Seit Bestehen der DDR genossen die Lehrer innerhalb des gesellschaftlichen Systems ein hohes Ansehen. Den Lehrern wurde viel Verantwortung bei der Bildung und Erziehung der Kinder -und Jugendlichen zugesprochen. Diese Verantwortung bezog sich allerdings in erster Linie auch auf die staatsbürgerliche Erziehung im Sinne des Sozialismus.
Der Aufbau des Volksbildungswesens in der DDR begann seit 1945 mit dem Aufbau der antifaschistisch- demokratischen Schule. Viele Neulehrer, die aus den verschiedensten Berufen kamen, unterrichteten die Schüler. Dabei waren sie oftmals noch selbst Lernende und hatten keine pädagogische Ausbildung. Ihre Aufgabe war es, den Schülern Lehrinhalte und Verhaltensweisen im Sinne des Antimilitarismus, des Antifaschismus, der Demokratie und des Friedens zu vermitteln. „Dank ihrer Initiative, ihres Fleißes und vieler persönlicher Opfer gelang es in verhältnismäßig kurzer Zeit, auf den geistigen und materiellen Trümmern der faschistischen Schule eine Schule des Friedens und der Demokratie, die deutsche demokratische Schule zu schaffen“ (Günther u.a., 1962, S. 90).
Darauf aufbauend entwickelte sich in der DDR die deutsche demokratische Schule. Seit dem Jahr 1950 standen die Lehrer vor weiteren neuen Aufgaben innerhalb des sozialistischen Gesellschaftssystems. Diese richteten sich hauptsächlich nach den Vorgaben der Staatsführung der DDR sowie der SED. Alle Aufgaben der Lehrer waren darauf gerichtet, die jungen Staatsbürger auf das Leben und Arbeiten in der sozialistischen Gesellschaftsordnung vorzubereiten. Der gesamte Unterricht sollte einen grundlegenden Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit leisten und entscheidende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungs- und Erziehungsprozess sowie für die gesellschaftliche Tätigkeit der Schüler schaffen. Aus diesen Zielen wurden folgende spezifische Aufgaben abgeleitet:
- Der Lehrer sollte ein Helfer der Werktätigen bei der Erziehung der Jugendlichen sein.
- Der Lehrer sollte Grundlagen für die Entwicklung zur gebildeten sozialistischen Nation schaffen.
- Der Lehrer sollte alle Bestrebungen der Gesellschaft unterstützen, die der friedlichen Verständigung und dem pädagogischen Fortschritt dienen.
- Der Lehrer sollte ein allseitiges, modernes und umfassendes Wissen vermitteln.
- Der Lehrer sollte zu einem engen Vertrauensverhältnis zwischen Werktätigen und Lehrern beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- DIE AUFGABEN DES LEHRERS UND SEINE GESELLSCHAFTLICHE STELLUNG IN DER DDR (Phase 1950 bis 1969)
- Die Aufgaben des Lehrers
- Die Anerkennung des Lehrerberufs
- DIE AUS-UND WEITERBILDUNG DER LEHRER IN DER DDR
- Die Ausbildung der Lehrer nach 1950
- Die Ausbildung der Lehrer im Jahre 1960
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument befasst sich mit der Rolle und den Aufgaben von Lehrkräften in der DDR während der Phase von 1950 bis 1969. Es untersucht die spezifischen Anforderungen, die an Lehrer gestellt wurden, sowie die Anerkennung und die Ausbildung, die sie im sozialistischen System erhielten.
- Die Aufgaben des Lehrers im sozialistischen System
- Die Anerkennung des Lehrerberufs in der DDR
- Die Ausbildung und Weiterentwicklung von Lehrkräften in der DDR
- Der Einfluss der SED auf die Bildung und Erziehung
- Die Verbindung von Theorie und Praxis in der Lehrerbildung
Zusammenfassung der Kapitel
DIE AUFGABEN DES LEHRERS UND SEINE GESELLSCHAFTLICHE STELLUNG IN DER DDR (Phase 1950 bis 1969)
Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Aufgaben von Lehrern in der DDR nach 1950. Es zeigt, dass die Lehrer eine Schlüsselrolle in der sozialistischen Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen spielten. Ihr Auftrag umfasste nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern auch die Erziehung zu loyalen Staatsbürgern und die Förderung der sozialistischen Ideologie.
DIE AUS-UND WEITERBILDUNG DER LEHRER IN DER DDR
Dieses Kapitel befasst sich mit der Ausbildung von Lehrern in der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beleuchtet die verschiedenen Phasen der Lehrerbildung, die sich an den Bedürfnissen des sozialistischen Systems orientierten. Das Kapitel schildert die Entwicklung der Lehrerbildung von der frühen Nachkriegszeit bis hin zur Einführung des „Plans zur sozialistischen Entwicklung der Lehrerbildung“ im Jahr 1960.
Schlüsselwörter
Lehrer, DDR, sozialistische Bildung, Erziehung, Staatsbürgerschaft, SED, Lehrerbildung, Ausbildung, Weiterentwicklung, Theorie, Praxis, Produktionserfahrung, Fachwissen, methodische Kenntnisse, pädagogische Kenntnisse.
- Quote paper
- Berit Schüler (Author), 2004, Die Aufgaben des Lehrers und seine gesellschaftliche Stellung in der DDR (Phase 1950 bis 1969), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88686