Seit den letzten Dekaden ist in den westlichen Industrienationen ein stetiges Anwachsen der Inzidenz von Hypertoniepatienten zu verzeichnen. Derzeit sind in Deutschland etwa 20 % der Bevölkerung von Hypertonie betroffen. Allerdings bleiben erhöhte Blutdruckwerte oftmals viele Jahre lang unbemerkt, so dass durch Screeningverfahren sicherlich deutlich höhere Prävalenzraten eruiert werden können.
Eine persistierende Hypertonie gilt als eine der bedeutsamsten Risikofaktoren für eine Vielzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, jedoch lassen sich Spätfolgen und Komplikationen durch ein frühzeitiges Feststellen der Hypertonie sowie durch eine adäquate und dauerhafte Therapie minimieren. Erhöhte Blutdruckwerte sind mit einer Stimulation des Sympathikus assoziiert und werden deshalb in der Pharmakotherapie unter anderem mit Sympatholytika (-Blocker) behandelt (Philipp & Distler 2004, 419 - 424).
Nach den Empfehlungen des American College of Sports Medicine und des American College of Cardiology bestehen bei der milden und mittelschweren Hypertonie (Blutdruck < 180/100 mmHg) keine Einschränkung der sportlichen Betätigung (Kindermann 2003, 34). Darüber hinaus wird körperliche Bewegung in Form aerober Ausdauerbelastung meist als allgemeine Basismaßnahme bei Hypertonie empfohlen. Die Verwendung von β-Antagonisten im Sport mindert jedoch die Leistungsfähigkeit in vielen Disziplinen derart, dass die Zielstellungen des Arztes und Sportlers häufig miteinander kollidieren. Für mein Handlungsfeld als Sportlehrer und Physiotherapeut ergibt sich somit die Aufgabe, Trainingspläne und Belastungsparameter auszuwählen, die auf die Indikation des Sportlers bzw. an die Wirkungsmechanismen der Medikamente abgestimmt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wirkprinzip der ẞ-Antagonisten
- Körperliches Training unter dem Einfluss von ẞ-Antagonisten
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirkung von Betablockern als Antihypertensiva im Sport. Dabei werden sowohl die Wirkungsmechanismen der Medikamente als auch deren Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit beleuchtet. Darüber hinaus werden Indikationen, Nebenwirkungen und die Notwendigkeit einer individuell angepassten Dosierung betrachtet.
- Das Wirkprinzip von Betablockern als kompetitive Antagonisten der Katecholamine im vegetativen Nervensystem
- Die Auswirkungen von Betablockern auf die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Schlagkraft des Herzens
- Die unterschiedlichen Wirkungen von Betablockern auf die Leistungsfähigkeit im Sport
- Indikationen und Nebenwirkungen von Betablockern
- Die Bedeutung einer individuellen Dosierung von Betablockern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet das steigende Vorkommen von Hypertonie in den westlichen Industrieländern und betont die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Therapie. Es wird dargelegt, dass erhöhte Blutdruckwerte mit einer Stimulation des Sympathikus assoziiert sind und häufig mit Sympatholytika, insbesondere Betablockern, behandelt werden. Die Arbeit behandelt die Bedeutung von körperlicher Aktivität im Kontext von Hypertonie und beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch den Einsatz von Betablockern im Sport ergeben.
Das Wirkprinzip der B-Antagonisten
Dieses Kapitel beschreibt die Wirkungsweise von Betablockern als kompetitive Antagonisten der Katecholamine. Es werden die unterschiedlichen Arten von Betablockern (selektive und nicht-selektive) sowie die verschiedenen Rezeptorsubtypen (ß1 und ß2) und deren Wirkung auf den Körper erläutert. Die Bedeutung einer individuellen Dosierung und die Vermeidung des Rebound-Phänomens durch schrittweise Dosisreduktion werden hervorgehoben.
Körperliches Training unter dem Einfluss von ẞ-Antagonisten
Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen von Betablockern auf die körperliche Leistungsfähigkeit im Sport. Es werden hämodynamische und metabolische Ursachen für die Leistungsreduktion durch Betablocker diskutiert, insbesondere die Reduktion der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität und der Herzfrequenz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Betablocker, Antihypertensiva, Sport, Hypertonie, Sympatholytika, Leistungsfähigkeit, Herzfrequenz, Blutdruck, Dosierung, Nebenwirkungen, Indikationen, Rebound-Phänomen.
- Quote paper
- Uwe Schwender (Author), 2008, Betarezeptorenblocker und ihre Anwendung als Antihypertensiva im Sport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90568