Mit der XYZ-Unternehmensgruppe als Erkenntnisobjekt, liegt dieser praxisbezogenen Diplomarbeit ein Verbund sechs mittelständischer Unternehmen aus der Kommunikationsbranche zugrunde, in dem der Autor ein Jahr als Werksstudent im Bereich Rechnungswesen und Controlling tätig war.
Zur operativen Führung dieser Unternehmen bedarf es eines ganzheitlichen Informationssystems, welches die zur Steuerung erforderlichen Informationen zeitnah bereitstellt. Das Rechnungswesen der XYZ-Unternehmensgruppe in seiner derzeitigen Ausgestaltung vermag diese Aufgabe nicht in einem ausreichenden Maße zu erfüllen. Der wesentliche Grund hierfür liegt darin, dass es fast ausschließlich von den Funktionen der Dokumentation und Rechenschaftslegung, also von den Aufgaben der Finanzbuchhaltung, dominiert wird. Eine an internen Ziel- und Rechengrößen orientierte Steuerung und Kontrolle, wie sie das Instrumentarium der Kosten- und Leistungsrechnung ermöglicht, findet im Erkenntnisobjekt somit derzeit keine Anwendung.
Um diese Informationslücke zu schließen, wird in der vorliegenden Arbeit unter Berücksichtigung der Schwachstellen des bestehenden Rechnungswesens ein innovativer Lösungsansatz entwickelt und in die Praxis übertragen. Dieser basiert aufgrund der im Erkenntnisobjekt vorherrschenden fixkostenintensiven Kostenstruktur auf dem Prinzip der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung mit stufenweiser Fixkostendeckungsrechnung. Deren primäres Ziel besteht in einer verursachungsgerechten Verrechnung der Fixkosten auf die Kostenträger, ohne die Verwendung von Schlüsselgrößen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Harmonisierung der beiden großen Teilbereiche des Rechnungswesens soll darüber hinaus gezeigt werden, inwiefern sich dieser Lösungsansatz zur Integration von in- und externer Erfolgsrechnung eignet.
Wie bei der Konzeption und Implementierung der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung vorgegangen wurde, welche unternehmensindividuellen Aspekte hierbei von Bedeutung sind und welche Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten das System bietet, wird im Rahmen dieser Arbeit herauskristallisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. KAPITEL: EINFÜHRUNG
- I. Allgemeine Einleitung
- 1. Problemstellung
- 2. Zielsetzung
- 3. Gang der Untersuchung
- II. XYZ-Unternehmensgruppe
- 1. Grundlegende Charakterisierung
- 2. Geschäftsbereiche
- 2.1 Herstellungs- und Verkaufsgeschäft
- 2.2 Vermietgeschäft
- 2.3 Handelsgeschäft
- 2.4 Immobiliengeschäft
- 3. Grundlegendes zum Rechnungswesen
- 2. KAPITEL: DIE GRUNDLAGEN DES BETRIEBLICHEN RECHNUNGSWESENS
- I. Einführung und Charakterisierung
- 1. Erkenntnisobjekt
- 2. System des betrieblichen Rechnungswesens
- 2.1 Begriff und Funktionen
- 2.2 Aufbau- und Ablauforganisation
- 2.2.1 Externes Rechnungswesen
- 2.2.2 Internes Rechnungswesen
- 2.2.3 Kontensysteme
- 2.3 Abgrenzung der Grundbegriffe
- 2.3.1 Begriffspaare 1 und 2
- 2.3.2 Begriffspaare 3 und 4
- II. Grundlagen der Finanzbuchhaltung
- 1. Begriff und Funktionen
- 2. Gesetzliche Rechnungslegungsvorschriften
- 3. Gewinn- und Verlustrechung
- 3.1 Aufgaben
- 3.2 Gestaltungsmöglichkeiten
- 3.2.1 Gesamtkostenverfahren
- 3.2.2 Umsatzkostenverfahren
- III. Grundlagen der Kosten- und Leistungsrechnung
- 1. Differenzierung des Kostenbegriffs
- 1.1 Nach Zurechenbarkeit und Beschäftigungsabhängigkeit
- 1.2 Nach Herkunft
- 1.3 Nach Ausmaß der Kostenverrechnung
- 2. Wesen, Grundprinzipien und Aufgaben
- 3. Kostenrechnungssysteme
- 4. Kurzfristige Erfolgsrechnung
- 4.1 Wesen und Aufgaben
- 4.2 Gesamtkostenverfahren
- 4.3 Umsatzkostenverfahren
- IV. Harmonisierung von in- und externem Rechnungswesen
- 1. Zweck und Gegenstand der Harmonisierung
- 2. Integration von in- und externer Erfolgsrechnung
- 3. KAPITEL: DIE DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG
- I. Rechnungswesen bei XYZ
- 1. Anforderungsprofil
- 1.1 Ganzheitlichkeit und Homogenität
- 1.2 Effektivität und Kostentransparenz
- 1.3 Erfolgsanalyse
- 1.4 Zeitliche Dimension
- 2. Darstellung der Ausgangssituation
- 2.1 Vorbemerkungen
- 2.2 Jahresbudget
- 2.3 Interne Erfolgsrechnung
- 3. Beurteilung und Schlussfolgerung
- II. Teilkostenrechnung
- 1. Wesen, Grundprinzipien und Systeme
- 2. Mängel der Vollkostenrechnung
- 3. Historische Entwicklung und heutige Relevanz
- III. Allgemeine Grundlagen
- 1. Begriff Deckungsbeitrag
- 2. Verfahren der Kostenauflösung
- 2.1 Buchtechnische Methode
- 2.2 Statistische Methode
- 2.3 Mathematische Methode
- 2.4 Mathematisch-statistische Methode
- IV. Systeme der Deckungsbeitragsrechnung
- 1. Direct Costing
- 1.1 Grundlegende Merkmale
- 1.2 Kostenartenrechnung
- 1.3 Kostenstellenrechnung
- 1.4 Kostenträgerrechnung
- 1.4.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
- 1.4.2 Kostenträgerzeitrechnung (Betriebsergebnisrechnung)
- 1.5 Beurteilung der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung
- 2. Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung
- 2.1 Notwendigkeit
- 2.2 Zielsetzung und Charakterisierung
- 2.3 Kostenartenrechnung
- 2.4 Kostenstellenrechnung
- 2.5 Kostenträgerrechnung
- 2.5.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
- 2.5.2 Kostenträgerzeitrechnung (Betriebsergebnisrechnung)
- 2.6 Bezugsobjekte und Bezugsobjekthierarchien
- 2.7 Beurteilung der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung
- 4. KAPITEL: DIE KONZEPTION UND IMPLEMENTIERUNG BEI XYZ
- I. Konzeption und Implementierung
- 1. Aufbau des Systems
- 1.1 Vorbemerkungen
- 1.2 Organisationsstruktur
- 1.3 Umsatzkostenverfahren
- 2. Ablauf des Systems
- 2.1 Konten und Kostenstellen
- 2.2 Kostenauflösung
- 2.3 Kalkulation
- 2.4 Fixkostenschichten
- II. Evaluation des Systems
- 1. Verbesserung der operativen Controllingebene
- 1.1 Kosten- und Leistungstransparenz
- 1.2 Fixkostenverrechnung
- 1.3 Erfolgsanalyse und -steuerung
- 2. Harmonisierung von in- und externer Erfolgsrechnung
- 2.1 Vereinheitlichte Datenbasis
- 2.2 Interne Erfolgsrechnung als Basis der GuV
- 2.3 Beurteilung der Harmonisierung
- 5. KAPITEL: FAZIT UND AUSBLICK
- 1. Kritische Würdigung
- 2. Ausblick
- Harmonisierung von in- und externem Rechnungswesen
- Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
- Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung
- Kosten- und Leistungstransparenz
- Erfolgsanalyse und -steuerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit setzt sich zum Ziel, die Konzeption und Implementierung einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung mit stufenweiser Fixkostendeckungsrechnung im Kontext einer zunehmenden Harmonisierung von in- und externem Rechnungswesen zu untersuchen. Dabei wird das Beispiel einer mittelständischen Unternehmensgruppe aus der Kommunikationsbranche herangezogen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein. Es stellt die XYZ-Unternehmensgruppe vor und beschreibt die relevanten Aspekte des Rechnungswesens. Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundlagen des betrieblichen Rechnungswesens, einschließlich der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung. Zudem wird die Harmonisierung von in- und externem Rechnungswesen behandelt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Deckungsbeitragsrechnung, ihrer historischen Entwicklung und den verschiedenen Systemen. Es werden die Vor- und Nachteile der einstufigen und stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung beleuchtet. Das vierte Kapitel behandelt die Konzeption und Implementierung einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung bei der XYZ-Unternehmensgruppe, einschließlich der Kostenauflösung und der Kalkulation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche Deckungsbeitragsrechnung, stufenweise Fixkostendeckungsrechnung, Harmonisierung von in- und externem Rechnungswesen, Kosten- und Leistungstransparenz sowie Erfolgsanalyse und -steuerung. Die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung im Kontext einer mittelständischen Unternehmensgruppe aus der Kommunikationsbranche steht im Zentrum der Betrachtung. Die Arbeit zeigt die Vorteile einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung für die Entscheidungsfindung und die Steuerung von Unternehmensprozessen auf.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Matthias Renkel (Author), 2008, Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung mit stufenweiser Fixkostendeckungsrechnung: Konzeption und Implementierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89767