Wie der Titel der Arbeit bereits vorweg nimmt, sollen in den folgenden Ausführungen die sportmotorischen Fähigkeiten näher charakterisiert werden. Auch wenn jenen Inhalten scheinbar die Evidenz des Trivialen innewohnt, müssen selbige dennoch ins Bewusstsein erhoben werden: So soll es deshalb Ziel dieser Arbeit sein, eine sachgerechte Darstellung sportmotorischer Fähigkeiten auf Grundlage einer strukturierten Systematik zu erreichen. Dies erfolgt im ersten Teil der Arbeit mittels einer Überblickserfassung.
Die sportmotorischen Fähigkeiten werden dabei in ihrer Gesamtheit dargestellt, um schließlich im weiteren Verlauf eine zentrale Komponente des Fähigkeitskomplexes hervorzuheben – den Faktor K o o r d i n a t i o n.
Die Bedeutsamkeit der Fähigkeitskomponente in der sportlichen Praxis (und damit auch Grund genug zur Thematisierung) geht bereits aus Hirtz’ Ausführungen hervor, in denen er deren Verbesserung als ständiges Teilziel eines jeden Übungs- und Trainingsprozesses deklariert. Demzufolge sind Sporttreibende faktisch stets und ständig bei der Ausübung ihres Hobbys bzw. Berufs mit dem jeweils individuellen Beherrschungsgrad diverser Fähigkeiten konfrontiert. Insofern bietet sich fast pflichtgemäß eine nähere Betrachtung derer an.
Im dritten und letzten Teil schließt sich nun eine Handreichung mit zahlreichen Schulungsmöglichkeiten für den Lehrer bzw. Übungsleiter in seinem jeweiligen Tätigkeitsfeld an: Es werden dabei sowohl Übungsvarianten als auch Spielformen zur gezielten Verbesserung ausgewählter, koordinativer Fähigkeiten angeboten. In Rücksichtnahme auf die unterschiedlichen Niveaus der Fähigkeitsausprägung eines jeden einzelnen Sportlers wird diesem Faktum im Sinne einer methodischen Differenzierung Rechnung getragen.
In dieser Arbeit wird keinesfalls der Anspruch auf eine allumfassende und vollständige Darstellung erhoben. Der Zusammenhang zwischen Tätigkeiten und Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten und Fähigkeiten soll demnach beispielsweise im Zuge der sich zwangsläufig ergebenden Abgrenzungsproblematik hierbei nicht näher beleuchtet werden. Verwandte Themen dieser und ähnlicher Art werden insofern ausgeblendet, da sie den Umfang der vorliegenden Arbeit sprengen würden. Die Übungsbeispiele des praktischen Teils stellen ‚lediglich’ eine „Mixtour“ diverser ‚wahllos’ thematisierter Sportarten dar, ohne dass dabei einem feststehenden Kriterienkatalog gefolgt wurde, was einerseits Ausdruck für die Vielfältigkeit des Wirkens sportmotorischer Fähigkeiten ist. Andererseits wird damit auch der Beweis für die im gegebenen Rahmen nicht leistbaren Ergebnisse geliefert – so ist es z.B. absolut unmöglich und auch nicht Ziel, in der Kürze der Ausführungen das Fähigkeitsgeflecht einer jeden Sportart („Welcher Fähigkeiten bedarf es in welcher verhältnismäßigen Ausprägung für die jeweilige Sportart?“) herauszustellen – wenngleich diese Thematik mit Sicherheit ein großes Maß an Erkenntnisinteresse in sich birgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakterisierung sportmotorischer Fähigkeiten
- Herausbildung der Begrifflichkeit
- Tabellarische Übersichtsdarstellung
- Horizontalstrukturierung
- Vertikalstrukturierung
- Die Kondition als Teilgebiet sportmotorischer Fähigkeiten
- Der Faktor „Koordination“
- Historischer Abriss einer Begriffsentwicklung
- Definition koordinativer Fähigkeiten
- Bedeutung psychomotorisch-koordinativer Fähigkeiten
- Charakterisierung koordinativer Fähigkeiten nach Blume
- Praxisbezug
- Übungsbeispiele zur differenzierten Schulung koordinativer Fähigkeiten im Sportunterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit zielt darauf ab, die sportmotorischen Fähigkeiten in ihrer Gesamtheit zu beschreiben und strukturiert darzustellen. Im Fokus steht dabei die Komponente „Koordination“ und ihre Bedeutung in der sportlichen Praxis.
- Definition und Charakterisierung sportmotorischer Fähigkeiten
- Erläuterung der Rolle von Kondition und Koordination
- Historische Entwicklung und Bedeutung des Begriffs „Koordination“
- Charakterisierung koordinativer Fähigkeiten nach Blume
- Praxisrelevante Übungsmöglichkeiten zur Schulung koordinativer Fähigkeiten im Sportunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der sportmotorischen Fähigkeiten ein und verdeutlicht die Relevanz einer systematischen Betrachtung. Kapitel 2 widmet sich der Charakterisierung sportmotorischer Fähigkeiten, beleuchtet die Herausbildung der Begrifflichkeit und stellt verschiedene Strukturierungsmöglichkeiten in tabellarischer Form dar. Der Fokus liegt dabei auf der Einordnung der Kondition als Teilgebiet sportmotorischer Fähigkeiten. Kapitel 3 behandelt den Faktor „Koordination“ umfassend, inklusive eines historischen Abrisses der Begriffsentwicklung, der Definition und der Bedeutung psychomotorisch-koordinativer Fähigkeiten. Abschließend wird die Charakterisierung koordinativer Fähigkeiten nach Blume dargelegt. Kapitel 4 bietet Praxisbezug und zeigt Übungsvarianten und Spielformen für die gezielte Schulung koordinativer Fähigkeiten im Sportunterricht.
Schlüsselwörter
Sportmotorische Fähigkeiten, Kondition, Koordination, psychomotorisch-koordinative Fähigkeiten, Übungsmöglichkeiten, Sportunterricht.
- Quote paper
- Stud. phil. Annabelle Senff (Author), 2005, Sportmotorische Fähigkeiten - Schwerpunkt Koordination, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88781