Das Thema „Schamanismus bei den Inuit“ war ein Teil des Gemeinschaftsreferats „Alte und Kranke bei den Inuit“ im Rahmen des Seminars „Die Behandlung von Alten und Kranken in Wildbeuter- und Pflanzerkulturen“ und soll in dieser Seminararbeit vertieft werden. Die Eskimos leben zwischen der Beringsee im Westen und Grönland im Osten. Der Name Eskimo tauchte erstmals 1584 in einer englischen Abhandlung auf und wurde „Esquimawes“ geschrieben. Damit wurden damals die Menschen an der Küste Labradors bezeichnet. Doch der Lebensraum der Eskimos erstreckte sich von der sibirischen Halbinsel bis nach Ostgrönland. Die Eskimos weisen damit die größte lineare Verbreitung von allen Völkern der Welt auf. Grob wird zwischen hocharktischen, arktischen und subarktischen Gruppen unterschieden. Die Eskimos bezeichnen sich selbst als Inuit, was Mensch bedeutet. Früher lebten sie als spezialisierte Jäger und Fischer von Robben, Walen, Karibus und Lachsen, haben sich im Laufe der Zeit aber immer mehr an die westliche Zivilisation angepasst. Schamanismus spielte in ihrer Kultur eine große Rolle. In dieser Seminararbeit soll zunächst die Bedeutung und Herkunft des Wortes Schamane, auch in Abgrenzung zum Begriff Medizinmann, erklärt werden, um daraufhin die Berufung des Schamanen, seine Initiation, seine Stellung und seine Methoden und Hilfsmittel näher zu betrachten. Der Fokus soll auf der Krankenheilung liegen. Viele Informationen über die Krankenheilung und den Schamanismus bei den Inuit hat der Ethnologe Knud Rasmussen in seinen Expeditions-Berichten zusammengetragen. Vor allem nach der 5. Thule-Expedition von 1921-1924 hat er in Monografien seine Erfahrungen und sein Wissen auf diesem Gebiet festgehalten. In der vorliegenden Arbeit soll vor allem auf den Schamanismus und die Krankenheilung der von ihm erforschten zentralkanadischen Netsilik, Copper und Iglulik Eskimos sowie der westarktischen Alaskan Eskimos eingegangen werden. Anfang der 1960er Jahre forschte der Anthropologe Professor Dr. Asen Balikci erneut bei den kanadischen Netsilik.
Das Wort Schamane kommt aus dem Tungusischen, einer Altai-Sprache, zu der auch türkisch und mongolisch gehören, und bedeutet „der aus der Fassung bzw. verzückt ist“ .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Berufung des Schamanen
- Die Initiation
- Tabus
- Die Hilfsgeister des Schamanen
- Weitere Hilfsmittel und Requisiten des Schamanen
- Der Gürtel
- Das Amulett
- Das Zauberwort
- Die Trommel
- Die Kleidung
- Die Masken
- Die Puppen
- Die Sprache
- Krankheiten und Krankenheilung
- Ursachen für Krankheiten
- Die Heilmethoden der Bevölkerung
- Die Heilmethoden des Schamanen
- Heilpflanzen
- Tabus bei Krankheiten
- Die Bezahlung des Schamanen
- Die Stellung des Schamanen in der Gesellschaft
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Schamanismus bei den Inuit und untersucht seine Bedeutung und Herkunft im Kontext ihrer Kultur. Die Arbeit beleuchtet die Berufung des Schamanen, seine Initiation, seine Stellung in der Gesellschaft sowie seine Methoden und Hilfsmittel, wobei der Fokus auf der Krankenheilung liegt.
- Die Rolle des Schamanismus in der Inuit-Kultur
- Die Berufung und Initiation von Schamanen
- Die Methoden und Hilfsmittel des Schamanen
- Die Behandlung von Krankheiten durch Schamanen
- Die Stellung des Schamanen in der Inuit-Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den historischen und kulturellen Kontext des Schamanismus bei den Inuit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die verschiedenen Wege, auf denen ein Mensch zum Schamanen wurde, und betrachtet die Rolle von Träumen, Vererbung und Initiation in diesem Prozess.
Die Initiation, die ein Schamanenkandidat durchlaufen musste, wird im dritten Kapitel behandelt. Hierbei wird die Rolle von Tabus in diesem Prozess beleuchtet. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Hilfsgeistern des Schamanen und deren Bedeutung für seine Heilungsarbeit. Im fünften Kapitel werden verschiedene Hilfsmittel und Requisiten des Schamanen näher untersucht, wie z.B. Gürtel, Amulette, Zauberwörter, Trommel, Kleidung, Masken, Puppen und die Sprache. Das sechste Kapitel widmet sich dem Thema Krankheiten und Krankenheilung. Hier werden die Ursachen von Krankheiten, die Heilmethoden der Bevölkerung und die Methoden des Schamanen behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Schamanismus, Inuit, Angakok, Krankenheilung, Initiation, Hilfsgeister, Medizinmann, Tradition, Kultur, Ethnologie, Knud Rasmussen. Die Arbeit untersucht die Rolle des Schamanismus in der Inuit-Kultur, die Bedeutung der Initiation für die Ausübung des Schamanismus, sowie die Methoden und Hilfsmittel, die Schamanen zur Heilung von Krankheiten einsetzen.
- Quote paper
- Monika Nath (Author), 2008, Schamanismus bei den Inuit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89721