Die offizielle Definition von Gesundheit gemäß der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli 1946 lautet: „Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.”
Gesundheit darf dementsprechend nicht als ein einzelner unveränderbarer, sondern als ein mehrdimensionaler, dynamischer Zustand aufgefasst werden, der durch bestimmte Maßnahmen, wie zum Beispiel gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßiges Sporttreiben gefördert und erhalten werden kann.
Eine dieser Maßnahmen stellt die Gesundheitsförderung im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) dar, da sich Gesundheit und Zufriedenheit nach Mollenkopf nachhaltig auf den Unternehmenserfolg auswirken .
Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Bielefeld begründet die Notwendigkeit des BGM folgendermaßen: „Ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen ist die Pflege und Förderung der Humanressourcen. Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zentrale Bestandteile des Humankapitals. Deshalb ist Betriebliches Gesundheitsmanagement eine wichtige Voraussetzung für die Rentabilität und Überlebensfähigkeit der Unternehmen“ .
Weitere Voraussetzungen für Rentabilität und Überlebensfähigkeit sind Wissen, Fähigkeiten und Gesundheit der Mitarbeiter . Letztere wird durch den fortschreitenden demografischen Wandel bedroht, da dieser weit reichende Veränderungen bis in die Arbeitswelt mit sich bringt. Somit werden Unternehmen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit dem Thema „Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz“, gezwungen, um einer prekären Ausgangslage entgegenzuwirken.
Für die erfolgreiche Einführung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements sieht Mollenkopf die Notwendigkeit einer Art „Initialzündung“ .
Im nächsten Kapitel werden zunächst die aktuelle betriebliche Ausgangslage beschrieben und im Folgenden Gründe dafür aufgeführt, die ein zukunftorientiertes Unternehmen dazu bewegt, Maßnahmen – wie das BGM - zur Bewältigung der gestiegenen Anforderungen zu ergreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgangslage auf dem Arbeitsmarkt
- Demografischer Wandel
- Wirtschaftliche Veränderungen in der Arbeitswelt
- Handlungsbedarf
- Grundlagen der Sozialversicherung und des BGM
- Historische Kontext der deutschen Soziapolitik
- Sozialgesetzbücher
- Rechtliche Grundlage des Betrieblichen Gesundheitsförderung
- Definition
- Bestimmung der Handlungsfelder
- Definition der Betrieblichen Gesundheitsförderung
- Definition des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
- Definition der Betrieblichen Eingliederung / Disability Management
- Die Umsetzung der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Einordnung in die Sporttherapie
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminar beleuchtet die Bedeutung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) im Kontext des demografischen Wandels und der wirtschaftlichen Veränderungen in der Arbeitswelt. Es werden die rechtlichen Grundlagen, Handlungsfelder und Umsetzungsmöglichkeiten von BGM sowie dessen Einordnung in die Sporttherapie erörtert.
- Die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden für Unternehmenserfolg
- Der Einfluss des demografischen Wandels auf die Arbeitswelt
- Die Auswirkungen wirtschaftlicher Veränderungen auf die Arbeitsbedingungen
- Die Rolle der betrieblichen Gesundheitsförderung im Umgang mit den Herausforderungen des Arbeitsmarktes
- Die Integration von BGM-Konzepten in die Sporttherapie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Ausgangslage auf dem Arbeitsmarkt und zeigt die wachsenden Belastungen auf, denen Arbeitnehmer im Berufsalltag ausgesetzt sind. Es werden die Ursachen für diese Belastungen, nämlich der demografische Wandel und die wirtschaftlichen Veränderungen, genauer betrachtet. Die Notwendigkeit von BGM als Mittel zur Bewältigung dieser Herausforderungen wird dargelegt.
Kapitel 2: Grundlagen der Sozialversicherung und des BGM
Kapitel 2 setzt sich mit den rechtlichen Grundlagen von BGM auseinander. Es werden die historischen Wurzeln der deutschen Sozialpolitik, die relevanten Sozialgesetzbücher und die rechtliche Grundlage des Betrieblichen Gesundheitsförderung vorgestellt.
Kapitel 3: Definition
Dieses Kapitel stellt die Definition von BGM sowie die verschiedenen Handlungsfelder vor, die unter den Begriff des BGM fallen. Zu diesen Handlungsfeldern gehören die Betriebliche Gesundheitsförderung, der Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie die Betriebliche Eingliederung / Disability Management.
Kapitel 4: Bestimmung der Handlungsfelder
Das vierte Kapitel erläutert die einzelnen Handlungsfelder von BGM im Detail. Es werden die Definitionen, Ziele und Ansätze der Betrieblichen Gesundheitsförderung, des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und der Betrieblichen Eingliederung / Disability Management dargestellt.
Schlüsselwörter
Betriebliches Gesundheitsmanagement, demografischer Wandel, Wirtschaftliche Veränderungen, Arbeitsbelastung, Gesundheitsförderung, Sozialversicherung, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliche Eingliederung, Disability Management, Sporttherapie.
- Quote paper
- Henning Pracht (Author), 2007, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) – Was ist das?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88281