In der vorliegenden Arbeit soll der faktische Konzern mit seinen Rechtsgrundlagen und
konzernrechtlichen Besonderheiten dargestellt werden. Dazu empfiehlt es sich zunächst, den
Konzernbegriff im allgemeinen zu klären sowie den faktischen Konzern gegenüber anderen
Erscheinungsformen der Unternehmenskonzentration abzugrenzen.
Ein Konzern ist nach §§ 15, 18/1 AktG ein Zusammenschluss mehrerer selbständiger
Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung, wobei letzteres das entscheidende Kriterium ist.1
Da es im faktischen Konzern i.d.R. schon an der einheitlichen Leitung fehlt2, wird noch zu
untersuchen sein, inwieweit es gerechtfertigt ist, hier trotzdem von einem Konzern zu sprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick
- Abgrenzung
- Faktischer Konzern
- Qualifizierter faktischer Konzern
- Vertragskonzern
- Eingliederung
- Faktischer Aktienkonzern
- Anwendungsbereich der §§ 311 ff. AktG
- Verhältnis zu anderen Vorschriften
- Nachteilige Einflussnahme und Nachteilsausgleich nach § 311 AktG
- Veranlassung
- Nachteil
- Nachteilsausgleich
- Vorstandspflichten
- Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG
- Aufstellung
- Funktion
- Inhalt
- Prüfung des Abschlußberichts
- Prüfung durch Abschlussprüfer nach § 313 AktG
- Prüfung durch Aufsichtsrat nach § 314 AktG
- Sonderprüfung nach § 315 AktG
- Kein Bericht nach § 316 AktG
- Verantwortlichkeit der Beteiligten
- Haftung des herrschenden Unternehmens nach § 317 AktG
- Verantwortlichkeit der Verwaltungsmitglieder nach § 318 AktG
- Faktischer GmbH-Konzern
- Einführung
- Treuepflicht
- Actio pro socio
- Rechtsfolgen bei schädigender Einflussnahme
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem faktischen Konzern, seinen rechtlichen Grundlagen und konzernrechtlichen Besonderheiten. Ziel ist es, den Konzernbegriff allgemein zu klären und den faktischen Konzern von anderen Formen der Unternehmenskonzentration abzugrenzen. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Bezeichnung "Konzern" für den faktischen Konzern gerechtfertigt ist, da oft eine einheitliche Leitung fehlt.
- Abgrenzung des faktischen Konzerns von anderen Konzernformen (Vertragskonzern, Eingliederung)
- Rechtsgrundlagen des faktischen Aktienkonzerns (§§ 311 ff. AktG)
- Haftung und Verantwortlichkeit der Beteiligten im faktischen Konzern
- Besonderheiten des faktischen GmbH-Konzerns und die Rolle der Treuepflicht
- Analyse der Nachteilsausgleichs- und Schadenersatzpflichten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des faktischen Konzerns ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Sie erläutert den allgemeinen Konzernbegriff und kündigt die Abgrenzung des faktischen Konzerns von anderen Konzernformen an. Die Frage nach der Rechtfertigung der Konzernbezeichnung im Falle des faktischen Konzerns wird als zentrale Forschungsfrage formuliert.
Faktischer Aktienkonzern: Dieses Kapitel behandelt den faktischen Aktienkonzern im Detail, beginnend mit dem Anwendungsbereich der §§ 311 ff. AktG. Es werden die Voraussetzungen für einen faktischen Aktienkonzern definiert, insbesondere die Abhängigkeit einer AG oder KGaA von einem herrschenden Unternehmen, ohne dass ein Beherrschungsvertrages oder eine Eingliederung vorliegt. Das Kapitel analysiert die nachteilige Einflussnahme, den Nachteilsausgleich und die Verantwortlichkeiten der Beteiligten, inklusive der Prüfung des Abschlusberichts und der Haftung des herrschenden Unternehmens. Es beleuchtet die Relevanz des Abhängigkeitsberichts nach § 312 AktG und die verschiedenen Arten der Prüfung des Abschlusses.
Faktischer GmbH-Konzern: Dieses Kapitel widmet sich dem faktischen GmbH-Konzern und seinen Besonderheiten. Im Gegensatz zum Aktienkonzern existiert kein kodifiziertes Recht für GmbH-Konzerne. Das Kapitel erörtert die Bedeutung der Treuepflicht und der Actio pro socio im Kontext des faktischen GmbH-Konzerns und analysiert die Rechtsfolgen schädigender Einflussnahme. Die fehlende gesetzliche Regelung wird als zentraler Punkt herausgestellt, und alternative Rechtsansätze werden angedeutet.
Schlüsselwörter
Faktischer Konzern, Aktienkonzern, GmbH-Konzern, §§ 311 ff. AktG, Abhängigkeit, Beherrschung, Einflussnahme, Nachteilsausgleich, Treuepflicht, Haftung, Verantwortlichkeit, Konzernrecht, Abhängigkeitsbericht.
FAQs: Faktischer Konzern - Rechtliche Grundlagen und konzernrechtliche Besonderheiten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem faktischen Konzern, seinen rechtlichen Grundlagen und konzernrechtlichen Besonderheiten. Sie klärt den Konzernbegriff allgemein und grenzt den faktischen Konzern von anderen Formen der Unternehmenskonzentration ab. Ein zentrales Thema ist die Rechtfertigung der Konzernbezeichnung im Falle des faktischen Konzerns, da oft eine einheitliche Leitung fehlt.
Welche Konzernformen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht den faktischen Konzern mit anderen Konzernformen wie dem Vertragskonzern und der Eingliederung. Dabei wird die jeweilige Abgrenzung detailliert untersucht.
Welche Rechtsgrundlagen werden für den faktischen Aktienkonzern behandelt?
Für den faktischen Aktienkonzern werden die §§ 311 ff. AktG als zentrale Rechtsgrundlage behandelt. Die Arbeit analysiert deren Anwendungsbereich und die daraus resultierenden Pflichten und Verantwortlichkeiten.
Welche Aspekte der Haftung und Verantwortlichkeit werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Haftung und Verantwortlichkeit der Beteiligten im faktischen Konzern, sowohl im Aktien- als auch im GmbH-Konzern. Dies beinhaltet die Analyse der Nachteilsausgleichs- und Schadenersatzpflichten sowie die Verantwortlichkeit von Verwaltungsmitgliedern.
Welche Besonderheiten weist der faktische GmbH-Konzern auf?
Der faktische GmbH-Konzern unterscheidet sich vom Aktienkonzern durch das Fehlen einer kodifizierten Rechtsgrundlage. Die Arbeit erörtert die Bedeutung der Treuepflicht und der Actio pro socio in diesem Kontext und analysiert die Rechtsfolgen schädigender Einflussnahme.
Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, zum faktischen Aktienkonzern (inkl. §§ 311 ff. AktG, Abhängigkeitsbericht, Prüfung des Abschlusses und Haftung), zum faktischen GmbH-Konzern (Treuepflicht, Actio pro socio, Rechtsfolgen schädigender Einflussnahme) und einer Zusammenfassung. Die Einleitung definiert den Konzernbegriff und die Forschungsfrage. Das Kapitel zum faktischen Aktienkonzern analysiert die nachteilige Einflussnahme, den Nachteilsausgleich und die Verantwortlichkeiten der Beteiligten. Das Kapitel zum faktischen GmbH-Konzern konzentriert sich auf die Besonderheiten aufgrund fehlender gesetzlicher Regelung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Faktischer Konzern, Aktienkonzern, GmbH-Konzern, §§ 311 ff. AktG, Abhängigkeit, Beherrschung, Einflussnahme, Nachteilsausgleich, Treuepflicht, Haftung, Verantwortlichkeit, Konzernrecht, Abhängigkeitsbericht.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und eine Liste mit Schlüsselwörtern. Der Aufbau ist klar strukturiert und ermöglicht ein systematisches Verständnis des Themas.
- Quote paper
- Jan Cihar (Author), 2002, Der faktische Konzern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9047