Als eines der bevölkerungsreichsten Länder der Erde findet Chinas demographische Entwicklung viel Aufmerksamkeit in wissenschaftlichen Untersuchungen. Großes Bevölkerungswachstum führte zur Einführung der Ein-Kind-Politik, was wiederum eine rasante Alterung der Bevölkerung zur Folge hat. Die extremen Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur werden dank besserer technischer Vorrausetzungen und zuverlässigerer statistischen Daten messbar. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Geschlechterverhältnis bei Geburt in der Volksrepublik China (VRCh). Bereits in den 80er Jahren rückte der unnatürlich hohe Anteil männlicher Geburten in den Fokus der Öffentlichkeit. Seit Einführung der Ein-Kind-Politik ist das Geschlechterverhältnis bei Geburt (GV) stetig gestiegen und befindet sich in einem unnatürlich hohen Bereich.
Nach einer kurzen allgemeinen Einführung werden die aktuellen GV Werte in China nach Paritäten aufgeschlüsselt und regionale Unterschiede untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es die Gründe für das Fehlen der Mädchen auszumachen und die gesellschaftlich bedingten Ursachen zu identifizieren. Als Quellen wurden hierzu diverse wissenschaftliche Arbeiten der letzten 20 Jahre und die Volkszählungen der VRCh herangezogen. Mangelhaftes Zahlenmaterial und die Illegalität von geschlechtsspezifischen Abtreibungen und Infantizid haben, was den Verbleib der Mädchen angeht, in den bisherigen Untersuchungen des GV zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen geführt. Kapitel 4 liefert einen Überblick über die gängigen Gründe und ihre Erklärungskraft. Ein kurzer Rückblick in Kapitel 5 zeigt die historische Entwicklung des GV und gibt einen Einblick in das traditionelle Gedankengut der chinesischen Gesellschaft. Die Sohn-Präferenz wird als eine der Ursachen für das erhöhte GV identifiziert. Kapitel 6 analysiert die unterschiedliche Rolle von Sohn und Tochter im gegenwärtigen China und die Pflichten der Nachkommen in einer Familie. Nachdem sowohl die Gründe als auch die Ursachen für das hohe GV bei Geburt in China untersucht worden sind, ist es möglich in Kapitel 7 einige Lösungsansätze anzubieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Geschlechterverhältnis
- Das Geschlechterverhältnis in China
- Regionale Unterschiede
- Die fehlenden Mädchen
- Biologische Abnormalität in der chinesischen Rasse
- Nicht-Registrierung und Freigabe zur Adoption
- Erhöhte Sterberate
- Infantizid
- Geschlechtsspezifische Abtreibung
- Traditionelles und historisches China
- Die Sohn-Präferenz
- Messbarkeit der Sohnpräferenz
- Lösungsansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das stark erhöhte Geschlechterverhältnis bei Geburt in der Volksrepublik China und die damit verbundenen Ursachen, insbesondere das Phänomen der „fehlenden Mädchen“. Ziel ist die Identifizierung gesellschaftlicher Faktoren, die zu dieser Ungleichheit beitragen. Die Analyse stützt sich auf wissenschaftliche Literatur der letzten 20 Jahre und chinesische Volkszählungsdaten.
- Das stark erhöhte Geschlechterverhältnis bei Geburt in China
- Regionale Unterschiede im Geschlechterverhältnis
- Die Rolle der Ein-Kind-Politik
- Die gesellschaftliche Sohnpräferenz und ihre Ursachen
- Mögliche Ursachen für das Fehlen von Mädchen (Abtreibung, Infantizid, Nichtregistrierung)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des stark erhöhten Geschlechterverhältnisses bei Geburt in China ein. Sie beschreibt den demografischen Kontext, die Auswirkungen der Ein-Kind-Politik und die Notwendigkeit, die Ursachen für das Ungleichgewicht zu untersuchen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Identifizierung gesellschaftlicher Faktoren und benennt die Herausforderungen bei der Datengewinnung aufgrund der Illegalität von geschlechtsspezifischen Abtreibungen und Infantiziden.
Das Geschlechterverhältnis: Dieses Kapitel definiert das biologisch normale Geschlechterverhältnis und erklärt, wie es durch Faktoren wie Mortalität und Migration beeinflusst werden kann. Es wird der Fokus auf das Geschlechterverhältnis bei der Geburt gelegt und verschiedene Ursachen für ein erhöhtes Verhältnis diskutiert, unter anderem die Präferenz für männliche Nachkommen, die besonders in Ländern mit konfuzianischen Traditionen und niedrigem Frauenstatus auftritt. Ein internationaler Vergleich der Geschlechterverhältnisse verschiedener Länder wird anhand von Daten des CIA World Factbook (2007) präsentiert.
Das Geschlechterverhältnis in China: Dieses Kapitel präsentiert die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses in China seit der Gründung der Volksrepublik. Es werden Daten aus verschiedenen Volkszählungen vorgestellt, die den stetigen Anstieg des Geschlechterverhältnisses seit den 1970er Jahren zeigen, besonders im Zusammenhang mit der Einführung der Ein-Kind-Politik. Die Aufschlüsselung des Geschlechterverhältnisses nach Geburtsordnung verdeutlicht, dass das Problem vor allem bei zweiten, dritten und vierten Kindern auftritt.
Die fehlenden Mädchen: Dieses Kapitel befasst sich mit den möglichen Ursachen für das Fehlen von Mädchen in China. Es werden verschiedene Hypothesen diskutiert, darunter biologische Abnormalitäten (was widerlegt wird), Nichtregistrierung und Freigabe zur Adoption, erhöhte Sterberate bei weiblichen Säuglingen, Infantizid und geschlechtsspezifische Abtreibungen. Die Diskussion verdeutlicht die Komplexität des Problems und die Schwierigkeiten, genaue Zahlen zu erhalten.
Traditionelles und historisches China: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen und traditionellen Aspekte des Geschlechterverhältnisses in China. Es liefert einen Kontext für das Verständnis der heutigen Sohnpräferenz und der damit verbundenen Praktiken.
Die Sohn-Präferenz: Dieses Kapitel analysiert die tief verwurzelte Sohnpräferenz in der chinesischen Gesellschaft, ihre Messbarkeit und die damit verbundenen gesellschaftlichen Ungleichheiten. Es untersucht die unterschiedlichen Rollen von Söhnen und Töchtern und die damit verbundenen Erwartungen und Pflichten. Die Verbindung zwischen Sohnpräferenz und Ein-Kind-Politik wird herausgestellt.
Schlüsselwörter
Geschlechterverhältnis, Volksrepublik China, Ein-Kind-Politik, Sohnpräferenz, fehlende Mädchen, geschlechtsspezifische Abtreibung, Infantizid, regionale Unterschiede, demografische Entwicklung, Volkszählung.
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Das stark erhöhte Geschlechterverhältnis bei Geburt in China"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das stark erhöhte Geschlechterverhältnis bei Geburt in der Volksrepublik China und die damit verbundenen Ursachen, insbesondere das Phänomen der „fehlenden Mädchen“. Der Fokus liegt auf der Identifizierung gesellschaftlicher Faktoren, die zu dieser Ungleichheit beitragen.
Welche Daten werden verwendet?
Die Analyse stützt sich auf wissenschaftliche Literatur der letzten 20 Jahre und chinesische Volkszählungsdaten. Zusätzlich werden Daten des CIA World Factbook (2007) für einen internationalen Vergleich herangezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel Einleitung, Das Geschlechterverhältnis, Das Geschlechterverhältnis in China, Die fehlenden Mädchen, Traditionelles und historisches China, Die Sohn-Präferenz und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, von der Definition des Geschlechterverhältnisses bis hin zur Analyse der Sohnpräferenz und ihren Auswirkungen.
Was sind die wichtigsten Themenschwerpunkte?
Die Arbeit konzentriert sich auf das stark erhöhte Geschlechterverhältnis bei Geburt in China, regionale Unterschiede, die Rolle der Ein-Kind-Politik, die gesellschaftliche Sohnpräferenz und ihre Ursachen, sowie mögliche Ursachen für das Fehlen von Mädchen (Abtreibung, Infantizid, Nichtregistrierung).
Welche Ursachen für das Fehlen von Mädchen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Hypothesen, darunter biologische Abnormalitäten (die widerlegt werden), Nichtregistrierung und Freigabe zur Adoption, erhöhte Sterberate bei weiblichen Säuglingen, Infantizid und geschlechtsspezifische Abtreibungen. Die Komplexität des Problems und die Schwierigkeiten, genaue Zahlen zu erhalten, werden hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Ein-Kind-Politik?
Die Ein-Kind-Politik wird als wichtiger Faktor für den Anstieg des Geschlechterverhältnisses betrachtet, da sie die Sohnpräferenz verstärkt hat. Die Auswirkungen der Politik auf die Geburtenordnung und das Auftreten des Problems bei späteren Kindern werden detailliert untersucht.
Wie wird die Sohnpräferenz erklärt?
Die Arbeit analysiert die tief verwurzelte Sohnpräferenz in der chinesischen Gesellschaft, ihre Messbarkeit und die damit verbundenen gesellschaftlichen Ungleichheiten. Die unterschiedlichen Rollen von Söhnen und Töchtern und die damit verbundenen Erwartungen und Pflichten werden untersucht. Die Verbindung zwischen Sohnpräferenz und Ein-Kind-Politik wird herausgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geschlechterverhältnis, Volksrepublik China, Ein-Kind-Politik, Sohnpräferenz, fehlende Mädchen, geschlechtsspezifische Abtreibung, Infantizid, regionale Unterschiede, demografische Entwicklung, Volkszählung.
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Wo finde ich weitere Informationen?
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- Quote paper
- Isabelle Harbrecht (Author), 2007, Das Geschlechterverhältnis in der Volksrepublik China und das Problem der fehlenden Mädchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90138