In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit der Frage nach den Traditionen frühneuzeitlicher Familienchroniken am Beispiel der „Chronik Eisenberger“, einer Familie aus dem Wetterauer Niederadel und dem Frankfurter Patriziat.
Dabei wird es wichtig sein, über die Chronistik im Allgemeinen als Gattung und die Familienchronik als Sonderform zu sprechen. Dazu gehört ein Blick in die Geschichte der Chronistik bis hin zur wissenschaftlichen Disziplin der Familienchronik, der sogenannten Genealogie. Hierbei sollen unter anderem auch die notwendigen Fachbegriffe zur Sprache kommen. Des Weiteren ist die Darstellung eines Genealogen von besonderer Bedeutung für die Darstellung der Merkmale von Familienchroniken.
Im Hauptteil wende ich mich speziell der Familienchronik Eisenberger zu, die von Hartmut Bock editiert und kommentiert wurde. In einem ersten Teil soll die „Chronik Eisenberger“ als Werk vorgestellt werden. Dabei sollen auch der historische Gesamtüberblick der Epoche und die Geschichte der Familie Eisenberger nicht außer acht gelassen werden. Im Anschluss an die kurze Einführung in das Werk „Die Chronik Eisenberger“ werde ich der Frage nachgehen, welche Merkmale typisch für eine frühneuzeitliche Familienchroniken sind und in wie weit man diese auf die Chronik der Familie Eisenberger übertragen kann. Was macht die „Chronik Eisenberger“ zu einer Familienchronik? Woran erkennt man die Familienchronik? Widmet sich der Autor bestimmten Themen? Spielen diese Themen bis zum Ende eine wichtige Rolle? Kann man von einer thematischen Einheit sprechen? Diese und weitere Fragen sollen am Beispiel der „Chronik Eisenberger“, stellvertretend für die Sonderform der Familienchronik, untersucht und kritisch betrachtet werden.
In der Schlussbemerkung werde ich alle Ergebnisse nochmals zusammentragen und Resümee ziehen, was eine Chronik zu einer Familienchronik macht. Das Wort „Chronik“ stammt aus dem Griechischen, wo es ursprünglich „chronika (biblia) hieß und später zu „chronos“ umgewandelt wurde. „Chronos“ bedeutet übersetzt die Zeit. Wenn Historiker über eine Chronik sprechen, meinen sie in der Regel eine geschichtliche Darstellung, die die Ereignisse, beispielsweise eines Krieges oder die Entwicklung einer Stadt seit ihrer Gründung, in zeitlich genauer Reihenfolge darstellt. Die Chronik eines Ereignisses ist weitgehend auf die chronologische Darstellung von Daten und des Faktenmaterials beschränkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chronistik
- Die Chronik als Gattung
- Die Familienchronik
- Die Familienchronik Eisenberger
- Epochenüberblick
- Familie Eisenberger
- Philipp Eisenberger der Jüngere (1548 – 1607)
- Über die „Chronik Eisenberger“
- Aufbau und Inhalte der „Chronik Eisenberger“
- Die Tradition der frühneuzeitlichen Familienchroniken am Beispiel der „Chronik Eisenberger“
- Der Schreibanlass
- Der Name als Grundlage für den Stammbaum
- Wappen als Zeugnis der Abstammung
- Standorte
- Namensgebung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Tradition frühneuzeitlicher Familienchroniken am Beispiel der „Chronik Eisenberger“, einer Familie aus dem Wetterauer Niederadel und dem Frankfurter Patriziat. Sie analysiert die „Chronik Eisenberger“ im Kontext der Chronistik als Gattung und der Familienchronik als Sonderform, beleuchtet die Geschichte der Chronistik und die Entwicklung der Genealogie als wissenschaftliche Disziplin, und untersucht die Merkmale frühneuzeitlicher Familienchroniken anhand der „Chronik Eisenberger“.
- Die Entwicklung der Chronistik als Gattung
- Die Familienchronik als Sonderform und ihre Entwicklung
- Die „Chronik Eisenberger“ als Beispiel für eine frühneuzeitliche Familienchronik
- Die Merkmale frühneuzeitlicher Familienchroniken
- Die Analyse der „Chronik Eisenberger“ im Hinblick auf ihre Inhalte und Struktur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Chronistik als Gattung, indem es die Geschichte der Chronik, ihre verschiedenen Formen und die Bedeutung der Familienchronik innerhalb dieser Gattung beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der „Chronik Eisenberger“ als Werk. Es liefert einen historischen Überblick über die Epoche und die Familie Eisenberger, bevor es sich dem Aufbau und den Inhalten der „Chronik Eisenberger“ zuwendet.
Das vierte Kapitel untersucht die Tradition der frühneuzeitlichen Familienchroniken anhand der „Chronik Eisenberger“, indem es den Schreibanlass, die Bedeutung des Namens und des Wappens sowie die Standorte und die Namensgebung der Familie Eisenberger analysiert.
Schlüsselwörter
Familienchronik, Frühneuzeit, Genealogie, Chronistik, „Chronik Eisenberger“, Wetterauer Niederadel, Frankfurter Patriziat, Abstammung, Stammbaum, Wappen, Standorte, Namensgebung, Geschichte.
- Quote paper
- Felix Carl-Emil Wiedergrün (Author), 2006, Die Tradition der frühneuzeitlichen Familienchroniken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88393