Das Wohnumfeld allgemein bezeichnet die „Gesamtheit aller Komponenten, die den Rahmen und Hintergrund individuellen und sozialen Handelns der Einwohner eines Viertels bilden: bauliche und institutionelle Komponenten in unterschiedlichen Kombinationen und Konstellationen ebenso wie Menschen und Menschengruppen, deren Leben sich im Koordinatensystem dieser baulichen und institutionellen Gegebenheit entfaltet, sowie das spezifische soziale Gefüge, das diesen Raum erfüllt und zu einem ‚sozialen Raum’ macht“ (Bertels 1987, S.10). Mit anderen Worten: Das Wohnumfeld muss für uns wichtige Alltags-Funktionen erfüllen, wie zum Beispiel Wohn-, Konsum- und Freizeitmöglichkeiten, aber auch Arbeit, Kommunikation, Gesundheit und Verkehr. Und diese Funktionen werden in den verschiedenen Wohnvierteln auch unterschiedlich gut miteinander verknüpft. Mein Fokus liegt hier bei den benachteiligten Wohnvierteln und deren Probleme auf diversen Ebenen, sowie auf den Möglichkeiten, die die Gemeinwesenarbeit (GWA) hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Leben in benachteiligten Wohnvierteln
- 2.1 Leben ohne Arbeit?
- 2.2 Leben ohne Aktionsraum?
- 2.3 Leben ohne Nachbarschaftsbeziehungen?
- 3 Sozialer Austausch in benachteiligten Wohnvierteln
- 3.1 Primäres soziales Netzwerk
- 3.2 Sekundäre soziale Netzwerke
- 4 Gemeinwesenarbeit in benachteiligten Wohnvierteln
- 4.1 Aktivierung der Bewohner
- 4.2 Partizipation der Bewohner am Gesellschaftsprozess
- 4.3 Quartiermanagement und Soziale Stadt
- 5 Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit untersucht den Einfluss des Wohnumfelds auf die Lebensbewältigung von Menschen in benachteiligten Quartieren und die Rolle der Gemeinwesenarbeit. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Probleme, denen Bewohner solcher Gebiete begegnen, und analysiert das Potential der Gemeinwesenarbeit zur Verbesserung der Lebenssituation.
- Der Einfluss von Arbeitslosigkeit und ökonomischer Benachteiligung auf das Leben in benachteiligten Quartieren.
- Die Bedeutung des Aktionsraums und der verfügbaren Ressourcen im Wohnumfeld.
- Die Rolle sozialer Netzwerke (primär und sekundär) für die Bewohner benachteiligter Gebiete.
- Die Möglichkeiten und Herausforderungen der Gemeinwesenarbeit in benachteiligten Quartieren.
- Die Bedeutung von Partizipation und Aktivierung der Bewohner.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung definiert das Wohnumfeld als die Gesamtheit aller Komponenten, die individuelles und soziales Handeln beeinflussen. Sie fokussiert auf benachteiligte Wohnviertel und deren Probleme, sowie die Möglichkeiten der Gemeinwesenarbeit zur Verbesserung der Situation. Der Autor erklärt, dass die Begriffe Quartier, Viertel, Wohngegend und Wohngebiet synonym verwendet werden.
2 Leben in benachteiligten Wohnvierteln: Dieses Kapitel definiert Benachteiligung als eine strukturell schlechtere Ausgangslage. Es beschreibt benachteiligte Wohngebiete durch Merkmale wie hohe Sozialhilfeempfängerquoten, Schulabbrecherzahlen, und Arbeitslosenzahlen, schlechte Wohnverhältnisse, wirtschaftliche Probleme, infrastrukturelle Defizite, und hohe Kriminalität. Es werden zwei Typen von Armutsgebieten unterschieden: Viertel mit alter Bausubstanz in Innenstadtnähe und Neubausiedlungen am Stadtrand. Die zunehmende Armut in diesen Gebieten wird hervorgehoben.
2.1 Leben ohne Arbeit?: Dieser Abschnitt untersucht den Zusammenhang zwischen Wohnort und Arbeitslosigkeit. Während die Trennung von Wohnen und Arbeiten in verschiedene Stadtviertel die Bedeutung des Quartiers für die Arbeitssuche scheinbar minimiert, ist wohnungsnahe Arbeit für bestimmte Gruppen, wie Mütter mit kleinen Kindern oder Teilzeitbeschäftigte, essentiell. Der Text beleuchtet die Bedeutung von Gelegenheitsjobs und Aushilfsarbeiten für benachteiligte Bewohner mit eingeschränktem Arbeitsmarktzutritt. Langzeit-Arbeitslosigkeit in benachteiligten Quartieren führt zu einer Spirale aus Armut, Schulden, und psychischen/physischen Problemen, die auch die Kinder betreffen. Schwarzarbeit als Reaktion auf die prekäre Lage und deren Motive werden ebenfalls diskutiert, inklusive der sozialen Dynamik von Neid und Denunziation.
2.2 Leben ohne Aktionsraum?: Dieses Kapitel untersucht die "Opportunitätsstruktur" benachteiligter Wohngebiete. Es argumentiert, dass die mangelnde Ausstattung dieser Gebiete und die damit verbundenen eingeschränkten Möglichkeiten die Bewohner zwingen, Aktivitäten außerhalb des Viertels durchzuführen oder darauf zu verzichten. Der eingeschränkte Aktionsradius und die geringeren finanziellen Ressourcen der Bewohner führen dazu, dass der Großteil ihrer Aktivitäten im Wohngebiet stattfindet. Die Studie von Friedrichs und Blasius, die zeigt, dass mit steigender Benachteiligung eines Wohngebiets die Aktivitäten im Gebiet zunehmen, wird erwähnt. Des Weiteren wird der Zusammenhang zwischen niedrigem sozialen Status und seltenen Hausbesuchen von Gästen diskutiert.
Schlüsselwörter
Benachteiligte Quartiere, Wohnumfeld, Gemeinwesenarbeit, Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Netzwerke, Aktionsraum, Partizipation, soziale Ungleichheit, Opportunitätsstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur wissenschaftlichen Hausarbeit: Leben in benachteiligten Wohnvierteln
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss des Wohnumfelds auf die Lebensbewältigung von Menschen in benachteiligten Quartieren und die Rolle der Gemeinwesenarbeit. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Probleme der Bewohner solcher Gebiete und analysiert das Potential der Gemeinwesenarbeit zur Verbesserung der Lebenssituation.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss von Arbeitslosigkeit und ökonomischer Benachteiligung, die Bedeutung des Aktionsraums und verfügbarer Ressourcen, die Rolle sozialer Netzwerke (primär und sekundär), die Möglichkeiten und Herausforderungen der Gemeinwesenarbeit, sowie die Bedeutung von Partizipation und Aktivierung der Bewohner.
Wie definiert die Arbeit "benachteiligte Wohnviertel"?
Benachteiligte Wohngebiete werden durch Merkmale wie hohe Sozialhilfeempfängerquoten, Schulabbrecherzahlen, Arbeitslosenzahlen, schlechte Wohnverhältnisse, wirtschaftliche Probleme, infrastrukturelle Defizite und hohe Kriminalität charakterisiert. Es werden zwei Typen unterschieden: Viertel mit alter Bausubstanz in Innenstadtnähe und Neubausiedlungen am Stadtrand.
Welche Rolle spielt Arbeitslosigkeit im Kontext benachteiligter Quartiere?
Der Zusammenhang zwischen Wohnort und Arbeitslosigkeit wird untersucht. Wohnungsnahe Arbeit ist für bestimmte Gruppen essentiell. Langzeit-Arbeitslosigkeit führt zu einer Spirale aus Armut, Schulden und psychischen/physischen Problemen, die auch die Kinder betreffen. Schwarzarbeit als Reaktion auf die prekäre Lage und deren soziale Dynamik werden ebenfalls diskutiert.
Welche Bedeutung hat der Aktionsraum für die Bewohner benachteiligter Gebiete?
Die "Opportunitätsstruktur" benachteiligter Gebiete wird analysiert. Mangelnde Ausstattung und eingeschränkte Möglichkeiten zwingen Bewohner oft, Aktivitäten außerhalb des Viertels durchzuführen oder darauf zu verzichten. Der eingeschränkte Aktionsradius und geringere finanzielle Ressourcen führen dazu, dass der Großteil der Aktivitäten im Wohngebiet stattfindet.
Welche Rolle spielen soziale Netzwerke?
Die Arbeit untersucht sowohl primäre als auch sekundäre soziale Netzwerke und deren Bedeutung für die Bewohner benachteiligter Gebiete. Die Stärke und der Einfluss dieser Netzwerke auf die Lebensbewältigung werden analysiert.
Welche Rolle spielt die Gemeinwesenarbeit?
Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen der Gemeinwesenarbeit in benachteiligten Quartieren, insbesondere die Aktivierung der Bewohner und deren Partizipation am Gesellschaftsprozess. Konzepte wie Quartiermanagement und Soziale Stadt werden ebenfalls thematisiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über das Leben in benachteiligten Wohnvierteln (mit Unterkapiteln zu Arbeit, Aktionsraum und Nachbarschaftsbeziehungen), ein Kapitel über sozialen Austausch, ein Kapitel über Gemeinwesenarbeit und abschließende Schlussbemerkungen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Benachteiligte Quartiere, Wohnumfeld, Gemeinwesenarbeit, Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Netzwerke, Aktionsraum, Partizipation, soziale Ungleichheit, Opportunitätsstruktur.
- Quote paper
- Sarah Henkel (Author), 2007, Die Bedeutung des Wohnumfeldes für Menschen in benachteiligten Quartieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90328