In dieser hier vorliegenden Arbeit richte ich das Hauptaugenmerk auf die sprachlichen und soziolinguistischen Konflikte auf der Insel Korsika. Soweit sich sprachliche und politische Konflikte nicht überschneiden, lasse ich letztere außen vor, da es mir in dieser Arbeit nicht darum geht, die politisch- nationalistische Seite des Konfliktes in den Vordergrund zu stellen.
In einem ersten Teil dieser Arbeit gehe ich chronologisch vor und gehe auf einige korsische Sprachkonflikte der vergangenen hundertzwanzig Jahre ein: angefangen bei den ersten sprachpolitischen Unstimmigkeiten im 19.Jahrhundert bis hin zu den mediatisierten Debatten und Konflikte an der Schwelle zum Dritten Jahrtausend.
In einem zweiten Teil behandele ich zwei ausgewählte Themen detaillierter. Ich werde auf den langen und zugleich steinigen Weg eingehen, den die korsische Sprache zurücklegen musste, um sich als Unterrichtsfach an den korsischen Schulen zu etablieren. Des Weiteren zeige ich, wieso sich das zentralistisch regierte und organisierte Hexagon so schwer tut mit der Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen und beleuchte die Konflikte, die die Ablehnung dieser Charta hervorbringt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Sprachpflege und Sprachkonflikte auf Korsika
- B.1. Die Verdienste der frühen kulturellen Zirkel
- B.2. Sprache und Politik von 1900 bis 1940
- B.3. Von der Loi Deixonne bis zur populären Musik der Gegenwart
- B.3.a. Die Loi Deixonne
- B.3.b. Die korsische Sprachpolitik im Schatten des wirtschaftlichen Aufschwungs
- B.3.c. Sprache und Nationalismus
- C. Der Korsischunterricht und die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen: Sprachkonflikte im Dritten Jahrtausend
- C.1. Der Korsischunterricht
- C.1.a. Die ersten Schritte des Schulfaches „Korsisch“ an den öffentlichen Schulen
- C.1.b. Mit Korsischunterricht gegen den Sprachverfall
- C.1.c. Der Mehrsprachenunterricht am Gymnasium: ein Fallbeispiel
- C.2. Die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen: keine Ratifizierung durch Paris
- D. Abschließende Anmerkungen und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht sprachliche und soziolinguistische Konflikte auf Korsika von 1890 bis zur Gegenwart. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der korsischen Sprache im Spannungsfeld zwischen Französisch und Italienisch, wobei politische Konflikte nur am Rande betrachtet werden. Die Arbeit verfolgt einen chronologischen Ansatz und analysiert ausgewählte Aspekte der Sprachpflege und des Kampfes um die Anerkennung des Korsischen im Bildungssystem und in der Gesellschaft.
- Entwicklung der korsischen Sprachpflege im 19. und 20. Jahrhundert
- Der Einfluss politischer Entwicklungen auf die Sprachsituation
- Der lange Weg des Korsischen zum Schulfach
- Die Rolle der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen
- Die Bedeutung von kulturellen Zirkeln und Vereinen für die Erhaltung der korsischen Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf sprachliche und soziolinguistische Konflikte auf Korsika, wobei politische Aspekte nur am Rande betrachtet werden. Die Arbeit gliedert sich in einen chronologischen Teil, der korsische Sprachkonflikte der letzten 120 Jahre beleuchtet, und einen zweiten Teil, der den Weg des Korsischen als Schulfach und die Nicht-Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen durch Frankreich detailliert untersucht.
B. Sprachpflege und Sprachkonflikte auf Korsika: Dieses Kapitel behandelt die Bemühungen um die Erhaltung und Verbreitung der korsischen Sprache, beginnend mit der Gründung von kulturellen Zirkeln im 19. Jahrhundert, die sich gegen die zunehmende Dominanz des Französischen stellten. Es werden wichtige Vereinigungen wie die „Union Corse“ und die Rolle von Schriftstellern und Zeitschriften wie „A Tramuntata“ und „U libecciu“ für die Verbreitung der korsischen Sprache und Kultur hervorgehoben. Die Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und Erfolge in der Sprachpflege, sowie den Übergang zu einer stärkeren Verknüpfung von Sprache und politischen Forderungen im 20. Jahrhundert.
C. Der Korsischunterricht und die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen: Sprachkonflikte im Dritten Jahrtausend: Dieses Kapitel analysiert den langen und schwierigen Prozess der Einführung des Korsischen als Schulfach in Korsika. Es beschreibt die anfänglichen Schritte, den Kampf gegen den Sprachverlust, und das Beispiel des Mehrsprachenunterrichts am Gymnasium. Weiterhin wird die Nicht-Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen durch Frankreich untersucht und die damit verbundenen Konflikte beleuchtet. Der Abschnitt zeigt die anhaltenden Herausforderungen für die Erhaltung und Förderung des Korsischen im modernen Kontext.
Schlüsselwörter
Korsika, Sprachkonflikt, Korsisch, Französisch, Italienisch, Sprachpflege, Sprachpolitik, Minderheitensprache, Bildungssystem, Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen, kulturelle Zirkel, Nationalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Sprachpflege und Sprachkonflikte auf Korsika
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht sprachliche und soziolinguistische Konflikte auf Korsika vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der korsischen Sprache im Verhältnis zu Französisch und Italienisch, wobei politische Konflikte nur marginal betrachtet werden. Die Analyse erfolgt chronologisch und konzentriert sich auf die Sprachpflege und den Kampf um die Anerkennung des Korsischen im Bildungssystem und in der Gesellschaft.
Welche Zeiträume werden behandelt?
Die Arbeit betrachtet einen Zeitraum von ca. 1890 bis zur Gegenwart, wobei der Fokus auf der Entwicklung der korsischen Sprache im 19. und 20. Jahrhundert liegt.
Welche Aspekte der Sprachsituation werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der korsischen Sprachpflege, den Einfluss politischer Entwicklungen auf die Sprachsituation, den Weg des Korsischen zum Schulfach, die Rolle der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen und die Bedeutung kultureller Zirkel und Vereine für den Erhalt der korsischen Sprache.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist chronologisch aufgebaut und gliedert sich in mehrere Kapitel. Ein Kapitel behandelt die Sprachpflege und Sprachkonflikte auf Korsika, beginnend mit der Gründung kultureller Zirkel im 19. Jahrhundert. Ein weiteres Kapitel konzentriert sich auf den Korsischunterricht und die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen. Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit, und ein abschließender Teil bietet zusammenfassende Anmerkungen und Schlussfolgerungen.
Welche Rolle spielt die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen?
Die Arbeit untersucht die Nicht-Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen durch Frankreich und die damit verbundenen Konflikte. Dies wird im Kontext der anhaltenden Herausforderungen für die Erhaltung und Förderung des Korsischen im modernen Kontext beleuchtet.
Welche Bedeutung haben kulturelle Zirkel und Vereine?
Die Arbeit hebt die Bedeutung von kulturellen Zirkeln und Vereinen wie der „Union Corse“ und die Rolle von Schriftstellern und Zeitschriften wie „A Tramuntata“ und „U libecciu“ für die Verbreitung der korsischen Sprache und Kultur hervor. Diese werden als wichtige Akteure in der Sprachpflege dargestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Korsika, Sprachkonflikt, Korsisch, Französisch, Italienisch, Sprachpflege, Sprachpolitik, Minderheitensprache, Bildungssystem, Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen, kulturelle Zirkel, Nationalismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Sprachpflege und Sprachkonflikte auf Korsika (mit Unterkapiteln zur frühen kulturellen Zirkel, Sprache und Politik von 1900 bis 1940, und der Loi Deixonne bis zur gegenwärtigen Musik), Der Korsischunterricht und die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen, und abschließende Anmerkungen und Schlussfolgerung.
- Citation du texte
- Patrick Versall (Auteur), 2007, Sprachkonflikte auf Korsika von 1890 bis zur Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89239