Diese Arbeit befasst sich mit der Karikatur als historische Quelle und analysiert die bildgestaltenden und humoristischen Mittel, die von den Zeichnern eingesetzt werden, um beim Betrachter unterschiedliche Reaktionen auszulösen. Analysiert wird der historische Kontext, in dem die Karikaturen entstanden sind, sowie ihre Botschaft, die sie der zeitgenössischen Gesellschaft zu vermitteln versuchen. Die Karikatur setzte sich in Deutschland, angesichts der Zensurvorschriften des Vormärz bis 1848, erst im Verlaufe des 19. Jahrhunderts durch. Die Anfänge der Karikatur sind allerdings im Italien des 17. Jahrhunderts zu vermerken. Studien zu Karikaturen als historische Quelle lassen sich erst seit den 1980er Jahren auffinden, da das Interesse von Historikern und Forschern verwandter Fachdisziplinen in Deutschland erst seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert besteht. Besonders die Arbeiten des deutschen Historikers Ebert Demm zu Karikaturen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs gelten als wegweisend für die historische Nutzung von Karikaturen als Quellen.
In der bildorientierten Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts zeichnen sich Bilder vor allem durch ihre Allgegenwart aus. Auch das geschichtswissenschaftliche Interesse und die Beschäftigung mit Bildern als historische Quellen hat sich intensiviert und sich im Laufe der Jahrzehnte einem Wandel unterzogen. Bildern wurde lange Zeit nicht der gleiche Status der historischen Quelle zugeschrieben, wie es bei den meisten schriftlichen der Fall ist, da sie unter anderem für ihren mangelnden Quellenwert kritisiert wurden. Außerdem wurde dem Medium Bild vorgeworfen, dass es sich eher für die Illustration und weniger für die Rekonstruktion von Vergangenheit eigne. Mittlerweile haben sich Bilder in der Geschichtswissenschaft als anerkannte Quelle und Gegenstand historischer Erkenntnis etabliert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bilder als Quelle.
- Die Karikatur….......
- Die satirischen Zeitschriften im 19. Jahrhundert......
- Der „Kladderadatsch“ (1848-1944).
- Der „,Simplicissimus“ (1896-1944).
- Mission und Kolonialismus im 19. Jahrhundert.......
- Mission und Kolonialismus im „Kladderadatsch“ und „,,Simplicissimus“
- Quellenanalyse
- Karikatur 1 „Mission in Afrika“ („Kladderadatsch“).
- Karikatur 2: „Moderne Apostel“ („Simplicissimus“).
- Karikatur 3: „Die Entstehung der Kolonien“ („Simplicissimus“).
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Karikatur als historische Quelle und analysiert die bildgestaltenden und humoristischen Mittel, die von Karikaturisten verwendet werden, um beim Betrachter verschiedene Reaktionen hervorzurufen. Die Analyse konzentriert sich auf den historischen Kontext, in dem die Karikaturen entstanden sind, und ihre Botschaft, die sie der zeitgenössischen Gesellschaft vermitteln wollen. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der Afrikamission in deutschen Satirezeitschriften des 19. Jahrhunderts.
- Die Karikatur als historische Quelle und ihre Rolle im historiografischen Diskurs
- Die satirischen Zeitschriften „Kladderadatsch“ und „Simplicissimus“ im 19. Jahrhundert
- Die Darstellung der Afrikamission und des Kolonialismus in deutschen Karikaturen
- Die bildlichen Mittel und die Intention der Karikaturisten
- Die Rezeption und Wirkung der Karikaturen in der zeitgenössischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Bedeutung von Bildern als historische Quelle dar und skizziert die Entwicklung des Geschichtsbildes von Bildern im 19. und 20. Jahrhundert. Sie führt die Karikatur als Gegenstand der Untersuchung ein und erläutert die Bedeutung des historischen Kontextes und die Intention der Karikaturisten.
- Bilder als Quelle: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Bildern als Quelle in der Geschichtswissenschaft. Es untersucht die unterschiedlichen Phasen des geschichtswissenschaftlichen Interesses an Bildern und beschreibt die Entwicklung des Forschungsfelds der „Visual History“.
- Die Karikatur: Dieses Kapitel definiert die Karikatur als „kritische Graphik“ und erläutert ihre Funktion als Mittel der politischen und gesellschaftlichen Kritik. Es betont die interdisziplinäre Natur der Karikaturforschung.
- Die satirischen Zeitschriften im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung des Journalismus im 19. Jahrhundert und die Bedeutung von satirischen Zeitschriften im Kontext des „Pressefrühlings“ von 1848 nach. Es beleuchtet die Rolle der Satire als revolutionäres Ausdrucksmittel und die Bedeutung der Zeitschriften für die öffentliche Meinung.
- Mission und Kolonialismus im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Situation der deutschen Mission und Kolonialisierung in Afrika im 19. Jahrhundert und die Rolle der Satire in diesem Zusammenhang.
- Mission und Kolonialismus im „Kladderadatsch“ und „Simplicissimus“: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Afrikamission und des Kolonialismus in den deutschen Satirezeitschriften „Kladderadatsch“ und „Simplicissimus“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf den Einsatz der Karikatur als historische Quelle im 19. Jahrhundert, insbesondere in Deutschland. Sie untersucht die Darstellung der Afrikamission und des Kolonialismus in den satirischen Zeitschriften „Kladderadatsch“ und „Simplicissimus“ und analysiert dabei die bildlichen Mittel und die Intention der Karikaturisten. Zentrale Themen sind die Geschichte der Karikatur, Visual History, politische Satire, Mission, Kolonialismus, Afrika, Deutschland und die Rolle von Bildern in der öffentlichen Meinungsbildung.
- Quote paper
- Lisa Krack (Author), 2019, Die bildliche Darstellung der Afrikamission in den Karikaturen des "Kladderadatsch" und "Simplicissimus", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900343