Will eine Pädagogin oder ein Pädagoge sich über die Grundlagen des Fachgebietes Gedanken machen, kommt sie oder er nicht umhin, den Aspekt Sozialisation zu betrachten. Kenntnisse über die Sozialisation von Menschen helfen dabei zu verstehen, welche Faktoren auf das menschwerdende Individuum Einfluß nehmen, beziehungsweise wie ein Mensch zu dem wurde, was er ist. Wer möglichst viele dieser Faktoren kennt, kann einer Familie, einem Kind, einem „Zögling“ wirksame Unterstützung und/oder Hilfe zukommen lassen. Denn sie oder er kann die Gründe abschätzen, wieso sich etwas so verhält, wie es das tut.
Es wird folglich viel über Sozialisation nachgedacht. Der Begriff an sich wurde bereits mehrfach definiert und erklärt. So heißt es beispielsweise in Friedrich W. Kron, Grundwissen Pädagogik: „Sozialisation bezeichnet den Prozeß des Aufbaus von Verhaltensdispositionen und der Eingliederung eines Individuums in die Gesellschaft oder in eine ihrer Gruppen über den Prozeß des Lernens der Normen, Werte, Symbolsysteme und Interpretationssysteme der jeweiligen Gruppe und Gesellschaft. […]“ Viele Begriffsdefinitionen existieren, auf die und deren (Weiter)Entwicklung hier nicht eingegangen werden soll. In dieser Arbeit soll es statt dessen grundlegend und in knapper und grober Übersicht um das gehen, mit dem sich Pädagoginnen und Pädagogen auseinandersetzen (müssen), wenn sie sich mit Sozialisation beschäftigen: Sozialisationstheorien. Hierzu wird zuerst der Theoriebegriff allgemein geklärt, dem sich Ausführungen über Sozialisationstheorien im Speziellen anschließen, gefolgt von einem Kapitel über Gemeinsamkeiten eines wissenschaftlichen Vorgehens und einem Resümee.
Bevor nun einige allgemeine Erkenntnisse über das Thema Sozialisationstheorien zusam-mengetragen werden, gilt es zuallererst zu klären, was man überhaupt unter dem Begriff „Theorie“ versteht.
Auf der Homepage der Universität Trier findet sich hierzu die folgende Definition, die zwar ein Papier zum Thema „Die Außenpolitik des wiedervereinigten Deutschland [sic!]“ einleitet, jedoch aufgrund ihrer Allgemeingültigkeit auch in der vorliegenden Arbeit benutzt werden kann: „Theorien sind Sätze von Aussagen, die in einem logischen Zusammenhang stehen und die beanspruchen, der Wirklichkeit in überprüfbarer oder nachvollziehbarer Weise strukturell zu entsprechen. […]“
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Klärung des Theoriebegriffs
- Über Sozialisationstheorien im Speziellen
- Gemeinsamkeiten eines wissenschaftlichen Vorgehens
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Sozialisationstheorien und deren Bedeutung für die Pädagogik. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis der verschiedenen Theorien zu vermitteln und ihre Anwendung in der Praxis zu beleuchten.
- Definition des Begriffs "Theorie" und deren Funktionen in der Wissenschaft
- Unterscheidung von Metatheorien, Objekttheorien und real ablaufenden Sozialisationsprozessen
- Analyse der Gemeinsamkeiten wissenschaftlicher Vorgehensweisen in Sozialisationstheorien
- Bedeutung von Sozialisationstheorien für die Pädagogik und deren praktische Anwendung
- Herausforderungen und Kontroversen im Bereich der Sozialisationstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Der Text beginnt mit einer Definition des Begriffs "Sozialisation" und erläutert seine Bedeutung für die Gesellschaft und das Individuum. Es wird auf die vielfältigen Anwendungsbereiche des Begriffs hingewiesen und dessen Relevanz für die Pädagogik hervorgehoben.
- Klärung des Theoriebegriffs: In diesem Kapitel wird der Begriff "Theorie" definiert und dessen verschiedene Funktionen in der Wissenschaft beleuchtet. Es wird die Rolle von Theorien bei der Selektion, Ordnung und Erklärung von Daten sowie bei der Anwendung von Wissen in Forschung und Praxis hervorgehoben.
- Über Sozialisationstheorien im Speziellen: Dieses Kapitel befasst sich mit der spezifischen Anwendung des Theoriebegriffs im Kontext von Sozialisationstheorien. Es werden unterschiedliche Ebenen von Theorien (Metatheorien, Objekttheorien) und ihre Anwendung auf das Feld der Sozialisationstheorien vorgestellt.
- Gemeinsamkeiten eines wissenschaftlichen Vorgehens: Dieses Kapitel analysiert die Gemeinsamkeiten in den wissenschaftlichen Vorgehensweisen, die von verschiedenen Sozialisationstheorien verfolgt werden. Es werden wichtige Aspekte wie die Herangehensweise, die Methodik und die Datengrundlagen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Sozialisationstheorien, insbesondere mit der Definition und Funktion des Theoriebegriffs, der Analyse von Metatheorien und Objekttheorien sowie der Gemeinsamkeiten in wissenschaftlichen Vorgehensweisen. Weitere relevante Schlüsselbegriffe sind: Sozialisationsprozesse, Wissenschaftstheorie, Pädagogik, Gesellschaft, Individuum, Forschung, Praxis.
- Quote paper
- M.A. Claus Carl Jakob (Author), 2005, Sozialisationstheorien im kurzen Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89875