Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Text von Karl Georg Zschaetzsch und der Rolle der Eigenschaften der Atlantiden darin. Schon in vielen Texten wurden die Bewohner der Insel Atlantis, die Atlantiden, als ideales Volk beschrieben. Nicht nur Platon, sondern auch Tommaso Campanella und Francis Bacon wiesen auf die einzigartigen Eigenschaften der Atlantiden hin. Nebst besonderer Weisheit wird den Inselbewohnern oft große Tugendhaftigkeit sowie ein einzigartiges Staats- und Gesellschaftswesen zugeschrieben. In seinem Text „Atlantis - die Urheimat der Arier“ schreibt Karl Georg Zschaetzsch diese Eigenschaften nun dem nationalsozialistischen Idealvolk der Arier zu und betont dessen Überlegenheit gegenüber anderen Völkern sowie die Wichtigkeit der Reinhaltung des arischen Blutes.
Auf welchem Wege und in welchem Ausmaß er diese Überzeugungen auf den klassischen Atlantis-Mythos nach Platon anwendet, wird in dieser Arbeit dargelegt. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Funktionen und Intentionen der Erzählweise des Autors sowie auf die konträre Darstellung von Ariern und Nichtariern gelegt. Zudem wird unter Verwendung von Texten des Historikers Franz Wegener sowie Johannes Schmitt und Lazaro Miliopoulos auf die Frage eingegangen, welchen Einfluss der Atlantis-Mythos in der nationalsozialistischen Gesellschaft hatte, da Zschaetzsch bei weitem nicht der einzige Autor war, der den Mythos Atlantis zu einer rassistischen Handlung uminterpretiert.
Um eine Hypothese aufzustellen, lässt sich sagen, dass Zschaetzsch durch Zugriff auf und Kommentation von anderen ihm bekannten Mythen, wie der nordischen Sage Edda, aber auch der Bibel, die Bewohner der Insel, welche in diesem Fall Arier sind, sehr positiv konnotiert und ihnen zum Beispiel Tüchtigkeit und Gutmütigkeit zuspricht. Dahingegen werden die Nichtarier als sündhaft und animalisch dargestellt, während ihnen zudem die Schuld am Untergang der Insel gegeben wird. Dieser Text und andere, die auf den Atlantis-Mythos zugriffen und ihn zu einem nationalsozialistischen Mythos machten, wurden von hohen nationalsozialistischen Politikern, wie auch Adolf Hitler, als Rechtfertigung für den Umgang mit Nichtariern, beziehungsweise Fremden oder Ausländischen benutzt.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Struktur und methodischem Vorgehen
- „Atlantis - Die Urheimat der Arier“ von Karl Georg Zschaetzsch
- Die Arier in Zschaetzschs Text
- Entstehung und Verbreitung der Arier
- Charakterisierung der Arier
- Die Nichtarier in Zschaetzschs Text
- Charakterisierung der Nichtarier
- Umgang mit den Nichtariern
- Funktion und Intention des Textes
- Auswirkung und Einfluss dieser und anderer nationalsozialistischer Atlantis Literatur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den nationalsozialistischen Text „Atlantis - die Urheimat der Arier“ von Karl Georg Zschaetzsch. Im Zentrum steht die Analyse, wie Zschaetzsch den klassischen Atlantis-Mythos nach Platon zu einer rassistischen Handlung uminterpretiert und die Überlegenheit der Arier gegenüber anderen Völkern propagiert. Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Ariern und Nichtariern, der Intention des Autors und dem Einfluss des Atlantis-Mythos in der nationalsozialistischen Gesellschaft.
- Analyse der nationalsozialistischen Umdeutung des Atlantis-Mythos
- Darstellung der Arier und Nichtarier in Zschaetzschs Text
- Funktion und Intention des Textes
- Einordnung des Textes in den Kontext der nationalsozialistischen Atlantis-Literatur
- Der Einfluss des Atlantis-Mythos in der nationalsozialistischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Struktur und das methodische Vorgehen der Hausarbeit. Kapitel 2 analysiert Zschaetzschs Text „Atlantis - die Urheimat der Arier“ und beleuchtet die Verwendung klassischer Atlantis-Mythen zur Legitimierung der nationalsozialistischen Ideologie. Kapitel 3 befasst sich mit der Darstellung der Arier in Zschaetzschs Text, insbesondere mit der Entstehung und Verbreitung des arischen Volkes. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Darstellung der Nichtarier, ihre Charakterisierung und den Umgang mit ihnen. Kapitel 5 behandelt die Funktion und Intention des Textes sowie die Verwendung des Atlantis-Mythos als Mittel zur Rechtfertigung nationalsozialistischer Ideologien. Kapitel 6 untersucht den Einfluss des Textes und anderer nationalsozialistischer Atlantis-Literatur auf die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Atlantis-Mythos, nationalsozialistische Ideologie, Arier, Nichtarier, Rassismus, Propaganda, Geschichte, Literatur, Antisemitismus, Kultur, Mythologie, Religion.
- Quote paper
- Lisa-Sophie Roth (Author), 2016, Der Atlantis-Mythos in nationalsozialistischer Propaganda. Das Werk "Atlantis – Die Urheimat der Arier" von Karl Georg Zschaetzsch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/903492