Die Begriffe Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung haben sich in den letzten
Jahrzehnten zu festen Bestandteilen in vielen Unternehmen verankert, die nicht mehr
wegzudenken sind. Die Produkte als auch die Dienstleistungen, die von den Kunden
heutzutage gefordert werden, müssen ständig steigenden Qualitätsansprüchen entsprechen.
Vor allem im Hinblick auf das wachsende Qualitätsbewusstsein.
Im ersten großen Abschnitt dieser Bakkalaureatsarbeit wird auf die theoretischen
Grundlagen des Qualitätsmanagements eingegangen. Die Null-Fehler-Produktion,
Prozess-Engineering , die Failure Mode & Effects Analysis (FMEA – Methode) als
auch das Konzept der Qualitätsregelkarte (QRK) werden dabei angesprochen.
Der zweite große Abschnitt dieser Arbeit widmet sich der Umsetzung des Qualitätsmanagements in der Praxis. Konkret wird am Beispiel einer Unternehmung demonstriert, die für einen Zulieferanten aus der Automobilindustrie ein spezielles Produkt vollständig entwickeln und herstellen musste. Weiters werden dabei die Schwierigkeiten aufgezeigt, die bei Anwendung von Qualitätsmanagement - Instrumenten im Hinblick auf Produktion und Prozessabläufe entstehen können.
Zum Abschluss folgt noch ein Resümee, in welchem die wichtigsten Aspekte der Arbeit
noch kurz zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Null-Fehler-Produktion im Prozess
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Definition der Null-Fehler-Produktion
- 2.3 Grundlagen der Null-Fehler-Produktion
- 3. Kausalität: Ursache - Wirkung - Folge und Abweichung
- 3.1 Voraussetzungen zur Null-Fehler-Produktion
- 3.2 Modelle zur Null-Fehler-Produktion
- 3.3 Geschäftsprozessmanagement
- 4. Prozess - Engineering
- 4.1 Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP-Prozess)
- 4.2 Prozess Engineering und Re-Engineering Elemente
- 5. FMEA – Methode (Failure Method Effective Analyses)
- 5.1 Historie
- 5.2 Arten und Einordnung der FMEA
- 5.3 Ziel der FMEA
- 5.4 Wahl des Zeitpunktes für den Einsatz der FMEA - Methode
- 5.5 Beschreibung der Methode
- 5.6 Bewerten anhand von Risikozahlen der FMEA
- 5.7 Die FMEA im Produktlebenslauf
- 5.8 Vorteile der FMEA
- 5.9 Nachteile der FMEA
- 5.10 Zehnerregel der Fehlerkosten („Rule of Ten“)
- 5.11 Pareto – Analyse
- 6. Qualitätsregelkarten (QRK)
- 6.1 Generelles
- 6.2 Aufbau einer Qualitätsregelkarte
- 6.3 Begriffsdefinitionen
- 6.3.1 Qualitätsmerkmal
- 6.3.2 Zufälliger und Systematischer Fehler
- 6.3.3 Beherrschter und nicht beherrschter Prozess
- 6.3.4 Out-of-Control Signal
- 6.3.5 Natürlicher und unnatürlicher Linienzug im Diagramm
- 6.3.6 Fehler der 1. und 2. Art
- 6.3.7 Die mittlere Lauflänge (Average run Length)
- 6.4 Allgemeine Klassifikation von Regelkarten
- 6.5 Gebräuchliche Qualitätsregelkarten
- 6.6 Shewhart Qualitätsregelkarten
- 6.6.1 Allgemeines
- 6.6.2 Graphische Darstellung einer Shewhart Karte
- 6.6.3 Statistischer Aufbau einer Shewhart Karte
- 7. Einsetzung von Qualitätsmanagement in der Praxis
- 7.1 Allgemeines
- 7.2 Vorstellung des Unternehmens Ing. K. Hochsteiner
- 7.3 Darstellungen des Produktes
- 7.4 Der Prozess
- 7.5 FMEA – Methode
- 7.6 Qualitätsregelkarten
- 7.7 Aufgabenstellung für die Fertigung des Rücklaufrohres
- 7.7.1 Besondere Schwierigkeiten in der Fertigung
- 7.7.2 Trade off zwischen 100 % Prävention und 100 % Kontrolle
- 8. Produktion
- 8.1 Chronologische Daten der Produktion
- 8.2 Erstbemusterung
- 8.3 Produktionslogistik
- 8.4 Die Hauptabschnitte der Produktion
- 8.5 Detaillierte Darstellung ausgewählter Prozesse bzw. Prozessteile
- 8.5.1 Testphase
- 8.5.2 Verfahrensanweisung Rücklaufrohr
- 9. Analyse und Resultate Mithilfe der beschriebenen Instrumente
- 9.1 Ausgangssituation
- 9.2 Qualitätsregelkarten
- 9.2.1 Automatisierte Qualitätsregelkarte
- 10. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bakkalaureatsarbeit untersucht die Elemente der Fehlervermeidung im Produktionsprozess eines Automobilzulieferers. Die Arbeit zielt darauf ab, theoretische Konzepte des Qualitätsmanagements mit der praktischen Umsetzung in einem realen Unternehmen zu verknüpfen und die Herausforderungen bei der Anwendung von Qualitätsmanagement-Instrumenten aufzuzeigen.
- Null-Fehler-Produktion
- Prozess-Engineering und kontinuierliche Verbesserung
- Anwendung der FMEA-Methode
- Einsatz von Qualitätsregelkarten (QRK)
- Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung von Qualitätsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema Qualitätsmanagement und dessen Bedeutung in der modernen Produktion ein. Sie beschreibt den Aufbau der Arbeit, der sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil gliedert, und gibt einen Überblick über die behandelten Konzepte wie Null-Fehler-Produktion, Prozess-Engineering, FMEA und Qualitätsregelkarten.
2. Null-Fehler-Produktion im Prozess: Dieses Kapitel erläutert das Konzept der Null-Fehler-Produktion, definiert den Begriff und beschreibt dessen Grundlagen. Es wird der Fokus auf die Vermeidung von Fehlern über die gesamte Prozesskette gelegt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und Ausschuss, Nacharbeit und Sondereinsätze zu reduzieren. Die Rolle des Managements bei der Motivation der Mitarbeiter für die Null-Fehler-Produktion wird hervorgehoben, ebenso wie die Notwendigkeit einer fehlerfreien Arbeitsweise auf allen Unternehmensebenen.
3. Kausalität: Ursache - Wirkung - Folge und Abweichung: Dieses Kapitel behandelt die Kausalität zwischen Ursachen, Wirkungen und Folgen von Abweichungen und Fehlern im Produktionsprozess. Es betont die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung von Abweichungen, um Fehler und deren Folgen zu vermeiden. Voraussetzungen für eine Null-Fehler-Produktion, wie die Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter und die Verbesserung der Organisationsstrukturen, werden diskutiert. Es werden Modelle zur systematischen Qualitätsplanung vorgestellt, die die gesamte Prozesskette berücksichtigen.
4. Prozess - Engineering: Dieses Kapitel beschreibt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) nach dem Deming-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) und erläutert Elemente des Prozess-Engineerings und Re-Engineerings. Es werden Werkzeuge und Methoden zur Datenanalyse, Verbesserung und Sicherung von Prozessen vorgestellt, unter anderem die FMEA-Methode und statistische Prozessregelung (SPC).
5. FMEA – Methode (Failure Method Effective Analyses): Dieses Kapitel befasst sich detailliert mit der FMEA-Methode, ihrer Historie, verschiedenen Arten und Zielen. Es erklärt die Durchführung der Analyse, einschließlich der Bewertung von Risiken und der Festlegung von Maßnahmen zur Fehlervermeidung. Vorteile und Nachteile der FMEA-Methode werden diskutiert, ebenso wie die Zehnerregel der Fehlerkosten und die Pareto-Analyse.
6. Qualitätsregelkarten (QRK): Dieses Kapitel beschreibt die Anwendung von Qualitätsregelkarten (QRK) zur kontinuierlichen Überwachung von Produktionsprozessen. Es erläutert den Aufbau und die Interpretation von QRK, definiert wichtige Begriffe wie Qualitätsmerkmale, zufällige und systematische Fehler, beherrschte und nicht beherrschte Prozesse und Fehler der 1. und 2. Art. Verschiedene Arten von QRK und deren Anwendung werden vorgestellt, insbesondere die Shewhart-Karten.
7. Einsetzung von Qualitätsmanagement in der Praxis: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Anwendung der vorgestellten Qualitätsmanagement-Instrumente im Unternehmen Ing. K. Hochsteiner. Es wird das Beispiel der Entwicklung und Fertigung eines kunststoffumspritzten Rücklaufrohres für die Automobilindustrie detailliert erläutert, wobei die Herausforderungen bei der Umsetzung von Qualitätsmanagement-Maßnahmen im Fokus stehen. Besondere Schwierigkeiten bei der Fertigung und der Trade-off zwischen Prävention und Kontrolle werden analysiert.
8. Produktion: Dieses Kapitel dokumentiert den Produktionsprozess des Rücklaufrohres, von der Konstruktion der Umformmaschine über die Erstbemusterung bis zum Produktionsende. Es beschreibt die Produktionslogistik, die Hauptabschnitte der Produktion und detailliert ausgewählte Prozessteile, wie die Testphase und die Verfahrensanweisung.
9. Analyse und Resultate Mithilfe der beschriebenen Instrumente: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse des Produktionsprozesses mithilfe der FMEA-Methode und Qualitätsregelkarten. Es beschreibt die Ausgangssituation, den Einsatz von handgeführten und automatisierten Qualitätsregelkarten und deren Beitrag zur Qualitätssteigerung.
Schlüsselwörter
Qualitätsmanagement, Null-Fehler-Produktion, Prozess-Engineering, FMEA, Qualitätsregelkarten (QRK), Fehlervermeidung, Fehlerentdeckung, Prozesskontrolle, Automobilindustrie, Qualitätsicherung, Kontinuierliche Verbesserung, Risikoanalyse, Pareto-Analyse, Statistische Prozessregelung (SPC).
Häufig gestellte Fragen zur Bakkalaureatsarbeit: Null-Fehler-Produktion im Automobilzulieferbetrieb
Was ist der Gegenstand dieser Bakkalaureatsarbeit?
Die Arbeit untersucht die Vermeidung von Fehlern im Produktionsprozess eines Automobilzulieferers. Sie verknüpft theoretische Konzepte des Qualitätsmanagements mit der praktischen Umsetzung in einem realen Unternehmen (Ing. K. Hochsteiner) und analysiert die Herausforderungen bei der Anwendung von Qualitätsmanagement-Instrumenten.
Welche Methoden des Qualitätsmanagements werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Null-Fehler-Produktion, Prozess-Engineering (inkl. KVP), die FMEA-Methode (Failure Mode and Effects Analysis) und Qualitätsregelkarten (QRK). Es wird der praktische Einsatz dieser Methoden an einem konkreten Beispiel (Produktion eines kunststoffumspritzten Rücklaufrohres) gezeigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil erklärt die Konzepte der genannten Qualitätsmanagement-Methoden. Der praktische Teil dokumentiert die Anwendung dieser Methoden bei der Produktion eines Rücklaufrohres im untersuchten Unternehmen, inklusive Datenanalyse und Resultaten.
Was ist das Ziel der Null-Fehler-Produktion?
Das Ziel der Null-Fehler-Produktion ist die vollständige Vermeidung von Fehlern über die gesamte Prozesskette. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit steigern und Kosten durch Ausschuss, Nacharbeit und Sondereinsätze reduzieren. Die Motivation der Mitarbeiter spielt dabei eine zentrale Rolle.
Welche Rolle spielt die FMEA-Methode?
Die FMEA-Methode dient der systematischen Erkennung und Bewertung von potenziellen Fehlern und Risiken im Produktionsprozess. Die Arbeit beschreibt die Durchführung der FMEA, die Bewertung von Risiken anhand von Risikozahlen und die Ableitung von Maßnahmen zur Fehlervermeidung.
Welche Bedeutung haben Qualitätsregelkarten (QRK)?
Qualitätsregelkarten dienen der kontinuierlichen Überwachung von Produktionsprozessen. Die Arbeit erklärt den Aufbau und die Interpretation von QRK, definiert wichtige Begriffe und stellt verschiedene Arten von QRK vor, insbesondere die Shewhart-Karten. Es wird auch der Unterschied zwischen zufälligen und systematischen Fehlern behandelt.
Wie wird der praktische Teil der Arbeit gestaltet?
Der praktische Teil beschreibt die Anwendung der Qualitätsmanagement-Instrumente im Unternehmen Ing. K. Hochsteiner, speziell bei der Fertigung des Rücklaufrohres. Er umfasst die Darstellung des Produktionsprozesses, die Durchführung einer FMEA, den Einsatz von Qualitätsregelkarten und die Analyse der Ergebnisse.
Welche Herausforderungen werden bei der praktischen Umsetzung von Qualitätsmanagement aufgezeigt?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen bei der Umsetzung von Qualitätsmanagement-Maßnahmen in der Praxis, wie z.B. der Trade-off zwischen 100% Prävention und 100% Kontrolle und die besonderen Schwierigkeiten in der Fertigung des Rücklaufrohres.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Analyse des Produktionsprozesses mithilfe der FMEA-Methode und Qualitätsregelkarten, inklusive der Anwendung von handgeführten und automatisierten Qualitätsregelkarten und deren Beitrag zur Qualitätssteigerung. Die Ausgangssituation wird ebenso beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Qualitätsmanagement, Null-Fehler-Produktion, Prozess-Engineering, FMEA, Qualitätsregelkarten (QRK), Fehlervermeidung, Fehlerentdeckung, Prozesskontrolle, Automobilindustrie, Qualitätssicherung, Kontinuierliche Verbesserung, Risikoanalyse, Pareto-Analyse, Statistische Prozessregelung (SPC).
- Quote paper
- Manfred Gschaider (Author), 2007, Elemente der Fehlervermeidung im Produktionsprozess eines Automobilzulieferbetriebes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89227