In dieser Arbeit sollen folgende Forschungsfragen untersucht werden: Welche Merkmale hat pädagogische Diagnostik und welche diagnostischen Methoden können unterschieden werden, um Lernvoraussetzungen und Lernfortschritte zutreffend zu diagnostizieren? Inwiefern kann eine diagnostische Expertise zu einem adäquaten Umgang mit heterogenen SuS-Populationen beitragen, um einen guten Unterricht, im Sinne von sich verbessernden Lernleistungen der SuS, zu gewährleisten?
Vor allem berufliche Schulen sind von einer zunehmenden Heterogenität innerhalb ihrer Schülerinnen- und Schülerpopulation geprägt. Diese Tatsache bietet Lehrkräften enorme Chancen und Potentiale für die Gestaltung eines gewinnbringenden und lernwirksamen Unterrichts. Um die positiven Effekte der Heterogenität für die Unterrichtsgestaltung nutzen zu können, müssen die entsprechenden Heterogenitätsmerkmale von der Lehrperson erkannt werden. Neben impliziten Diagnosen, welche als eher ungenau gelten, gibt es explizite Diagnostik-Verfahren, die den Lehrerinnen und Lehrern bei der Urteilsbildung über die individuellen Vielfältigkeitsmerkmale ihrer Schülerinnen und Schüler helfen können. Studien bestätigen einen positiven Zusammenhang zwischen den diagnostischen Fähigkeiten von Lehrkräften in Kombination mit einer adäquaten pädagogisch-didaktischen Umsetzung und den Lernleistungen der Lernenden. Daher ist es die Aufgabe der Lehrerinnen- und Lehrerbildung auf eine gute Förderung dieser Fähigkeiten zu achten.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Merkmale beruflicher Schulen
- Der Heterogenitätsbegriff und dessen Merkmale
- Heterogenität im Allgemeinen
- Schulische Heterogenität
- Vertikale Heterogenität
- Horizontale Heterogenität
- Heterogenität an beruflichen Schulen
- Alter der Schülerinnen und Schüler
- Herkunft der Schülerinnen und Schüler
- Vorbildung der Schülerinnen und Schüler
- Chancen und Potentiale von Heterogenität - Erkenntnisse aus der Forschung
- Diagnostik
- Die pädagogische Diagnostik
- Implizite versus explizite Diagnostik
- Anlässe für explizite Diagnostik
- Feststellen von Lernvoraussetzungen der SuS
- Leistungsmessung als Diagnostik des Lernstandes bzw. der Schulleistung in verschiedenen Sachfächern
- Leistungsmessung als Diagnostik des Lernprozesses /-verlaufs und des Lernfortschritts
- Diagnostik im Rahmen der Unterrichtsplanung
- Analyse des eigenen Unterrichts
- Überprüfung der eigenen Bewertung und Zensurengebung
- Diagnostik der Ausgangslage vor jeder längerfristigen Förderung/Nachhilfe
- Diagnostik bei wichtigen Schullaufbahnentscheidungen
- Diagnostik bei Lernproblemen
- Diagnostik von sozialen Kompetenzen und Sozialverhalten
- Ziele der pädagogischen Diagnostik
- Rechtliche und ethische Voraussetzungen für explizite Diagnostik
- Das diagnostische Vorgehen
- Die Notwendigkeit von Standards in der Diagnostik
- Der diagnostische Prozess
- Prozessmodell nach HESSE & LATZKO (2017, 64) in Anlehnung an LUKESCH (1998)
- Prozessmodell nach Vogt (2011, 3)
- Kritik an dargestellten Prozessmodellen und der ,,diagnostische Optimismus“
- Diagnostische Methoden
- Die diagnostische Beobachtung
- Die diagnostische Befragung/das diagnostische Gespräch
- Der diagnostische Test
- Zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften
- Empirische Befunde
- Zusammenhang zwischen diagnostischer Kompetenz und Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler
- Urteilsgenauigkeit von Lehrkräften
- Typische Beurteilungsfehler
- Halo-Effekt
- Tendenz zur Mitte
- Extremisierungstendenz
- Pygmalion-Effekt und Logischer Fehler
- Referenzfehler
- Qualitätssteigerung diagnostischer Urteile
- Unterscheidung diagnostische Kompetenz und diagnostische Expertise
- Aus- und Weiterbildung diagnostischer Expertise
- Erste Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
- Ziele der universitären Ausbildung
- Die Fallarbeit zur Förderung der Diagnosekompetenz
- Zweite Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
- Die Stellung der pädagogischen Diagnostik innerhalb der zweiten Phase
- Das Tagebuch zur Förderung der Diagnosekompetenz
- Dritte Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
- Die Bedeutung diagnostischer Expertise für den Umgang mit Heterogenität
- Die Herausforderungen und Chancen der Heterogenität an beruflichen Schulen
- Die Rolle der pädagogischen Diagnostik im Unterricht
- Der Zusammenhang zwischen diagnostischer Kompetenz und Lernerfolg
- Die Förderung diagnostischer Expertise in der Lehrerbildung
- Kapitel 1: Problemstellung: Dieses Kapitel führt in das Thema der diagnostischen Expertise von Lehrkräften und deren Bedeutung im Kontext der Heterogenität an beruflichen Schulen ein. Es stellt die Relevanz der Thematik dar und skizziert die Ziele der Arbeit.
- Kapitel 2: Merkmale beruflicher Schulen: Hier werden spezifische Merkmale beruflicher Schulen im Vergleich zu allgemeinbildenden Schulen beleuchtet. Es werden die Besonderheiten der Schülerschaft und der Unterrichtsgestaltung an beruflichen Schulen herausgestellt.
- Kapitel 3: Der Heterogenitätsbegriff und dessen Merkmale: Dieses Kapitel definiert den Heterogenitätsbegriff und erläutert die unterschiedlichen Dimensionen der Heterogenität. Es wird sowohl auf die allgemeine als auch auf die schulische Heterogenität eingegangen, mit besonderem Fokus auf die Heterogenität an beruflichen Schulen.
- Kapitel 4: Diagnostik: Das Kapitel befasst sich mit der pädagogischen Diagnostik, die in diesem Kontext eine zentrale Rolle spielt. Es werden verschiedene Ansätze der Diagnostik, wie implizite und explizite Diagnostik, vorgestellt und unterschiedliche Anlässe für den Einsatz diagnostischer Verfahren erläutert.
- Kapitel 5: Zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften: Dieses Kapitel beleuchtet die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften und analysiert empirische Befunde zu deren Bedeutung und Entwicklung. Es werden auch typische Beurteilungsfehler und deren Einfluss auf die diagnostischen Urteile von Lehrkräften untersucht.
- Kapitel 6: Qualitätssteigerung diagnostischer Urteile: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Unterscheidung zwischen diagnostischer Kompetenz und diagnostischer Expertise. Es werden Ansätze zur Förderung und Entwicklung diagnostischer Expertise in der Lehrerbildung diskutiert, um die Qualität der diagnostischen Urteile von Lehrkräften zu verbessern.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Master-Thesis befasst sich mit der Bedeutung diagnostischer Expertise von Lehrkräften für den Umgang mit Heterogenität an beruflichen Schulen. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen der Fähigkeit von Lehrkräften, die individuellen Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler zu erkennen und zu verstehen, und den Lernerfolgen der Schüler. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit der zunehmenden Heterogenität an beruflichen Schulen verbunden sind, sowie die Rolle der pädagogischen Diagnostik bei der Gestaltung eines erfolgreichen und lernwirksamen Unterrichts.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Heterogenität, berufliche Schulen, Diagnostik, Kompetenz, Expertise, Lehrerbildung, Unterrichtsgestaltung, Lernleistung, Beurteilungsfehler, Schülerschaft, Individuelle Bedürfnisse, pädagogische Diagnostik, implizite Diagnostik, explizite Diagnostik, methodische Vielfalt, Förderung, Qualitätssteigerung, Lernerfolg.
- Quote paper
- Eugen Zimmermann (Author), 2017, Die Bedeutung diagnostischer Expertise von Lehrkräften für den Umgang mit Heterogenität an beruflichen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/888841