Im Wesentlichen existieren zwei Theorien, die die Ablenkung des Kreuzzuges nach Konstantinopel zu erklären suchen, die Zufalls- und die Intrigentheorie. Laut den Vertretern der Zufallstheorie gab es keine Intrige, vielmehr sei die Ablenkung des Kreuzzuges Resultat zufällig eingetretener Ereignisse, während die Intrigentheorie von einem geplanten Zug nach Konstantinopel ausgeht. Ziel dieser Hausarbeit ist es, beide Theorien einander gegenüberzustellen und einer kritischen Untersuchung zu unterziehen, um sich letztendlich der zentralen Frage dieser Arbeit, nämlich wie es zu der Ablenkung des Kreuzzuges nach Konstantinopel kommen konnte, widmen zu können.
Zu allererst müssen jedoch die vorliegenden Quellen eingeordnet und hinsichtlich ihrer Authentizität bewertet werden, da eine exakte Quellenarbeit für die Arbeit an einem mittelalterlichen Sachverhalt unerlässlich ist! Im Anschluss soll auf die bereits vorliegende Forschungsliteratur verwiesen und deren wichtigste Vertreter und Positionen herausgestrichen werden, schließlich sollen auch die Erkenntnisse der Sekundärliteratur in diese Arbeit einfließen.
Im Hauptteil werden die beiden existierenden Theorien unter genauer Berücksichtigung der Quellen vorgestellt und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Als erstes wird sich hierbei der Zufallstheorie angenommen. An dieser Stelle werden die von den Vertretern der Zufallstheorie angeführten Argumente vorgestellt und hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und Wichtigkeit zur Erklärung der Ablenkung des Kreuzzuges untersucht. Zudem wird eine Abfolge der einander bedingenden Ereignisse, welche zum Zug nach Konstantinopel führten, im Sinne der Zufallstheorie vorgestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Quellen/Quellenlage
3. Forschungsstand
4. Zufallstheorie
4.1 Die Ernennung von Bonifaz von Montferrat zum Kreuzzugsführer
4.2 Finanzielle Schwierigkeiten
4.3 Das Auftauchen des jungen Alexios
4.4 Exkurs: Der Vierte Kreuzzug in seinen aufeinanderfolgenden und einander bedingenden Ereignissen als Erklärung der Ableitung des Kreuzzuges nach Konstantinopel im Rahmen der Zufallstheorie
5. Intrigentheorie
5.1 Die machtpolitischen Interessen Venedigs
5.2 Ein staufisches Komplott? Die Rolle Philipps von Schwaben und seines Vetters Bonifaz von Montferrat
5.3 Die machtpolitischen Interessen Philipps von Schwaben
5.4 Die persönlichen Interessen des Bonifaz von Montferrat
5.5 Möglichkeiten einer gemeinsamen Intrige
6. Griechenhass der Lateiner
7. Reichtum und Reliquien
8. Fazit
9. Quellenverzeichnis
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