Diese Arbeit ist im Rahmen des religionswissenschaftlichen Proseminars „Was ist
ein religiöses Symbolsystem“ entstanden, welches sich mit einer systematischen
Erschließung des Begriffes einerseits und den Theorien von religiösen
Symbolsystemen andererseits befasst. Durch die Beschäftigung mit klassischen
Texten zum Thema und Einarbeitung in alternative Ansätze soll das zentrale
Konzept der Religionstheorie erschlossen werden.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Symbol des Kelches im Christentum als
ausgewähltes Beispiel und geht dabei insbesondere auf die verschiedenen
Bedeutungsebenen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des christlichen
Symbolsystems, ein. In Bezug auf die geschichtliche Entwicklung liegt der Fokus
insbesondere auf der Verwendung und Weiterverarbeitung des Kelchsymbols in
der Unterhaltung, als auch auf die Veränderungen die sich mit der Entdeckung der
Immunschwächekrankheit AIDS für das zentrale Symbol des Christentums
ergaben. Als sakrales Gerät kommt dem Kelch in Form eines Abendmahlskelches sowohl in
der protestantischen, als auch in der römisch-katholischen Kirche eine große
Bedeutung zu. Der Kelch wird in der christlichen Abendmahls-/Eucharistiefeier zur
Aufnahme des Weines verwendet und vermittelt als Gefäß-, Opfer-, Trinkschale
das Blut Christi an die Gemeinschaft (Berger 1992: 1384). Die Verwendung eines
Kelches beim Abendmahl geht unter anderem auch auf die biblischen Berichte
über das letzte Mahl Jesu am Vorabend seines Todes mit seinen 12 Aposteln
zurück. Bei der Eucharistiefeier ist Jesus in den Gaben Brot und Wein gegenwärtig.
Bis ins 19. Jahrhundert wurde das Abendmahl in allen Kirchen mit Wein gefeiert,
durch eine einsetzende Bewegung in Rücksicht auf Kinder und Alkoholkranke
wurde später teilweise kein Wein sondern Traubensaft zum Abendmahl ausgeteilt.
In der römisch-katholischen Kirche beispielsweise werden Brot und Wein durch
die Konsekration des Priesters in den realen Leib und das reale Blut Christi
verwandelt. In den Kirchen ist man sich aber nach wie vor uneinig über die
wörtliche oder symbolische Deutung der Einsetzungsworte.
Der Kelch wurde aus den alltäglichen Trinkgefäßen der Antike entwickelt und ist
oft kostbar gestaltet (Berger 1992: 1384). Es handelt sich um einen becherartigen
Behälter (die sog. Kuppa), einen Ständer, seinerseits gegliedert in einen Fuß und einen in der Mitte mit einem Knauf, dem sog. Nodus versehenen Schaft (zum
besseren Halt des Kelches in der Hand).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Abendmahlskelch in der protestantischen und römisch-katholischen Kirche
- Die Bedeutungsebenen des Kelches
- Die institutionalisierte Bedeutung des Kelches
- Die individuelle Bedeutung des Kelches
- Die latente Bedeutung des Kelches
- Die Verbindung des Kelches mit außerreligiösen Systemen
- Die Gralslegende in der Unterhaltung
- Der Kelch im täglichen Leben
- Verortung des Kelches innerhalb des Christentums
- Die religionsgeschichtliche Entwicklung in Bezug auf die Bedeutung des Kelches
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Symbol des Kelches im Christentum und untersucht dessen verschiedene Bedeutungsebenen innerhalb und außerhalb des christlichen Symbolsystems. Die Arbeit beleuchtet die geschichtliche Entwicklung des Kelchsymbols und analysiert insbesondere die Verwendung und Weiterverarbeitung in der Unterhaltung sowie die Veränderungen im Kontext der Entdeckung der Immunschwächekrankheit AIDS.
- Die Bedeutung des Kelches im Kontext des Abendmahls/der Eucharistie
- Die unterschiedlichen Ebenen der Kelchsymbolik im Christentum
- Die Verbindung des Kelchsymbols mit außerreligiösen Systemen (z. B. Gralslegende)
- Die geschichtliche Entwicklung des Kelchsymbols
- Die Bedeutung des Kelches im Kontext der AIDS-Epidemie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung des Kelches als religiöses Symbol. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Verwendung des Kelches im Abendmahl in der protestantischen und römisch-katholischen Kirche, wobei die historische Entwicklung und die verschiedenen Bedeutungen des Abendmahlskelches beleuchtet werden. Kapitel 3 untersucht die Bedeutungsebenen des Kelches, wobei zwischen der institutionalisierten, der individuellen und der latenten Bedeutung unterschieden wird. Kapitel 4 widmet sich der Verbindung des Kelches mit außerreligiösen Systemen wie der Gralslegende und dem Kelch im täglichen Leben.
Schlüsselwörter
Kelch, Abendmahl, Eucharistie, Christentum, Symbol, Religion, Bedeutungsebenen, Gralslegende, AIDS, Geschichte.
- Quote paper
- Alexandra Schulz (Author), 2007, Der Kelch als christliches Symbol, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91005