Für Gotthold Ephraim Lessing war die Komödie eine der wichtigsten literarischen Ausdrucksformen. Gerade in der Gestaltung der Figuren und vor allem in der der Frauen hat Lessing häufig neue Elemente eingeführt und sich damit über bestehende Konventionen hinweggesetzt.
In dieser Arbeit soll auf zwei Figuren näher eingegangen werden: zum Einen auf das Kammermädchen Lisette, das in den meisten der frühen Lustspiele Lessings eine Rolle spielt, und zum Anderen auf Minna von Barnhelm als Hauptfigur der einzigen bedeutenden Komödie, die Lessing später noch verfasst hat.
In Kapitel 2, das sich mit Lisette beschäftigt, möchte ich zunächst die Figur selbst und ihre Eigenschaften beschreiben, besonders ihre Rolle in den Dramen und ihre Funktion als Dienerin. Außerdem soll die Herkunft der Figur Lisettes untersucht werden, angefangen bei den Ursprüngen in der italienischen Commedia dell’arte des 17. Jahrhunderts mit der Figur des Harlekin über dessen weiblichen Gegenpart Colombina bis hin zu den französischen Komödien Marivaux’ und Destouches’ in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts.
In Kapitel 3 beschäftige ich mich mit der Figur der Minna von Barnhelm. Auch hier geht es zunächst um ihre Person und um ihre Funktion in der Komödie. Außerdem werden ihre Handlungsmotive und die Fundamente ihres Verhaltens genauer betrachtet.
Abschließend soll ein kurzer Abriss über die Entwicklung des deutschen Lustspiels im 18. Jahrhundert zeigen, welche Einflüsse der Zeit zur Entstehung der beiden Figuren beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lisette
- Ihre Person im Vergleich mit der typischen Dienerfigur der Zeit
- Vorbilder der „Lisette“
- Minna von Barnhelm
- Minnas Person und ihre Rolle im Drama
- Motivation und Legitimation von Minnas Handeln
- Die Entwicklung hin zu den Figuren Lisette und Minna im Rahmen des deutschen Lustspiels im 18. Jahrhundert
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit Frauenfiguren in den Komödien Gotthold Ephraim Lessings. Der Fokus liegt dabei auf den Figuren Lisette und Minna von Barnhelm, die jeweils als treibende Kraft in den Dramen fungieren und zur Konfliktlösung beitragen. Der Text beleuchtet die Eigenschaften und Funktionen der Figuren im Kontext ihrer Zeit und untersucht die Entwicklung des deutschen Lustspiels im 18. Jahrhundert.
- Analyse der Figur Lisette im Vergleich zur typischen Dienerfigur der Zeit
- Untersuchung der Vorbilder der Figur Lisette in der italienischen Commedia dell'arte und französischen Komödien
- Erörterung der Person und Rolle von Minna von Barnhelm in der Komödie
- Analyse der Handlungsmotive und des Verhaltens von Minna von Barnhelm
- Einblick in die Entwicklung des deutschen Lustspiels im 18. Jahrhundert und dessen Einfluss auf die Entstehung der beiden Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
2. Lisette
Das Kapitel beschreibt Lisette als gewitzte und schlagfertige Kammerdienerin in Lessings frühen Lustspielen. Es analysiert ihre Rolle in den Dramen und untersucht ihre Funktion als Dienerin, insbesondere im Vergleich zu anderen Dienerfiguren der Zeit. Der Text beleuchtet außerdem die Entwicklung des Lisette-Typs von der italienischen Commedia dell'arte über Colombina bis hin zu französischen Komödien.
3. Minna von Barnhelm
Das Kapitel widmet sich der Figur der Minna von Barnhelm. Es geht zunächst um ihre Persönlichkeit und ihre Funktion in der Komödie, bevor es sich mit ihren Handlungsgründen und dem Verhalten von Minna auseinandersetzt. Der Text untersucht die Gründe für ihre Aktionen und beleuchtet die Besonderheiten ihrer Persönlichkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Gotthold Ephraim Lessing, Komödie, Lustspiel, Frauenfiguren, Lisette, Minna von Barnhelm, Dienerfigur, italienische Commedia dell'arte, Colombina, französische Komödie, Marivaux, Destouches, deutsche Lustspiel, 18. Jahrhundert, typische Figuren, Handlung, Konfliktlösung, Motivation, Verhalten.
- Quote paper
- Eva Kühl (Author), 2005, Frauenfiguren in Lessings Komödien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89358