In einer Hauptseminararbeit allein auf die Wesenszüge der peisistratidischen Herrschaft in Athen einzugehen, ohne zumindest einige kurze Bemerkungen auf die Quellenlage einzubringen, erschiene dem Verfasser fragwürdig. Denn hier liegen die Grundlagen für jegliche Diskussion der Problematik. So wird zunächst auf die Quellensituation, darauf folgend auf die politische Ausgangssituation des Peisistratos einzugehen sein. Ohne die ist ein Verständnis der Wesenszüge seiner Herrschaft recht schwierig.
Im auffallenden Gegensatz zur Zeit der persischen Kriege und der nachfolgenden Ereignisse der athenischen Geschichte sind für die Zeit des sechsten Jahrhunderts schriftliche Zeugnisse kaum überliefert. Es gibt keinen einzigen Augenzeugenbericht bis zur Zeit des Aischylos und seiner Werke ein gutes Jahrhundert später, abgesehen von ein paar autobiographischen Fragmenten Solons.
Zusammenfassend wird nun auf diese wenigen, aber umso wichtigeren Quellen eingegangen.
Solon ist der erste Athener, dessen Persönlichkeit für die Forschung greifbar ist, vor allem dank seiner überlieferten Gedichte, aber auch der von Plutarch verfassten Biographie. Letztere stützt sich allerdings eindeutig auf frühere Quellen.
Für die zwei Jahrzehnte nach Solons Rückzug aus der Politik - ca. 580 bis 560 v. Chr. - weiß man wenig über die athenische Geschichte. Und für die nachfolgenden fünfzig Jahre, die von Peisistratos und seinen Söhnen (abgesehen von zwei Perioden im Exil) dominiert wurden, ist die originäre Quellensituation nicht viel besser.
Die früheste Quelle, die sich en détail mit den Tyrannen beschäftigt hat, ist das Werk des Herodotos von Harlikarnassos, der ungefähr 150 Jahre später als Solon schrieb. Herodots Abhandlung ist leider keine zusammenhängende Darstellung. Die längste geschlossene Passage, die sich mit Peisistratos auseinandersetzt (1.59-1.64), endet mit dem erfolgreichen dritten Versuch der Errichtung einer Tyrannis im Jahr 546 v. Chr.. anschließend erfolgen nur noch vereinzelte Erwähnungen von Peisistratos und seinen Söhnen.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Einleitung: Die Tyrannis der Peisistratiden im Spiegelbild antiker Quellen
- Die Ausgangssituation
- Der Weg zur Macht
- Zusammenfassung
- Der Machterhalt
- Die Innenpolitik
- Die Finanzpolitik
- Die Wirtschafts- und Handelspolitik
- Die Außenpolitik
- Die Kultur-, Religions- und Baupolitik
- Zusammenfassung
- Abbildungsverzeichnis
- Ausgewählte Bibliographie
- Quellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Wesenszügen der peisistratidischen Herrschaft in Athen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Maßnahmen, die Peisistratos und seine Söhne zur Sicherung ihrer Macht ergriffen haben. Die Arbeit untersucht, wie die Tyrannis der Peisistratiden in Athen etabliert wurde, welche Strategien zur Machterhaltung eingesetzt wurden und welche Auswirkungen die Herrschaft der Tyrannen auf die Entwicklung der Polis hatte.
- Die Quellenlage und die Herausforderungen der Rekonstruktion der peisistratidischen Herrschaft
- Die politische Ausgangssituation in Athen vor der Tyrannis, insbesondere die Rolle Solons und die sozialen Spannungen
- Die Machtergreifung des Peisistratos, seine strategischen Bündnisse und die Rolle der Volksversammlung
- Die wichtigsten Maßnahmen zur Machterhaltung, die Innen- und Außenpolitik der Peisistratiden sowie ihre Kultur- und Religionspolitik
- Die Auswirkungen der peisistratidischen Herrschaft auf die Entwicklung Athens, insbesondere im Hinblick auf Wirtschaft, Kultur und Religion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Quellenlage zur peisistratidischen Herrschaft und stellt die Herausforderungen der historischen Rekonstruktion heraus. Es werden die wichtigsten Quellen, wie Herodot, Thukydides und Aristoteles, vorgestellt und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen analysiert. Darüber hinaus wird ein Überblick über die politische Ausgangssituation in Athen vor der Tyrannis gegeben, wobei die Rolle Solons und die sozialen Spannungen in der attischen Gesellschaft im Vordergrund stehen.
Das zweite Kapitel analysiert den Weg des Peisistratos zur Macht. Es werden seine ersten Machtergreifungsversuche, seine strategischen Bündnisse mit verschiedenen Adligen und die Rolle der Volksversammlung beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Peisistratos die Unterstützung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gewinnen konnte und welche Mittel er zur Durchsetzung seiner Ziele einsetzte.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den wichtigsten Maßnahmen zur Machterhaltung der Peisistratiden. Es werden die Innen- und Außenpolitik der Tyrannen, ihre Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie ihre Kultur- und Religionspolitik analysiert. Das Kapitel untersucht, wie die Peisistratiden den Adel kontrollierten, die Unterstützung des Volkes sicherten und die Entwicklung Athens förderten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tyrannis der Peisistratiden, die athenische Geschichte im 6. Jahrhundert v. Chr., die Rolle Solons, die politische und soziale Entwicklung Athens, die Machtergreifung und Machterhaltung, die Innen- und Außenpolitik, die Finanz- und Wirtschaftspolitik, die Kultur- und Religionspolitik sowie die Baupolitik der Peisistratiden. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der peisistratidischen Herrschaft auf die Entwicklung Athens und beleuchtet die Bedeutung der Tyrannen für die Entstehung der athenischen Demokratie.
- Arbeit zitieren
- Michael Leissner (Autor:in), 2002, Die Wesenszüge der peisistratidischen Herrschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8847
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