Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Flavius Josephus, einem Mitglied der jüdischen Priesteraristokratie, der eine maßgebende Rolle im Jüdischen Krieg von 66 bis zu seiner Gefangennahme 70 gespielt hat, seinem Spannungsverhältnis zwischen Glauben und Berufung und schlussendlich seine Art der Bewältigung der Diskrepanz zwischen dem jüdischen Monotheismus und dem imperialen Personenkult. Seine Person ist durchaus zwiespältig, war er doch zu Beginn des Jüdischen Krieges ein „strategos“, der gegen den römischen „exercitus“ kämpfte und sein Leben nach dem Fall der Festung Jotapata nur durch eine Weissagung retten konnte.
Seine Werke stehen unter der Prämisse der pragmatischen Geschichtsschreibung (pragmatiké historía), wie sie Polybios begründete. Als Zeitgenosse Johannes‘ des Täufers und des Jakobus sind die Werke von Josephus insofern von Bedeutung, als sie uns einen historischen Kommentar zur neutestamentarischen Lehre der katholischen Kirche überliefern. Josephus reiht sich in die große Gruppe der klassischen Geschichtsschreiber, wie Livius, der eine stilistisch beeindruckende Geschichte des römischen Volkes (ab urbe condita) verfasste oder Tacitus, der mit seinen Werken „annales“ und „historiae romanae“ die frühe Kaiserzeit beschrieb, ein. Josephus versicherte den Lesern seiner Liebe zur Wahrheit, indem er viele nichtgenannte Vorgänger ob deren mangelnder Wahrheitsliebe bei der Erzählung der Geschichte Neros tadelte. Er nehme „es mit der Wahrheit genau“ und hätte sich entschlossen, „das was meine Landsleute, die Juden betrifft, ausführlicher zu erzählen […], auch unser Unglück und unsere Schuld offenkundig zu machen.“
Inhaltsverzeichnis
I. Prolog
II. Der Hellenismus
11.1. Landkarte Palästinas in hellenistisch/römischer Zeit
11.2. Der Hellenismus in Palästina zur Zeit des Zweiten Tempels
III. Seine Schriften und seine Vita
111.1. Sein Lebenslauf (Vita)
111.2. Der Beginn seiner schriftstellerischen Tätigkeit in Rom
IV Die politische Dimension in Rom und Pal ästina
V Die soziologische Betrachtung zum Judentum
V.1. Die Genese von ’Eretz Jisra’el (7K1W ptf)
V.2. Aristokratie - Die regierende Klasse in Judäa
V.3. Das Priestertum
VI. Bellum Iudaicum
VI.1. Vorgeschichte
VI.2. Armeen und Kriegsvorbereitung
VI.3. Der Widerpart der Römer in Form der jüdischen Häresien
VI.2.1. Pharisäer ((DapiaaToi, hebr. perushim - QTiD)
VI.2.2. Sadduzäer (Za55orjKatoi, hebr. sedōqīm - D'pn?)
VI.2.3. Zeloten und Sikarier (Zr|)iXQTai, hebr. kanai - 'Nip)
VI.2.4. Essener ('Eooatoi, hebr. jahad - "TIT)
VI.3. Der Jüdische Krieg
VI.4. Der jüdische Krieg in der Darstellung von Tacitus, Suetonius und Cassius Dio
VII. Antiquitates Iudaicae
VII.1. Betrachtungen zur römischen Religio, Proselyten und das Priesterverständnis des Flavius Josephus
VII.2. Mythologie und Geschichtsschreibung
VII.3. Die Jüdischen Altertümer
VIII. Contra Apionem
VIII.1. Ägyptische Autoren in der Argumentation des Josephus
VIII.2. Griechische Autoren in der Argumentation des Josephus
VIII.3. Die Chroniken der Phöniker und Babylonier in Contra Apionem
VIII.4. Josephus’ Akzentuierung der Vorzüge der jüdischen Gesetze
IX. Epilog
X. Abk ürzungsverzeichnis
XI. Quellen- und Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
I. Prolog
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Flavius Josephus, einem Mitglied der jüdischen Priesteraristokratie, der eine maßgebende Rolle im Jüdischen Krieg von 66 bis zu seiner Gefangennahme 70 gespielt hat, seinem Spannungsverhältnis zwischen Glauben und Berufung und schlussendlich seine Art der Bewältigung der Diskrepanz zwischen dem jüdischen Monotheismus und dem imperialen Personenkult.
Seine Person ist durchaus zwiespältig, war er doch zu Beginn des Jüdischen Krieges ein strategos, der gegen den römischen exercitus kämpfte und sein Leben nach dem Fall der Festung Jotapata nur durch eine Weissagung retten konnte.
Seine Werke stehen unter Prämisse der pragmatischen Geschichtsschreibung (pragmatiké historía), wie sie Polybios begründete.1 Als Zeitgenosse Johannes des Täufers und Jakobus sind die Werke von Josephus insofern von Bedeutung, als sie uns einen historischen Kommentar zur neutestamentarischen Lehre der katholischen Kirche überliefern.2 Josephus reiht sich in die große Gruppe der klassischen Geschichtsschreiber, wie Livius, der eine stilistisch beeindruckende Geschichte des römischen Volkes (ab urbe condita)3 verfasste oder Tacitus, der mit seinen Werken annales und historiae romanae die frühe Kaiserzeit beschrieb, ein.
Josephus versicherte den Lesern seiner Liebe zur Wahrheit, indem er viele nichtgenannte Vorgänger ob deren mangelnder Wahrheitsliebe bei der Erzählung der Geschichte Neros tadelte.4 Er nehme “es mit der Wahrheit genau “ und hätte sich entschlossen, …„das was meine Landsleute, die Juden betrifft, ausf ührlicher zu erzählen […], auch unser Unglück und unsere Schuld offenkundig zu machen. “5
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkung: Wenn im Text nicht anders vermerkt, versteht sich die Datierung nach Christus.
II. Der Hellenismus
II.1. Landkarte Pal ästinas in hellenistisch/römischer Zeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild1: Palästina zur Zeit des Flavius Josephus.
II.2. Der Hellenismus in Pal ästina zur Zeit des Zweiten Tempels
Bei der Beschreibung von Epochen ist das Verstehen und Begreifen von Prozessen, die sich in Gesellschaften abspielen, wenn sich diese einer fremden Kultur anpassen müssen oder sich assimilieren, von besonderer Bedeutung.
Während der Epoche des Hellenismus (336-30 v. Chr.) kam es vor allem in der Levante zu einer Synthese alter Traditionen mit neuen griechischen Elementen. Mit der Expansion des griechischen Reiches unter Alexander des Großen nach Ägypten, Palästina, Persien bis nach Indien, verbreitete sich auch die griechische Kultur in den eroberten Gebieten. Nicht nur die Kunst, sondern auch die politischen und soziologischen Errungenschaften wurden durch Soldaten, Siedler und Händler exportiert. Architektur, Sprache und Lebensgewohnheiten wurden von der einheimischen Bevölkerung mehr oder weniger angenommen und in das Alltagsleben integriert.6 Aber auch für Rom hat der Hellenismus den Progress der römischen Kultur vorangetrieben und zur Verfeinerung der rhetorischen, grammatikalischen und logischen Nomenklatur beigetragen.7
Soziopolitisch gehen jedoch die tradierten Herrschaftsstrukturen im Orient nicht vollkommen in der graeco-macedonischen Organisationsform auf. Vielmehr ist eine Parallelität von griechischen und orientalischen Regierungs- und Verwaltungsstrukturen feststellbar. Während die Griechen in ihrer Heimat angesichts der Vielfalt ihrer durchlebten Staatsformen geradezu eine Perhorreszenz gegenüber der Alleinherrschaft, wie sie sich in der Tyrannis als negatives Beispiel offenbarte, entwickelt haben, sahen die Orientalen die Monarchie als Garant für ein stabiles Gesellschafts-gefüge an.8 Loyalität und Akzeptanz schafften die Griechen durch Duldung der traditionellen Heiligtümer und Kulte. Zugeständnisse an Juden gab es ab dem 2. vorchristlichen Jahrhundert in Form einer Selbstverwaltungskörperschaft mit einem Ethnarchen an der Spitze.9
Die Konfliktkonstellationen im Nahen Osten hatten ihre Ursache nicht in der Hellenisierung per se, sondern waren meist eine Reaktion auf interne Entwicklungsprozesse. Wenn man die Gemengelage von Hellenismus und Judentum betrachtet, ist festzuhalten, dass sich in der Zeit des Zweiten Tempels in Jerusalem ein autonomer Tempelstaat mit einer Priester-Aristokratie gebildet hatte. Darüber darf aber auch nicht auf die beträchtliche Zahl der Juden in der Diaspora, besonders in Babylon und Ägypten, vergessen werden. Trotz der Beeinflussung durch die griechische Kultur hielten die Juden an ihrem strikten Bund mit Jahwe fest. Im religiös-soziologischen Kontext war die Wahrnehmung der jüdischen Religion bei den Griechen ambivalent, weil einerseits Gesetzestreue auch bei den Griechen einen hohen Stellenwert besaß, der strikte Monotheismus von ihnen aber als fremd und eigenartig angesehen wurde. Demographisch betrachtet, war die Hellenisierung mehrheitlich ein Phänomen der urbanen Eliten.10
Es ist davon auszugehen, dass die Kinder der jüdischen Oberschicht in Palästina eine hellenistische Ausbildung im Sinne der Paideia erhalten haben. Als Jason das Hohepriesteramt erlangte, wurde nämlich in Jerusalem eine Sportschule (Gymnasion) errichtet und die griechische Lebensart gefördert.11
Der Versuch dieser Eliten jüdische mit griechischen Lebensweisen zu verschmelzen, führte in Judäa zu massiven Spannungen, die 173-164 v. Chr. im Aufstand des Judas Makkabäus, der ersten religiös motivierte Widerstandsbewegung der Orthodoxen, gipfelte.12 Nach Diodor hat Antiochus IV. Epiphanes im Zuge der Belagerung von Jerusalem den Rat seiner Freunde, die Juden wegen ihrer Fremdenfeindlichkeit (napaSooijuov to jufoog to npdq rovg avOpcbnovg)13 gänzlich zu vernichten, verworfen.14
Wenn wir uns die Frage nach der Ausprägung der Hellenisierung stellen, muss man auch beleuchten, welche Sprachen in der Levante gesprochen wurden. Dabei kommt man zum Schluss, dass mit Hebräisch, Aramäisch und Griechisch drei Sprachen mit unterschiedlicher Verbreitung vorherrschten. In der Wissenschaft ist es strittig, ob Hebräisch nur literarisch und liturgisch in Form der späten Bücher der Bibel, den Apokryphen und den Qumranschriften existierte oder ob es auch im Alltag gesprochen wurde. Degen vertritt die Ansicht, dass Hebräisch zumindest in Judäa gesprochen wurde und findet das durch die Briefe des Simon bar Kochba bestätigt.15
Nach der Repatriierung der exilierten Juden verbreitete sich das Aramäische in der Levante. Josephus berichtet im Zehnten Buch seiner Antiquitates von einem Sprachproblem bei der Belagerung Jerusalems durch den Assyrerkönig Senacherib, als der Rabschake16 Eliakim in hebräischer Sprache die Zerstörung des Reiches Israel androhte und dieser erwiderte, er möge doch in der verständlichen syrischen (sc. aramäisch) Sprache reden, weil er ihn nicht verstehe.17 Im Zusammenhang mit der Forschung an den Qumran-Texten interessiert neben der Datierung der Entstehungszeit der Targumim vor allem auch, welchen Dialekten die Aussprüche Jesu zuzuordnen wären.18 Schwarz kommt dabei zum Schluss, dass Jesus bei seinen prophetischen Worten einen galiläisch-westaramäischen Dialekt gewählt hat, der seine Poesie besser zur Geltung brachte, als das Aramäisch, das in Jerusalem gesprochen wurde.19
Während der Feldzüge Alexanders verschmolzen die einzelnen griechischen Dialekte zum Koiné-Griechisch, das sich von Alexandria und Antiochia aus sehr rasch auch in Palästina und der Dekapolis ausbreitete. Ihrer Funktion als Verkehrssprache20 ist es zu verdanken, dass eine Vielzahl von hebräischen und aramäischen Werken übersetzt wurde und somit erhalten geblieben ist. Auch in Ägypten wurde Griechisch sehr schnell zur Kultursprache und in Alexandrien entstand als bedeutsames Werk die Übersetzung des Alten Testamentes – die Septuaginta.21
Mit der Eingliederung ins Imperium Romanum kommt Latein als Sprache des Militärs und der Verwaltung in der Levante hinzu und tritt zwanglos in Korrelation mit der vorherrschenden komplexen aramäisch-hebräisch-griechischen Dreisprachigkeit.22
Frankemöller interpretiert Sprache als Indikator für prägende politische und geschichtliche Prozesse, als kulturelles Phänomen, das bei der Hermeneutik der tradierten antiken Texte berücksichtigt werden muss.23
III. Seine Schriften und seine Vita
Josephus Werke haben unterschiedliche Intentionen und Adressaten:
1. Im Prolegomenon zum Bellum Iudaicum ('Iaropia lovSai'Kov noAejuov npdq Pcojuaiovg - Entstehungszeit 75-79)24 sind die Völker, die unter römischer Herrschaft leben, seine Adressaten, weil er sich selbst im Lichte der „echten Geschichtsschreibekunst“ sah, während die Griechen diese nach seiner Ansicht vernachlässigt hätten.25 Das Werk ist eine Apologie für die Römer und das jüdische Volk, indem Josephus die Ursachen und den Verlauf des ersten Jüdischen Krieges schildert, ihn als schlimmsten Krieg aller Zeiten hervor streicht und den Leser die authentische und wahrheitsgemäße Schilderung des Geschehens versichert.26 Er nennt darin auch schon die wpavvoi27 als wahre Urheber der Tragödie des Krieges und der Zerstörung des Tempels.28
2. Die Antiquitates Iudaicae (JovSaiKfj apxawXoyia - Entstehungszeit 93-94) sind eine Verteidigung seines Volkes und seiner Gesetze. Das Zielpublikum waren dabei einerseits die Nichtjuden, die dem Judentum neutral gegenüberstanden und andererseits die am Judentum Interessierten. In einer Zeit der antisemitischen Strömung richtete sich das Werk in apologetischem und politischem Sinne auch an die römische Verwaltung.29 Josephus kritisiert wie im Bellum andere Historiographen. Er erläutert die Intention hinter der Niederschrift der Gesetze durch Moses, nämlich die Göttlichkeit der Schöpfung und des Menschen als dessen Krönung und ein glückliches Leben für jene, die den Pfad der Tugend beschreiten.30
3. De Vita (Icoorjnov ftioq - Entstehung frühestens 94-96) ist eine defensio seines Lebens als Reaktion auf die Angriffe des Justus von Tiberias.31
4. Seine Apologie Contra Apionem (JIspi rfjg tcov lovSafcov apxaidrnTog) entstand im zeitlichen Konnex mit der Vita und richtete sich an die römische Aristokratie und die jüdische Oberschicht in der Diaspora.32
III.1. Sein Lebenslauf (Vita)
Obwohl seine Autobiographie zeitlich erst nach den Antiquitates Iudaicae und dem Bellum Iudaicum erschienen ist, wird sie zum besseren Verständnis der Vorgänge vorangestellt.
Die vita des Josephus hat am Anfang und am Ende einen autobiographischen Charakter und ist im Mittelteil eine Auseinandersetzung mit seinem Widersacher Justus von Tiberias.33 Deshalb unterscheiden sich Inhalt, Struktur und Themenanordnung der vita von einigen Passagen im Buch II des Bellum Iudaicum obwohl sie den gleichen Zeitraum erfassen. Cohen konnte keine schlüssige Erklärung für die oft deutlichen Abweichungen finden.34 Mit diesem Werk ist ein Kommentar erhalten, der erstmals in der Ich-Form verfasst wurde.35 Davor war es in der Antike üblich, Erzählungen in der dritten Person zu verfassen, wie wir es zum Beispiel am Kommentar zum Gallischen Krieg des Gaius Julius Caesar sehen können.36
Seinen ersten Lebensabschnitt beschreibt Josephus also relativ kurz und widmet sich im Hauptteil seiner Rolle im schwelenden Konflikt zwischen jüdischen Gruppierungen mit dem römischen Imperium, wobei seine Schilderung mit jenen im Bellum Iudaicum nicht immer deckungsgleich ist. Dafür gibt es zwei Gründe: einerseits ist der Bellum chronologisch aufgebaut, während er in der Vita seine eigenen Erlebnisse erzählt und zum anderen ist sie nicht die Schilderung von Ereignissen aus einer anderen Perspektive, sondern eine Reaktion auf das Werk des Justus von Tiberias, das verloren ging und somit keine Gegenüberstellung ermöglicht.37
Joseph ben Mattathyahu wurde im ersten Jahr der Herrschaft des Gaius Caesar Augustus Germanicus (= Caligula; dies imperii – 18. März 37)38 in Jerusalem geboren und führt seinen Stammbaum über fünf Generationen von seinem Vater Matthias bis zu Simon Psellos zurück. Mütterlicherseits leitet er seine Abstammung vom Herrschergeschlecht der Hasmonäer her, die im zweiten und ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Region Palästina beherrschten.
Seltsam ist, dass er die Namen nicht ausführt, wo doch die Männer alle bekannt gewesen wären und er die Details genau kannte. Die Namen der Ehefrauen der älteren Generationen werden nicht überliefert.39 Gleichzeitig betont Josephus auch seine Zugehörigkeit zur ersten der vierundzwanzig Priesterkasten - der Jojarib.40
Er nimmt für sich in Anspruch schon als Vierzehnjähriger sehr intellektuell und belesen gewesen zu sein, sodaß Hohepriester und Aristokraten ihn des öfteren um eine Gesetzesexegese ersuchten. Im Alter von sechzehn Jahren will er die Sekten der Sadduzäer, Pharisäer und Essener besucht und drei Jahre studiert haben. Die Zeit für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den einzelnen Sekten erscheint doch ein wenig knapp bemessen zu sein. Im Anschluss daran war er Schüler beim Eremiten Bannus und begann im 19. Lebensjahr seine Laufbahn bei den Pharisäern41, ohne ein Amt konkret zu benennen.42 Obgleich Josephus Griechischkenntnisse besaß, bleibt offen, ob er eine griechische Bildung in Sinne der Paideia wie sein Widersacher Justus von Tiberias hatte, die er ihm konzedierte . In Contra Apionem hält er fest, dass er sich, für die Darstellung der Ereignisse in griechischer Sprache, einiger Hilfskräfte bedient hätte.43
Im Jahre 63 übernahm Josephus seinen ersten diplomatischen Auftrag. Er reiste nach Rom, um beim Cäsar die Freilassung befreundeter Priester zu erwirken, die vor ein kaiserliches Gericht gestellt werden sollten. Nach einem Schiffbruch im Golf von Neapel wurde er gerettet und in Puteoli vom jüdischen Schauspieler Aliturus aufgenommen. Auch wenn Josephus von einem kyrenischen Schiff spricht, könnte es sich dabei um einen Flottenverband handeln, der von Alexandria aus Puteoli im Jahre 64 erreichte.44 Zu dieser Zeit befand sich der Hof Neros in Neapel, wo der Kaiser im Theater auftrat.45 Vo n Aliturus wurde er bei Poppaea, der Gattin Neros, protegiert. Durch ihre Intervention konnte er die Freilassung der Gefangenen erreichen und reich beschenkt nach Palästina zurück-kehren.46 Die Passage hat ironische Züge, lässt sie doch den Leser mutmaßen, dass die Regierungsgeschäfte von Schauspielern und Poppaea geführt worden wären.47
Nachdem Priester zur aristokratischen Schicht gehörten, ist anzunehmen, dass das Vergehen, das nicht genauer erörtert wird, anders als Josephus glauben machen will, nicht geringfügig war, sonst wäre es vom Statthalter in Judäa oder Syrien abgeurteilt worden.
Die potestas gladii stand in der Provinz Judäa ausschließlich dem procurator zu. Hinsichtlich der Reichweite gibt es Hypothesen, ob das ius gladii nur auf römische Bürger, nur auf römische Soldaten, auf alle Bürger einer Provinz oder auf alle Bürger jedoch nur hinsichtlich bestimmter Delikte anwendbar gewesen sei.48 Coponius, dem ersten Präfekt von Judäa, wurde von Augustus mit dem Schwertrecht „ die Gewalt über Leben und Tod verliehen“ per Dekret verliehen.49 Die Intervention am Kaiserhof lässt also eine subversive Staatsangelegenheit vermuten.
Zwei Aspekte sind bei der diplomatischen Mission bemerkenswert. Erstens ist Josephus bei der Übernahme dieser Agenda erst 26 Jahre alt. Generell sah man in der Antike das 30. Lebensjahr als optimale Mannesreife an. Das Mindestalter für das niedrigste Amt im cursus honorum der Römer (Quästor) betrug 30 Jahre.50 Und zweitens bekommt er als Jude eine Audienz am Kaiserhof, was vermutlich auf die guten Beziehungen der jüdischen Oberschicht in Rom zurückzuführen war.
Josephus ist eine wichtige Quelle besonders für die Herrschaft des Claudius, des Nero, das Vier-Kaiser-Jahr, dem Bürgerkrieg, der flavischen Dynastie, aber auch mit Abstrichen für die Regentschaft von Tiberius und Gaius Caligula.51 Die Machtverhältnisse im Osten zu dieser Zeit waren ein Resultat der diplomatischen Entwicklungen, die schon mit Tiberius begonnen hatten, indem ihm von seinem Adoptivvater Augustus schon vor dem Erbanfall als designiertem Nachfolger die tribunicia potestas und das imperium proconsulare maius übertragen worden war.52 Für die Übernahme der Herrschaft verwendete er nach Sueton die Metapher vom „ Wolf, den er an den Ohren halte“53 , um damit seinen Zwiespalt zwischen dem Halten oder Loslassen der Macht zu verdeutlichen.54
Die latente Bedrohung durch die Parther und die ebenfalls vakanten Throne in Cappadocia und Commagene führten zu einer instabilen Lage im Osten des Reiches, die Tiberius im Jahr 17 veranlasste, seinen Adoptivsohn Nero Claudius Germanicus mit einem imperium proconsulare maius zur Lösung dieser Problematik in den Osten zu entsenden. Cappadocia und Commagene wurden römische Provinzen und in Armenien wurde Artaxias III. als Klientelkönig eingesetzt. Nach den Verhandlungen mit dem parthischen König Artabanos II. überschritt er jedoch seine Kompetenz und reiste nach Ägypten, obwohl ein Betreten dieser Provinz Senatoren und Rittern nur mit Erlaubnis des Prinzeps gestattet war.55
Unter Nero wurde das Armenienproblem wieder akut, als der Partherkönig Vologaeses beabsichtigte, seinen Bruder Tiridates in Armenien als König einzusetzen, um die römische Hegemonie im kleinasiatischen Raum zu brechen. Der Konflikt wurde nach der Niederlage von Domitius Corbulo durch die Krönung von Tiridates beigelegt, obwohl Rom dadurch keine politische Kontrolle über Armenien erreichen konnte.56
In Palästina wurden die Gebiete in der nachherodianischen Zeit (4 v. bis 6 n. Chr.) von Augustus zwischen den drei Söhnen Herodes des Großen, Antipas, Philippus und Archelos, aufgeteilt.57 Damit wollte Augustus im Zuge der Förderung der clientelae regiae eine veritable Pufferzone zwischen Ägypten und dem Partherreich installieren, was jedoch misslang. Archelos wurde im Jahre 6 von Augustus abgesetzt und Judäa, Samaria und Idumäa mit dem ersten Präfekten Coponius unter römische Verwaltung gestellt.58
Als Josephus im Jahre 66 nach seiner Mission in Rom zurückgekehrt war, war der Keim der Aufruhr bereits aufgegangen. Schon hier strich er seine Einstellung, den offensichtlichen Konflikt verhindern zu wollen, hervor. Er versuchte seine aufgeputschten Landsleute zu beschwichtigen, um die römische Militärmacht nicht leichtfertig zu provozieren. Der Sanhedrin59 in Jerusalem konnte jedoch nach den ersten militärischen Erfolgen der radikalen Milizen gegen Cestius Gallus gegen das Kriegstreiben der Fanatiker nichts mehr ausrichten. Es wurden Befehlshaber für Galiläa, Samaria und Judäa ernannt.60 Die Beweggründe Sanhedrins einen militärisch Unerfahrenen mit dem Kommando über die Einheiten in der brisantesten Region Palästinas zu betrauen, bleiben uns verborgen.61 Josephus wurde, obwohl er sich massiv gegen den Krieg ausgesprochen hatte, zusammen mit seinen Priesterkollegen Joazar und Judas als Befehlshaber für den Bezirk Galiläa bestellt.62 Rasch kristallisierte sich heraus, dass der jüdische Aufstand nicht flächendeckend erfolgt war. Es kam zu einer Rivalität und Polarisierung zwischen den Städten, wobei Tiberias, Gadara, Sogana, Gabara und Tyros für den Aufstand waren, im Gegensatz zu Sepphoris oder Gamala, die den Römern treu bleiben wollten.63 Josephus wollte daraufhin die weitere Vorgehensweise nicht aus Eigeninitiative bestimmen und ersuchte den Sanhedrin um Direktiven, der ihm umgehend den Auftrag zum Schutz Galiläas nochmals bestätigte.64 Von Sanhedrins bekommt er nur die Bestätigung seines Auftrags, da er sonst zum alleinigen Befehlshaber geworden wäre.
Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang Samaria, das mit Idumäa und Judäa zwar Teil der Provinz Iudaea war, aber aus zwei Gründen vom Aufstand nicht erfasst war: erstens wurden die Samaritaner von der Priesteraristokratie als Mischvolk (Kuthäer) betrachtet und ihre Zugehörigkeit zum Volk Israel angezweifelt.65 Zweitens wurde am 28. Daesius66 von der Legio V Macedonica unter dem Kommando des Sextus Vettulenus Cerialis ein Präventivschlag gegen die auf dem Bergheiligtum Garizim versammelten Samariter geführt.67 Der Berg war für Samaria von großer kultischer Bedeutung, weil sich dort ein schismatisches JHWH-Heiligtum befunden hatte, das von Johannes Hyrkanus I. zerstört wurde.68 Ihrem Selbstverständnis nach betrachteten sie sich jedoch als Israeliten, was man aus zwei Inschriften der Synagoge von Delos schließen kann, heißt es bei der zweiten Inschrift doch: „Israeliten [auf Delos], die Opfer darbringen zum heiligen geweihten Agarizin“69.
In Gischala (Hauptquartier) begann Josephus mit der Befestigung der umliegenden Städte und der Beschaffung von Waffen. Gleichzeitig trat er in Verhandlung mit „den Tapfersten der Räuberbanden“.70 Josephus bezeichnet als „Räuber“(XnoTrjq) jene Aufständischen, die nicht vom Sanhedrin legitimiert waren und deshalb sowohl gegen römisches als auch jüdisches Recht verstießen.71
Josephus konnte seine Landsleute nicht zu konzertierten Aktionen motivieren. Sehr bald waren ihm in Johannes ben Levi aus Gischala und Justus von Tiberias, nachdem sie sich dem Aufstand angeschlossen hatten, machtvolle Gegner erwachsen. Im Gegensatz zur Darstellung im Bellum Iudaicum ist Johannes anfangs prorömisch eingestellt und erst ab Vita 70 zeiht man ihm eine kriegerische Gesinnung.72 Justus von Tiberias wurde Historiker am Hof Agrippas II. und schrieb ebenfalls ein Werk über den Jüdischen Krieg, das nicht überliefert wurde. Josephus war mehrmals Ziel von Anschlägen, denen er nach seinen Angaben nur durch geschicktes Taktieren entrann.73 Es hat den Anschein, dass die innerjüdischen Konflikte mehr Ressourcen banden und somit keine schlagkräftige Truppe aufgestellt werden konnte. Vermutlich fehlte es dem 30-jährigen Josephus aber auch an der notwendigen militärischen Erfahrung.74
Auffällig ist das beschriebene Verhalten der größten Städte wie Tiberias, Sepphoris und Gabara.75 Tiberias, gegründet von Herodes Antipas unter Kaiser Tiberius, mit einer Einwohnerschaft zwischen 10.000 und 20.000 Bewohnern, ergab sich zu Beginn des Jüdischen Krieges und blieb von der Zerstörung verschont.76 Sepphoris wurde unter dem Tetrarchen Herodes Hauptstadt von Galiläa und bezeichnete sich selbst als Friedensstadt (Eirenopolis). 77 Sie wurde 61 unter Nero zum Finanzzentrum und übernahm das Archiv von Tiberias.78 Josephus attestiert Sepphoris im Jüdischen Krieg die stärkste Befestigung in Galiläa und moniert die Weigerung, sich der Revolte anzuschließen.79 Archäologisch ist das durch eine Bronzemünze aus der Münze Sepphoris mit der Reversprägung: „EIJI OYEUIIAIJIANOY EIPHNOIIOAIIJ NEPQNIAU UEIJ0QP“, datiert um 67-68, belegt.80
Aequus Modius führte die Truppen Agrippas II. in ein Scharmützel bei der Festung Gamala gegen Josephus und zog sich nach dem Verlust von drei (sic!) Männern zurück.81
Josephus’ Widersacher Johannes hatte beim Hohepriester Ananus und dessen Partei in Jerusalem mit Geschenken eine Ablösung erwirkt und mit einer Gesandtschaft den Auftrag zur Gefangennahme Josephus’ bekommen.82 Die Nachricht hatte Josephus von seinem Vater aus Jerusalem mit der Bitte erhalten, er möge diesen vor seinem Ableben nochmals aufsuchen.83 Josephus widmet dem Komplott und seinen Gegnern Justus und Johannes breiten Raum, gleichzeitig betonend, dass sich die Galiläer für seine Statthalterschaft einsetzten. Besonders Johannes trachtete ihm nach dem Leben und nur Gottes Fügung hätte ihn vor der Mörderhand gerettet.84 Seine Gesandtschaft konnte in Jerusalem die missliche Lage erläutern und einen Widerruf des einseitigen und voreiligen Haftbefehles des Ananus sowie Bestätigung seines Kommandos erwirken.85 Galiläa stand vor dem Eintreffen Vespasians aus Antiochia am Rande eines Bürgerkrieges.
Nach der Festnahme der Aufrührer und Inhaftierung in der Festung Jotapata wurde auch die Gesandtschaft des Ananius arretiert und unter Bewachung nach Jerusalem überstellt.86 In Paragraph 65 seiner Vita nimmt Josephus zu einer nicht überlieferten Darstellung des Justus aus Tiberias zum Jüdischen Krieg, in der er von diesem als Kriegstreiber beschuldigt wurde, Stellung. Josephus hält dagegen, dass Justus sein Werk ohne persönliche Wahrnehmung verfasst hätte, während seine Fassung des Bellum Iudaicum sowohl Vespasian, Titus und Agrippa II., Freund des Titus, vorgelegt und als authentisch befunden worden war.87
In seiner Darstellung folgt sodann die Abrechnung mit seinen Gegnern, allen voran Johannes und den Städten Sepphoris und Tiberias, die sich nicht seiner Autorität unterstellt hatten. Auch bei dieser Schilderung ergreift Josephus die Gelegenheit seine moralische und ethische Tugendhaftigkeit herauszustreichen.88 Demnach rettete er Sepphoris mit einer List vor der Plünderung durch die Galiläer:
„Das [Plünderung von Sepphoris] empörte mich gewaltig, und gab ich Befehl, damit einzuhalten, …“ 89
Tiberias bewahrte er durch List zum zweiten Mal vor der Vernichtung, indem er die Galiläer aufforderte:
„Wartet also bis ich die Schuldigen genau ermittelt habe; dann sollt ihr sie in eure Gewalt bekommen und noch dazu jeden, den ihr selbst ausfindig machen werdet.“90
Im Gegensatz dazu schreibt er im Bellum, das Tiberias und Sepphoris, wie auch Gischala als Warnung seinen Truppen zur Plünderung überlassen wurde. Allerdings sei ein Großteil des Eigentums wieder zurückgegeben worden, um sich die Bevölkerung wieder gewogen zu machen.91 Am Ende seiner Vita geht Josephus noch auf Kampfhandlungen ein , als er ein Scharmützel mit Cestius Gallus bei Sepphoris schildert, bei dem vierzehn Römer fielen. Ein größeres Gefecht mit den Truppen Agrippas II. verortet er bei der Ortschaft Livias, wo er an der Hand verletzt wird.92 Im Bellum gesteht Josephus Agrippa 66 eine Vermittlerrolle im anbahnenden Konflikt zu, indem er festhält, dass Agrippa Sympathien sowohl für die Aufständischen, wie auch für die Römer hegte und trotzdem dreitausend Reiter zur Unterstützung sandte.93 Mit Fortdauer des Krieges stellte Agrippa II. jedoch Hilfstruppen zuerst Cestius Gallus, später Vespasian und Titus zur Verfügung.94 Hinsichtlich des weiteren Verlaufes des Jüdischen Krieges verweist er auf sein Werk. Josephus begleitete Titus nach Jerusalem und hebt hier den Zwiespalt hervor, der ihn wahrscheinlich sein ganzes Leben nach der Freilassung begleitete.
„[Ich] geriet zu wiederholten Malen in Lebensgefahr, weil nicht nur die Juden mich aus Rache in ihre Gewalt zu bekommen suchten sondern auch die Römer jeden Verlust, den sie erlitten, meinem Verrat zuschrieben,…“95
Er erwähnt nur kurz seine Gefangennahme nach der Belagerung der Festung Jotapata, eine bedeutende Zäsur und Beginn eines neuen Lebensabschnittes96 und seine, von Vespasian gebilligte, Heirat mit einer gefangenen Jüdin aus Caesarea. Von seiner ersten Ehe erfährt man nur aus dem Zuspruch an die Verteidiger von Jerusalem , indem er sie wissen ließ, dass neben seiner Mutter auch seine Frau und seine Familie in Gefahr schweben würden.97 Seine zweite Frau, gehörte vermutlich einer angesehenen Familie an, denn trotz ihrer Jungfräulichkeit98 hätte eine Kriegsgefangenschaft an sich ein Ehehindernis dargestellt, weil Priester nach den mosaischen Gesetzen einer doppelten Reinheitspflicht unterlagen. Vor ihr trennte er sich in Alexandrien und ging dort auch seine dritte Ehe ein.99
Nach dem Fall Jerusalems erhielt er von Titus die heiligen Schriften (Bibliothek der Pharisäer) und konnte sich die Freilassung seines Bruders und von insgesamt 240 weiteren Angehörigen und Freunden erbitten.100 Nach Beendigung der Kampfhandlungen begleitete er Titus im Sommer 71 nach Rom, wurde von Vespasian mit dem Bürgerrecht ausgezeichnet, erhielt den Gentilnamen „Flavius“ und eine jährliche Pension.101 Die Schenkung von Ländereien in Judäa und die Steuerbefreiung unter Domitian machten ihn vermutlich wieder zu einem wohlhabenden Gutsbesitzer.102 Von seiner dritten Ehefrau trennte er sich wegen ihres Lebenswandels und heiratete eine aus Kreta stammende Jüdin, mit der er noch zwei Söhne zeugte. Die guten Beziehungen zum flavischen Kaiserhaus dauerten während der Regentschaft von Titus und dessen Bruder Domitian an.103
Kokkionos und Krieger vertreten die, meiner Einschätzung nach nicht schlüssige, Ansicht, dass sich aus der Nennung von Wohltaten durch Domitia Longina, der Gattin des Kaisers Domitian, schließen lässt, dass die Schrift erst nach dem Tod Domitians (18.09.96) publiziert wurde.104 Josephus hat auf die prolongierten Wohltaten von Vespasians Deszendenten verwiesen und den gewaltsamen Tod Domitians nicht unerwähnt gelassen. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass Domitia Longina, Tochter des Gnaeus Domitius Corbulo, durch den Besitz von Ziegeleien wohlhabend und durchaus im Stande war, sich Wohltaten (evepyeTrjjuara) leisten zu können.105
III.2. Der Beginn seiner schriftstellerischen T ätigkeit in Rom
Flavius Josephus sah sich nach seiner Ankunft in Rom einer jüdischen Gemeinschaft gegenüber, die als religiöse Genossenschaft (collegia) strukturiert war und sich dadurch von der alexandrinischen Gemeinschaft unterschied.106 Alexandria war hinsichtlich ihrer Bedeutung im Handel und des politischen Stellenwertes die zweitwichtigste Stadt nach Rom und deshalb Zentrum der jüdischen Diaspora in Ägypten.107 Die Stadt erhielt erst unter Septimus Severus das Stadtrecht108 und hatte bis dahin keine autonome Gemeindeverwaltung sondern eine Teilverwaltung in Form einer politeuma hatte, d.h. die Jurisdiktion in Zivil- und Strafrecht oblag einer Gerusia (yepovofa) bestehend aus dem Ethnarchen und dem hohen Rat (ovveSpwv, fiovArj).109 An Hand von epigraphischen Inschriften konnte nachgewiesen werden, dass in Rom eine große Anzahl von selbständig organisierten Gemeinden (ovvaycoyaf) mit jeweils einer Synagoge, Gerusia und Gemeindebeamten bestand.110 Eine straffere Form der Organisation in Form einer politeuma wurde seitens des Magistrats nicht erlaubt und von den Iudaioi auch nicht angestrebt, um einerseits nicht den Eindruck der Fremdheit zu verstärken und weil die Zugehörigkeit zum Judentum andrerseits eine stärkere religiöse Komponente hatte.111
Die jüdische Gemeinschaft bestand zu jener Zeit, als Herodes Archelaos seinen Studienaufenthalt (5 v. Chr.) dort verbrachte, aus mehr als 8.000 Personen, weil nach Josephus die Gesandtschaft aus Judäa von den ortsansässigen Juden, vermutlich aus der Oberschicht, zu Augustus begleitet wurden.112 Die verwendete Bezeichnung „rd nXfjOoq“ steht dabei sowohl im klassischen wie im Koiné-Griechisch für Gemeinschaft als Ganzes und nicht für einen Mob im vulgären Sprachgebrauch.113
Titulaturen wie archigerousiarches (apxiyepovaiapxr/g) in epigraphischen Inschriften ermöglichen jedoch den Rückschluss, dass die Gemeindestruktur größer als die einer vergleichbaren gerousia in Palästina gewesen sein dürfte, weil das Präfix „arch“ in Jüdischen Quellen einen höheren Rang impliziert.114
Der soziale Hintergrund Roms im ersten nachchristlichen Jahrhundert ist charakterisiert vom Gepräge der politischen Eliten nach augusteischem Muster. Die Reichsaristokratie setzte sich demnach im Kern aus dem ordo senatorius sowie dem, vom Senat abgegrenzten, ordo equester zusammen.115 Die Aristokratie wird ergänzt um jenen Kreis, der eine besondere Beziehung zum Kaiser hatte und aus Intellektuellen, Künstler, Architekten, Freigelassenen und Sklaven bestand.116 Die Kaiser der Prinzipatszeit verwalteten das Imperium, indem sie sich der Funktionseliten bedienten. Montesquieu besprach die augusteische Regierungsform zutreffend mit der Ambivalenz der aristokratischen Ordnung im bürgerlichen Bereich und seiner monarchischen Ausprägung im militärischen Sinn, weil sie die Würde des Senats am wenigsten einschränkte und gleichzeitig die Interessen von Augustus am wenigsten beeinträchtigte.117 Die Monarchie funktionierte einerseits nach dem Prinzip der Akzeptanz mit einer latenten Instabilität im Falle des Verlustes des Konsenses bei den substanziellen Gruppen wie des Ordo Senatorius, der Plebs Urbana oder den Legionen.118 Andererseits wurde das Klientel- vom Patronage-System mit einer deutlich gesteigerten Abhängigkeit und bilateralen Verpflichtung abgelöst.119 Mit dem imperium consulare und der tribunicia potestas standen dem Monarchen rechtliche Machtinstrumente zur Verfügung, die ihm einen absoluten Herrschaftsstil ermöglichten. Die Machtfülle konnte vom Senat nur mittels Kommunikation beeinflusst oder gesteuert werden. Der Monarch war trotz seiner absoluten Macht auf die Reichsaristokratie angewiesen, weil ohne sie das Imperium nicht zu verwalten war.120
Josephus verfasste seine Vita in Griechisch, die in der Zeitabfolge nach den Antiquitates Iudaicae (93/94) erschienen ist.121 Die gegenseitigen Beziehungen seiner Werke und ihre nicht immer stringente Chronologie waren immer schon ein Gegenstand der Forschung. Cohen pflichtet der Meinung Gelzers bei, dass sich Josephus bei der Abfassung seiner Werke eines Memorandums (gr. vnojuvrijua) bediente. Lukianos wird dies in seinem Werk: „Wie man Geschichte schreiben soll“(IJcbq SsiioTopiav ovyypacpeiv) um 170 als Hilfsmittel vorschlagen.122
Man kann davon ausgehen, dass die griechische Bildung (paideia) seit dem 2. Jhdt. v. Chr. in der römischen Aristokratie obligatorisch für eine politische Laufbahn war und Griechisch, wie bereits ausgeführt, eine Verkehrssprache war. Plutarch erwähnt in seinen Parallelbiographien (oi ftioi izapakXr\Xoi) beim Vergleich von Timoleon und Aemillius Paulus, dass Paulus seine Söhne von griechischen Grammatikern, Philosophen, Rhetorikern und Lehrern unterrichten ließ.123 Plinius nennt uns sogar den Namen eines solchen Lehrers, nämlich den Athener Maler und Philosophen Metrodorus.124 Ferner führten die, auf die Unterwerfung der griechischen Städte folgenden, engen Beziehungen zwischen den griechischen Aristokraten und den führenden Patrizierfamilien Roms zur Ausprägung einer hellenisierten Lebenskultur.125 Die Rezeption der griechischen Kultur wurde begünstigt durch den Import von Büchern wie zum Beispiel der Bibliothek des Makedonenkönigs Perseus durch Aemilius Paulus.126
Josephus’ Anspruch an die Historiographie ist die Darstellung von authentischen Sachverhalten, den er auch in seinen Proömien betont. Er sieht sich selbst auch im Genre der pragmatischen Geschichtsschreibung, weil er die Ansprüche, die Polybios an die Arbeitsweise eines Historiographen (npayjuariKri ioropia) stellt, in seiner Person erfüllt sieht. Nach Polybios sei es die Destination des Geschichtsschreibers, systematisch das Geschehene zu erfassen, um dem Leser eine adäquate Information zu bieten (npayjuanxdv amco jusvog rffq ioTopiaq 127 ).
Diese Systematik ist erfüllt durch die Synthese von e&Ta£eiv, ioropsiv und noXvnpaynoveiv. „e&Ta£eiv“ bedeutet „Prüfung, Forschung oder Untersuchung“ und stellt den Anspruch an den Autor, entweder die geographische Information bei Augenzeugen zu überprüfen oder über Selbstwahrgenommenes zu berichten. Mit dem Verb „ ompefv“ wird auch die wissenschaftliche Methodik des „Forschens“ und „Befragens“ beschrieben.128 Das Verb „noXvnpaynoveiv“ steht Synonym für die praktische Verifizierung des Sachverhaltes vor Ort.129 Josephus entsprach seiner Selbsteinschätzung nach dem Topos des „tüchtigen Mannes“(npayjuariKog tcov avSpcbv) und wegen seiner militärischen Erfahrung (noAejuiKai xai noXinxai npa&iq) geradezu dem von Polybios skizzierten Idealtypus eines Historikers.130 Trotzdem darf auf die von Polybios empfohlene Skepsis hinsichtlich den Aussagen jener Personen hingewiesen werden, die von Ereignissen berichten, an denen sie selbst maßgeblich beteiligt gewesen waren. Texte gewinnen ihren Wahrheitsgehalt nicht anhand von Autorität sondern aufgrund faktischer Überprüfbarkeit.131 Dennoch, Jean-Paul Sartres hat es in seiner Critique de la raison dialectique auf den Punkt gebracht, wenn er die zutreffende Meinung vertrat, Geschichte ist, auch ungewollt, parteiisch, weil dies eine conditio sine qua non des unweigerlich partiellen Charakters der Historiographie sei.132
IV. Die politische Dimension in Rom und Pal ästina
Die östlichen Provinzen einschließlich Griechenlands haben nach der Regierungsform der römischen Oligarchie und dem Krieg gegen Mithridates bzw. der Bürgerkriege die Monarchie als Lösung der latenten verfassungsrechtlichen Probleme gesehen.133 Mit der Transformation der Republik nach dem Chaos der Bürgerkriege zur Monarchie in Form der res publica restituta hat sich am Machtgefüge für die römische Aristokratie nicht viel geändert. Augustus verstand es, die militärische und politische Kompetenz der Senatsaristokratie in die neue Ordnung einfließen zu lassen und so dem mos maiorum (labor, iustitia, pietas, fortitudo, res publica) zu entsprechen.134 Auf einen Umbruch in den römischen Eliten lässt auch der Umstand schließen, dass Augustus in seiner zensorischen Eigenschaft die Ritterschaft (equites Romani) als Stand konstituierte, der sich durch besondere Disziplin und Loyalität gegenüber dem Kaiser auszeichnete.135 In der Zeit von Augustus bis Nero stammten zwölf Prozent der Ritter aus dem östlichen Teil des Imperiums.136 Die Fiktion der Volkssouveränität wird am Beginn der Prinzipatszeit durch die Verleihung des imperium proconsulare und der tribunicia potestas durch den Senat aufrecht erhalten.137 Evident ist der Bruch in der Verfassungswirklichkeit mit der Kumulation der Amtsgewalten und Neustrukturierung der Verwaltung. Die Instrumente wie die Appellationsgerichtsbarkeit, die Eintreibung der direkten Steuern durch die Procuratores in den kaiserlichen Provinzen und die Einrichtung der kaiserlichen Kanzleien ermöglichten dem Prinzeps die effektive Kontrolle des Verwaltungsapparates.138
Judäa unterstand vor dem Beginn des Konfliktes dem Kommando des praefectus Iudaeae Gessius Florus, der der Oberaufsicht des legatus Augusti pro praetore Lucius Vitellius unterlag.139 Zu den Aufgaben des praefectus zählte die Aufrechterhaltung der äußeren Ordnung und Überwachung der jüdischen Autoritäten (Sanhedrin und Hohepriester).140 Zu einer kurzzeitigen Änderung der Situation kam es für den Zeitraum 41-44, als Rom Agrippa I. als Klientelkönig einsetzte, das Gebiet jedoch nach seinem Tod aber wieder dem legatus Augusti propraetore provinciae Syriae, Cestius Gallus, unterstellte.141
Der alexandrinische Apostat Tiberius Alexander, aus der Adelsschicht der Stadt stammend und Neffe des Philo von Alexandria, wurde zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Imperiums.142 Sein diplomatisches Geschick bei der Einleitung der Verhandlungen 63 mit Tiridates143 im Generalstab Corbulos honorierte Nero 66 mit der Erhebung zum praefectus Aegypti.144 Mit Vespasian assoziierte ihn ein starkes Band der Loyalität. Seine Unterstützung ermöglichte Vespasian den Triumph über Vitellius145 und am 1. Juli 69 rief er ihn schlußendlich zum Kaiser aus.146 Dadurch stieg er in den engsten Kreis um Vespasian auf und Josephus kommentierte seine Amtszeit, im Gegensatz zu den dreizehn angeführten Präfekten Judäas, positiv.
V. Die soziologische Betrachtung zum Judentum
V.1. Die Genese von ’Eretz Jisra’el (anar rw)
Das heutige Palästina und Südsyrien wird in der Bibel mit Kanaan und im Hebräischen als ’Eretz Jisra’el (~}fC\W pN) bezeichnet.147
Cassius Dio bestätigt, dass sich die Iudäer über extreme Verehrung einer bestimmten Gottheit und über ihren Ethnos definieren.148 Tacitus beschreibt in Buch V vor der Eroberung Jerusalems, dass das Volk der „Iudäer“, von der Insel Kreta (Berg Ida) nach Lybien geflüchtet sei und über Ägypten das Hebräerland besiedelt hätten. Die Ursache für die Auswanderung sei der Ausbruch einer Seuche in Ägypten gewesen. Pharao Bokchoris hätte das Orakel des Gottes Amun befragt und es sei ihm befohlen worden, das Reich zu säubern und das den Göttern verhasste Menschengeschlecht in andere Länder zu vertreiben.149 Diese Zuordnung ist nach dem heutigen Forschungsstand nicht zutreffend. Bakenrenef (gr. Bokchoris) war ein Pharao der 24. Dynastie und regierte von 720-716 v. Chr.
Dem Buch Genesis zu Folge siedelte das hebräische Volk „ im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao es verfügt hatte“ 150 . Bei dem Landstrich könnte es sich um die Gegend um Pi-Ramesse im nordöstlichen Nildelta gehandelt haben.
In der Bibel ist der Exodus als singuläres Ereignis dargestellt, wobei es durchaus denkbar wäre, dass es sich dabei um eine über einen längeren Zeitraum andauernde Auswanderung von semi-nomadischen Gruppen oder Stämmen gehandelt haben könnte.151
Aus der Regierungszeit des Pharao Merenptah ist sein Siegesbericht des Jahres 1208 v. Chr. nach einer Schlacht gegen die Libyer im östlichen Nildelta überliefert. Die Zeilen 26 und 27 nennen militärische Kampagnen in Kanaan, Ashkelon, Gezer, Yanoam und Israel. Die meisten Forscher verbinden mit der erstmalig nachgewiesenen Nennung von Israel aber nicht einen Staat sondern eine Gesamtheit von israelitischen Stämmen.152 Die Stämme dieser Region werden unter den beiden Monarchien Juda und Israel mit der, auch im Alten Testament gebräuchlichen, Bezeichnung „ Hebräer “ zusammengefasst.153
Die herrschende Elite war charakterisiert durch die Verschmelzung von religiösen und politischen Anknüpfungspunkten.
V.2. Aristokratie – Die regierende Klasse in Judäa
Während der Hasmonäerherrschaft (auch Makkabäerdynastie; 165-63 v. Chr.) wurde das Amt des Hohepriesters mit ihrer politischen Herrschaft vereinigt, eine Diskrepanz nach Ansicht der Frommen.154 Eine Theokratie ist charakterisiert durch den Vorrang der sakralen Macht und fehlenden Trennung von der säkularen.
In der Zeit der makkabäischen Kämpfe kommt es zur Trennung von Priestertum und Schriftgelehrtentum. Die pharisäische Strömung vereinte Tempelrepräsentanten und priesterliche Besitzkaste mit Regierungsverantwortung. Die Sadduzäer hingegen versuchten, die Macht der Tempelpriester abzuschwächen und einen Ausgleich mit der Realpolitik zu erwirken.155 Die Zeloten konzentrierten sich wiederum auf den militärischen Widerstand. Allen Strömungen gemeinsam war eine messianische Reich-Gottes-Erwartung, jedoch mit einer unterschiedlichen Haltung gegenüber dem römischen Imperium.
Ein „ maschiach “ (Messias) sollte ein davidianisches Königreich mit Frieden und Ende der Fremdherrschaft bringen.156 „ Maschiach“ bedeutete ursprünglich „Gesalbter“ und war die Bezeichnung für den gesalbten König Israels. Später wurde daraus der idealisierte Messias, die Erlösergestalt aus dem Stamm Davids.157
Das politische Führungsinstrumente zu jener Zeit war der Sanhedrin. Die Zusammensetzung des Sanhedrins wird erstmals von Josephus beschrieben. Der Hohe Rat setzte sich aus den Vornehmen, den Hohepriestern und den angesehensten Pharisäern zusammen.158 Er war höchste religiöse und politische Autorität. Die Regierungsform war eine aristokratische Theokratie, was man auch aus dem Umstand schließen kann, dass Herodes bei seinem Regierungsantritt den letzten Hasmonäer Antigonus (regierte 40-37 v. Chr.) gefangen nahm und 45 Mitglieder des Sanhedrin hinrichten ließ.159 Das ist jedoch nicht als Rache des Herodes zu verstehen, sondern als Staatsstreich und Ausschaltung des Jerusalemer Hohen Rates, weil er als Nicht-Zadokide und Nicht-Hasmonäer den bisherigen Führungsstil nicht beibehalten konnte.160
Die seit der vorherodianischen Zeit bestehende Mischung aus elf Toparchien und selbstverwalteten Städten entwickelte sich unter Vespasian deutlich in Richtung von Selbstverwaltungsgemeinden.161 Bei der Festlegung der Kriterien der jüdischen Eliten mit denen die Römer zusammenarbeiteten, gingen sie von ihrem zensusbasierten Verständnis der römischen Aristokratie aus. Deshalb erfolgte die Selektion einer klar definierten Führungsschicht auch nach ihrem Verständnis. Es wurde als vorteilhaft angesehen, das diese Eliten als Ansprechpartner im Bezug auf Krieg, Recht, Religion und Politik fungieren konnten. Diesem Anspruch genügte die Hasmonäerdynastie in Judäa.162 Problematisch war jedoch, dass die nachfolgende neue herodianische Elite nicht das Ansehen der Eliten griechischer Städte besaß, die Verwandtschaft von Herodes keinem Priestergeschlecht angehörte und zudem die amtierenden Hohepriester ihre Macht von der Zustimmung Roms abhängig machen mussten.163
Die Zeit vor Ausbruch des Jüdischen Krieges schildert Josephus als eine Art Klassenkampf der revolutionären Armen, die von den prorömischen Reichen ausgebeutet wurden. Auch die Familie von Josephus zählte zur Klasse der Großgrundbesitzer.164 Die Angehörigen der Oberschicht, die auch ritterliche Ämter bekleiden konnten, waren aus opportunistischen Gründen Gegner einer Revolte.165
Während der Herrschaft von Agrippa II. wurde um das Jahr 66 der Tempel in Jerusalem vollendet. Dadurch wurden 18.000 Handwerker arbeitslos und verschlimmerten die soziale Lage zusätzlich.166 Der Hauptgrund für die sozialen Spannungen in der judäischen Gesellschaft war der Wandel in der Wirtschaft und im Bevölkerungswachstum.167 Auslöser für die Agglomeration von Grundbesitz waren einerseits schlechte Ernten und die daraus folgende Verschuldung der Bauern sowie hohe Steuerforderungen.168 Ein Indiz dafür liefert Josephus indem er festhält, dass beim Brand des Königspalastes von Agrippa II. auch das städtische Archiv mit den Schuldurkunden der Besitzlosen vernichtet wurde.169 Goodman zählt zum Erwerb von Großgrundbesitz auch die mögliche Schenkung von Besitzungen der hasmonäischen Dynastie durch Herodes und Archelaus.170 Mit der Bezeichnung als Zentrum Judäas bringt Josephus die Prosperität Jerusalems zum Ausdruck.171 Die Gründe für den Reichtum des Tempels und somit der Stadt waren einerseits die Spenden der Pilger und andrerseits die verschwenderische Großzügigkeit von Herodes und seiner Nachkommen.172
V.3. Das Priestertum
Zentraler und dominierender Anknüpfungspunkt im jüdischen Glauben ist der Tempel und der Tempelkult. Nach der Heimkehrerlaubnis aus dem babylonischen Exil durch Kyros kehrten die Israeliten unter der Führung der Stammesfürsten der Stämme Juda und Benjamin, sowie der Priester und Leviten (d.i. ein Stamm Israel, der alleine für den Tempeldienst zuständig war) nach Jerusalem zurück und errichteten den Zweiten Tempel nach Vorbild des Salomonischen Tempels.173 Josephus gibt den Wortlaut des Erlasses auf dem Kyrus-Zylinder174 wider:
„Also spricht der König Cyrus: Da mich der allmächtige Gott zum König des Erdkreises gemacht hat, glaube ich, dass er es ist, den das Volk der Israeliten anbetet. Er hat durch die Propheten meinen Namen vorhersagen und verkünden lassen, dass ich seinen Tempel zu Jerusalem im Lande Judäa wieder aufbauen würde.“175
Der Tempel war der religiöse und politische Mittelpunkt. Daneben war er jedoch auch ein Verwaltungszentrum für die diversen Tempelsteuern und Abgaben. Das wiederum führte zu einer hervorgehobenen Machtstellung des Hohepriesteramtes als höchstes kultisches und politisches Amt, das exklusiv seit der herodianischen Zeit von vier Jerusalemer Priesterfamilien ausgeübt wurde.176
Priester wurde man durch Vererbung, Berufung oder in seltenen Fällen durch Kauf oder Los.177 Die Sukzession der Hohepriester wurde von Herodes I. durch eine Investitur ersetzt, um den Einfluss der Hohepriesterfamilien in Jerusalem zu schwächen.178 Die dominierende Fraktion im Sanhedrin waren dabei die Sadduzäer, weil sie wichtige Attribute auf sich vereinigten – Reichtum und Ansehen.179 Die Stellung des Priestertums änderte sich erst mit der Zerstörung des Tempels, als die Priester ihre Adelsprivilegien eingebüßt und keine politische Machtposition mehr erlangt haben. Das Amt des Hohepriesters als Repräsentant der Priesteraristokratie war ohne Tempel und Opferkult obsolet geworden.180 In der Hierarchie eine Stufe darunter standen Priester, die Landeigentümer, Richter, Lehrer waren oder einer früheren hochpriesterlichen Familie entstammten. Zu dieser Schicht gehörte auch Josephus. An der dritten Stelle standen einfache Landpriester, die einen bäuerlichen oder handwerklichen Beruf nachgingen und zweimal pro Jahr eine einwöchige Dienstverpflichtung im Tempel hatten.181 Josephus entsprach auch in Rom den im Gesetz geforderten Reinheitsbedingungen (Beschneidung, priesterliche Familie, Zeugungsfähigkeit, Eignung für den Dienst, Mitglied einer Priesterdienstordnung, heilige Gewänder).182 Er wurde zu einem Diasporapriester, der zwar die Befähigung für das Priesteramt hatte, es aber wegen des Unterganges des Tempels nicht ausüben konnte.183
Die Bedeutung der Tempelanlage in Jerusalem für das jüdische Volk war den Römern bekannt und mit der Zerstörung wurde ein Ende des Kultes bewusst in Kauf genommen, obwohl Josephus die clementia des Titus herauszustreichen versuchte.184 Der Tempel spielte nicht nur im rituell-kultischen Abgabesystem und dem Opferbetrieb eine herausragende Rolle, sondern repräsentierte nach ihrem diesem Verständnis den gesamten Kosmos. Durch die ritusgerecht ausgeführten Kulthandlungen erlangte das Volk nicht nur Sühne sondern es wurde damit auch das Fortbestehen der gesamten Natur garantiert.185 Besonderes prekär war nach der Zerstörung des Tempels also die Unmöglichkeit des täglichen Tamidopfers zur Erlangung von Sühne und Reinheit.186
VI. Bellum Iudaicum VI.1. Vorgeschichte
Gnaeus Pompeius Magnus wurden 67 und 66 vom Senat die imperia extraordinaria zur Befriedung des Ostens übertragen. Er beendete die Herrschaft der Seleukiden in Syrien und der Hasmonäer in Judäa. In seiner Eroberungspolitik hat Rom immer versucht, die bestehenden Verwaltungsstrukturen der neuen Herrschaftsbereiche in die römische Verwaltung einzubauen und deshalb erfolgte die Teilung in Provinzen (wie z.B. Bithynien oder Syrien) und Klientelfürstentümer (wie z.B. Kappadokien oder Judäa).187
[...]
1 Vgl. Dieter Flach, Römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 2013, 52 f.
2 Vgl. Klaus-Stefan Krieger, Priester, Bandenchef, Geschichtsschreiber, in: Bibel und Kirche, 53. Jahrgang e.Quartal. 1998, 50.
3 Vgl. Flach, Darmstadt 2013, 142.
4 Vgl. Ios. ant. Iud. 20, 8, 154.
5 Ios. ant. Iud. 20, 8, 157.
6 Vgl. Hans-Joachim Gehrke, Hellenismus, in: Gehrke/Schneider (Hrsg.) Geschichte der Antike, Stuttgart 2013, 211.
7 Vgl. Paul Wendland, Die Hellenistisch-römische Kultur in ihrer Beziehung zu Judentum und Christentum, Tübingen 1907, 4.
8 Vgl. Hans-Joachim Gehrke, Geschichte des Hellenismus, in: Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd 1b, München 2008, 46f.
9 Peter Scholz, Die Durchdringung der Welt, in: Hans-Ulrich Cain u.a. (Hrsg.), Hellenismus, eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012, 91.
10 Vgl. Gehrke, München 2008, 66f; Hubert Frankemölle, Frühjudentum und Urchristentum, Stuttgart 2006, 106 Bernhard Justus, Zur Erzählkunst des Flavius Josephus, in: Theokratia II /1970-72, Jahrbuch des Institutum Judaicum Delitzschianum, FS für Karl Heinrich Rengstorf, Leiden 1973, 134.
11 Vgl. 2. Makk 4, 9-10; Ios. ant. Iud. 12, 5, 241; zu Gymnasion vgl. Volker Grieb, eine Blüte griechischer Stadtkultur, in: Hans-Ulrich Cain u.a. (Hrsg.), Hellenismus, eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012, 74.
12 Vgl. ebd. 67; Johannes Schnocks, Was the Maccabean Revolt the „first religiously motivated war in history? in: Pernille Carstens u.a. (Hrsg.), Cultural Memory in Biblical Exegesis, SSL 75, 2012, 331.
13 Vgl. Diod. bibl. hist. 34, 1, 1-2.
14 Vgl. Ios. ant. Iud. 13, 8, 245; 1. Makk. 6, 25; Armin Lange, Antisemitismus und das Neue Testament, in: Markus Himmelbauer u.a. (Hrsg.), Erneuerung der Kirchen. Perspektiven aus dem christlich-jüdischen Dialog, Freiburg im Breisgau 2018, 253; Ursula Schattner-Rieser, Das Aramäische zur Zeit Jesu, „ABBA! und das Vaterunser, in: Jörg Frey, Enno Edzard Popkes (Hrsg.) Jesus, Paulus und die Texte von Qumran, Tübingen 2015, 83.
15 Vgl. Rainer Degen, Sprachen und Sprachprobleme in: Johann Maier und Josef Schreiner, Literatur und Religion des Frühjudentums, Würzburg 1973, 108f; Arnaldo Momigliano, Die Juden in der Alten Welt, Berlin 1988, 30.
16 Vgl. Rabschake, Rabsaris oder Tartan waren Titel assyrischer Beamter, hier: Befehlshaber, in: Pat Alexander, David Alexander (Hrsg.) Das große Handbuch zur Bibel, Stuttgart 2003, 804.
17 Vgl. Ios. ant. Iud. 10, 1, 8; 2 Kön 18. 26; Werner Eck, Rom und Judaea, Fünf Vorträge zur römischen Herrschaft in Palaestina, Tübingen 2007, 161.
18 Vgl. Werner Keller, Und die Bibel hat doch Recht, Wien 1964, 423ff; Degen, Würzburg 19783, 110f; Ruth Mayer, Diaspora: Eine kritische Begriffsbestimmung, Bielefeld 2005, 47; Emil Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi, Bd I, Hildesheim 1970, 147.
19 Vgl Günther Schwarz, Prophetische Worte des Rabbi Jeschu - Eine Wiederherstellung, Wien 2003, 15; Tessa Rajak, Josephus, The Historian and His Society, London 2003, 46.
20 Vgl. Gregor Geiger, Sprache(n) Jesu. Aramäisch, Hebräisch, Griechisch, Latein? in: Im Land des Herrn, 68/3 (2014) 94; Rajak, London 2003, 51.
21 Vgl. Degen, Würzburg 1973, 114f, Geiger 2014, 100.
22 Vgl. Schattner-Rieser, Tübingen 2015, 83; Werner Eck, Caesarea Maritima - eine römische Stadt? in: Andreas Hartmann/Gregor Weber (Hrsg.) Zwischen Antike und Moderne, FS für Jürgen Malz zum 65. Geburtstag, Speyer 2012, 236; Eck,Tübingen 2007, 166.
23 Vgl. Frankemölle, 106.
24 Vgl. Ios. bell. Iud. 3; c.Ap 40; Michael Zugmann, Josephus Flavius und der Hellenismus, in: PzB 17/2, 2008, 73-90.
25 Vgl. Ios. bell. Iud. proömium 5, 16.
26 Vgl. Ios. Ant. Iud. proömium 4; C.Ap 54; Steve Mason, Flavius Josephus in Flavian Rome: Reading on and between the Line, in: Antony Boyle/William Dominik, Flavian Rome, Culture, Image, Text, Leiden 2003, 563; Zugmann, PzB 17/2, 2008, 84.
27 Ios. bell. Iud. proömium 4, 10.
28 Vgl. Klaus-Stefan Krieger, Geschichtsschreibung als Apologetik bei Flavius Josephus, Tübingen 1994, 14, 327; Margit Linder, Philantropia Rhomaion? Das Römerbild im Geschichtswerk des Flavius Josephus, Graz 2017, 20.
29 Vgl. Per Bilde, Flavius Josephus between Jerusalem and Rome, Sheffield 1988, 102f.
30 Vgl. Ios. ant. Iud. proömium 3,10 - 4,21. Krieger 1994, 15; Siegert, 2001, 1; Mason, Leiden 2003, 565.
31 Vgl. Beryl B. Cohen, London 1970, 244; Mason, Leiden 2003, 565.
32 Vgl. Siegert, Göttingen 2008, 12.
33 Vgl. Beryl B. Cohen, Men at the crossroads, London 1970, 153 248; Shaye Jacob David Cohen, History and Historiography in the Against Apion of Josephus, in: Essays in Jewish Historiography, Middletown 1988, 1.
34 Vgl. Krieger, Tübingen 1994, 17f; Shaye J. D. Cohen, Josephus in Galilee and Rome. His Vita and Development as a Historien, Leiden 1979, 66.
35 Vgl. Detlev Dormeyer, Die Vita des Josephus als Biographie eines gescheiterten Herrschers in: Jürgen U. Kals, Folker Siegert (Hg.) Internationales Josephus-Kolloquium Dortmund 2002, Münster 2003, 16.
36 Vgl. C.Iulii Caesaris, Commentarii de bello gallico, Schulausgabe, Wien 1970, 12; com. prim. XIV: „His Caesar ita respondit:…“ - Caesar antwortete ihm folgendes:…“
37 Vgl Krieger, Tübingen 1994, 18.
38 Vgl. Suet, Gai. 8,1: „C. Caesar natur est pridie Kal. Sept. patre sue ed C. Fonteio Capitone coss.“ Gaius Caesar Augustus Germanicus am 31. August [12 n. Chr.] geboren, als sein Vater [Germanicus Iulius Caesar] und Gaius Fonteios Capito Konsuln waren; Dietmar Kienast, Römische Kaisertabelle, Darmstadt 1996, 85; Mason, Leiden 2003, 561.
39 Vgl. Ios. vita, 1-3 ; Erich S. Gruen, The Hasmonean in Josephus, 222, in: Honora Chapman, Zuleika Rodgers (Hrsg), A companion to Josephus, Chichester 2016.
40 Vgl. Gustav Hölscher, RE IX, Stuttgart 1916, s.v. Josephus, 1934; Beryl B. Cohen, London 1970, 153.
41 Vgl. Ios. Vita 10-12.
42 Vgl. Ios. vita, 9-12; re noXixebeaOai xf\ (Papioaiaw aipeaei KazaKoAovOcbv = te politeuesthai ti Pharisaion hairesei katakolouthon
43 Vgl. Ios. vita 8, 40; Ios c.Ap 1,50; Zugmann, PzB 17/2, 2008, 78f; Martin Goodman, The Ruling Class of Judaea, Cambridge 1987, 139; Rajak, London 2003, 50.
44 Vgl Sen. ep. 77,1.
45 Vgl. Suet. Nero 20.2; Julian Krüger, Nero, Der römische Kaiser und seine Zeit, Wien [u.a.] 2012, 213.
46 Vgl. Ios. vita, 13-16, Babett Edelmann-Singer, Das römische Reich von Tiberius bis Nero, Darmstadt 2017, 13; Zugmann, PzB 17/2, 2008, 79; Steve Mason, Vespasian’s Rise form Civil War in Josephus’s Bellum Iudaicum, in: Lauren Donovan Ginsberg/Darcy A Krasne, After 69 CE - Writing Civil War in Flavian Rome, Berlin 2018, 205.
47 Vgl. Steve Mason, Figured Speech and Irony in T. Flavius Josephus, in: Jonathan Edmondson/Steve Mason/James Rives, Flavius Josephus and Flavian Rome, Oxford 2005, 285.
48 Vgl. Christoph Riedo-Emmenegger, Prophetisch-messianische Provokateure der Pax Romana, Exkurse, Düdingen 2005, 136; Keller, Wien 1964, 390.
49 Ios. bell. Iud. 2, 8, 117.
50 Vgl. Hans-Joachim Gehrke/Helmuth Schneider (Hg), Geschichte der Antike, Stuttgart 2013, 317, idem Arist. rhet. 2, 17, 1390b 4: „ Der Körper steht in seiner Blüte zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr,…“
51 Vgl. Bilde, Sheffield 1988, 231.
52 Vgl. Ios. ant. Iud. 18, 2, 33; Edelmann-Singer, Darmstadt 2016, 19.
53 Vgl. Suet. Tib. 25: „ut saepe lupum se auribus tenere diceret“.
54 Vgl. C. Suetonius Tranquillus, De Vita Caesarum, ed. Hans Martinet, Berlin 2014, 1090.
55 Vgl. Tac. ann. 2, 56; Edelmann-Singer, Darmstadt 2016, 52f; Gehrke/Schneider, Stuttgart 2013, 363f; Theodor Mommsen, Römische Kaisergeschichte, Darmstadt 2005, 159f.
56 Vgl. Gehrke/Schneider, Stuttgart 2013, 367; Aloys Winterling, „Staat“, „Gesellschaft“ und politische Integration in der römischen Kaiserzeit, in: Klio 83, 2001, 93; Rajak, München 2003, 182.
57 Vgl. Ios. ant. Iud. 17, 11, 318; Oswald/Tilly, Darmstadt 2016, 141.
58 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 117 f; Ios. ant. Iud. 18, 2, 29; Oswald/Tilly, Darmstadt 2016, 141; Ronald Syme, The Roman Revolution, Oxford 1939, 357.
59 Vgl. Der Sanhedrin ist in hellenistisch-römischer Zeit die höchste legislative und judikative Institution des Judentums; Beate Ego, DNP 11, Stuttgart 2001, 1150, s.v. Synhedrion II. Jüdisch.
60 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 20, 5; Rajak, London 2003, 82.
61 Vgl. Beryl B. Cohen, London 1970, 158.
62 Vgl. Ios. vita, 19 - 29.
63 Vgl. Ios. vita, 39-45.
64 Vgl. Ios. vita, 62.
65 Vgl. Ios. ant. Iud. 10, 9, 184; Mt 10,5; Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi, Bd II, Hildesheim 1970, 19; Benedikt Hensel, Von „Israeliten“ zu „Ausländern“: Zur Entwicklung antisamaritanischer Polemik ab der hasmonäischen Zeit, ZAW 126/4, 2014, 483; Song Uk Lim, Josephus Constructs the Samar(t)ans: A strategic construction of Judaean/Jewish identity through the rhetoric of inclusion and exklusion, JTS, 64/2, 2013, 410.
66 28 Daesius = 15. Juli 67.
67 Vgl. Ios. ant. Iud. 3, 7, 307; Ios. vita 269; Barbara Levick, Vespasian, London 1999, 32; Georg Beer, RE I A, 2, Stuttgart 1920, s.v. Samariter, 2180; Mellor 2003, 92.
68 Vgl. Schürer, Bd II, Hildesheim 1970, 21; Benedikt Hensel, ZAW 126/4, 2014, 476.
69 Vgl. Inschrift 2: '\<5cpx\lnvx oi coipxouevoi ei<; iepov dyiov Apyca^eiv, Udo Schnelle (Hrsg.), Neuer Wettstein, Texte zum Neuen Testament aus Griechentum und Hellenismus, I/2, Berlin 2001, 212; Philippe Bruneau/ Pierre Bordreuil, Les Israelités de Delos et la juivierie délienne, in: BCH 106, 1982, 471.
70 Vgl. Ios vita, 77; gr: fisraKSfit/zafisvog de tcov Afjcrrcbv tovi; avSpewmrnvq, Rengstorf 1975, 274-275.
71 Vgl. René Gehring, Die antiken Religionsparteien, Essener, Pharisäer, Zeloten und Therapeuten, St. Peter am Hart 2012, 247f; Rajak, London 2003, 84.
72 Vgl. Ios. vita 43f, 70, 71-76; Ios. bell. Iud. 2, 21, 559.
73 Vgl. Ios. vita, 82, 96, 108, 136,145, 247.
74 Vgl. Uriel Rappaport, Josephus’ Personality and the Credibility of his Narrative, in: Zuleika Rodgers (Hrsg.), Making History, Josephus and Historical Method, Leiden 2007, 73.
75 Vgl. Ios. vita 124.
76 Vgl. Eckhard J. Schnabel, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, 237.
77 Vgl. Stuart Miller, Josephus on the cities of Galilee: factions, rivalries and alliances in the first jewish revolt, in: Historia 50/1 (2001) 453; Mark A. Chancey, The Myth of a Gentile Galilee, Cambridge 2004, 72.
78 Vgl. Eckhard J. Schnabel, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, 237.
79 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 18, 511, Chancey, Cambridge 2004, 73; Frankemölle, Paderborn 2006, 89.
80 Vgl. Andrew Burnett, u.a. (Hrsg.), Roman Provincial Coinage, Volume 1, London 2006: 671; Übersetzung: unter Vespasian [von der Bevölkerung der] Friedensstadt Neronias Sepphoris; Eck, Tübingen 2007, 51; Yaakov Meshorer, Sepphoris and Rome, in: Otto Morkholm, Greek Numismatics and Archeology: Essays in honor of Margaret Thompson, Wetteren 1979, 159-165.
81 Vgl. Ios. vita, 114-121.
82 Vgl. Ios. vita, 189-227, Beryl B. Cohen, London 1970, 162.
83 Vgl. Ios. vita, 204.
84 Vgl. Ios. vita, 246-302, sowie 425; Hans Drexler, Untersuchungen zu Josephus und zur Geschichte des jüdischen Aufstandes 66-70, in Klio 19, Leipzig 1925, 293.
85 Vgl. Ios. vita, 309-312.
86 Vgl. Ios. vita, 324-330.
87 Vgl. Ios. vita 336-367; Ios. c. Ap. 1, 56; Alberto Giovannini, Die Zerstörung Jerusalems durch Titus: Eine Strafe Gottes oder eine historische Notwendigkeit? in: Pedro Barceló, Contra quis ferat arma deos?, München 1996, 13.
88 Vgl. Ios. vita 368-389.
89 Ios. vita 377.
90 Ios. vita 387.
91 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 22, 646.
92 Vgl. Ios. vita 394-404.
93 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 17, 421.
94 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 18, 500; 2, 20, 556; 2, 21, 632-634; 3, 2, 29 u vita 407; bell. Iud. 3, 4, 68.
95 Ios. vita 416.
96 Vgl. Ios. vita 412; Ios. bell. Iud. 4, 10, 629.
97 Vgl. Ios. vita, 419; Ios. bell. Iud. 5, 10, 419.
98 gr. napOevoq - Jungfrau, unverheiratetes Mädchen.
99 Vgl. Ios. vita, 415; Ios. ant. Iud. 3, 12, 276; Lev. 21, 7.
100 Vgl. Ios. vita, 418-420; Rajak, München 2003, 174.
101 Vgl. Ios. vita 415-423; Linder, Graz 2017, 127; Hannah M. Cotton/Werner Eck, Josephus’ Roman Audience, Josephus and the Roman Elites, in: Jonathan Edmondson [Hrsg e.a.], Flavius Josephus & Flavian Rome, Oxford 2005, 39.
102 Vgl. Förster, Tübingen 2012, 47.
103 Vgl. Ios. vita 422-429; Cotton, Oxford 2005, 39; Bilde, Sheffield 1988, 59.
104 Vgl. Folker Siegert (u.a.) Flavius Josephus, Aus meinem Leben (Vita), Tübingen 2001, 159.
105 Vgl. Ios. vita 429; Strobel, Kaiser Traian, Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2019, 107; Jonathan Edmondson, Introduction: Flavius Josephus and Flavian Rome, in: Jonathan Edmondson [Hrsg e.a.], Flavius Josephus & Flavian Rome, Oxford 2005, 6.
106 Vgl. Emil Schürer, Die Gemeindeverfassung der Juden in Rom in der Kaiserzeit, Leipzig 1879, 15.
107 Vgl. Ios. ant. Iud. 12, 2, 11; c.Ap. 2,33; August Bludau, Juden und Judenverfolgung im alten Alexandria, Münster 1906, 11.
108 Vgl. Hermann Schiller, Geschichte der römischen Kaiserzeit, Bd 1, Teil 2, Gotha 1833, 732; Karl Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit, München 2009, 613.
109 Vgl. Phil. Flacc. 10, 80; Ios. ant. Iud. 17, 11, 1; bell Iud. 2, 6, 1; Bludau, Münster 1906, 15; Schürer, Bd II, Hildesheim 1970, 82, Aryeh Kasher, The Jews in Hellenistic and Roman Egypt: The struggle for Equal Rights, Tübingen 1985, 4; Schürer, Leipzig 1879, 12.
110 Vgl. Günther Stemberger, Das klassische Judentum, München 1979, 95
111 Vgl. Daniel R. Schwartz, Rome and Alexandria: Why was there no Jewish Politeuma in Rome? in: Yair Furstenberg, Jewish and Christian Communal Identities in the Roman World, Leiden 2016, 164; Schürer, Leipzig 1879, 14; Margaret Williams, The Jewish Community in Rome, in: Martin Goodman (Hrsg.) Jews in a Graeco-Roman World, Oxford 1998, 222.
112 Vgl Ios. bell. Iud. 2, 6, 80; Ios. ant, 17, 11, 300; Walter Otto, RE Suppl. II, 1913, 191, s.v. Herodes 25; Schwartz, 2016, 157.
113 Vgl. Ios. ant. Iud. 17, 11, 301; Williams, Oxford 1998, 223.
114 Vgl. JIWE 621; Cotton, Oxford 1998, 226.
115 Vgl. Egon Flaig, Den Kaiser herausfordern, Die Usurpationen im Römischen Reich, Frankfurt/Main [u.a.], 1992, 95; Edmondson, Oxford 2005, 37; Winterling, in: Klio 83, 2001, 100.
116 Vgl. Cotton, Oxford 2005, 38.
117 Vgl. Charles Louis de Secondat de Montesquieu, 1734 Betrachtungen über die Ursache von Größe und Niedergang der Römer, ed. Lothar Schuckert, Bremen 1957, 109; Winterling, in: Klio 83, 2001, 98.
118 Vgl. Werner Dahlheim, Geschichte der römischen Kaiserzeit, München 2003, 181; Ernst Baltrusch, Pax Augusta versus bellum Iudaicum, in: Theodora Hantos/Gustav Adolf Lehrmann (Hrsg.), Althistorisches Kolloquium aus Anlass des 70. Geburtstages von Jochen Bleicken, Stuttgart 1998, 221,
119 Vgl. Flaig, Frankfurt/Main 1992, 101.
120 Vgl. ebd. 177ff.
121 Vgl. Ios. vita 429; Ios. c. Ap. 1.; Heinz Schreckenberg, RAC 18, 1998, 777, s.v. Josephus (Flavius Josephus).
122 Vgl. Lukian: „ JI&q Set iaxopiav auyypdfpsiv“, 48; Siegert, Tübingen 2001, 5; Shaye Cohen, Leiden 1979, 80; Julius Wilhelm Ewald Sommerbrodt, Ausgewählte Schriften des Lucian, Berlin 1878, 48.
123 Vgl. Plut., Aemilius Paullus, VI. 5., ed. Bernadotte Perin, VI, Cambridge, 1954, 371: „…fidvov yafifiatiKoi xai aocpimai km prjmpeg, […] xai diddmcakoi 6rjpag "EUtjveg …“; Hans-Ulrich Cain, Auf die Spitze getriebene getriebene Hellenisierung, in: Cain ua (Hrsg.) Hellenismus, Eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012, 99.
124 Vgl. Plin. hist. 35, 40, 31.
125 Vgl. Cain 2012 99; Gernot Michael Müller, Fosca Mariani Zini (Hrsg.) Philosophie in Rom - Römische Philosophie, Berlin 2018, 4f.
126 Vgl. Klebs, RE I, 1, 1893, 579, s.v. Aemilius.
127 Vgl. Polybios, Historien, ed. Georg Patrick Goold, London 1956, 12, 26e.
128 Vgl. Felix K. Maier, Der Feldherr als Geschichtsschreiber, in: RFIC, 140/2, Turin 2012, 300.
129 Vgl. ebd. 302.
130 Vgl. Pol. hist. 12, 28, 2 u 6.
131 Vgl. Pol. hist. 3, 9, 5: to 5e tiMov e^ aikcov tcov 7tpay|i&TC0v Ttoieioeoa toix; avayivcboKovTa; tck; 5oKi(iaaia;, idem Maier, Turin 2012, 306.
132 Vgl. Claude Lévi-Strauss, Das wilde Denken, Paris 1968, 297.
133 Vgl. Wendland, Tübingen 1907, 8.
134 Vgl. Werner Dahlheim, Geschichte der römischen Kaiserzeit, in: Jochen Bleicken ua (Hrsg.) Oldenbourg Grundriss der Geschichte, München 2003, 4.
135 Vgl. Dahlheim 2003, 40; de Blois, Darmstadt 2005, 168; Gehrke 2013, 316, Werner Eck, Tübingen 2007, 83; Richard Duncan-Jones, Power and Privilege in Roman Society, Cambridge 2016, 97.
136 Vgl. Duncan-Jones, Cambridge 2016, 98.
137 Vgl. Lucas de Blois, Robartus Johannes van der Spek, Einführung in die Alte Welt, Stuttgart 1994, 165; Dahlheim 2003, 7, Theodor Mommsen, Römische Kaisergeschichte, Darmstadt 2005, 97.
138 Vgl. de Blois, Darmstadt 2005, 165.
139 Vgl. Ios. ant. Iud. 18, 3, 88; Eck, Tübingen 2007, 36.
140 Vgl. Eck, Tübingen 2007, 41; Rajak, London 2003, 68.
141 Vgl. Eck, Tübingen 2007, 44-47; Rajak, London 2003, 69.
142 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 18, 493; Tac. hist. 1, 11; Stefan Pfeiffer, Die Alexandrinischen Juden im Spannungsfeld von griechischer Bürgerschaft und römischer Zentralherrschaft. Der Krieg des Jahres 66 n. Chr. in Alexandria, in Klio 90, 2008, 396; Werner Eck, Judäa - Syria Palästina, Tübingen 2014, 175; Martin Goodman, Rome and Jerusalem, The Clash of Ancient Civilizations, New York 2007, 151.
143 Vgl. Tac. ann. 15, 28, 3.
144 Vgl. Tac. hist. 1, 11, 2; Victor A. Tcherikover, CPJ II, Cambridge 1960, 418b; Andrew J. Schoenfeld, Sons of Israel in Caesar’s Service: Jewish Soldiers in the Roman Military, in: Shofar 24/3, 2006, 119.
145 Vgl. Schoenfeld, 119.
146 Vgl. Tac. hist. 2, 79; Suet. Vesp. VI 2: „ Ceterum divulgato facto, Tiberius Alexander praefectus Aegypti primus in verba Vespasiani legiones adegit Kal. Iul., qui principatus dies in posterum observatus est. Iudaicus deinde exercitus V. Idus Iul. apud ipsum iuravit“.
147 Vgl. Eretz Israel - Einführung, in: http://israel.hagalil.com/2008-60/eretz-israel/einfuehrung.htm [13.12.2017].
148 Vgl. Dio. hist. 37, 16, 5 - 17, 3; Ernst Baltrusch, Bewunderung, Duldung, Ablehnung: Das Urteil über die Juden in der griechisch-römischen Literatur, in: Klio 80/2, 1998, 415.
149 Vgl. Tac. hist. 4, 1, 2-3.
150 Gen. 47, 11.
151 Vgl. Margret Warker u.a., Ancient Israel in Egypt and the Exodus, Washington 2012, 22.
152 Vgl. Patrick Clarke, The Stele of Merenptah - assessment of the final „Israel“ strophe and its implications for chronology, in: Journal of Creation 27/1, 2013, 59 u 60.
153 Vgl. Manfred Clauss, Geschichte des Alten Israel, München 2009, Bd 37, 4ff.
154 Vgl. Maier, Würzburg 1973, 6f.
155 Vgl Maier, Würzburg 1973, 8.
156 Vgl. Susan Tyler Hitchcock/John L. Esposito, Die Weltreligionen: Judentum, NG 2005, 137.
157 Vgl. Nachama, 2015, 468.
158 Vgl. Ios. bell. Iud. 1, 3, 411, Stemberger, München 1979, 54ff; Goodman, New York 2007, 300.
159 Vgl. Ios. bell. Iud. 15, 2, 4.
160 Vgl. Julius Wellhausen, Die Pharisäer und Sadducäer. Eine Untersuchung zur inneren jüdischen Geschichte. Göttingen, 1967, 28; Monika Bernett, Der Kaiserkult in Judäa unter herodianischer und römischer Herrschaft: Zur Herausbildung und Herausforderung neuer Konzepte jüdischer Herrschaftslegitimation, in: Jörg Frey [u.a.], Jewish Identity in the Greco-Roman World, Leiden 2007, 219.
161 Vgl. Eck, 2016. 216.
162 Vgl. Goodman, Cambridge 1987, 35f; Baltrusch, Darmstadt 2002, 71.
163 Vgl. Goodman, Cambridge 1987, 46f.
164 Vgl. Ios. vita 422; Momigliano, Berlin 1987, 71; Rajak, München 2003, 130.
165 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 14, 308, 2, 15, 338; 2, 16, 410;
166 Vgl. Ios. ant. Iud. 20, 9, 219; Arthur Rosenberg, RE X/1, 1918, 147, s.v. Iulius 54.
167 Vgl. Ios. bell Iud. 7, 8, 260-263; Goodman, Cambridge 1987, 51; Rajak, München 2003, 124.
168 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 17, 427; Peter A. Brunt, Josephus on Social Conflicts in Roman Judaea in: Klio 59/1, Berlin 1973, 151.
169 Vgl. Ios. bell. Iud. 2, 17, 426; Brunt, Berlin 1973, 151.
170 Vgl. Goodman, Cambridge 1987, 56, 61
171 Vgl Ios. bell. Iud. 3, 4, 54;
172 Vgl. Goodman, Cambridge 1987, 52.
173 Vgl. Ernst Baltrusch, Die Juden und das römische Reich, Darmstadt 2002, 30.
174 Edikt in akkadischer Keilschrift des Königs Kyrus I., Aufstellungsort British Museum London.
175 Ios. ant. Iud. Iud. 11, 1, 3-4; Originaltext des Zylinders - Fragmente A, Zeile 1-35: 20. Ich bin Kyros, K önig der Welt, Großer König, Mächtiger König, König von Babylonien, König von Sumer und Akkad, König in allen vier Himmelsrichtungen,[…] 32. die G ötter die einst dort hausten, brachte ich zurück an deren Plätze und ließ sie in ewigen Residenzen hausen. Ich sammelte all ihre Bewohner wieder ein und gab ihnen ihre Häuser zurück Übersetzung des Kyros Zylinder [http://www.nirupars.com/sprache-literatur/inschriften/kyros-cb.php, (20.10.2017).
176 Vgl Johann Maier, Tempel und Tempelkultur in: Johann Maier, Josef Schreiner (Hrsg.) Literatur und Religion des Frühjudentums, Würzburg 1973, 373f; Gussmann, Tübingen 2008, 98.
177 Vgl. Oliver Gussmann, Das Priesterverständnis des Flavius Josephus, Tübingen 2008, 35.
178 Vgl. Gussmann, Tübingen 2008, 61.
179 Vgl. Ios. ant. Iud. 13, 10, 298: evnopovq; 18, 1, 17: npwmvq miq d&cbfiacn; 285; Schürer, Bd II, Hildesheim 1970, 475; Gussmann, Tübingen 2008, 68f
180 Vgl. Gussmann, Tübingen 2008, 76.
181 Vgl. Ios. ant. Iud. 20, 8, 181; Gussmann, Tübingen 2008, 100f
182 Vgl. Gussmann, Tübingen 2008, 153, 412.
183 Vgl. ebd. 249.
184 Vgl. James Rives, Flavian Policy and the Jerusalem Temple, in: Jonathan Edmondson [Hrsg e.a.], Flavius Josephus & Flavian Rome, Oxford 2005, 151.
185 Vgl. Maier/Schreiner, Würzburg 1995, 383.
186 Vgl. Ios. ant. Iud. 3, 10, 237; Ex. 29, 38; David Volgger, Das Tamid-Opfer in der Tempelrolle Kol. 13,8-16, in: Benedykt Jacek Huculak, (Hrsg.), Religioni Et Litteris. Miscellanea Di Studi Dedicata a P. Barnaba Hechich OFM, Città Del Vaticano 2005, 326; Gussmann, Tübingen 2008, 417; Maier/Schreiner, Würzburg 1995, 379; Stemberger, München 1979, 158.
187 Vgl. Baltrusch, Darmstadt 2002, 126 f.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Schator (Autor:in), 2019, Flavius Josephus. Sein Progress vom Mitglied der jüdischen Priesteraristokratie zum Historiker in der Zeit der Flavier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/889141
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