Ausgehend von der Frage, wie sich die Faktoren des Geschlechts und der Schulform auf das akademische Selbstkonzept von Lernenden in der fünften Klasse auswirken, wird ein Fragebogen aus SKSLF-8 und DISK-Gitter zusammengestellt, der das allgemeine schulische, mathematische und sprachliche Selbstkonzept der Schülerinnen und Schüler thematisiert. Die Untersuchung findet an einem Gymnasium und einer Oberschule der Stadt Leipzig statt und schließt 147 Probandinnen und Probanden ein, die circa elf Jahre alt sind.
Im Theorieteil der Arbeit wird zuerst der Übergang in die Sekundarstufe Ⅰ beleuchtet. Anschließend eröffnet sich ein weitläufiger Blick auf das akademische Selbstkonzept, der sich an den Begriff annähert, einige theoretische Ansätze präsentiert und abschließend Einflussfaktoren auf das Selbstkonzept darlegt. Die drei Fragestellungen der Arbeit befassen sich besonders mit den Geschlechter- und Schulformunterschieden in den drei akademischen Selbstkonzeptbereichen. Die explorative Analyse vereint beide Faktoren. Als Ergebnis für den Einflussfaktor des Geschlechts zeigt sich im allgemeinen schulischen und sprachlichen Selbstkonzept eine höhere Ausprägung bei den Mädchen, wobei der Unterschied zu den Jungen signifikant ist. Im mathematischen Bereich erzielen die Jungen einen höheren Mittelwert. Dieser Unterschied zu den Mädchen ist jedoch nicht signifikant und somit verfügen die Jungen über kein höheres Selbstkonzept in Mathematik. In den Schulformunterschieden schneiden die Lernenden des Gymnasiums in allen drei Bereichen signifikant besser ab als die Lernenden der Oberschule. Der detaillierte Blick mittels der explorativen Analyse zeigt jedoch, dass solche Vereinheitlichungen das Bild auf das akademische Selbstkonzept verzerren können. Deshalb sollte jede Schülerin und jeder Schüler als Individuum anerkannt und individuell gefördert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Der Grundschulübergang im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel von Sachsen
- 2.1.1 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen
- 2.1.2 Der Übergang in die Sekundarstufe I als „kritisches Lebensereignis“
- 2.2 Das akademische Selbstkonzept
- 2.2.1 Annäherung an den Begriff des akademischen Selbstkonzepts
- 2.2.2 Theoretische Ansätze zum Selbstkonzept
- 2.2.2.1 Das hierarchische Selbstkonzeptmodell nach Shavelson et al.
- 2.2.2.2 Das Internal/External-Frame-of-Reference-Modell nach Marsh
- 2.2.2.3 Erweiterung zu Marsh: Dimensional Comparison Theory nach Möller und Marsh
- 2.2.3 Einflussfaktoren auf das akademische Selbstkonzept
- 2.2.3.1 Das Geschlecht und Geschlechterstereotype
- 2.2.3.2 Bezugsgruppeneffekte
- 2.2.3.3 Weitere Einflussfaktoren
- 2.3 Fragestellungen und Hypothesen
- 2.1 Der Grundschulübergang im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel von Sachsen
- 3 Empirie
- 3.1 Methoden
- 3.1.1 Kontext: Projekt „StartTraining“
- 3.1.2 Stichprobe und Untersuchungsdesign
- 3.1.3 Forschungsinstrumente
- 3.1.4 Ablauf
- 3.2 Ergebnisse
- 3.2.1 Deskriptive Analysen
- 3.2.2 Korrelationen zwischen mathematischem und sprachlichem Selbstkonzept
- 3.2.3 Unterschiede in den Korrelationen von mathematischem und sprachlichem Selbstkonzept bei Mädchen und Jungen
- 3.2.4 Unterschiede im allgemeinen schulischen, mathematischen und sprachlichen Selbstkonzept zwischen Mädchen und Jungen
- 3.2.5 Unterschiede im allgemeinen schulischen, mathematischen und sprachlichen Selbstkonzept zwischen Gymnasium und Oberschule
- 3.2.6 Explorative Analyse
- 3.3 Diskussion
- 3.3.1 Zusammenfassung
- 3.3.2 Kritische Einordnung
- 3.3.3 Implikationen
- 3.1 Methoden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Geschlecht und Schulform auf das akademische Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern am Übergang in die Sekundarstufe I. Ziel ist es, geschlechtsspezifische und schulformspezifische Unterschiede im allgemeinen schulischen, mathematischen und sprachlichen Selbstkonzept zu identifizieren und zu analysieren.
- Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I als kritisches Lebensereignis
- Das akademische Selbstkonzept und seine verschiedenen Facetten (allgemein, Mathematik, Sprache)
- Theoretische Modelle des Selbstkonzepts (Shavelson et al., Marsh)
- Einflussfaktoren auf das akademische Selbstkonzept (Geschlecht, Schulform, Bezugsgruppen)
- Empirische Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Geschlecht, Schulform und akademischem Selbstkonzept
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der wissenschaftlichen Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Geschlecht und Schulform auf das akademische Selbstkonzept im Übergang zur Sekundarstufe I vor. Es wird die Relevanz der Thematik im Kontext des Bildungssystems betont und die Struktur der Arbeit skizziert. Die Einleitung dient als Grundlage und Orientierung für die folgenden Kapitel.
2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Arbeit. Es behandelt zunächst den Übergang in die Sekundarstufe I in Sachsen, inklusive rechtlicher und organisatorischer Rahmenbedingungen sowie dessen Bedeutung als kritisches Lebensereignis. Anschließend wird das akademische Selbstkonzept umfassend erörtert, beginnend mit einer Begriffsbestimmung und der Vorstellung verschiedener theoretischer Modelle, wie dem hierarchischen Modell von Shavelson et al. und dem Internal/External-Frame-of-Reference-Modell von Marsh. Schließlich werden relevante Einflussfaktoren auf das akademische Selbstkonzept, insbesondere Geschlecht und Bezugsgruppeneffekte, diskutiert. Dieses Kapitel liefert die notwendigen theoretischen Grundlagen für die Interpretation der empirischen Ergebnisse.
3 Empirie: Das Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung. Es werden die Methodik, die Stichprobe (bestehend aus Schülerinnen und Schülern einer Leipziger Oberschule und eines Gymnasiums), die verwendeten Forschungsinstrumente (SKSLF-8 und DISK-Gitter) und der Ablauf der Studie detailliert dargestellt. Die Ergebnisse werden präsentiert, inklusive deskriptiver Analysen, Korrelationen zwischen den verschiedenen Aspekten des Selbstkonzepts und Analysen der Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Schulformen. Das Kapitel bietet eine detaillierte Darstellung der Datenanalyse und der gewonnenen Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Akademisches Selbstkonzept, Sekundarstufe I, Grundschulübergang, Geschlecht, Schulform, Gymnasium, Oberschule, Empirische Schulforschung, Mathematisches Selbstkonzept, Sprachliches Selbstkonzept, Schülerleistungen, Bildungssystem Sachsen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur wissenschaftlichen Arbeit: Einfluss von Geschlecht und Schulform auf das akademische Selbstkonzept im Übergang zur Sekundarstufe I
Was ist der Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Geschlecht und Schulform auf das akademische Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern am Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I. Der Fokus liegt auf der Identifizierung und Analyse geschlechtsspezifischer und schulformspezifischer Unterschiede im allgemeinen schulischen, mathematischen und sprachlichen Selbstkonzept.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene theoretische Modelle des Selbstkonzepts, insbesondere das hierarchische Modell von Shavelson et al. und das Internal/External-Frame-of-Reference-Modell von Marsh. Zusätzlich werden Einflussfaktoren wie Geschlecht, Bezugsgruppeneffekte und der Übergang in die Sekundarstufe I als kritisches Lebensereignis berücksichtigt.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf Daten des Projekts „StartTraining“. Es wurde eine Stichprobe von Schülerinnen und Schülern einer Leipziger Oberschule und eines Gymnasiums untersucht. Als Forschungsinstrumente kamen der SKSLF-8 und das DISK-Gitter zum Einsatz. Die Datenanalyse umfasste deskriptive Analysen, Korrelationsanalysen und explorative Analysen zur Identifizierung von Unterschieden zwischen den Geschlechtern und Schulformen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse umfassen deskriptive Analysen des akademischen Selbstkonzepts, Korrelationen zwischen mathematischem und sprachlichem Selbstkonzept, sowie Analysen von Unterschieden in diesen Korrelationen und im allgemeinen, mathematischen und sprachlichen Selbstkonzept zwischen Mädchen und Jungen und zwischen Schülerinnen und Schülern von Gymnasien und Oberschulen. Eine explorative Analyse ergänzte die Ergebnisse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: Eine Einleitung, die die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit darstellt; ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, das das akademische Selbstkonzept, relevante Modelle und Einflussfaktoren erläutert; und ein empirisches Kapitel, das die Methodik, die Ergebnisse und deren Diskussion beinhaltet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Akademisches Selbstkonzept, Sekundarstufe I, Grundschulübergang, Geschlecht, Schulform, Gymnasium, Oberschule, Empirische Schulforschung, Mathematisches Selbstkonzept, Sprachliches Selbstkonzept, Schülerleistungen, Bildungssystem Sachsen.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Das Dokument enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, inklusive einer Beschreibung des Inhalts und der behandelten Themen. Ein Inhaltsverzeichnis ermöglicht eine einfache Navigation durch die einzelnen Abschnitte.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler*innen im Bereich der Bildungsforschung, insbesondere der empirischen Schulforschung, sowie für Lehrkräfte, Schulpsycholog*innen und alle Interessierten, die sich mit dem Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I und dem akademischen Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern befassen.
- Quote paper
- Stephanie Mütterlein (Author), 2020, Einflussfaktoren auf das akademische Selbstkonzept nach dem Übertritt in die Sekundarstufe I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/906687