Meine Abschlussarbeit im Fach Germanistische Sprachwissenschaft habe ich der indirekten Rede (oratio obliqua) gewidmet. Titel der Arbeit: Die indirekte Rede im Sprachvergleich: Deutsch - Französisch - Englisch - Spanisch - Altgriechisch.
Je intensiver man sich mit der Grammatik einer Sprache beschäftigt, desto faszinierender wird sie. Schnell erkennt man beim Erlernen mehrerer Sprachen Analogien und Divergenzen zwischen ihnen und kann so jede neu dazukommende Sprache noch leichter lernen. Ein mikroskopischer Vergleich grammatischer Strukturen macht indogermanische Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den einzelnen Sprachen besonders deutlich und zeigt auf, dass beispielsweise das Altgriechische (das klassische Attisch) mit dem Deutschen mehr gemeinsam hat, als wohl die meisten Menschen denken würden.
Meine Arbeit fördert diese Erkenntnisse anschaulich zu Tage. Doch auch die anderen untersuchten Sprachen zeigen untereinander Analogien auf, die sie vom Deutschen und Altgriechischen eindeutig unterscheiden. Macht man sich diese Analogien einmal klar, ist es ein leichtes, eine dieser für Europa und die ganze Welt so wichtigen Sprachen zu erlernen. Es ist nicht schwer, die Grammatik als Grundgerüst einer Sprache zu begreifen und dieses dann mit Wörtern zu füllen. Gleichzeitig ist es eine unerlässliche Notwendigkeit, ohne die man über ein paar Begrüßungsfloskeln nicht hinaus kommt.
Des weiteren stellt die korrekte Umsetzung der indirekten Rede ein unerlässliches Werkzeug für jeden Journalisten, Übersetzer, Historiker und Sprachwissenschaftler dar, für diejenigen also, die häufig mit fremden Quellen umgehen und aus ihnen zitieren müssen. Auch aus diesem sehr an der Praxis orientierten Grund lohnt es sich, die Regeln der oratio obliqua genau zu studieren. Lernt man eine Fremdsprache, stellt die korrekte indirekte Wiedergabe eine häufige Fehlerquelle dar.
Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sich das Deutsche hierzu eines eigenen Modus (des Konjunktivs) bedient, während die meisten anderen Sprachen auf eine indikativische Tempusform zurückgreifen.
Diese Arbeit stellt schwerpunktmäßig keinen Vergleich des Konjunktivs dar, sondern einen Vergleich der indirekten Rede, für die man eben im Deutschen zufälligerweise den Konjunktiv benutzt. Der Vergleich beschränkt sich auf die ‚reine’ oratio obliqua mit redeeinleitendem verbum dicendi.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbemerkungen zur indirekten Rede im Deutschen
- Die Zeitenfolge
- Die Zeitenfolge im Deutschen
- Die Zeitenfolge im Französischen
- Die Zeitenfolge im Spanischen
- Die Zeitenfolge im Englischen
- Die Zeitenfolge im Altgriechischen
- Personen-, Orts- und Zeitangaben
- Personenverschiebungen
- Verschiebung von Orts- und Zeitangaben
- Der subjonctif in der indirekten Rede
- Der subjuntivo in der indirekten Rede
- Der subjunctive in der indirekten Rede
- Zusammenfassung
- Schlussbemerkung
- Die Füchsin und der Bock im Brunnen (Aesop)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die indirekte Rede in einem sprachvergleichenden Ansatz. Ziel ist es, die Besonderheiten der indirekten Rede in Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch und Altgriechisch aufzuzeigen und zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Umsetzung der indirekten Rede, die sich durch die spezifischen grammatischen Strukturen der einzelnen Sprachen ergeben.
- Zeitenfolge in der indirekten Rede
- Deixis (Personen-, Orts- und Zeitangaben)
- Gebrauch und Funktion des Konjunktivs in der indirekten Rede
- Vergleichende Analyse der indirekten Rede in den verschiedenen Sprachen
- Die Rolle der indirekten Rede in der Sprachgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der indirekten Rede ein, erläutert die Relevanz des Sprachvergleichs und skizziert die Vorgehensweise der Arbeit. Kapitel 2 stellt die Terminologie der indirekten Rede vor und definiert zentrale Begriffe wie Sprecher, Hörer und Berichter. Kapitel 3 beleuchtet die Zeitenfolge in der indirekten Rede, analysiert die jeweiligen Regeln im Deutschen, Französischen, Spanischen, Englischen und Altgriechischen. In Kapitel 4 werden Personen-, Orts- und Zeitangaben in der indirekten Rede behandelt. Kapitel 5, 6 und 7 befassen sich mit dem Gebrauch des Konjunktivs in der indirekten Rede in Französisch, Spanisch und Englisch. Kapitel 8 bietet eine zusammenfassende Analyse der indirekten Rede in den untersuchten Sprachen.
Schlüsselwörter
Indirekte Rede, Sprachvergleich, Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch, Altgriechisch, Zeitenfolge, Deixis, Konjunktiv, Modus, Tempus, Modalität, Temporalität, Aspekt, Aspektualität.
- Quote paper
- Frank Eschmann (Author), 2007, Die indirekte Rede im Sprachvergleich - Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Altgriechisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90311