Die vorliegende Magisterarbeit analysiert unter zu Hilfenahme des Multiple Streams-Ansatzes die Gesundheitsreform 2007, genauer gesagt das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG). Hierbei orientiert sich die Analyse an drei Leitfragen:
Erstens soll geklärt werden, inwieweit das GKV-Wettbewerbstärkungsgesetz die drägensten Probleme der Gesetzlichen Krankenversicherung zu lösen vermag. Zweitens, unter welchen politischen Rahmenbedingungen der Reformentscheidungsprozess stattgefunden hat und drittens, inwiefern man die Gesundheitsreform 2007 in die lange Reformgeschichte der GKV steuerungspolitisch einordnen kann.
Der Text ist hierbei folgendermaßen aufgebaut: Nach einem einleitenden Kapitel (Kapitel 1) werden zunächst die Entscheidungsebenen und die Steuerungsformen des deutschen Gesundheitswesens dargestellt (Kapitel 2). Danach werden die wesentlichsten Regelungsinhalte des GKV-WSG (Kapitel 3) und des hier verwendeten Multiple Streams-Ansatzes (Kapitel 4) vorgestellt. Kapitel 5 liefert dann die eigentliche Reformanalyse mittels des Multiple Streams-Ansatzes. Kapitel 6 legt die Problemlösungstauglichkeit und Kapitel 7 eine steuerungspolitische Einordnung des GKV-WSG dar. Ein kurzes Fazit (Kapitel 8) fasst die wesentlichsten Ergebnisse der Arbeit nochmals zusammen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entscheidungsebenen und Steuerungsformen des deutschen Gesundheitswesens
- Makroebene
- Mesoebene
- Mikroebene
- Paradigmenwechsel in der deutschen Gesundheitspolitik
- Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG)
- Reform der Finanzierungsordnung
- Stärkung des Kassenwettbewerbs
- Reform der privaten Krankenversicherung
- Organisationsreform der Selbstverwaltung
- Sonstige Reformmaßnahmen
- Der Multiple Streams-Ansatz
- Der Problemstrom
- Der Optionsstrom
- Der Politicsstrom
- Verkoppeln der Ströme innerhalb eines Möglichkeits-fensters
- Politikunternehmer
- Reformanalyse mittels des Multiple Streams-Ansatzes
- Der Problemstrom
- Finanzierungsprobleme der GKV
- Qualitäts- und Effizienzprobleme der GKV
- Gerechtigkeits- und Solidaritätsdefizite
- Der Optionsstrom
- Die Kopfpauschale
- Die Bürgerversicherung
- Politicsstrom
- Ausgangslage der SPD
- Ausgangslage der Union
- Die Große Koalition in der Kompromissfalle
- Verkoppeln der Ströme innerhalb eines Möglichkeitsfensters
- Der Politikunternehmer / Entrepreneur
- Der Problemstrom
- Problemlösungstauglichkeit des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes
- Lösung der Finanzierungsprobleme der GKV?
- Steigerung der Qualität und Effizienz in der GKV?
- Wird das System der GKV solidarischer und gerechter?
- Steuerungspolitische Einordnung des GKV-WSG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit analysiert die Gesundheitsreform von 2007 und untersucht, ob diese trotz ihrer Verabschiedung und In-Kraft-Tretens als gescheitert betrachtet werden kann. Im Zentrum der Analyse steht der Multiple Streams-Ansatz, der die Entstehung und Durchsetzung von politischen Entscheidungen im Kontext von Problemen, Optionen und politischen Einflussfaktoren untersucht. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) als Kernstück der Reform.
- Analyse der Gesundheitsreform 2007 im Kontext des Multiple Streams-Ansatzes
- Bewertung der Problemlösungstauglichkeit des GKV-WSG
- Untersuchung der Entscheidungsebenen und Steuerungsformen des deutschen Gesundheitswesens
- Bewertung der Reformmaßnahmen im Hinblick auf Finanzierung, Qualität, Effizienz, Solidarität und Gerechtigkeit
- Einordnung der Gesundheitsreform in den Kontext des Paradigmenwechsels in der deutschen Gesundheitspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand vor und erläutert die Relevanz der Gesundheitsreform 2007. Sie definiert die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Entscheidungsebenen und Steuerungsformen des deutschen Gesundheitswesens: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Ebenen und Steuerungsformen des deutschen Gesundheitswesens, um den Kontext der Gesundheitsreform 2007 zu verstehen.
- Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG): Dieses Kapitel beschreibt die einzelnen Reformmaßnahmen des GKV-WSG, darunter die Reform der Finanzierungsordnung, die Stärkung des Kassenwettbewerbs und die Reform der privaten Krankenversicherung.
- Der Multiple Streams-Ansatz: Dieses Kapitel erläutert den theoretischen Rahmen der Analyse, den Multiple Streams-Ansatz, der die Entstehung von politischen Entscheidungen anhand von Problem-, Options- und Politicsströmen erklärt.
- Reformanalyse mittels des Multiple Streams-Ansatzes: Dieses Kapitel analysiert die Gesundheitsreform 2007 anhand des Multiple Streams-Ansatzes. Es untersucht die relevanten Problem-, Options- und Politicsströme und analysiert, wie diese zur Verabschiedung des GKV-WSG führten.
- Problemlösungstauglichkeit des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes: Dieses Kapitel bewertet die Wirksamkeit des GKV-WSG hinsichtlich seiner Zielsetzung. Es untersucht, ob die Reform die Finanzierungsprobleme der GKV lösen, die Qualität und Effizienz des Gesundheitswesens verbessern und das System der GKV solidarischer und gerechter machen konnte.
- Steuerungspolitische Einordnung des GKV-WSG: Dieses Kapitel ordnet die Gesundheitsreform in den Kontext der gesundheitspolitischen Steuerungsansätze ein und diskutiert die Folgen der Reform für die Steuerung des Gesundheitswesens.
Schlüsselwörter
Gesundheitsreform, GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz, Multiple Streams-Ansatz, Finanzierung, Qualität, Effizienz, Solidarität, Gerechtigkeit, Entscheidungsebenen, Steuerung, Paradigmenwechsel, Politikunternehmer, Problemlösungstauglichkeit, Steuerungspolitik.
- Quote paper
- Martin Melcer (Author), 2007, Gesundheitsreform 2007. Verabschiedet, in Kraft getreten und dennoch gescheitert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90109