Lyrische Texte sind besonders stark strukturiert und zeichnen sich im Allgemeinen durch ein enges Zusammenspiel verschiedener Textebenen aus. Zur Analyse des Gedichts „Kak často, pestruju tolpoju okružen“, das am ersten Tag des Jahres 1840 von Michail Jurjevič Lermontov, einem der Romantik-Epoche angehörenden Autor, verfasst wurde, konzentriert sich die Arbeit auf die drei wichtigsten Ebenen. Diese sind pragmatische, semantische und syntaktische bzw. phonologische Ebene, die im Folgenden nicht voneinander getrennt aufgeführt werden.
Es wird zunächst auf die formale Gestaltung des Gedichts eingegangen. Dann erfolgt die Analyse strophenweise bzw. abschnittweise unter Betrachtung unterschiedlicher Stilmittel. Beziehungen zwischen Äquivalenzen, Oppositionen und Reimwörtern bilden dabei den Schwerpunkt. Interpretatorisch wird diese Analyse abgerundet. Anschließend folgt ein Bericht zur Entstehungsgeschichte.
Um die eigene Interpretation nicht von anderen Forschungsautoren, die auf Zusammenhänge zwischen dem Gedicht und Lermontovs Biographie bestehen, beeinflussen zu lassen, werde ich mich erst im Anschluss an die eigentliche Analyse mit Sekundärliteratur zu Lermontov und seinem Gedicht befassen. Das Gedicht „Kak často, pestroju tolpoju okružen“ ist in der Gedichtsammlung Lermontovs von 1840 enthalten und nimmt einen der wichtigsten Plätze in dem Band ein.
Genau genommen ist „Kak často, pestroju tolpoju okružen“ nicht die Überschrift des Gedichts, sondern dessen erste Zeile. Es hat also keinen eigenen Titel. Stattdessen verweist das Epigraph „1-е Janvarja“ auf das genaue Entstehungsdatum.
Wie so häufig bei Lermontov wird auch in dem vorliegenden Gedicht ein Bild des Weltalls dargestellt, das in zwei Welten geteilt ist. Die eine von ihnen ist die Welt der irdischen Hast, des Betrugs und der Heuchelei. Das lyrische Ich ist verurteilt, in genau dieser Welt zu leben. Die Erinnerungen an seine Vergangenheit, an seine Kindheit lassen den Helden vorübergehend aufblühen. Dies stellt die andere Welt dar.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Gedicht
3. Analyse und Interpretation des Gedichts „Kak často, pestroju tolpoju okružen“
3.1 Einleitung
3.2 Aufbau des Textes
3.3 Analyse und Interpretation
3.4 Zusammenfassung
4. Das Gedicht - biographischer Abschnitt Lermontovs Lebens?
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Lyrische Texte sind besonders stark strukturiert und zeichnen sich im Allgemeinen durch ein enges Zusammenspiel verschiedener Textebenen aus. Zur Analyse des Gedichts „Kak často, pestruju tolpoju okružen“, das am ersten Tag des Jahres 1840 von Michail Jurjevič Lermontov, einem der Romantik-Epoche angehörenden Autor, verfasst wurde, konzentriert sich die Arbeit auf die drei wichtigsten Ebenen. Diese sind pragmatische, semantische und syntaktische bzw. phonologische Ebene, die im Folgenden nicht voneinander getrennt aufgeführt werden.
Es wird zunächst auf die formale Gestaltung des Gedichts eingegangen. Dann erfolgt die Analyse strophenweise bzw. abschnittweise unter Betrachtung unterschiedlicher Stilmittel. Beziehungen zwischen Äquivalenzen, Oppositionen und Reimwörtern bilden dabei den Schwerpunkt. Interpretatorisch wird diese Analyse abgerundet. Anschließend folgt ein Bericht zur Entstehungsgeschichte.
Um die eigene Interpretation nicht von anderen Forschungsautoren, die auf Zusammenhänge zwischen dem Gedicht und Lermontovs Biographie bestehen, beeinflussen zu lassen, werde ich mich erst im Anschluss an die eigentliche Analyse mit Sekundärliteratur zu Lermontov und seinem Gedicht befassen.
2. Das Gedicht
1-е Января
Как часто, пестрою толпою окружен,
Когда передо мной, как будто бы сквозь сон,
При шуме музыки и пляски,
При диком шепоте затверженных речей,
Мелькают образы бездушные людей,
Приличьем стянутые маски,
Когда касаются холодных рук моих
С небрежной смелостью красавиц городских
Давно бестрепетные руки, —
Наружно погружась в их блеск и суету,
Ласкаю я в душе старинную мечту,
Погибших лет святые звуки.
И если как-нибудь на миг удастся мне
Забыться, — памятью к недавней старине
Лечу я вольной, вольной птицей;
И вижу я себя ребенком; и кругом
Родные всё места: высокий барский дом
И сад с разрушенной теплицей;
Зеленой сетью трав подернут спящий пруд,
А за прудом село дымится — и встают
Вдали туманы над полями.
В аллею темную вхожу я; сквозь кусты
Глядит вечерний луч, и желтые листы
Шумят под робкими шагами.
И странная тоска теснит уж грудь мою:
Я думаю об ней, я плачу и люблю,
Люблю мечты моей созданье
С глазами, полными лазурного огня,
С улыбкой розовой, как молодого дня
За рощей первое сиянье.
Так царства дивного всесильный господин —
Я долгие часы просиживал один,
И память их жива поныне
Под бурей тягостных сомнений и страстей,
Как свежий островок безвредно средь морей
Цветет на влажной их пустыне.
Когда ж, опомнившись, обман я узнаю,
И шум толпы людской спугнет мечту мою,
На праздник не́званую гостью,
О, как мне хочется смутить веселость их
И дерзко бросить им в глаза железный стих,
Облитый горечью и злостью!...[1]
3. Analyse und Interpretation des Gedichts „Kak často, pestroju tolpoju okružen“
3.1 Einleitung
Das Gedicht „Kak často, pestroju tolpoju okružen“ ist in der Gedichtsammlung Lermontovs von 1840 enthalten und nimmt einen der wichtigsten Plätze in dem Band ein.
Genau genommen ist „Kak často, pestroju tolpoju okružen“ nicht die Überschrift des Gedichts, sondern dessen erste Zeile. Es hat also keinen eigenen Titel. Stattdessen verweist das Epigraph „1-е Janvarja“ auf das genaue Entstehungsdatum.
Wie so häufig bei Lermontov wird auch in dem vorliegenden Gedicht ein Bild des Weltalls dargestellt, das in zwei Welten geteilt ist. Die eine von ihnen ist die Welt der irdischen Hast, des Betrugs und der Heuchelei. Das lyrische Ich ist verurteilt, in genau dieser Welt zu leben. Die Erinnerungen an seine Vergangenheit, an seine Kindheit lassen den Helden vorübergehend aufblühen. Dies stellt die andere Welt dar.
3.2 Aufbau des Textes
Das Gedicht hat einen klar erkennbaren Aufbau. Es setzt sich aus sieben Strophen zusammen, die eine gewisse Gleichförmigkeit im Aufbau zeigen.
Alle sieben Strophen sind sechszeilig und verfügen über ein einheitliches Reimschema: AABCCB ist die Folge des Schweifreims. Hierbei handelt es sich durchgängig um reine Reime.
Ein alternierendes Metrum durchläuft das Gedicht, das hauptsächlich in sechsfüßigen Jamben geschrieben ist, die im 18. Jahrhundert dem hohen poetischen Genre dienten und im 19. Jahrhundert hauptsächlich in lyrischen Gedichten Gebrauch fanden. Ein Wechsel zu vierfüßigen Jamben findet jeweils in der dritten und sechsten Zeile jeder Strophe statt. Diese haben im Vergleich zu den sechsfüßigen Jamben, die starke männliche Kadenzen aufweisen, einen klingenden weiblichen Versabschluss:
[...]
[1] M. Ju. Lermontov. Polnoe sobranie sočinenij. Bd. 2: „Stichotvorenija 1832 – 1841“. Moskva Voskresen’e 2001.
- Quote paper
- Natali Bese (Author), 2006, Michail Jur'evic Lermontov: Analyse und Interpretation des Gedichts „Kak často, pestroju tolpoju okružen“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90709
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