Beim Brief VI, 16 handelt es sich um ein für Schüler anspruchsvolles Untersuchungsobjekt. Der stetige Wechsel von Ereignisberichten und Beschreibungen, das ungewohnte und neue Vokabular (Gesteinsarten, vulkanische Elemente, römisches Marinewesen) machen den Text schwierig. Zudem verwendet Plinius oft eine kurze Ausdrucksweise, die jedem Schüler das Verständnis erschwert . Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieser „Vesuv-Brief“ auch tatsächlich im Unterricht behandelt wird. Dies bestätigte auch ein Gespräch mit vielen Teilnehmern des vertiefenden Latein-Fachdidaktik-Seminars, denen allen der Brief VI, 16 aus der Schulzeit vertraut war. Der Grund dafür, wie SAUER es in einem Zeitschriften¬artikel formuliert hat, liegt einerseits in „der Bedeutsamkeit der mitgeteil¬ten Ereignisse und deren gekonnter Darstellung“ . Andererseits ist das Thema Vulkanismus am Vesuv auch heute noch aktuell, was unter Anderem der Artikel „ZEITBOMBE VESUV-Vulkanforscher warnen vor Untergang Neapels“ in Spiegel-Online zeigt. So ist der Brief VI, 16 auch deshalb als Lektüre für den Lateinunterricht relevant, weil durch die Auseinander¬setzung mit seinem Inhalt eine Brücke zwischen antiker Geschichte und heute noch bestehender Bedrohung gezogen wird und damit für spannende, interessante sowie zum Nachdenken anregende Unterrichtsatmosphäre gesorgt wird.
Neben der inhaltlichen Eignung für den Unterricht zeigt der Brief, wie das Wissen in der Antike weitergegeben wurde. Er lässt sich also auch aus der Perspektive der Geschichts¬schreibung betrachten, mit anderen Quellen vergleichen und analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Didaktische Analyse
- Der Brief VI, 16
- Zur fachwissenschaftlichen Relevanz und zum Verständnis des Briefes
- Didaktische Reduktion
- Übersicht über die Unterrichtseinheit zu Plin. epist. VI, 16
- Lernziele
- Instrumentelle Lernziele
- Affektive Lernziele
- Kognitive Lernziele
- Methodische Umsetzung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, einen Unterrichtsentwurf anhand des Plinius-Briefes VI, 16 zu erstellen und die Eignung von Plinius' Briefen für den Schulunterricht zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf der didaktischen Analyse des Briefes sowie der Konzeption einer Unterrichtseinheit.
- Didaktische Analyse des Plinius-Briefes VI, 16
- Entwicklung einer möglichen Unterrichtseinheit
- Ermittlung relevanter Lernziele
- Methodische Umsetzung der Unterrichtseinheit
- Bewertung der Eignung von Plinius' Briefen für den Schulunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Unterrichtsentwurfs am Beispiel des Plinius-Briefes VI, 16 ein. Sie erläutert den Stellenwert des jüngeren Plinius im Lateinunterricht und hebt die Relevanz der Briefe VI, 16 und VI, 20 hervor. Die Arbeit gliedert sich in verschiedene Kapitel, die sich mit der didaktischen Analyse, der methodischen Umsetzung und dem Fazit beschäftigen.
Didaktische Analyse
Der Brief VI, 16
Das Kapitel beschreibt den Inhalt des Briefes VI, 16, der die Geschehnisse vor dem Tod des älteren Plinius während des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. schildert. Der Brief wird in vier Sinnabschnitte unterteilt: Proömium, Eröffnung der Erzählung, Reaktion des älteren Plinius und Fortgang des Vesuvausbruchs, sowie Tod des Onkels und Schluss. Die Analyse beleuchtet die wichtigsten Elemente des Textes, wie die Schilderung des Ausbruchs, die Rolle des älteren Plinius als Forscher und Held, sowie die Reflexion des jüngeren Plinius über den Tod seines Onkels.
Zur fachwissenschaftlichen Relevanz und zum Verständnis des Briefes
Der Abschnitt diskutiert die fachwissenschaftliche Bedeutung des Plinius-Briefes für den Unterricht. Der Text ist anspruchsvoll, da er einen stetigen Wechsel von Ereignisberichten und Beschreibungen, ein ungewohntes Vokabular und eine kurze Ausdrucksweise aufweist. Dennoch wird der Brief häufig im Unterricht behandelt, da er die Bedeutsamkeit der mitgeteilten Ereignisse und die Rolle des älteren Plinius als Wissenschaftler und Held beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der didaktischen Analyse und der methodischen Umsetzung des Plinius-Briefes VI, 16 im Lateinunterricht. Der Fokus liegt auf der Relevanz des Briefes für den Unterricht, der fachwissenschaftlichen Bedeutung des Textes, der didaktischen Reduktion und der Entwicklung relevanter Lernziele. Die Arbeit behandelt Themen wie vulkanische Ereignisse, Heldenmut, Forschergeist, die Bedeutung des Schreibens für die Nachwelt und die Rolle des älteren Plinius in der römischen Geschichte.
- Quote paper
- Natali Bese (Author), 2007, Unterrichtsentwurf am Beispiel des Plinius-Briefes VI,16 (Vesuvausbruch), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90706