Stadt. Auf dem landlichen Gebiet dominierten traditionell die Groftfamilien, bei denen meistens so gut wie alle Generationen von Familienmitgliedern unter einem Dach wohnten. In den stadtischen Regionen dagegen lebten vorwiegend burgerliche Kernfamilien, bestehend aus Eltern und Kindern. Mit dem Aufkommen der Epoche der Romantik veranderte sich das Bild der Familie fundamental. In dieser Zeit widmete man Emotionen und Sehnsuchten grofie Aufmerksamkeit, weshalb sich das erste Mai die Vorstellung einer Liebesbeziehung in einer Ehe durchsetzte. Im Burgerli-chen Gesetzbuch aus dem Jahre 1900 wurde die Rollenverteilung innerhalb der Familie festgesetzt. Die Frau erhielt somit die Aufgabe der Kindererziehung und der Erledigung des Haushaltes, wohingegen der Mann das Oberhaupt der Familie darstellte und fur finanziellen Unterhalt sorgen musste. Die Entscheidungsgewalt lag allein auf Seiten des Mannes.
2.2 Familienbild nach dem zweiten Weltkrieg
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand in der Bundesrepublik Deutschland eine aufier-gewohnliche Einheitlichkeit. Die Menschen sehnten sich zu den alten Werten zuruckzu-kehren und Deutschland wiederaufzubauen. Die Form der Kleinfamilie setzte sich in der ganzen Republik durch. Im Staat der DDR dagegen, wurde die sozialistische Familie vorgeschrieben. Bei dieser Familienform sind beide Ehepartnererwerbstatig.
2.3 Reform des Ehe- und Familienrechts
„Mit der Reform des Ehe- und Familienrechts wird die gesetzlich verordnete Hausfrau-enehe de facto abgeschafft. Jetzt ist die Aufteilung der Aufgaben den Eheleuten uber-lassen."4 Diese fundamentale Gesetzesanderung, die am 01.07.1977 unter Helmut Schmidt in Kraft trat, hatte immense Auswirkungen auf das Familienbild und die Stellung der Frauen. Das neue Partnerschaftsprinzip bedeutete eine nicht mehr vorgeschriebene Aufgabenverteilung innerhalb einer Familie. Somit mussen beide Ehepartner gleicher-mafien Rucksicht nehmen. Aufterdem bedeutete dies auch eine Reform des Schei-dungsrechts. Es wurde festgesetzt, dass eine Ehe von beiden Seiten aus geschieden werden kann unddassogenannteZerruttungsprinzip, botfinanzielleAbsicherungfurden wirtschaftlich Schwacheren, der Recht auf finanziellen Unterhalt erhielt und dies unge-achtet des Verschuldens. Ein weiterer Beschluss war das Namensrecht. Manner konn- ten somit auch den Nachnamen inner Ehefrau nach der Heirat annehmen. Diese Ande-rungen ermoglichten weiblichen Biirgern nie zuvor gekannte Freiheiten und wurde vor allem durch Frauenbewegungen erst in Erwagung gezogen.
2.4 Familienbildab 1977
Das Familienbild anderte sich ab 1977 massiv, was vor allem auf die Reform des Ehe- und Familienrechts zuriickgeht. Durch die Beschlusse erlangten viele Frauen neuge- wonnenes Selbstbewusstsein, wodurch es unter anderem zu einem Anstieg der Schei- dungsrate kam. Diese Tatsache kann unter anderem auch damit begrundet werden, dass Beziehungen immer hoheren Anspriichen unterlagen. Daruber hinaus veranderte die reformierte Gesetzgebung das Frauenbild und auch die Erfindung der Anti-Baby-Pille hatte groften Einfluss auf die Einstellung gegenuber der Familie.5
3. Alleinlebende
Aus verschiedenen Statistiken wird ersichtlich, dass die Anzahl an Alleinlebenden Men-schen in Deutschland in der vergangenen Jahrzehnten in alien Altersgruppen deutlich angewachsen ist. Menschen, die zu dieser Lebensform angehoren, werden laut dem Mikrozensus als eine „Untergruppe der Alleinstehenden [...], die in einem Einpersonen-haushalt leben"6, definiert. Nach Definition steht dabei nur der Fakt im Mittelpunkt, dass diese Personen alleine leben, was nicht zwangsweise heifit, dass sie nicht in einer Part-nerschaft leben. Liierte, die in sogenannten „bilokalen Partnerschaften"7 leben, sind namlich vorallem unterjungen Erwachsenen in den letzten Jahren vermehrtaufgetreten. Diese Losung ist fur viele Paare allerdings in den meisten Fallen nur fur kurzere Zeitab-schnitte vorgesehen, kann aberin Statistiken nicht als Partnerschaft erfasst werden. Des Weiteren kann diese Art von Partnerschaft in zwei verschiedene Formen unterteilt werden: Nahbeziehung und Fernbeziehung, wobei erstere eine Fahrtzeit von unter zwei Stunden voraussetzt, um zum Partner zu gelangen. Die Fernbeziehung dagegen bezieht sich auf eine Wegzeit von uber zwei Stunden zwischen den Wohnorten der Lebensge-fahrten.8 Diese Lebensformen sind mittlerweile in alien Altersgruppen und Bildungs-schichten relativ gleichmafiig in Deutschland verteilt. Man darf jedoch nicht Alleinlebende mit Alleinerziehenden verwechseln, die wie der Name schon vermuten lasst, alleine mit einem oder mehreren Kindern zusammenleben. Diese unkonventionelle Fami-lienform hat in den letzten Jahrzehnten auch einen deutlichen Anstieg erfahren, jedoch liegt der Fokus hier in dieser Arbeit auf den Alleinlebenden.
3.1 Statistiken uber den Anstieg der Alleinlebenden Abb. 1:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein Blick auf die Statistik des Statistischen Bundesamtes von 2020 zeigt den deutlichen Anstieg der Privathaushalte von Einzelpersonen von 1991 noch 33,6 Prozent zu 2018 bereits 41,9 Prozent.9 Die Zukunftsprognose fur 2040 zeigt immer noch einen Anstieg, allerdings einen nicht mehr so grofien wie uber den bereits erwahnten Zeitraum, auf 45,3 Prozent der Privathaushalte von Alleinlebenden, das ist ein Anstieg von 17,3 Millionen auf 19,3 Millionen Einzelhaushalte. Das heifit, dass bis 2040 „jeder vierte Mensch in Deutschland alleine wohnen wird"10.
[...]
1 Kolping, Adolph: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=2127_Adolph+Kolping&f_thema=Familie
2 vgl. Familie im Wandel derZeit. https://www.brgdomath.com/existentielles-1/beziehung-familie-tk10/fami-lie/(Stand: 12.03.2020).
3 vgl. Familie im Wandel derZeit. https://www.brgdomath.com/existentielles-1/beziehung-familie-tk10/fami-lie/(Stand: 12.03.2020).
4 vgl. Peuckert, Rudiger: Familienformen im sozialen Wandel. 8. Auflage u.a. 2012, S. 18
5 vgl. Peuckert, Rudiger: Familienformen im sozialen Wandel. 8. Auflage u.a. 2012, S. 18
6 Grunheid, Evelyn: Wandel der Lebensformen in Deutschland. BIB Working Paper 2/2017. Wiesbaden: Bundesinstitutfur Bildungsforschung 2017, S.24
7 ebd.
8 vgl. Peuckert(2012), S.132.
9 vgl. Peuckert(2012), S.132.
10 2040 wird voraus~sicht7ich jeder vierte Mensch in Deutschland alleine wohnen. Pressemitteilung Nr. 069 vom 02. Marz 2020. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilun-
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