Was ist ein Skinhead, was macht einen Skinhead aus? Ist es die Kleidung, die Einstellung? Für viele Deutsche ist es ganz klar: kurze Haare, Bomberjacke und rechter Schläger. Dieses Bild ist nicht nur in Deutschland sehr verbreitet. Jedoch ist das Bild und das Lebensgefühl eines „traditionellen“ Skinheads um einiges vielschichtiger. Jedenfalls hatte die ursprüngliche Szene in Großbritannien, da sie sich unter anderem als „Gegenbewegung“ zu den eher „femi-ninen“ Hippies verstand, nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Im Gegenteil, denn es gab zu dieser Zeit genauso Schwarze und Asiaten in den Gruppen der Skinheads. Ebenso gibt es noch heute Gegenbewegungen innerhalb der Skinheads gegen Rechtsextremismus und Frem-denfeindlichkeit (z.B. SHARP).
Allerdings muss man zugeben, dass Leute, die sich nicht genauer mit der Materie „Skinhead“ befasst haben, eine Unterscheidung der Skinheadströmungen sehr schwer fällt, auch da in den Medien oft alle in einen Topf geworfen werden.
In dieser Arbeit möchte ich zuerst die Geschichte der Skinheadszene von seinen Anfängen Ende der Sechziger bis heute beleuchten. Später werde ich im Speziellen auf die Geschichte der Szene in Deutschland eingehen um dann das Verhältnis von Skinheads und Rechtsextremismus herauszuarbeiten. Ich werde einige Gegenbewegungen vorstellen und das öffentliche Bild des Skinheads erläutern.
Das Anfangsjahr der Skinheadbewegung wird oftmals mit 1969 angegeben, doch es gab auch in den Jahren vorher Jugendliche, die sich wie die damaligen Skinheads kleideten. Merkmale der Kleidung waren zum Beispiel „Braces“ (Hosenträger), enge Hosen und „Doc Martens“-Schuhe. Der Begriff „Skinhead“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Kahlkopf / Glatz-kopf. Er benennt eine Kurzhaarfrisur, bei der die Kopfhaut durchscheint. Die Länge der Haare betrug in etwa 1,2 bis 1,6 cm. Die Länge der Haare war nicht nur praktisch, sondern man grenzte sich damit auch von der Bewegung der Hippies ab.
Die Bewegung der Skinheads entstand aus verschiedenen Bewegungen der frühen Sechziger Jahre:
• Mod (Modernists) – Jugendliche aus der britischen Mittel- und Unterschicht.
Sie stachen weniger durch ihr Aussehen hervor als durch ihren vorgespiegelten Lebensstil. Unabhängig vom ihnen zu Verfügung stehenden Einkommen, leisteten sie sich teure Statussymbole (z.B. Scooter (Roller), die durch Chrom und ähnlichem aufge„motzt“ wurden. Neben der Alltagskleidung unter der Woche, trugen die „Mods“ am Wochenende Anzüge und teure Schuhe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte der Skinheads
- Anfänge
- Revival
- Generation
- Gruppierungen
- Traditionelle Skinheads
- SHARP
- ,,Oi!\"-Skins
- RASH und Redskins
- Blood and Honour
- Combat 18
- Hammerskins
- Skinheads in Deutschland
- Anfänge
- Von der Deutschen Wiedervereinigung bis heute
- Nazis und die Skins in Deutschland
- Bewegungen gegen Rechts innerhalb der Skinheads
- Was macht einen Skinhead zum Nazi?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Skinhead-Szene und deren Entwicklung bis heute. Sie beleuchtet die Anfänge der Bewegung in Großbritannien, ihren Aufstieg in Deutschland und untersucht das Verhältnis zwischen Skinheads und Rechtsextremismus. Die Arbeit analysiert verschiedene Gruppierungen innerhalb der Szene und stellt Gegenbewegungen gegen Rechts vor.
- Die Entstehung und Entwicklung der Skinhead-Szene
- Die Bedeutung von Musik, Kleidung und Kultur für die Skinhead-Identität
- Die Rolle von Rechtsextremismus innerhalb der Skinhead-Szene
- Gegenbewegungen gegen Rechts innerhalb der Skinhead-Szene
- Das öffentliche Bild des Skinheads
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Skinhead-Kultur ein und problematisiert das oft verbreitete Klischee von Skinheads als rechte Schläger. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert die wichtigsten Themengebiete.
Geschichte der Skinheads
Dieses Kapitel befasst sich mit den Anfängen der Skinhead-Szene in Großbritannien in den 1960er Jahren. Es beleuchtet die Ursprünge der Bewegung in den Subkulturen der Mods und Rude Boys und beschreibt die Entwicklung der Skinhead-Identität. Das Kapitel geht auch auf das Revival der Skinhead-Szene in den 1980er Jahren und die verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Szene ein.
Skinheads in Deutschland
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Geschichte der Skinhead-Szene in Deutschland. Es beleuchtet die Anfänge der Szene in den 1980er Jahren und die Entwicklung der Szene nach der deutschen Wiedervereinigung. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Strömungen innerhalb der deutschen Skinhead-Szene und den besonderen Herausforderungen, die sich in Deutschland ergeben haben.
Nazis und die Skins in Deutschland
Dieses Kapitel untersucht das Verhältnis zwischen Skinheads und Rechtsextremismus in Deutschland. Es analysiert die Gründe für die Radikalisierung einzelner Skinheads und den Einfluss von rechten Gruppierungen innerhalb der Skinhead-Szene. Darüber hinaus beleuchtet das Kapitel die Rezeption der Skinhead-Szene in den Medien und die öffentliche Wahrnehmung von Skinheads als rechtsextrem.
Bewegungen gegen Rechts innerhalb der Skinheads
Dieses Kapitel stellt verschiedene Gegenbewegungen gegen Rechts innerhalb der Skinhead-Szene vor. Es beschreibt die Arbeit von SHARP (Skinheads Against Racial Prejudice) und anderen Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit innerhalb der Skinhead-Szene einsetzen. Das Kapitel analysiert die Motive dieser Bewegungen und die Erfolge ihrer Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Skinheads, Subkultur, Rechtsextremismus, Gegenbewegungen, Geschichte, Deutschland, Großbritannien, Identität, Kultur, Musik, Kleidung, öffentliche Wahrnehmung.
- Quote paper
- Holger Schmitt (Author), 2007, Skinheads gleich Nazis?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88351