Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei wesentliche Teile. Im ersten Teil wird die Ausgangsposition der Kontroverse dargestellt. Wie sah das Geschichtsbild der Nachkriegszeit aus und wie hatte es sich seit dem späten Kaiserreich entwickelt? Wie konnte es zu dem öffentlichen Geschichtsverlust kommen? Warum hatte vor allem die junge Generation keinen Bezug mehr zu Staat und Nation? Der zweite Teil handelt von den zentralen Hauptthesen Fischers. Aus welcher Perspektive betrachtete Fischer die deutsche Geschichte? Welches Quellenmaterial benutze er? Der dritte Teil beschäftigt sich mit den darauffolgenden Reaktionen und Kritikpunkten der Historikerzunft, der Politik und der Öffentlichkeit.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich auch mit der Frage, was von der Fischer-Kontroverse übrig geblieben ist. Es soll geklärt werden, ob Fischer nicht nur die Methoden der Geschichtswissenschaft revolutioniert hat, sondern ob er auch das gesellschaftliche Geschichtsbewußtsein tiefgreifend verändert hat. Auch auf die Aktualität der Fischer-Kontroverse im Prozess der deutschen Vergangenheitsbewältigung soll eingegangen werden.
Das Ziel dieser Arbeit besteht in einer intensiven Auseinandersetzung mit der bundesdeutschen Vergangenheitsbewältigung der 60er Jahre im Focus der Fischer-Kontroverse, um die Frage zu klären, "ob ihm das gelungen ist, ob also sein Buch zum besseren Verständnis deutscher Vergangenheit beiträgt oder ob es sie mißversteht und also entstellt."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Die historische Urkontroverse der Bundesrepublik?
- Das Deutsche Geschichtsbild 1914-1960
- Hauptthesen Fischers
- Kontinuität in der Deutschen Geschichte 1871 bis 1945
- Fischer und seine Kritiker
- Gerhard Ritter
- Egmont Zechlin
- Karl-Dietrich Erdmann
- Schlußbetrachtung: Mehr als eine Kontroverse
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Fischer-Kontroverse und ihre Bedeutung für die bundesdeutsche Vergangenheitsbewältigung der 1960er Jahre. Sie untersucht, ob Fritz Fischers Thesen über die deutsche Kriegszielpolitik im Ersten Weltkrieg die deutsche Geschichtsschreibung und das gesellschaftliche Geschichtsbewußtsein nachhaltig verändert haben.
- Die Rolle des Ersten Weltkrieges im deutschen Nationalbewußtsein
- Die Kontinuitätsthese in der deutschen Geschichte
- Die Reaktion der deutschen Historiker und Öffentlichkeit auf Fischers Thesen
- Die Auswirkungen der Fischer-Kontroverse auf die deutsche Geschichtspolitik
- Die Aktualität der Fischer-Kontroverse in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fischer-Kontroverse im Kontext der deutschen Nachkriegsgeschichte dar. Sie zeigt auf, wie Fischers Thesen die etablierte Geschichtswissenschaft und das öffentliche Geschichtsbild in Frage stellten.
Das zweite Kapitel beleuchtet das dominante Geschichtsbild der deutschen Nachkriegszeit und die Rolle des Ersten Weltkrieges im deutschen Nationalbewußtsein. Es analysiert, wie die deutsche Gesellschaft den Ersten Weltkrieg bis 1960 wahrnahm und welche Rolle die Historiker dabei spielten.
Im dritten Kapitel werden die zentralen Hauptthesen Fischers vorgestellt. Es werden seine Argumente zur deutschen Kriegszielpolitik im Ersten Weltkrieg und zur Kontinuität in der deutschen Geschichte von 1871 bis 1945 erläutert.
Der vierte Kapitel befasst sich mit den Reaktionen und Kritikpunkten der Historikerzunft, der Politik und der Öffentlichkeit auf Fischers Thesen. Es werden die wichtigsten Argumente von Gerhard Ritter, Egmont Zechlin und Karl-Dietrich Erdmann dargestellt, die Fischers Thesen in Frage stellten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fischer-Kontroverse, die deutsche Kriegszielpolitik im Ersten Weltkrieg, die Kontinuitätsthese in der deutschen Geschichte, die bundesdeutsche Vergangenheitsbewältigung, das deutsche Geschichtsbild und die deutsche Geschichtspolitik. Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Fischer-Kontroverse für die deutsche Geschichtsschreibung und das gesellschaftliche Geschichtsbewußtsein der 1960er Jahre.
- Quote paper
- Julia Hermanns (Author), 2002, Die Fischer-Kontroverse - Der Beginn eines neuen deutschen Geschichtsbildes?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8970
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