Im kürzlich veröffentlichten 1. ePerformance Report, einer Studie die für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erstellt wurde, wird ein Nachholbedarf bei den eGovernment Angeboten deutscher Unternehmen festgestellt. Bei den in der Studie ausgearbeiteten Kernindikatoren liegt Deutschland hinter dem europäischen Durchschnitt. Im Gegensatz dazu liegt die Nutzung solcher eGovernment Angebote in Deutschland deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Ein entsprechender Wille und Bedarf eGovernment Angebote zu nutzen ist also in Deutschland vorhanden. Wenn die Bürger also eGovernment Angebote nachfragen, stellt sich auch für Behörden, insbesondere für Kommunalverwaltungen, die dem Bürger am nahesten stehen, die Aufgabe, ihre Dienstleistungen in dieser Form anzubieten. Dieser Herausforderung müssen sich die öffentlichen Institutionen stellen, obgleich die privaten Unternehmen, die in Deutschland klassischerweise Vorreiter sind, dieser Aufgabe noch nicht ausreichend nachgekommen sind. Doch gerade größere Städte mit einem hohen Potential an Mitarbeitern und bereits vorhandener Infrastruktur müssen den aktuellen Anforderungen nachkommen. Kernelement und Grundgedanke des eGovernments in öffentlichen Institutionen ist das Lebenslagenprinzip. Am Beispiel der Landeshauptstadt München wird untersucht, wie weit die Bemühungen umgesetzt wurden, sich am Lebenslagenprinzip zu orientieren und wie diese Bemühungen zu beurteilen sind.
Dabei wird zunächst der Begriff des Lebenslagenprinzips mit seiner Entstehung und seinem Nutzen beschrieben. Anschließend werden Kriterien, anhand derer eine Beurteilung ermöglicht wird, herausgearbeitet und in eine begründete Reihenfolge gebracht. Im nächsten Schritt wird die Internetseite der Landeshauptstadt München anhand der herausgearbeiteten Kriterien bewertet. Es wird aufgezeigt wo diese Kriterien erfüllt werden und wo nicht. Auf weitere Kernelemente wie beispielsweise Multi-Channel-Management wird dabei nicht eingegangen. Zuletzt wird ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebenslagenprinzip
- Beschreibung des Lebenslagenprinzips
- Anforderungen an Aufbau und Gestaltung einer Internetseite
- Internetseite der Landeshauptstadt München
- integriert
- medienbruchfrei
- prozessorientiert
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umsetzung des Lebenslagenprinzips auf der Internetseite der Landeshauptstadt München. Es wird beleuchtet, wie weit die Bemühungen der Stadtverwaltung, ihre Online-Dienste an den Bedürfnissen der Bürger auszurichten, gelungen sind und wie diese Bemühungen zu beurteilen sind.
- Beschreibung des Lebenslagenprinzips und seiner Entstehung
- Analyse der Anforderungen an eine lebenslagenorientierte Internetseite
- Bewertung der Internetseite der Landeshauptstadt München anhand der zuvor entwickelten Kriterien
- Identifizierung von Stärken und Schwächen der Website im Hinblick auf das Lebenslagenprinzip
- Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich des eGovernments
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den eGovernment-Report des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vor und zeigt den Bedarf an eGovernment-Angeboten in Deutschland auf. Es wird die Bedeutung des Lebenslagenprinzips für Kommunalverwaltungen hervorgehoben und die Zielsetzung der Arbeit erläutert.
Im zweiten Kapitel wird das Lebenslagenprinzip mit seinen Ursprüngen und Vorteilen vorgestellt. Es wird betont, dass Behörden und Mitarbeiter statt sich an Aufgabenkatalogen zu orientieren, die Bedürfnisse der Bürger in den Mittelpunkt stellen sollten. So sollen Kunden in verschiedenen Lebenssituationen, wie z.B. einem Umzug, nur einen einzigen Anlaufpunkt innerhalb der Verwaltung haben.
Das dritte Kapitel stellt Anforderungen an die Gestaltung und den Aufbau einer Internetseite dar, um den Prinzipien des Lebenslagenprinzips gerecht zu werden. Die Website muss integriert, medienbruchfrei und prozessorientiert sein.
Im vierten Kapitel wird die Internetseite der Landeshauptstadt München anhand der zuvor definierten Kriterien bewertet. Es wird aufgezeigt, wo die Website diese Kriterien erfüllt und wo nicht.
Das Resümee fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Lebenslagenprinzip, eGovernment, Internetseite, Landeshauptstadt München, Bürgerorientierung, Dienstleistungserbringung, One-Stop-Shop, Benutzerfreundlichkeit, Transparenz, Medienbruchfreiheit, Prozessorientierung
- Quote paper
- Dipl.-Verwaltungswirt (FH), Master of Public Administration Kilian Wolf (Author), 2007, Beschreibung des Lebenslagenprinzips und Bewertung der Internetseite Münchens anhand dieses Prinzips, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89119