Die vorliegende Seminararbeit soll einen kompakten Überblick über die aktuelle Marktsituation für Dienstleistungen im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) bieten. Ein konkretes Beispiel bildet in vielen Punkten der Markt für Auftragsforscher in der Automobilindustrie, jedoch wird auch kurz der Vergleich zu anderen Branchen aufgezeigt. Im ersten Abschnitt werden die relevanten Begriffe, der FuE-Dienstleistung und der Auftragsforschung abgegrenzt und genauer betrachtet, um einen grundlegenden Einstieg in das Thema zu gewährleisten. Im anschließenden Hauptteil werden die unterschiedlichen Akteure auf dem Markt für FuE-Dienstleistungen vorgestellt und deren Marktanteile sowie Entwicklungen anhand konkreter Zahlen dargestellt. Die Vergabe von FuE-Aufträgen an externe Forschungseinrichtungen der Wirtschaft und Wissenschaft ist in den letzten Jahren, vor allem auch in der Automobilindustrie, immer populärer geworden und hat deutlich an Bedeutung innerhalb der FuE-Strategien der Unternehmen gewonnen. Demzufolge hat sich die Literatur auch erst in den letzten 10 Jahren tiefgehender mit der Materie befasst. Eine erste Abhandlung zum Thema der Vergabe von FuE-Entwicklungsaufträgen ist schon 1972 entstanden, in der auch die verschiedenen Träger von FuE aufgezeigt wurden. Doch vor allem Dissertationen sowie Forschungsberichte seit Ende der 90er Jahre geben einen umfassenden Überblick auf die aktuelle Marktsituation für FuE-Dienstleistungen. Diese dienen als Grundlage für die Erstellung dieser Arbeit. In den folgenden Abschnitten werden die, für diese Arbeit relevanten Begriffe der FuE-Dienstleistung und im Anschluss etwas ausführlicher der Begriff der Auftragsforschung abgegrenzt. In der Literatur gibt es keine klare Abgrenzung für den Begriff der „FuE-Dienstleistung“. Daher bietet es sich an, über die Definitionen von Forschung und Entwicklung und dem Begriff der Dienstleistung näherungsweise eine passende Definition zu finden.
Eine universale Abgrenzung für Dienstleistungen ist in der Literatur ebenso nicht vorhanden. Es gibt jedoch drei Ansätze, welche versuchen, den Begriff der Dienstleistung abzugrenzen. Diese sind die enumerative Definition, die Negativdefinition sowie die Definition aufgrund von wesentlichen konstitutiven Merkmalen. Die ersten beiden Ansätze genügen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht, wodurch vor allem die Definition mittels konstitutiver Merkmale näher betrachtet werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Abgrenzung relevanter Begriffe
2.1 FuE-Dienstleistung
2.2 Auftragsforschung
2.2.1 Definitionsansätze
2.2.2 Begrifflichkeiten
2.2.3 Vor- und Nachteile für den Auftrageber
3 Marktsituation für FuE-Dienstleistungen in Deutschland
3.1 Die verschiedenen Akteure
3.2 Marktanteile der einzelnen Akteure
3.3 Entwicklung der externen FuE-Dienstleistungen in Deutschland
3.4 Vergleich mit anderen Branchen
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Bedeutung und Struktur von externer FuE der Unternehmen nach Wirtschaftszweigen, Größen- und Technologieklassen 2003 –Anteile in %– (Quelle: Legler u.a. (2006), S. 54)
Abbildung 2: Anteil externer FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft in Deutschland 1979 bis 2003 an den FuE-Gesamtaufwendungen –Anteile in %– (Quelle: Legler u.a. (2006), S. 53)
1 Einleitung
Die vorliegende Seminararbeit soll einen kompakten Überblick über die aktuelle Marktsituation für Dienstleistungen im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) bieten. Ein konkretes Beispiel bildet in vielen Punkten der Markt für Auftragsforscher in der Automobilindustrie, jedoch wird auch kurz der Vergleich zu anderen Branchen aufgezeigt. Im ersten Abschnitt werden die relevanten Begriffe, der FuE-Dienstleistung und der Auftragsforschung abgegrenzt und genauer betrachtet, um einen grundlegenden Einstieg in das Thema zu gewährleisten. Im anschließenden Hauptteil werden die unterschiedlichen Akteure auf dem Markt für FuE-Dienstleistungen vorgestellt und deren Marktanteile sowie Entwicklungen anhand konkreter Zahlen dargestellt. Die Vergabe von FuE-Aufträgen an externe Forschungseinrichtungen der Wirtschaft und Wissenschaft ist in den letzten Jahren, vor allem auch in der Automobilindustrie, immer populärer geworden und hat deutlich an Bedeutung innerhalb der FuE-Strategien der Unternehmen gewonnen.[1] Demzufolge hat sich die Literatur auch erst in den letzten 10 Jahren tiefgehender mit der Materie befasst. Eine erste Abhandlung zum Thema der Vergabe von FuE-Entwicklungsaufträgen ist schon 1972 entstanden, in der auch die verschiedenen Träger von FuE aufgezeigt wurden.[2] Doch vor allem Dissertationen sowie Forschungsberichte seit Ende der 90er Jahre geben einen umfassenden Überblick auf die aktuelle Marktsituation für FuE-Dienstleistungen. Diese dienen als Grundlage für die Erstellung dieser Arbeit.
2 Abgrenzung relevanter Begriffe
In den folgenden Abschnitten werden die, für diese Arbeit relevanten Begriffe der FuE-Dienstleistung und im Anschluss etwas ausführlicher der Begriff der Auftragsforschung abgegrenzt.
2.1 FuE-Dienstleistung
In der Literatur gibt es keine klare Abgrenzung für den Begriff der „FuE-Dienstleistung“. Daher bietet es sich an, über die Definitionen von Forschung und Entwicklung und dem Begriff der Dienstleistung näherungsweise eine passende Definition zu finden.
Eine universale Abgrenzung für Dienstleistungen ist in der Literatur ebenso nicht vorhanden. Es gibt jedoch drei Ansätze, welche versuchen, den Begriff der Dienstleistung abzugrenzen. Diese sind die enumerative Definition, die Negativdefinition sowie die Definition aufgrund von wesentlichen konstitutiven Merkmalen.[3] Die ersten beiden Ansätze genügen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht, wodurch vor allem die Definition mittels konstitutiver Merkmale näher betrachtet werden sollte.[4] Dieser dritte Ansatz lässt sich in die potentialorientierte, prozessorientierte und ergebnisorientierte Definition aufgliedern.[5] Schon zu diesem Zeitpunkt ist erkennbar, dass es kompliziert ist, eine einheitliche Definition zu finden. Exemplarisch soll der Definitionsansatz nach Meffert stehen, der Dienstleistungen als selbstständige, marktfähige Leistungen definiert, die ein Potential besitzen und interne und externe Faktoren kombinieren, mit dem Ziel für die externen Faktoren Nutzen zu stiften.[6]
Forschung und Entwicklung kann als Kombination von Produktionsfaktoren gesehen werden, welche die Erlangung von neuem Wissen ermöglicht.[7] Der weit verbreitete klassische Ansatz unterteilt Forschung und Entwicklung in die drei Phasen Grundlagenforschung, angewandte Forschung sowie Entwicklung.[8] Im Endbericht an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Thema FuE-Dienstleistungen in Deutschland[9] kamen die Verfasser zu folgender Definition: „Forschungs- und Entwicklungs-Dienstleistungen sind Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (FuE), die von FuE-Dienstleistern (d.h. private Unternehmen: Industrieunternehmen, reinen Dienstleistungsunternehmen, oder öffentlichen Einrichtungen: Institute, gemeinnützige Gesellschaften, Lehrstühle, Einzelpersonen) für externe Auftraggeber gegen Bezahlung durchgeführt werden.“[10] Zu unterscheiden sind dabei Gemeinschaftsforschung, welche vorliegt, wenn mehrere Unternehmen gemeinsam als Auftraggeber agieren und Vertragsforschung.[11] Letztere wird im Anschluss genauer beschrieben und ist Hauptbestandteil dieser Arbeit.
2.2 Auftragsforschung
Für den Begriff der Auftragsforschung gibt es sowohl national wie auch international keinen einheitlichen verbindlichen Definitionsrahmen. Im Frascati Manual, welches von der Organization for Economic Cooperation and Development (OECD) herausgegeben wird, wird lediglich darauf hingewiesen, dass zwischen externen und internen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu unterscheiden ist.[12] Ebenso wird der Begriff „Auftragsforschung“ oftmals auch durch den Begriff „Vertragsforschung“ oder den amerikanischen Ausdruck „contract research“ ersetzt.[13]
2.2.1 Definitionsansätze
Mathias Rüdiger definiert Auftragsforschung als einen „Vertrag zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer, wobei rechtliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer besteht und sich der Gegenstand dieser Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung auf die Durchführung von Forschungs- und/oder Entwicklungsaufgaben, die Übertragung der Ergebnisse auf den Auftraggeber, ein vereinbartes spezifisches Verwertungsrecht des Auftraggebers (i.d.R. Exklusivität) hinsichtlich dieser Forschungs- und Entwicklungsergebnisse gegen Entgelt innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens bezieht.“[14] Brockhoff definiert Vertragsforschung als Forschung und Entwicklung außerhalb des eigenen Unternehmens mit dem Ziel, alleinige Verwertungsrechte für die erhaltenen Ergebnisse zu erwerben.[15] Als drittes Beispiel soll die Definition nach Lieske dienen, der Vertragsforschung dann als gegeben sieht, wenn sich Auftraggeber und Auftragnehmer über einen Zeitrahmen, einen Finanzrahmen und ein klares Ziel, bezogen auf die erwarteten Ergebnisse, einigen.[16] Zusammenfassend kann Auftragsforschung als eine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit beschrieben werden, die außerhalb des eigenen Unternehmens durchgeführt wird und für welche ein zeitlicher und finanzieller Rahmen festgesetzt wird. Die erhaltenen Ergebnisse sind immaterielles Eigentum des Auftraggebers.
[...]
[1] Vgl. Legler u.a. (2006), S. 53
[2] Vgl. Röthlingshöfer (1972), S. 10f.
[3] Vgl. Corsten (2001), S. 21
[4] Vgl. Klose (1999), S. 5
[5] Vgl. Corsten (2001), S. 21f.
[6] Vgl. Meffert, Bruhn (2006), S. 33
[7] Vgl. Brockhoff (1999), S. 48
[8] Vgl. Brockhoff (1999), S. 51f.
[9] Der Bericht wurde im Auftrag der BMBF vom Fraunhofer Institut, dem Institut für Wirtschaftsforschung und der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft 2001 angefertigt
[10] Koschatzky u.a. (2001), S. 22, URL siehe Literaturverzeichnis
[11] Vgl. Brockhoff (1999), S. 63-67
[12] Vgl. Lieske (2000), S. 13f., OECD (2002), URL siehe Literaturverzeichnis
[13] Vgl. Lieske (2000), S. 14f.
[14] Rüdiger (2000), S. 21f.
[15] Vgl. Brockhoff (1999), S. 63
[16] Vgl. Lieske (2000), S. 14
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