In einer Zeit, in der sich unterschiedliche und widersprüchliche Wahrheiten täglich Geltung verschaffen zu versuchen, müssen die Wahrheitsansprüche in Bezugnahme auf Rationalität überprüft und vergegenwärtigt werden. Zur Darlegung der Kritik an der Wahrheitsnorm wagen Kathrin Glüer und Asa Wikforss den Weg zur vollständigen Darstellung der Natur des Glaubens. Dabei umspielt der erste, eher metaphorische, Versuch die Betrachtungsweise der Überzeugungen, welche auf Wahrheit abzielen. Demnach müsste der Glaube die Einstellung sein, sich stets nach der Wahrheit zu richten, was die Charakterisierung des Glaubens in Bezug auf die Wahrheitsorientierung eher unspezifisch wirken lässt. Daraus resultierend wirft es andere Einstellungen, die im gewissen Sinne wahrheitsorientiert sind, auf und setzt somit das Glauben mit anderen kognitiven Entscheidungen nahezu gleich. Nach Ansicht der Glaubensnormalisten unterscheidet sich der Glaube von anderen Kognitiventscheidungen durch seinen normativen Charakter, da notwendigerweise nichts, was nicht bestimmten Normen unterliegt, der Darstellung des Glaubens entspricht.
Inhaltsverzeichnis
- Wahrheit und Glaube
- Kritik an der Wahrheitsnorm
- Das Argument der Wahrheit
- Die Idee der indirekten Leitung durch die Wahrheit
- Rationalität als normativer Prozess
- Regelbasierte Glaubensbildung
- Kritik an der Normativität des Glaubens
- Das No-Guidance Argument
- Indirekte Leitung durch Rationalität
- Regeln und Rationalität
- Das Ziel des Glaubens
- Rationalität und Normen
- Gründe und Rationalität
- Steglich-Petersens Kritik an Glüer und Wikforss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Wahrheit als Norm für die Glaubensbildung fungiert. Die Autoren untersuchen kritisch die Vorstellung, dass der Glaube an die Wahrheit durch bestimmte Normen gelenkt wird und stellen alternative Ansätze zur Erklärung der Beziehung zwischen Glaube und Rationalität vor.
- Kritik an der Wahrheitsnorm als Grundlage für die Glaubensbildung
- Die Rolle der Rationalität bei der Bildung von Überzeugungen
- Der Zusammenhang zwischen Gründen und Rationalität
- Alternative Ansätze zur Erklärung der Beziehung zwischen Glaube und Wahrheit
- Die Frage, ob die Wahrheitsnorm als instrumentelles Prinzip oder normative Orientierung verstanden werden sollte
Zusammenfassung der Kapitel
Wahrheit und Glaube
Der Text beginnt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Glaubensnormalismus, der besagt, dass der Glaube an die Wahrheit durch bestimmte Normen gesteuert wird. Die Autoren beleuchten die Argumentationslinie des Glaubensnormalismus und stellen vier zentrale Themenbereiche heraus, die für die Kritik an der Wahrheitsnorm relevant sind: das Argument der Wahrheit, die indirekte Leitung durch die Wahrheit, die normative Natur der Rationalität und die regelbasierte Glaubensbildung.
Kritik an der Normativität des Glaubens
Im weiteren Verlauf des Textes wird das sogenannte "No-Guidance Argument" vorgestellt, welches argumentiert, dass die Wahrheitsnorm keine ausreichende Orientierung für die Glaubensbildung bietet. Die Autoren diskutieren verschiedene Ansätze, die versucht haben, die Beziehung zwischen Wahrheit und Rationalität zu erklären, und stellen die Schwierigkeiten dieser Ansätze heraus.
Gründe und Rationalität
Der Text beschäftigt sich mit der Frage, ob Rationalität als ein normativer Prozess verstanden werden kann oder ob sie eher auf Gründen beruht. Die Autoren argumentieren, dass die Rationalität nicht durch Regeln vorgegeben wird, sondern durch die Beziehung zwischen Gründen und Überzeugungen bestimmt wird.
Steglich-Petersens Kritik an Glüer und Wikforss
Der Text schließt mit einer Darstellung der Kritik von Asbjorn Steglich-Petersen an den Ansichten von Glüer und Wikforss. Steglich-Petersen argumentiert, dass die Wahrheitsnorm nicht als normative Orientierung, sondern als ein instrumentelles Prinzip verstanden werden sollte, das die Bildung von Überzeugungen als Ziel begreift.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind die Wahrheit, der Glaube, die Rationalität, die Glaubensbildung, die Normativität, Gründe, instrumentelle Prinzipien und die Kritik am Glaubensnormalismus. Der Text beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen diesen Begriffen und untersucht, wie sie für die Bildung von Überzeugungen relevant sind. Die Autoren stellen verschiedene Ansätze vor, die versuchen, die Beziehung zwischen Wahrheit und Rationalität zu erklären, und diskutieren die Vor- und Nachteile dieser Ansätze.
- Quote paper
- Helene Fraas (Author), 2019, Das Argument von Steglich-Petersen gegen die Kritik an der Wahrheitsnorm nach Glüer/Wikforss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/904777