Im Jahre 62 n.Chr. war die Regierungszeit Neros zur Hälfte abgelaufen. Nero regierte das Imperium mit seinen engsten Beratern, seinem ehemaligen Lehrer Seneca und dem Gardepräfekten Africanus Burrus . Der Erfolg der frühen Regierungszeit Neros beruhte auf dem Ausgleich zwischen Caesar und Senat, den beide Politiker geschickt betrieben. So waren die innenpolitischen Verhältnisse entspannt, als im Jahr 61 n.Chr. ein Mordfall große Erregung auslöste. Tacitus berichtet in den Annalen 14.42-45 sehr ausführlich über dieses Ereignis, von dem keine parallele Schilderung anderer Autoren vorliegt. Ziel dieser Arbeit ist es, diesen Abschnitt der Annalen genau zu analysieren, insbesondere die Senatsrede des C. Cassius Longinus, der sich für die strikte Einhaltung der Gesetze ausspricht. Verbunden damit ist die Fragestellung, inwieweit Tacitus die historische Senatsrede Cassius′ wiedergibt, und aus welchem Grund diesem Ereignis ein so großer Raum innerhalb der Annalen eingeräumt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tac.ann. 14.42.1 - Der einleitende Kontext
- Das Senatus Consultum Silanianum
- C. Cassius Longinus
- Die Senatsrede des C. Cassius Longinus
- Tac.ann.14.24-45 - Literatur oder Geschichtsschreibung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert einen Abschnitt der Annalen von Tacitus (14.42-45) und konzentriert sich auf die Senatsrede des C. Cassius Longinus, die sich für die strikte Einhaltung der Gesetze ausspricht. Dabei werden die historische Genauigkeit der Wiedergabe und die Bedeutung dieses Ereignisses innerhalb der Annalen untersucht.
- Der Mord an L. Pedanius Secundus und dessen strafrechtliche Folgen
- Das Senatus Consultum Silanianum und seine Anwendung im Fall Pedanius
- Die Rolle von C. Cassius Longinus und seine Senatsrede
- Die Darstellung des Ereignisses durch Tacitus und seine Intentionen
- Die Frage der historischen Genauigkeit von Tacitus' Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den historischen Kontext des Mordfalles Pedanius Secundus im Jahr 61 n.Chr. dar und benennt die Forschungsfrage, die sich auf die Analyse der Senatsrede des C. Cassius Longinus konzentriert.
- Tac.ann. 14.42.1 - Der einleitende Kontext: Dieses Kapitel beschreibt die Ereignisse rund um den Mord an Pedanius Secundus und die daraus resultierenden strafrechtlichen Folgen für seine Sklaven.
- Das Senatus Consultum Silanianum: Dieses Kapitel analysiert das Gesetz, das die Grundlage für die Bestrafung aller Sklaven eines ermordeten Herrn bildete, und erörtert seine Anwendung im konkreten Fall Pedanius.
- C. Cassius Longinus: Dieses Kapitel stellt die Person des C. Cassius Longinus vor, der sich für die strikte Einhaltung der Gesetze einsetzt und die Senatsrede hält.
- Die Senatsrede des C. Cassius Longinus: In diesem Kapitel wird der Inhalt der Senatsrede von Cassius Longinus analysiert und seine Argumentation für die Anwendung des Senatus Consultum Silanianum untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Senatsrede, Senatus Consultum Silanianum, Mordfall Pedanius Secundus, Tacitus, Annalen, Sklavenrecht, römische Geschichte, Gesetzgebung, historische Genauigkeit.
- Quote paper
- Manfred Merkel (Author), 2000, Tacitus, annales 14.42-45: Die Sennatsrede des C. Cassius aus dem Jahre 61 n.Chr. Aufarbeitunge eines historischen Mordfalls und dessen Prozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8837