„Meine Herren, es ist nötig, dieser gedemütigten (...) Nation wieder Mut, Selbstvertrauen und Widerstandswillen einzuflößen. Ich denke, wir sollten alles tun, eine Nation von echten Männern und staatsbewussten Bürgern zu schaffen.“(sic!) Mit diesen Worten eröffnete Reichsfreiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein die erste preußische Kabinettsitzung am 1. Oktober 1807. Mit den Niederlagen auf den Schlachtfeldern von Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 folgte der völlige Zusammenbruch Preußens. Es hatte wesentliche Teile im Westen und Osten verloren und die Kritik richtete sich gegen Armee und Monarchie. Angesichts dieser verzweifelten Lage setzten sich Gerhard von Scharnhorst, seit dem 15. Juli 1807 Vorsitzender der Militär-Reorganisationskommission und seine Mitstreiter Gneisenau, Grolman und von Boyen für eine Staatsreform ein und schufen das Ideal des “Staatsbürgers in Waffen”. Es folgte zwischen 1807 und 1816 eine umfangreiche Reformperiode unter Scharnhorst und dem Reichsfreiherr vom und zum Stein, deren Wirkungen bis heute im Bildungs-system, in den Rechtsgrundlagen und im Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland zu finden sind. Ziel dieser Arbeit ist es die preußische Heeresreform und deren Wirkung für das preußische Heer näher zu untersuchen. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, weshalb eine Reformierung des preußischen Heers nötig war, welche Ereignisse die Reform auslösten und was unternommen wurde, um das preußische Heer zu einem ebenbürtigen Gegner Frankreichs zu machen. Aufgrund des hier festgelegten Themas war es nötig, einen kurzen Abriss der militärischen Struktur und der Kriegstaktik des preußischen Heeres vor 1806 zu geben, um so ersichtlich zu machen, dass es sich deutlich von der bereits reformierten französischen Armee unterschied. Zunächst werden die Punkte herausgestellt, die zur katastrophalen Niederlage führten. Im diesem Kapitel werden weiter die Schlachten bei Jena und Auerstedt behandelt, um letztlich den Frieden von Tilsit mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen für das preußische Heer und den preußischen Staat aufzuzeigen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf den Militärreformen und deren Wirkung auf das preußische Heer einschließlich der Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht. Bei dem Thema handelt es sich um ein gut erforschtes Gebiet der Geschichte: die Literaturlage kann als sehr gut bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Schlachten und ihre Folgen
- 1. Die Schlachten bei Jena und Auerstedt 1806
- 2. Die Folgen der Niederlagen
- III. Die preußische Heeresreform
- 1. Die Militärreformen
- 2. Die Neuorganisation des Heeres
- IV. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die preußische Heeresreform im Kontext der Niederlagen gegen Napoleon und ihre weitreichenden Auswirkungen auf das preußische Heer und die spätere Entwicklung Deutschlands. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen der Niederlagen bei Jena und Auerstedt, die Notwendigkeit und Durchführung der Reformen sowie deren Einfluss auf die Militärstruktur, die Ausbildung und die gesellschaftliche Rolle des Militärs.
- Die Ursachen der preußischen Niederlagen bei Jena und Auerstedt
- Die Reformen des preußischen Heeres unter Scharnhorst und Stein
- Die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht
- Der Wandel des preußischen Militärs und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Die Bedeutung der Heeresreform für die spätere Entwicklung Deutschlands
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ereignisse, die zur katastrophalen Niederlage Preußens bei Jena und Auerstedt führten. Es analysiert die Schwächen der preußischen Armee, darunter die mangelnde Ausbildung, die starre Taktik, die geringe Motivation der Soldaten und die fehlende Fähigkeit, sich an die moderne Kriegsführung anzupassen. Das zweite Kapitel widmet sich den Folgen der Niederlagen und den damit verbundenen Veränderungen in Preußen. Es betrachtet die politischen und militärischen Konsequenzen der Niederlage und skizziert die wichtigsten Schritte zur Reformierung des preußischen Staates und Heeres.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen preußische Heeresreform, Niederlagen von Jena und Auerstedt, Scharnhorst, Stein, Allgemeine Wehrpflicht, Staatsreform, Militärtaktik, französische Armee, Preußen und Napoleon.
- Quote paper
- Kerstin Quadflieg (Author), 2007, Auswirkung der Niederlagen bei Jena und Auerstedt , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89561