Die Religionssoziologie zählt zu einer der zentralen Gründungsdisziplinen der frühen Soziologie (Pickel 2011) und bildet damit bis heute einen elementaren Bestandteil im soziologischen Bereich. Wolf und Koenig (2013) untergliedern die Religionssoziologie in drei Phasen: Die erste Phase umfasst die unmittelbare Nachkriegszeit, in der hauptsächlich Fragen zu den Ämtern der Pastoren und zur Kirche als Institution thematisiert wurden.
In der zweiten Phase wurden neue Voraussetzungen für die Religionssoziologie geschaffen, allem voran der institutionelle Hochschulausbau (in den 1970er Jahren) und die damit einhergehende "Stärkung einer kirchlich geförderten Pastoralsoziologie unabhängigen Religionssoziologie", die in deutschen Fachzeitschriften zunächst einen erheblichen Niederschlag fand (Wolf und Koenig 2013). Doch nach diesem Niederschlag gewann sowohl die Religion an sich, als auch die
Religionssoziologie, besonders seit den 1980er und 1990er Jahren im wissenschaftlichen Bereich, sowie in den öffentlich zugänglichen Medien, wieder mehr an Bedeutung (Pickel 2011) und so fanden religionssoziologische Themen allmählich ihren Platz im soziologischen Fachdiskurs.
Die dritte und aktuellste Phase der Religionssoziologie ist gekennzeichnet von erhöhter Aufmerksamkeit und Interesse, auch im Bereich der Allgemeinen Soziologie, sowie in der Kultur-, Organisations-, Migrationssoziologie, in der Geschlechterforschung und ebenso in anderen wissenschaftlichen Bereichen, wie beispielsweise in den Geschichtswissenschaften, der Ethnologie,
den Politikwissenschaften und natürlich in der Religionswissenschaft an sich; dieser religionssoziologische Diskurs erfuhr nicht nur in den verschiedenen Wissenschaften und Teilgebieten eine erhöhte Aufmerksamkeit, sondern auch im internationalen Bereich.
Diese Arbeit beschäftigt sich zunächst exemplarisch mit den soziologischen Klassikern Max Weber, Emile Durkheim und Georg
Simmel, um einen Teil der klassischen Phase der Religionssoziologie darzustellen und (zumindest in Ansätzen) zu überprüfen, welche Rolle die Religion in der modernen Gesellschaft einnimmt. Darüber hinaus werden die möglichen Schattenseiten von Religion näher beleuchtet und das Thema der Gewalt im Namen der Religion thematisiert. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in die Religionssoziologie
- Religionssoziologie - exemplarische Auswahl soziologischer Klassiker
- Max Weber
- Emile Durkheim
- Georg Simmel
- Religion in der Moderne – Überleitung
- Die umstrittene Säkularisierungsthese
- Kultur versus Religion – Wertekonflikte in der modernen Gesellschaft
- Die möglichen Schattenseiten von Religion
- Gewalt im Namen der Religion
- Schluss und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Religionssoziologie und untersucht, wie die Religion in der modernen Gesellschaft ihren Platz findet. Der Fokus liegt dabei auf der klassischen Phase der Religionssoziologie und deren Einfluss auf das heutige Religionsverständnis.
- Die Entwicklung und Definition des Begriffs "Religion"
- Die Rolle soziologischer Klassiker wie Max Weber, Emile Durkheim und Georg Simmel für die Religionssoziologie
- Die Debatte um die Säkularisierungsthese und den Einfluss der Religion in der Moderne
- Die möglichen negativen Aspekte von Religion und die Frage nach der Gewalt im Namen der Religion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Religionssoziologie ein und beleuchtet die Schwierigkeiten, den Begriff "Religion" präzise zu definieren. Es werden die Hauptbestandteile der Religionsdefinition und die Bedeutung der Religionssoziologie innerhalb der Soziologie dargestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich exemplarisch drei soziologischen Klassikern: Max Weber, Emile Durkheim und Georg Simmel. Es werden ihre Theorien zur Religion und deren Relevanz für die moderne Gesellschaft analysiert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Religion in der Moderne. Es behandelt die umstrittene Säkularisierungsthese, den Konflikt zwischen Kultur und Religion in der modernen Gesellschaft sowie die möglichen negativen Aspekte von Religion, inklusive der Problematik von Gewalt im Namen der Religion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen der Religionssoziologie, darunter die Definition und Entwicklung des Begriffs "Religion", die Rolle soziologischer Klassiker wie Max Weber und Emile Durkheim, die Säkularisierungsthese, der Konflikt zwischen Kultur und Religion, die möglichen negativen Aspekte von Religion und die Problematik von Gewalt im Namen der Religion.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Religionsgemeinschaften in der Gesellschaft. Ein Ansatz zur Beurteilung der heutigen Relevanz von Religion in der modernen Gesellschaft und die möglichen Schattenseiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/899689