Dieses Essay behandelt die Frage ob jeder das Gute begehrt. Dabei bezieht sich die die Antwort auf diese Frage auf Sokrates Text "Menon".
Der Begriff des Guten ist in der Philosophie ein viel diskutierter Begriff. Viele Philosophen haben sich mit dem Begriff des Guten bis heute auseinander gesetzt und unterschiedliche Definitionen oder Bedeutungen gefunden. In dieser wissenschaftlichen Abhandlung soll es jedoch nicht ausschließlich um die Frage gehen „Was ist das Gute?“, sondern hauptsächlich um die Frage „Begehrt jeder das Gute?“. In Platons „Menon oder Über die Tugend“ unterhalten sich Sokrates und Menon darüber was denn überhaupt die Tugend sei. Bei diesem Gespräch kommt in einem Zusammenhang, auf den ich später genauer eingehen werde, die Frage auf, ob jeder Mensch das Gute begehrt. Um diese Frage zu beantworten werde ich mit Hilfe verschiedener Quellen zunächst kurz auf die Frage eingehen was überhaupt das Gute ist und dann mit verschiedensten Argumenten abwiegen, ob jeder Mensch das Gute begehrt oder nicht. Abschließend werde ich in einer kurzen Zusammenfassung auf die Ergebnisse meiner Arbeit eingehen und zu einer Beantwortung der Frage kommen.
Wer begehrt denn nun das Gute?
Der Begriff des Guten ist in der Philosophic ein viel diskutierter Begriff. Viele Philosophen haben sich mit dem Begriff des Guten bis heute auseinander gesetzt und unterschiedliche Defmitionen oder Bedeutungen gefunden. In dieser wissenschaftlichen Abhandlung soil es jedoch nicht ausschlieBlich urn die Frage gehen „Was ist das Gute?", sondern hauptsachlich urn die Frage „Begehrt jeder das Gute?". In Platons „Menon oder Uber die Tugend" unterhalten sich Sokrates und Menon dariiber was denn uberhaupt die Tugend sei. Bei diesem Gesprach kommt in einem Zusammenhang, auf den ich spater genauer eingehen werde, die Frage auf, ob jeder Mensch das Gute begehrt. Um diese Frage zu beantworten werde ich mit Hilfe verschiedener Quellen zunachst kurz auf die Frage eingehen was uberhaupt das Gute ist und dann mit verschiedensten Argumenten abwiegen, ob jeder Mensch das Gute begehrt oder nicht. AbschlieBend werde ich in einer kurzen Zusammenfassung auf die Ergebnisse meiner Arbeit eingehen und zu einer Beantwortung der Frage kommen.
Bevor man sich jedoch mit der Frage auseinander setzt ob jeder das Gute begehrt, sollte meiner Meinung nach kurz darauf eingegangen werden was uberhaupt das Gute ist. Sucht man im deutschen Duden nach dem Begriff „Gut" bekommt man mehrere Defmitionen wie zum Beispiel „den Anspriichen genugend, ohne nachteilige Eigenschaften oder Mangel oder auch wirksam sowie nutzlich" (Duden online). Diese Defmitionen klingen zunachst vielleicht nicht unbedingt passend um das Wesen des Guten zu erklaren und treffend zu beschreiben. AuBerdem werfen die Defmitionen neue Fragen auf wie zum Beispiel „welchen Anspriichen entsprechend oder nutzlich im Hinblick auf was ?". Ich glaube , dass sich das Gute mit solchen Defmitionen nicht genau beschreiben lasst. Man sollte das Gute vielmehr als eine innere Einstellung oder zu erreichenden Zustand sehen welcher einem jeden Menschen innewohnt. Urn spater noch genauer auf die Frage einzugehen, ob jeder das Gute begehrt, muss an dieser Stelle noch gesagt werden, dass sich bei der Bedeutung des Guten zwischen einer objektiv orientierten Sichtweise und einer subjektiv orientierten Sichtweise unterscheiden lasst. Nicht fur jeden ist das Gute gleich, beziehungsweise gleichermafien zu verfolgen oder zu erreichen. Was fur den einen als gut gilt, muss nicht auch fur einen anderen als gut gelten.
In Platons „Menon" kommt es nun also dazu, dass Sokrates dem Menon im Zusammenhang mit der Definition der Tugend in Gesamtheit sagen soil was denn Tugend sei (vgl.Platon,2017:13). Daraufhin antwortet Menon „Und so verstehe ich nun unter Tugend dies, voll Begier nach dem Schonen imstande zu sein es sich zu verschaffen." (Platon,2017:13). Daraus leitet Platon schlieBlich ab dass Menschen welche danach streben sich dem Schonen zu bemachtigen, auch das Gute begehren und jeder Mensch das gute begehrt (vgl.Platon 2017:13). Platon begriindet das ganze damit, dass jeder Mensch das begehrt was er subjektiv fur Gut befindet. Ob dies auch objektiv als gut angesehen wird spielt dabei keine Rolle. In seinen Augen begehren Menschen das Schlechte nur weil sie dieses fur gut befinden oder dariiber unwissend sind, dass es schlecht ist und nicht gut (vgl.Platon,2017:14).
Dies ist eine aussagekraftige Begriindung und scheint Sinn zu ergeben, denn welcher Mensch sollte fur sich selber schon etwas Schlechtes wollen. Sogar Menschen die offensichtlich schlecht handeln konnen trotzdem fur sie das subjektiv Gute erreichen wollen. Ein Beispiel dafur ware der Serienmorder, der seine Opfer qualt und ermordet urn sein eigenes Bedurfnis zu befriedigen. Wahrend er das macht handelt er objektiv schlecht und jeder „normale" Mensch wurde behaupten er mache etwas Falsches. Er jedoch ist anscheinend fest davon uberzeugt, dem seinen Empfinden nach Guten nach zu eifern.
Bei dieser Erklarung ist es jedoch auch immer eine Frage des Blickwinkels und deshalb, kann diese Theorie meiner Meinung nach bei jedem Szenario, bei dem es zunachst so zu seien scheint, dass jemand etwas Schlechtes anstrebt, angewendet werden. Urn das zu beweisen nehme ich ein anderes Beispiel. Eine Mutter opfert eine ihrer Nieren urn ihrem Kind das Leben zu ermoglichen. Sie verliert also selber eine Mere. Objektiv gesehen und ohne weiteren Kontext der erlautert warum die Frau ihre Niere verliert, scheint es nichts Gutes zu sein, ein Organ zu verlieren. Da sie es jedoch tut urn ihrem Kind das Leben zu retten, wird das was sie tut objektiv und subjektiv gesehen gut.
Es gibt jedoch auch Menschen, die von dieser Theorie ausgeschlossen werden mussen. Nehmen wir beispielsweise psychisch Kranke. Ich bin davon uberzeugt, dass es Menschen gibt, die an einer so schwerwiegenden psychischen Krankheit leiden, dass sie nicht nur nicht zwischen dem Guten und dem Schlechten effektiv unterscheiden konnen, sondern nicht einmal wissen was uberhaupt das Gute und was uberhaupt das Schlechte ist. Diese Menschen bekommen teilweise sogar bei objektiv schlechten Taten Schutz vor Gericht. Sie werden bei Straftaten weniger hart verurteilt als Leute ohne psychische Krankheit da sie als nicht zurechnungsfahig gelten.
Zusammenfassend muss ich nun noch etwas einwenden. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass man nicht sagen kann, dass alle Menschen das gute begehren, da es anscheinend Ausnahmen gibt. Menschen die nicht einmal wissen, was das Gute und was das Schlechte ist, konnen auch nicht das Gute begehren. Des weiteren muss ich sagen, dass die Aussage, „Jeder Mensch begehrt das Gute" zu allgemein und ungenau ist. Man musste in diese Aussage noch mit einbeziehen, dass es sich urn das subjektiv gesehen Gute handelt und das es sich auf Menschen bezieht, die bei klarem Verstand sind. Dabei ist es egal ob die Menschen zu hundert Prozent bei klarem Verstand sind. Es geht lediglich darum, dass sie noch in der Lage sind zu erkennen, was gut und was schlecht ist.
AbschlieBend kann ich also sagen, dass jeder Mensch, der einen gewissen Grad an Verstandnis dafur aufweist was das Gute ist, das fur ihn Subjektiv Gute begehrt.
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- Arbeit zitieren
- Jonas Zecher (Autor:in), 2017, Begehrt jeder das Gute ? Sokrates "Menon", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/903030