Die vorliegende Arbeit versucht den Film „Schindlers Liste“ im Hinblick auf die Sympathielenkung zu analysieren. Im 2. Kapitel wird zunächst ein Vorschlag bezüglich spezieller Begrifflichkeiten für den Geschichtsunterricht gemacht. Dies erscheint notwendig, da die Geschichtsdidaktik in Bezug auf die Filmanalyse noch nicht mit eigenen Wörtern operiert. Fachspezifische Benennungen und ihre semantische Zuschreibungen bereitzustellen und zu manifestieren, zeigen die Relevanz eines Themengebiets für ein wissenschaftliches Feld. Es ist also zunächst festzuhalten, daß sich die Geschichtsdidaktik noch nicht genügend mit dem Thema „Filmanalyse“ beschäftigt hat. Von diesem Manko ausgehend und dem Versuch einer Definition der Begriffe, filmische Fiktion, filmische Rekonstruktion und Archiv- bzw. Dokumentarfilm in Ahnlehnung an Norbert Zwölfer, versucht die Arbeit zu begründen, warum die Filmanalyse gerade für den Geschichtsunterricht relevant ist, um im Anschluß eine Filmanalyse an der filmischen Fiktion „Schindlers Liste“ vorzunehmen. Diese Filmanalyse erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr soll sie die Argumentation bezüglich des Filmeinsatzes bzw. der Filmanalyse im Geschichtsunterricht unterstreichen.
Trotz der verbreiteten Verwendung des Mediums Films im Geschichtsunterricht, hat sich die Geschichtsdidaktik noch nicht auf eine einheitliche, allgemein akzeptierte Terminologie geeinigt. Die in dieser Arbeit verwendete Terminologie geht auf Norbert Zwölfer zurück, dessen Augenmerk bei der Einteilung der Filmgattungen auf das immanente historische Material gerichtet ist. Es sei an dieser Stelle ergänzend zu dieser materialistischen Definition und der daraus resultierende Abgrenzung der einzelnen Präsentationsformen historischer Inhalte bemerkt, dass jegliche filmische Präsentationen kritisch analysiert werden müssen auch wenn sie per Definition einen bestimmten historischen Wahrheitsgehalt suggerieren.
Der Begriff filmische Fiktion wird im Folgenden für filmische Darstellungen verwendet, die historische Stoffe und Themen bewußt szenisch gestalten und unter filmästhetische Geschichtspunkte stellen. Historische Ereignisse werden dramatisiert und personifiziert und gewähren so höchstmögliche Identifikationsmöglichkeiten für den Zuschauer.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Terminologie unterschiedlicher Filmgattungen im Geschichtsunterricht
- 2.1 Die filmische Fiktion
- 2.2 Filmische Rekonstruktion
- 2.3 Archiv- bzw. Dokumentarfilm
- 3. Plädoyer für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht
- 4. Filmanalyse von „Schindlers Liste“
- 4.1 Figurencharakterisierung
- 4.1.1 Oskar Schindler
- 4.1.2 Amon Göth
- 4.2 Die Kamera
- 4.2.1 Einstellungen
- 4.2.2 Einstellungsgröße
- 4.2.3 Einstellungsperspektive
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Film „Schindlers Liste“ im Hinblick auf seine Eignung für den Geschichtsunterricht und untersucht dabei die Möglichkeiten der Sympathie-Lenkung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung einer geeigneten Terminologie für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht, da hier ein Mangel an fachspezifischen Begriffen besteht. Die Arbeit argumentiert für die Relevanz der Filmanalyse im Geschichtsunterricht und illustriert dies anhand einer exemplarischen Analyse von „Schindlers Liste“.
- Entwicklung einer geeigneten Terminologie für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht
- Argumentation für die Relevanz der Filmanalyse im Geschichtsunterricht
- Analyse von „Schindlers Liste“ als Beispiel für filmische Fiktion
- Untersuchung der Möglichkeiten der Sympathie-Lenkung in Filmen
- Kritisches Hinterfragen der Darstellung historischer Ereignisse im Film
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Analyse des Films „Schindlers Liste“ im Hinblick auf die Sympathie-Lenkung und die Notwendigkeit einer klaren Terminologie für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht. Es wird auf den Mangel an Auseinandersetzung mit dem Thema Filmanalyse in der Geschichtsdidaktik hingewiesen und die verwendete Terminologie nach Norbert Zwölfer begründet. Die Arbeit kündigt eine Analyse von „Schindlers Liste“ an, die die Argumentation für den Filmeinsatz im Geschichtsunterricht unterstreichen soll.
2. Zur Terminologie unterschiedlicher Filmgattungen im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Problematik der fehlenden einheitlichen Terminologie in der Geschichtsdidaktik bezüglich der Filmanalyse. Es greift auf die Terminologie von Norbert Zwölfer zurück, die sich auf das immanente historische Material konzentriert. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer kritischen Analyse aller filmischen Präsentationen, unabhängig von ihrem suggerierten Wahrheitsgehalt. Die Kapitel unterteilen die Filmgattungen in filmische Fiktion, filmische Rekonstruktion und Archiv- bzw. Dokumentarfilm und erläutern diese Kategorien.
3. Plädoyer für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel (dessen Inhalt im vorliegenden Textausschnitt nicht detailliert beschrieben ist) wird vermutlich die Argumente für die Einbeziehung von Filmen in den Geschichtsunterricht darlegen und deren didaktischen Nutzen hervorheben. Es wird die Bedeutung der Filmanalyse als Methode zur kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen und zur Förderung des Geschichtsverständnisses betonen.
4. Filmanalyse von „Schindlers Liste“: Dieses Kapitel (dessen Inhalt im vorliegenden Textausschnitt nur teilweise beschrieben ist) wird eine detaillierte Analyse des Films „Schindlers Liste“ enthalten. Es wird wahrscheinlich die Figurencharakterisierung (Oskar Schindler und Amon Göth), die Kameraführung (Einstellungen, Einstellungsgröße, Perspektive) und die filmischen Mittel zur Sympathie-Lenkung untersuchen. Die Analyse wird die Argumentation des Plädoyers für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht stützen.
Schlüsselwörter
Filmanalyse, Geschichtsdidaktik, „Schindlers Liste“, filmische Fiktion, filmische Rekonstruktion, Archivfilm, Dokumentarfilm, Sympathie-Lenkung, historische Darstellung, Medien im Geschichtsunterricht, Terminologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Filmanalyse von "Schindlers Liste" im Geschichtsunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert den Film "Schindlers Liste" auf seine Eignung im Geschichtsunterricht und untersucht dabei insbesondere die Möglichkeiten der Sympathie-Lenkung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung einer geeigneten, im Fach bisher fehlenden, Terminologie für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Relevanz der Filmanalyse im Geschichtsunterricht zu argumentieren und anhand der exemplarischen Analyse von "Schindlers Liste" zu veranschaulichen. Sie entwickelt eine passende Terminologie und untersucht die filmischen Mittel zur Sympathie-Lenkung.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Terminologie unterschiedlicher Filmgattungen, Plädoyer für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht, Filmanalyse von "Schindlers Liste" und Resümee. Kapitel 2 befasst sich detailliert mit der Etablierung einer klaren Terminologie für die Filmanalyse, während Kapitel 4 eine eingehende Analyse von "Schindlers Liste" präsentiert, einschließlich der Figurencharakterisierung (Oskar Schindler und Amon Göth) und der Kameraführung.
Welche Filmgattungen werden unterschieden und wie werden sie definiert?
Die Arbeit unterscheidet zwischen filmischer Fiktion, filmischer Rekonstruktion und Archiv- bzw. Dokumentarfilm. Die Definitionen dieser Kategorien orientieren sich an der immanenten historischen Materialität und betonen die Notwendigkeit einer kritischen Analyse aller filmischen Präsentationen, unabhängig vom suggerierten Wahrheitsgehalt.
Welche Aspekte der Filmanalyse von "Schindlers Liste" werden untersucht?
Die Filmanalyse von "Schindlers Liste" konzentriert sich auf die Figurencharakterisierung von Oskar Schindler und Amon Göth, die Kameraführung (Einstellungen, Einstellungsgröße, Perspektive) und die filmischen Mittel der Sympathie-Lenkung. Die Analyse dient als Beispiel für die Anwendung der entwickelten Terminologie und unterstützt die Argumentation für den Einsatz von Filmen im Geschichtsunterricht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Filmanalyse, Geschichtsdidaktik, "Schindlers Liste", filmische Fiktion, filmische Rekonstruktion, Archivfilm, Dokumentarfilm, Sympathie-Lenkung, historische Darstellung, Medien im Geschichtsunterricht, Terminologie.
Warum ist eine neue Terminologie für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht notwendig?
Die Arbeit argumentiert, dass im Bereich der Geschichtsdidaktik ein Mangel an fachspezifischen Begriffen für die Filmanalyse besteht. Deshalb wird eine neue, auf der Terminologie von Norbert Zwölfer aufbauende, Terminologie entwickelt, um eine präzise und kritische Auseinandersetzung mit filmischen Darstellungen historischer Ereignisse zu ermöglichen.
Welche Bedeutung hat die Sympathie-Lenkung in der Filmanalyse?
Die Sympathie-Lenkung ist ein zentraler Aspekt der Filmanalyse in dieser Arbeit. Es wird untersucht, wie der Film "Schindlers Liste" durch filmische Mittel die Sympathie des Zuschauers lenkt und welche Auswirkungen dies auf das Geschichtsverständnis hat.
- Quote paper
- Simone Bender (Author), 2006, Ein Plädoyer für die Filmanalyse im Geschichtsunterricht am Beispiel von "Schindlers Liste", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88645