Diese Arbeit geht der Frage nach, welche etablierten Rituale von Lehrkräften erfolgreich zur Prävention von Unterrichtsstörungen eingesetzt werden.
Das Schulfach Sport ist, wie alle anderen Schulfächer, stetigen Veränderungen seiner Konzepte und der didaktischen Prinzipien unterworfen. Diese stetig steigenden normativen Ansprüche sollen von den Lehrkräften verwirklicht werden. Dabei stehen das Sollen und Sein in einem ständigen Spannungsverhältnis. Besonders das Schulfach Sport hatte in den vergangenen Jahren oftmals mit seiner Legitimation zu kämpfen. Dem Schulsport wurde unterstellt, dass oftmals der pädagogische Anteil fehlen würde und es nur um die reine Vermittlung von Sportarten gehe.
Die heutige Schulsportforschung wird seit vielen Jahren besonders von Eckart Balz und Peter Neumann vorangetrieben. Ihrer empirischen Forschung ist es zu verdanken, dass das Thema Anspruch und Wirklichkeit im Schulfach Sport immer weiter empirisch erforscht wird. Dabei steht bei ihnen nicht nur die empirische Forschung, sondern auch eine explizite Ziel- und Ergebnisdiskussion im Fokus. So werden die erfassten Ergebnisse nicht nur dokumentiert, sondern, was noch viel wichtiger ist, sie werden interpretiert. Aus den Ergebnissen der Interpretationen werden daraufhin Rückschlüsse gezogen, um die Ansprüche auf die Wirklichkeit zu beziehen. Daraufhin wird entschieden, wie die dabei herausgestellten Differenzen, sofern vorhanden, gehandhabt werden.
Das Thema dieser Arbeit, Rituale und Regeln, erscheint dabei für die Forschung besonders relevant, da es in der Theorie eine Vielzahl von Ritualen und Regeln gibt, die oftmals als Voraussetzung für einen perfekten Unterricht gesehen werden. Außerdem spielen sie für das menschliche Zusammenleben eine wichtige Rolle und bieten Schülerinnen und Schülern eine wichtige Struktur, an der sie sich orientieren können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Rituale im Sportunterricht
- 2.1 Die pädagogische Bedeutung von Ritualen und Regeln
- 2.2 Einsatzmöglichkeiten von Ritualen und Regeln
- 3 Der differenzanalytische Forschungsansatz
- 3.1 Der differenzanalytische Forschungsansatz
- 3.2 Durchführung einer Differenzstudie
- 3.2.1 Anspruchsanalyse
- 3.2.2 Wirklichkeitsanalyse
- 3.2.3 Differenzanalyse
- 4 Empirischer Teil - Durchführung einer Differenzstudie
- 4.1 Analyse der Lehrkraft 1
- 4.1.1 Anspruchsanalyse
- 4.1.2 Wirklichkeitsanalyse
- 4.1.3 Differenzanalyse
- 4.2 Analyse der Lehrkraft 2
- 4.2.1 Anspruchsanalyse
- 4.2.2 Wirklichkeitsanalyse
- 4.2.3 Differenzanalyse
- 4.3 Zusammenfassende Stellungnahme
- 5 Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung und den Einsatz von Ritualen und Regeln im Sportunterricht. Sie befasst sich mit der Frage, inwieweit die theoretischen Ansprüche an Rituale und Regeln in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden. Im Fokus steht dabei die Analyse der Differenzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit anhand zweier Lehrkräfte.
- Die pädagogische Bedeutung von Ritualen und Regeln im Sportunterricht
- Die praktische Umsetzung von Ritualen und Regeln im Sportunterricht
- Der differenzanalytische Forschungsansatz als Methode zur Untersuchung der Differenzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit
- Die Rolle von Ritualen und Regeln bei der Strukturierung und Rhythmisierung des Schulalltags
- Die Auswirkungen von Ritualen und Regeln auf die Lehrer-Schüler-Interaktion
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Themas Rituale und Regeln im Sportunterricht und stellt die Problematik des Spannungsverhältnisses zwischen Anspruch und Wirklichkeit heraus. Es wird auf die Bedeutung der empirischen Forschung von Balz und Neumann hingewiesen und der differenzanalytische Forschungsansatz als Methode der Untersuchung vorgestellt.
- Kapitel 2: Rituale im Sportunterricht
In diesem Kapitel wird die pädagogische Bedeutung von Ritualen und Regeln im Sportunterricht beleuchtet. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Funktion von Ritualen und Regeln im Hinblick auf Strukturierung, Handlungssicherheit, Fokussierung der Aufmerksamkeit und Prävention von Unterrichtsstörungen vorgestellt.
- Kapitel 3: Der differenzanalytische Forschungsansatz
Dieses Kapitel beschreibt den differenzanalytischen Forschungsansatz, der in dieser Arbeit angewendet wird. Es werden die verschiedenen Phasen des Forschungsansatzes, wie Anspruchsanalyse, Wirklichkeitsanalyse und Differenzanalyse, erläutert. Der Fokus liegt auf der Methodik der Erhebung und Analyse der Daten.
- Kapitel 4: Empirischer Teil - Durchführung einer Differenzstudie
Der empirische Teil der Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Differenzstudie. Die Analyse der beiden Lehrkräfte zeigt auf, welche Rituale und Regeln sie in ihrem Unterricht einsetzen möchten und welche sie tatsächlich umsetzen. Es wird die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit mithilfe des differenzanalytischen Forschungsansatzes aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Rituale, Regeln, Sportunterricht, differenzanalytischer Forschungsansatz, Anspruchsanalyse, Wirklichkeitsanalyse, Differenzanalyse, Lehrer-Schüler-Interaktion, Schulalltag, Handlungssicherheit, pädagogische Bedeutung, Unterrichtsstörungen.
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- Anonym (Author), 2018, Rituale und Regeln zur Prävention von Unterrichtsstörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/899501