I. Einleitung
Im Kern dieser Seminararbeit steht die vergleichende Analyse der aktuellen Anzeigenwerbung der Schokoladenfabrikanten Lindt und Ritter Sport.
Die Lindt Anzeige entstammt der Frauenzeitschrift Für Sie, die Ritter Sport Anzeige dem Magazin Der Spiegel . Beide Anzeigen füllen je eine Seite und haben ein entsprechendes Pendant auch in der Fernsehwerbung. Bei einer ersten Betrachtung der beiden Anzeigen fällt vor dem Hintergrund des Weltwissens über Marken und deren Werbestrategien auf, dass Lindt versucht, ein eher edles Bild vom Produkt zu zeichnen. Dies wird z.B. an der farblichen Gestaltung der Anzeige deutlich, welche vorwiegend durch warme Braun- und Goldtöne bestimmt ist. Außerdem stechen die auffallend traditionell gekleideten Chocolatiers und die Abbildung der sogenannten Conche hervor. Lindt scheint folglich eine gehobenere Zielgruppe mit besonderem Qualitäts- und Traditionsbewusstsein ansprechen zu wollen. Die Ritter Sport Anzeige hingegen erweckt einen anderen Eindruck: Sie ist bestimmt durch einen kräftigen Orangeton, einen kurzen und knackigen Text, eine jugendlich anmutende Sprache und einen entsprechend jungen Gewährsmann. Die Zielgruppe der Ritter Sport Anzeige scheint also ein eher junges und modernes Publikum zu sein.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es nun, diese vagen Annahmen über das Selbstbild der Marken, deren Werbestrategien und jeweiligen Zielgruppen zu untersuchen und entweder zu verifizieren oder zu falsifizieren. Dazu stützen wir uns in erster Linie auf Klaus Brinker, der in seinem Buch Linguistische Textanalyse die grundlegenden Schritte zur Text- bzw. Werbeanalyse beschreibt. Darüber hinaus liefert Ingrid Hantsch ein systematisches Analyserepertoire aus welchem wir schöpfen können. Zentral für unsere Arbeit sind außerdem die Ausführungen Helene Karmasins zum sogenannten elitären Code und seinen Realisationsformen.
Vor der eigentlichen Analyse der Anzeigen möchten wir uns einführend mit der Textsorte Werbeanzeige beschäftigen. Als Nächstes erfolgt eine Beschreibung der beiden Werbeanzeigen, um den jeweiligen Aufbau und die grafische Gestaltung zu erfassen. Anschließend folgt die eigentliche kontrastive Werbeanalyse, welche sich wiederum in vier Unterpunkte gliedern lässt. Wir behandeln zunächst Slogan und Logo von Lindt und Ritter Sport, um dann auf den Textteil der Anzeigen einzugehen. Die vielfältigen Abbildungen der Anzeigen behandeln wir nicht losgelöst von Fließtext, Slogan und Logo, sondern setzen sie an passender Stelle in Beziehung zum Text. Ein eigenes Kapitel widmen wir der Untersuchung des jeweiligen Gewährsmannes der Anzeigen, da beide Werbeanzeigen mit auffallend unterschiedlichen Gewährsmännern arbeiten. Ausgehend von den bis dahin erlangten Erkenntnissen stellen wir eigene Hypothesen bezüglich der jeweiligen Zielgruppe auf. Abschließend fassen wir unsere Ergebnisse in einem Fazit zusammen und entscheiden, ob unsere Ausgangsannahmen zur Selbstdarstellung von Lindt und Ritter Sport, zu deren Werbestrategien und Zielgruppen zutreffen, oder zu korrigieren sind.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Textsorte Werbeanzeige
- III. Beschreibung der beiden Anzeigen
- III. 1. LINDT
- III. 2. RITTER SPORT
- IV. Vergleichende Analyse zweier Werbeanzeigen
- IV. 1. Slogan und Logo von Lindt und Ritter Sport
- IV. 1. 1. LINDT
- IV. 1. 2. RITTER SPORT
- IV. 2. Der Anzeigentext
- IV. 2. 1. LINDT
- IV. 2. 2. RITTER SPORT
- IV. 3. Der Gewährsmann von Lindt & von Ritter Sport
- IV. 4. Versuch einer Zielgruppenbestimmung
- IV. 1. Slogan und Logo von Lindt und Ritter Sport
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit widmet sich einer vergleichenden Analyse von Werbeanzeigen der Schokoladenfabrikanten Lindt und Ritter Sport. Die Arbeit analysiert die Werbestrategien, die Selbstdarstellung der Marken und die jeweiligen Zielgruppen. Die Analyse fokussiert auf die Text- und Bildgestaltung der Anzeigen sowie den Einsatz des Slogans und des Logos. Die Untersuchung basiert auf wissenschaftlichen Ansätzen zur Textanalyse und Werbeforschung.
- Analyse der Textsorte Werbeanzeige
- Vergleichende Analyse der Werbestrategien von Lindt und Ritter Sport
- Untersuchung der Selbstdarstellung der Marken
- Bestimmung der jeweiligen Zielgruppen
- Anwendung wissenschaftlicher Methoden zur Text- und Werbeanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Werbeanalyse ein und stellt die beiden zu analysierenden Anzeigen von Lindt und Ritter Sport vor. Sie beleuchtet bereits erste Unterschiede in der Gestaltung der Anzeigen und formuliert die Ziele der Arbeit.
Kapitel II beschäftigt sich mit der Textsorte Werbeanzeige und ordnet sie der appellativen Textsortenklasse zu. Es wird auf die dominierende appellative Funktion der Werbeanzeige hingewiesen und erläutert, wie der Rezipient diese Funktion durch sprachliche Mittel und sein Weltwissen erkennt. Die Analyse der Textsorte Werbeanzeige erfolgt anhand der fünf Schritte zur Differenzierung von Textsorten aus Klaus Brinkers Linguistische Textanalyse.
Kapitel III beschreibt die beiden Werbeanzeigen von Lindt und Ritter Sport im Detail. Es werden der Aufbau, die grafische Gestaltung und die einzelnen Elemente der Anzeigen untersucht.
Kapitel IV beinhaltet die eigentliche kontrastive Werbeanalyse. Hier werden die Slogans und Logos, der Anzeigentext und die Abbildungen der beiden Anzeigen miteinander verglichen und analysiert. Des Weiteren werden die jeweiligen Gewährsmänner der Anzeigen betrachtet und Hypothesen zur Zielgruppe aufgestellt.
Schlüsselwörter
Werbeanalyse, Textsorte Werbeanzeige, Lindt, Ritter Sport, Slogan, Logo, Anzeigentext, Gewährsmann, Zielgruppe, Textanalyse, Werbeforschung.
- Quote paper
- Robert Bliedung (Author), Christina Wimber (Author), 2008, Das Schild ist’s, das die Kunden lockt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89296