Schweden ist ein nicht–klassisches Einwanderungsland. Das Land besteht mittlerweile aus einer größtenteils funktionierenden multikulturellen Gesellschaft, Probleme zwischen verschiedenen Menschengruppen sind relativ selten und gehören in Schweden nicht zur Tagesordnung. Dazu kann man sich folgende Fragen stellen: Wie kann eine derartige Gesellschaft entstehen, und warum hat Schweden trotz einer vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft das Thema Integration gut in den Griff bekommen. Wie umfangreich sind die Probleme und wie weitgreifend und erfolgreich sind die Maßnahmen und Programme gegen Integrationsprobleme in Schweden? Um zu zeigen, wie Schweden mit Migration und Integrationsproblemen umgeht, ist es nötig die Migrationsgeschichte, die Struktur der Ausländerpolitik und aktuelle Integrationsprogramme der schwedischen Regierung vorzustellen.
In den letzten 150 Jahren entwickelte sich Schweden vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland. Vor allem nach dem 2. Weltkrieg wanderten immer mehr Menschen nach Schweden ein. Die Einwanderungsquote ist im europäischen Vergleich gering, jedoch sieht sich Schweden offiziell als Einwanderungsland. Schweden ist für Einwanderer sehr attraktiv. Der gute Sozialstaat, eine funktionierende Wirtschaft sowie eine gut strukturierte und organisierte Integrationspolitik lässt die Zahl der Zuwanderer, auch aus dem europäischen Ausland, ansteigen. Aufgrund der Integrationspolitik sind die Integrationsprobleme von Ausländern sehr gering. Allerdings kann sich Schweden mit dem geringen Ausländeranteil eine derartige Integrationspolitik auch finanziell leisten.
Aber auch Schweden ist nicht frei von Problemen. Rechtsradikalismus und Integrationsprobleme sind trotz einer ausgeklügelten Integrationspolitik nicht ausgeschlossen. Die schwedische Regierung erkennt diese Probleme jedoch relativ schnell und steuert mit umfangreichen Programmen dagegen. Vor allem die Vorstädte größerer Städte wie Stockholm oder Malmö, welche als Satellitenstädte in den 70er Jahren entstanden, sind der Problemherd Schwedens. In den „Ghettos“ herrscht ein relativ hoher Wohnkomfort durch eine moderne Bauweise der Wohnhäuser, allerdings durch die Abgeschiedenheit eine relativ geringe Wohnqualität. In manchen Wohngebieten gibt es einen Ausländeranteil von bis zu 99%. Kriminalität, eskalierende Segregation und mangelnde schwedische Sprachkenntnisse sind die Probleme, mit denen die Regierung und die Gesellschaft zu kämpfen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick der Migration und Integration in Schweden
- Grund- und Strukturdaten von Schweden
- Migration seit dem 2. Weltkrieg
- Migration- und Integrationspolitik von Schweden
- Integration
- Soziale Situation in „Ghettos“ und Gegenmaßnahmen der Regierung
- Integrationsmodell
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Migrations- und Integrationspolitik Schwedens, wobei der Schwerpunkt auf der Entstehung einer multikulturellen Gesellschaft und der Bewältigung von Integrationsproblemen liegt. Ziel ist es, zu analysieren, wie Schweden die Herausforderungen der Migration und Integration erfolgreich bewältigt hat.
- Entwicklung Schwedens vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland
- Migrationsgeschichte Schwedens seit dem 2. Weltkrieg
- Die Rolle der Integrationspolitik in Schweden
- Herausforderungen und Probleme der Integration in Schweden
- Analyse der sozialen Situation in „Ghettos“ und Gegenmaßnahmen der Regierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Migration und Integration in Schweden ein und stellt die Forschungsfrage nach den Erfolgsfaktoren der schwedischen Integrationspolitik. Zudem wird die Bedeutung Schwedens als nicht-klassisches Einwanderungsland hervorgehoben.
Überblick der Migration und Integration in Schweden
Dieses Kapitel liefert grundlegende Informationen über Schweden, einschließlich der Bevölkerungsstruktur, der Migrationsgeschichte seit dem 2. Weltkrieg und einem Überblick über die Migrations- und Integrationspolitik.
Grund- und Strukturdaten von Schweden
Dieses Unterkapitel bietet einen Überblick über die geographischen und demographischen Daten Schwedens, einschließlich der Sprache und der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung.
Migration seit dem 2. Weltkrieg
Dieser Abschnitt beleuchtet die Migrationsgeschichte Schwedens ab dem Ende des 2. Weltkriegs und beschreibt die verschiedenen Einwanderungswellen und deren Ursachen. Besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung von Schweden vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland.
Integration
Dieses Kapitel befasst sich mit der Integration von Einwanderern in Schweden. Es werden die sozialen Herausforderungen in „Ghettos“ sowie die Integrationspolitik der Regierung beleuchtet.
Soziale Situation in „Ghettos“ und Gegenmaßnahmen der Regierung
Dieser Abschnitt behandelt die sozialen Probleme in den Vorstädten größerer schwedischer Städte, die aufgrund ihrer hohen Ausländeranteile und sozialer Probleme als „Ghettos“ bezeichnet werden. Zudem werden die Maßnahmen der schwedischen Regierung zur Verbesserung der Situation in diesen Gebieten vorgestellt.
Integrationsmodell
Dieser Abschnitt beschreibt das schwedische Integrationsmodell und seine Auswirkungen auf die Integration von Einwanderern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Migration, Integration, Schweden, Auswanderungsland, Einwanderungsland, Migrationsgeschichte, Integrationspolitik, „Ghettos“, Sozialstaat, multikulturelle Gesellschaft, Integrationsprobleme, Rechtsradikalismus und die Rolle des Staates bei der Integration von Einwanderern. Die Arbeit analysiert zudem die Erfolgsfaktoren der schwedischen Integrationspolitik und untersucht die Unterschiede zur Integrationspolitik anderer Länder.
- Quote paper
- Tilman Fröhlich (Author), 2006, Migrations- und Integrationspolitik von Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88518