Einleitung (Teil):
Die folgende Arbeit setzt sich mit der Sanktionsmöglichkeit der Freiheitsstrafe im Jugendstrafrecht auseinander. Im §91 Abs.1 JGG ist festgehalten, dass Jugendliche zu einem „rechtschaffenen und verantwortungsbewussten Lebenswandel“ angeregt werden sollen. Im Unterschied zum Strafvollzug bei Erwachsenen ist die Freiheitsstrafe bei jungen Straftätern/ Straftäterinnen keine ausschließliche Sanktion, sondern soll eine Hilfestellung für das weitere Leben geben. Es stellt sich die Frage, ob dies in einem sinnvollen Umfang geschieht und ob Jugendlichen in der Scheinwelt eines Gefängnisses wirklich der Wandel zu einem straffreien Leben beigebracht werden kann. In dieser Arbeit wird speziell auf Straftäter/innen eingegangen, die nach dem JGG verurteilt wurden und werden. Das sind grundsätzlich alle Jugendlichen zwischen 14 und 17. Zusätzlich werden Heranwachsende, also junge Erwachsene zwischen 18 und 20 in die Betrachtungen einbezogen, auf die wegen mangelnder Reife das Jugendstrafrecht angewandt wurde.
Um zu klären wie sinnvoll und notwendig Haftstrafen bei jungen Tätern sind, werden die Möglichkeiten der Sanktionen aufgezeigt. Darauf folgt ein Überblick in welchem Maße Freiheitsstrafen für Jugendliche ausgesprochen werden und wie die Situation in deutschen Gefängnissen aussieht (...). Da derzeit auch über ein 2. JGGÄndG und Gesetze zur Regelung des Jugendstrafvollzuges nachgedacht wird, wird auch den unterschiedlichen Meinungen im Parlament Platz eingeräumt.
Schluss (Teil):
...Alles in allem wird es wohl auch in Zukunft kein indiskutables richtig und falsch geben, aber Fortschritte sind erkennbar, so zum Beispiel das angestrebte Gesetz zur Regelung des Strafvollzuges. Dass dieses föderal geregelt ist, könnte sich aber wiederum zum Missstand entwickeln. Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesländer von ihren Erfahrungen gegenseitig profitieren und es nicht ewig die Gruppe der 9 bleibt, die ein gleiches Gesetz verabschieden, sondern man von der Gruppe der 16 sprechen kann, die es geschafft haben, mit einem Mix von Vorsorge, Nachbetreuung und eventuell auch der Sicherheitsverwahrung die Rückfallquoten zu senken.
Mit einer intensiven Betreuung kann der Vollzug durchaus Sinn und Zweck haben. Ohne pädagogische Maßnahmen ist es allerdings eher ein Abschieben der Betroffenen und somit keine legitime Sanktion, solange der Erziehungsgedanke noch fest im Jugendstrafrecht verankert ist. Und das wird er hoffentlich noch lange bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Hauptteil
- 1. Jugendstrafrecht
- 1.1 Rechtliche Grundlagen
- 1.2 Sanktionsmöglichkeiten
- 1.2.1 Erziehungsmaßregeln
- 1.2.2 Zuchtmittel
- 1.2.3 Jugendstrafe
- 2. Jugendstrafvollzug
- 2.1 Bestandsaufnahme
- 3. Meinungen im Parlament
- 1. Jugendstrafrecht
- III Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle und den Zweck von Jugendstrafen im deutschen Rechtssystem. Sie beleuchtet aktuelle Diskussionen und Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Freiheitsstrafen für Jugendliche und Heranwachsende. Der Fokus liegt auf der Analyse der rechtlichen Grundlagen, der Sanktionsmöglichkeiten und der Situation im Jugendstrafvollzug.
- Rechtliche Grundlagen des Jugendstrafrechts und dessen Unterschiede zum Erwachsenenstrafrecht
- Möglichkeiten der Sanktionen im Jugendstrafrecht (Erziehungsmaßregeln, Zuchtmittel, Jugendstrafe)
- Analyse des Jugendstrafvollzugs und seiner pädagogischen Möglichkeiten und Herausforderungen
- Aktuelle Meinungen und Diskussionen im Parlament zur Reform des Jugendstrafrechts
- Bewertung der Sinnhaftigkeit von Jugendstrafen im Hinblick auf Erziehungs- und Resozialisierungseffekte
Zusammenfassung der Kapitel
I Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Jugendstrafe ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Sinn und Zweck von Jugendstrafen in den Mittelpunkt. Es wird betont, dass die Freiheitsstrafe im Jugendstrafrecht nicht primär als Sühne, sondern als Hilfsmittel zur Resozialisierung verstanden wird. Die Arbeit konzentriert sich auf Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sowie Heranwachsende (18-20 Jahre), die nach Jugendstrafrecht verurteilt wurden. Es wird angekündigt, dass die Arbeit die verschiedenen Sanktionsmöglichkeiten beleuchtet, die Situation im Jugendstrafvollzug beschreibt und die aktuellen politischen Diskussionen zu diesem Thema berücksichtigt. Die Arbeit zielt nicht auf eine definitive Antwort ab, sondern bietet einen Überblick über die verschiedenen Standpunkte und die Brisanz des Themas.
II Hauptteil, 1. Jugendstrafrecht: Dieser Abschnitt legt die rechtlichen Grundlagen des Jugendstrafrechts dar und begründet die Notwendigkeit seiner Unterscheidung vom Erwachsenenstrafrecht. Der Fokus liegt auf dem Erziehungsgedanken, der im Jugendstrafrecht im Vordergrund steht. Es wird erklärt, wie sich der Jugendrichter als Erzieher und Pädagoge verhält, unterstützt von Pädagogen und Psychologen. Die Arbeit beschreibt die Verfahren, die den Schutz der Jugendlichen gewährleisten, und erläutert die Kriterien der Anwendung des Jugendstrafrechts abhängig vom Alter und Reifegrad des Täters. Der Abschnitt behandelt auch die gleichen Tatbestände im Jugend- und Erwachsenenstrafrecht, aber mit unterschiedlichen Konsequenzen, sowie die Unterscheidung zwischen Verbrechen und Vergehen nach der Mindeststrafe.
II Hauptteil, 1.2 Sanktionsmöglichkeiten: Dieser Teil beschreibt die verschiedenen Sanktionsmöglichkeiten im Jugendstrafrecht, beginnend mit Erziehungsmaßregeln wie Weisungen, Hilfe zur Erziehung und Heimerziehung. Die Arbeit erläutert im Detail, welche Möglichkeiten den Richtern zur Verfügung stehen, um Jugendliche zu erziehen und zu resozialisieren. Dies umfasst z.B. Weisungen zu bestimmten Verhaltensweisen, Auflagen wie Arbeitsleistungen oder Täter-Opfer-Ausgleich. Die unterschiedlichen Maßnahmen werden detailliert beschrieben, um die Bandbreite der Möglichkeiten zu verdeutlichen und ihren unterschiedlichen Charakter zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Jugendstrafrecht, Jugendstrafe, Resozialisierung, Erziehungsgedanke, Sanktionsmöglichkeiten, Jugendstrafvollzug, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Täter-Opfer-Ausgleich (TOA), Parlament, Rechtsprechung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Jugendstrafrecht in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das deutsche Jugendstrafrecht, insbesondere die Rolle und den Zweck von Jugendstrafen. Sie untersucht die rechtlichen Grundlagen, Sanktionsmöglichkeiten, den Jugendstrafvollzug und aktuelle politische Diskussionen um eine Reform.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Grundlagen des Jugendstrafrechts und dessen Unterschiede zum Erwachsenenstrafrecht, die verschiedenen Sanktionsmöglichkeiten (Erziehungsmaßregeln, Zuchtmittel, Jugendstrafe), den Jugendstrafvollzug und dessen Herausforderungen, aktuelle parlamentarische Diskussionen und die Bewertung der Sinnhaftigkeit von Jugendstrafen im Hinblick auf Erziehungs- und Resozialisierungseffekte.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil umfasst Kapitel zum Jugendstrafrecht (inkl. rechtlicher Grundlagen und Sanktionsmöglichkeiten), zum Jugendstrafvollzug und zu Meinungen im Parlament. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Zusammenfassung.
Welche Sanktionsmöglichkeiten werden im Jugendstrafrecht beschrieben?
Die Arbeit beschreibt Erziehungsmaßregeln (z.B. Weisungen, Hilfe zur Erziehung, Heimerziehung) und Zuchtmittel. Die Jugendstrafe wird ebenfalls erläutert. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der Bandbreite an Möglichkeiten und deren unterschiedlichen Charakter.
Wie wird der Jugendstrafvollzug dargestellt?
Der Jugendstrafvollzug wird im Kontext der pädagogischen Möglichkeiten und Herausforderungen analysiert. Eine Bestandsaufnahme der Situation ist Bestandteil dieses Kapitels.
Welche Rolle spielen die Meinungen im Parlament?
Die Arbeit berücksichtigt aktuelle Meinungen und Diskussionen im Parlament zur Reform des Jugendstrafrechts und deren Bedeutung für die zukünftige Gestaltung des Systems.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Frage ist der Sinn und Zweck von Jugendstrafen im deutschen Rechtssystem. Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit Freiheitsstrafen für Jugendliche und Heranwachsende sinnvoll sind, unter Berücksichtigung der Resozialisierung.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich akademisch mit dem deutschen Jugendstrafrecht auseinandersetzen möchten, z.B. Studenten der Rechtswissenschaften, Kriminologie oder Sozialpädagogik.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Jugendstrafrecht, Jugendstrafe, Resozialisierung, Erziehungsgedanke, Sanktionsmöglichkeiten, Jugendstrafvollzug, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Täter-Opfer-Ausgleich (TOA), Parlament und Rechtsprechung.
Wie wird der Erziehungsgedanke im Jugendstrafrecht betont?
Die Arbeit betont die Erziehungsfunktion des Jugendstrafrechts und erklärt, wie der Jugendrichter als Erzieher und Pädagoge agiert, unterstützt von Pädagogen und Psychologen. Die Verfahren zum Schutz von Jugendlichen werden ebenfalls thematisiert.
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- Katrin Martin (Author), 2007, Sinn und Zweck von Jugendstrafe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90196