Gegenstand der vorliegenden Arbeit soll es sein, einen multiperspektivischen Einblick in das Kiezdeutsche zu gewähren. In Form einer sprachwissenschaftlichen Betrachtungsweise soll unter Berücksichtigung grammatikalischer Eigenheiten, Kiezdeutsch als sprachliches Phänomen analysiert werden. Es soll unter anderem geklärt werden, inwieweit öffentliche Sichtweise und sprachliche Wirklichkeit konvergieren bzw. divergieren. Um herauszufinden, welche identitätsbildende Funktion der Gebrauch von Kiez-Sprachen mit sich zu bringen vermag, wird Kiez-Sprache im Vergleich mit Forschung zum Thema in anderen Ländern, als internationales Phänomen behandelt. Außerdem soll sich der Frage angenommen werden, ob es sich beim Kiezdeutschen um eine defizitäre und reduzierte Form des Deutschen, oder tatsächlich um eine „Varietät des Deutschen" handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodologisches Vorgehen
- Begriffserklärung, Kiezdeutsch
- Begriffsgeschichte
- Kiezdeutsch-Sprecher/innen
- Dialekt, Soziolekt oder Ethnolekt
- Grammatische Eigenheiten und Innovationen
- Präpositions- und artikellose Lokalangaben
- Funktionsverbgefüge
- Neue Verkürzungen
- Fazit
- Identitätsbildende Funktion
- Kiezsprache als internationales Phänomen
- Rezeption von Kiezdeutsch im öffentlichen Diskurs: „Not a German Dialect?“
- Fazit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem sprachlichen Phänomen Kiezdeutsch. Sie analysiert die grammatikalischen Eigenheiten, die Sprecher und die öffentliche Rezeption dieser neuen Varietät des Deutschen. Darüber hinaus untersucht sie die identitätsbildende Funktion von Kiezdeutsch und stellt sie in einen internationalen Kontext.
- Klärung der grammatikalischen Eigenheiten des Kiezdeutschen
- Analyse der Sprecherschaft und der soziokulturellen Faktoren
- Untersuchung der öffentlichen Rezeption und der Kontroversen um Kiezdeutsch
- Bedeutung des Kiezdeutschen als ein identitätsstiftendes Phänomen
- Kiezdeutsch im Vergleich zu internationalen Jugendsprachen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kiezdeutsch ein und stellt eine kontroverse Perspektive auf die Sprache vor. Sie verdeutlicht die Debatte um die Definition von Kiezdeutsch als Dialekt, Soziolekt oder Pidgin und stellt die Ziele der vorliegenden Arbeit vor.
Das zweite Kapitel erklärt den Begriff Kiezdeutsch und seine Begriffsgeschichte. Es betont die Wichtigkeit des Begriffs Kiezdeutsch als Abgrenzung von ethnisch konnotierten Begriffen wie „Türkendeutsch“ und stellt die sprachlichen Besonderheiten und die Herkunft der Sprache in multiethnischen Wohngebieten dar.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Sprechern des Kiezdeutschen. Es beleuchtet die Frage, ob Kiezdeutsch als Dialekt, Soziolekt oder Ethnolekt einzuordnen ist und analysiert die Sprachentwicklung in multikulturellen Kontexten.
Das vierte Kapitel analysiert die grammatikalischen Eigenheiten und Innovationen des Kiezdeutschen. Es betrachtet präpositions- und artikellose Lokalangaben, Funktionsverbgefüge und neue Verkürzungen.
Das fünfte Kapitel behandelt die identitätsbildende Funktion von Kiezdeutsch.
Das sechste Kapitel beleuchtet die internationale Perspektive von Kiezdeutsch. Es vergleicht Kiezdeutsch mit ähnlichen Jugendsprachen in anderen europäischen Ländern.
Das siebte Kapitel untersucht die Rezeption von Kiezdeutsch im öffentlichen Diskurs. Es analysiert die Kontroversen um die Einstufung der Sprache und die negative Bewertung des Kiezdeutschen im Vergleich zu anderen deutschen Dialekten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Kiezdeutsch, Dialekt, Soziolekt, Ethnolekt, Jugendsprache, Mehrsprachigkeit, Multiethnizität, Grammatik, Identität, öffentliche Rezeption, internationale Phänomene.
- Quote paper
- Michelle Paul (Author), 2020, Kiezdeutsch. Ein multiperspektivischer Einblick in einen neuen deutschen Dialekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/904097