Die folgende Arbeit ist eine Referatsausarbeitung und soll das Lutherische Abendmahl schemenhaft darstellen. Die Arbeit beginnt mit den Abendmahlserwähnungen im NT, da der biblische Befund die Hauptquelle für Luthers Theologie ist. Das lutherische Abendmahlsverständnis entwickelte sich während des Lebens Martin Luther stätig weiter. Luther erlebte viele Einflüsse, zu denen er seine Abendmahlstheologie anpassen musste.
Ein geschichtlicher Abriss namhafter Schriften und Ereignisse im Leben Luther ist unausweichlich für die Darstellung der Entwicklung der Mahlfeier. Das Abendmahlverständnis entwickelte sich in dieser Zeit stets weiter. Als Letzter Punkt werden die konfessionellen Differenzen dargestellt. Besonderes Augenmerk ist diesem Kapitel ist die Entfaltung der Lutherischen Theologie gegenüber den anderen Konfessionen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Abendmahl im NT
3 Geschichtlicher Überblick
3.1 Auseinandersetzung Luthers mit der katholischen Kirche
3.2 Auseinandersetzung Luthers mit Karlstadt
3.3 Auseinandersetzung Luthers mit den Reformierten
3.4 Innerprotestantische Einigung
4 Konfessionelle Differenzen
4.1 Katholisch – Reformierte – Lutherische Differenz
4.2 Lutherisch-Reformierte Differenz
5 Literatur Verzeichnis
1 Einleitung
Das lutherische Abendmahlsverständnis entwickelte sich während des Lebens Martin Luther stätig weiter. Luther erlebte viele Einflüsse, zu denen er seine Abendmahlstheologie anpassen musste. Die folgende Arbeit ist eine Referatsausarbeitung und soll das Lutherische Abendmahl schemenhaft darstellen. Die Arbeit beginnt mit den Abendmahlserwähnungen im NT, da der biblische Befund die Hauptquelle für Luthers Theologie ist.
Ein geschichtlicher Abriss namhafter Schriften und Ereignisse im Leben Luther ist unausweichlich für die Darstellung der Entwicklung der Mahlfeier. Das Abendmahlverständnis entwickelte sich in dieser Zeit stets weiter.
Als Letzter Punkt werden die konfessionellen Differenzen dargestellt. Besonderer Augenmerk ist diesem Kapitel ist die Entfaltung der Lutherischen Theologie gegenüber den anderen Konfessionen.
2 Abendmahl im NT
Das Abendmahl wie es heute gefeiert wird in der evangelischen Kirche hat seinen Ursprung bei Jesus Christus und entwickeltet sich durch die Geschichte stätig weiter.1 „Die wichtigsten Quellen im NT sind 1 Kor 11,17-34; 10,16-17; Mk 14,12-16; Mt 26,17-30; Lk 22,7-38; Apg 2,42-47; Joh 6,52-58;13.“2 Neben den biblischen Befunden ist auch die Didache eine wichtige Quelle für die Abendmahlsforschung.3 Die wohl älteste Überlieferung ist der Korinther Brief des Apostel Paulus. Dieser nannte das gemeinsame liturgische Essen, >Mahl des Herrn< laut 1 Kor 11,20, wobei mit Herr Jesus gemeint ist.4
Der Ablauf des Mahles beginnt mit einem Brotsegen durch Jesus. Nach dem Segen wird das Brot ausgeteilt. Nach dem Essen nimmt Jesus den Wein und betet. Jesus spricht bei beiden Segnungen jeweils ein Deutewort über die Bedeutung. Wann Jesus den Wein nimmt und ob zuvor schon gegessen wurde, ist in den Evangelium unterschiedlich überliefert.5 In Lk und Paulus ist von einem Sättigungsmahl zwischen der Brot- und der Kelchhandlung zu sprechen, während es bei Mt/Mk vorausgeht. Daraus lässt sich eine Vielfalt der Mahlpraxis schließen, die sich in der frühen Zeit des Christentum noch nicht konstituiert hat. Außerdem kann man aus dem biblischen Befund nicht unterscheiden, ob die Mahlfeier der ersten Christen ein reines Sättigungsmahl war, oder im Zusammenhang mit einem Wortgottesdienst stattfand als liturgisches Element.6
In den Evangelien Mk, Mt, Lk und im Paulusbrief 1 Kor gibt es Einsetzungsworte von Jesus. Im Johannes Evangelium werden keine Worte Jesu überliefert.7 MT/Mk sprechen in den Einsetzungsworten von Leib und Blut, hingegen Lk und Paulus von Leib und Kelch sprechen. Trotz der wörtlichen Unterschiede ist eine Gemeinsamkeit auszumachen, nämlich der neue Bund in Christus.8
3 Geschichtlicher Ü berblick
3.1 Auseinandersetzung Luthers mit der katholischen Kirche
Luther behandelt 1519 das Abendmahl in: "Sermon von dem hochwürdigen Sakrament des heiligen, wahren Leichnams Christi und von den Bruderschaften"9 nachdem er seine Rechtfertigungslehre ausformuliert hatte. Dies spiegelt auch den Charakter seiner Abendmahlslehre wieder. Das Abendmahl ist bei Luther eine Gabe Gottes für den Menschen, ein Gnadenakt, der nur durch das Handeln Gottes zum Vorschein kommt. Der Mensch kann das Mahl nur empfangen und es sich nicht verdienen.10 In der Schrift „De captivitate Babylonica“11 beschreibt Luther das Sakrament als Verbindung eines äußeren Zeichens mit einem Verheißungswort.12 Luther bestreitet in dieser Schrift, die bisherige Anzahl der Sakramente. Für ihn gibt es keine sieben Sakramente, sondern nur Taufe, Buße und Abendmahl, wobei bei der Buße das äußere Zeichen fehlt und daher nicht unbedingt als Sakrament Geltung hat.13 Luther schreibt außerdem von der dreifachen Gefangenschaft der hl. Messe durch die katholisch Kirche. 14 Es kritisiert die Verweigerung des Laienkelchs, die Mahlfeiernden dürfen nur das Brot konsumieren. Außerdem wird die Transsubstanzionslehre kritisiert, da er das Modell zu sehr philosophisch sieht. Der dritte Kritikpunkt ist die Messopferlehr, da er das Opfer während der Abendmahlsfeier strikt ablehnt.15
3.2 Auseinandersetzung Luthers mit Karlstadt
Luther schreibt 1524/25 "Wider die himmlischen Propheten, von den Bildern und Sakrament" und entgegnet hiermit die Kritik an der Realpräsenz von Karlstadt. Karlstadt war Luther Doktorvater, entwickelte aber eine eigenständige Abendmahlslehre, die die Realpräsenz von Jesus im Abendmahl ablehnt, da es nur ein Erinnerungsmahl ist.16
3.3 Auseinandersetzung Luthers mit den Reformierten
Zwingli ergreift in der 1525 erschienen Schrift "Von wahrer und falscher Religion" Partei für Karlstaft. Zwingli kritisiert ebenfalls die Realpräsenz Christi im Abendmahl. Dies begründet er unteranderem mit dem Bibelvers in Joh 6,63: „Das Gleich ist nicht nütze“. Für Zwingli war Jesus nicht real in den Elementen Wein und Brot zu finden, sondern soll den Bezug zu Christus nur signifikativ darstellen.17 1529 kann es zum Marburger Religionsgespräch, an dem unteranderm Luther, Zwingli, Melanchthon und Bucer teilnahmen. Ziel dabei war, die vielen theologischen Unterschiede abzubauen. Nach einer intensiven einwöchigen Diskussion konnten sich die Teilnehmer in vierzehn Punkten einigen. Nur der letzte Punkt, das Abendmahl, war für beide Parteien unmöglich, sich gegeneinander Zugeständnisse zu machen.18 Luther kommentierte die Ergebnisse wie folgt:
„ Jch sage nicht, das ein Bruederliche einigkeit sey, sondern eine guetige freundliche Eintracht, das sie freundlich bey uns suchen, was jnen feilet, und wir widerjnen dienen; wo jr nu werdet vleissig bitten, wird sie auch Bruederlich werden.“19
Die Einigkeit konnte für ihn nicht hergestellt werden, solange seine Widersacher nicht die Realpräsenz von Jesus im Abendmahl akzeptieren.
Im Jahr 1530 lud Kaiser Karl V. beide Parteien des reformatorischen Lagers zum Reichstag nach Augsburg ein. Die Parteien sollten beide schriftliche Stellung beziehen vor dem Reichstag, das lutherische Lager verfasste daraufhin die Confessio Augustana (CA), die reformatorische Seite legte 3 verschiedene Schriften vor. 20
„ Von dem Abendmal des Herrn wirt also geleret, das warer leib und blut Christi warhafftiglich unter gestalt des brods und weins im Abentmal gegenwertig sey und da ausgeteilt und genomen wirt. Derhalben wirt auch die gegenlahr verworffen “ .21
Die Transubstantionslehre wird in der CA 10 nicht direkt erwähnt, es wird nur die Gestalt Christi in Brot und Wein erwähnt. Umso mehr ist die wahrhaftige Realpräsenz Christi die Argumentation der Abendmahlslehre, wegen dem auch die Gegenlehre verworfen wird.22
[...]
1 Vgl. Adam: Theologische Schlüsselbegriffe, S. 13.
2 Bieler/Schottroff: Abendmahl, S. 22.
3 Vgl. Löhr: Entstehung und Bedeutung des Abendmahls, S. 52.
4 Vgl. Löhr: Entstehung und Bedeutung des Abendmahls, S. 53.
5 Vgl. Bieler/Schottroff: Abendmahl, S. 23.
6 Vgl. Bieler/Schottroff: Abendmahl, S. 23.
7 Vgl. Löhr: Entstehung und Bedeutung des Abendmahls, S. 54.
8 Vgl. Adam: Theologische Schlüsselbegriffe, S. 13.
9 Vgl. EKD: Abendmahl, S. 19. Luther: WA 2, S. 742-758.
10 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 116.
11 Luther: WA 6, S. 484-573.
12 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 116.
13 Vgl. Lohse: Luther Theologie, S. 152.
14 Vgl. Lohse: Luther Theologie, S. 152-153.
15 Vgl. Rieger: Theologische Grundbegriffe, S. 3.
16 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 119.
17 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 120-122.
18 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 125-126.
19 Predigten über das 5. Buch Mose 1529, WA 28. S.669, 30-32.
20 Vgl. Leppin: Geschichte des Christentums, S. 126. CA 10, BSLK 64, 1-7 (d).
21 Vgl. CA 10, BSLK 64, 4-7 (d).
22 Vgl. CA 10, BSLK 64, 4-7 (d).
- Quote paper
- Anonymous,, 2018, Luthers Abendmahlverständnis. Einflüsse von Schriften und Ereignissen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/907363
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