Am 25.05.2016 trat die EU-DSGVO in Kraft. In dem Kapitel IV Abschnitt 5 EU-DSGVO wird auf die Möglichkeit hingewiesen, mittels genehmigter Verhaltensregeln, beziehungsweise über Zertifizierungen die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben aus der EU-DSGVO nachzuweisen. Für Unternehmen, welche ihre Konformität gerne unter anderem als Wettbewerbsvorteil zertifizieren lassen möchten, stellt sich die Frage, welche Zertifikate aktuell sinnvoll sind. Insbesondere die Zertifizierung nach ISO 27001 wird in diesem Zusammenhang stark beworben, und es ist zu klären, ob dies tatsächlich eine sinnvolle Vorbereitung für eine Zertifizierung nach Art. 42 DSGVO darstellen kann. Dies wird im Rahmen dieser Arbeit beispielhaft an einem Payment-Anbieter betrachtet.
Die Arbeit gliedert sich in die Betrachtung der Vorgaben aus der EU-DSGVO für eine Zertifizierung, anschließend in die Betrachtung der ISO 27001 und darauffolgend die Betrachtung der spezifischen zusätzlichen Vorgaben für Payment-Anbieter. Zu guter Letzt rundet eine Handlungsempfehlung für den heutigen Stand die Arbeit ab.
Zunächst ist für die Arbeit vorab grob zu klären, was die ISO 27001 darstellt. Die ISO 27001 ist eine Norm, welche Part der Normen-Familie ISO/IEC 2700x ist. Veröffentlicht werden die Normen von der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO). Die Normen sind international anerkannt. Speziell die ISO 27001 ist eine Norm, welche die Einhaltung geltender Standards der Informationssicherheit in privaten, öffentlichen oder gemeinnützigen Organisationen zertifiziert. Allerdings wird lediglich die Einrichtung, Realisierung und Optimierung sowie der Betrieb eines dokumentierten Informationssicherheitsmanagementsystems beschrieben. Es werden Maßnahmen zur Implementierung und zum Betrieb eines Informationssicherheits-Managementsystems beschrieben, aber es werden keine Vorgaben hinsichtlich der Tiefe der Umsetzung gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- A. Die ISO 27001 und die DSGVO
- B. Die EU-DSGVO und die Vorgaben
- I. Kapitel IV Abschnitt 5 DSGVO
- II. Art. 40 EU-DSGVO
- III. Art. 41 EU-DSGVO
- IV. Art. 42 EU-DSGVO
- V. Art. 43 EU-DSGVO
- VI. Anforderungen an eine Zertifizierung
- C. Die ISO-Norm und die Erfüllung der Vorgaben
- I. Die ISO 27001
- II. Die ISO 27552
- III. Weitere relevante ISO - Normen
- IV. Alternative Zertifizierungen
- D. Die Payment-Anbieter und die Zusatzanforderungen
- E. Die Handlungsempfehlung und die Einschränkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Sinnhaftigkeit einer ISO 27001-Zertifizierung für einen Payment-Anbieter im Kontext von Kapitel IV, Abschnitt 5 der DSGVO. Ziel ist es, zu evaluieren, ob diese Zertifizierung einen ausreichenden Nachweis der DSGVO-Konformität darstellt und ob sie als Vorbereitung auf eine Zertifizierung nach Art. 42 DSGVO geeignet ist.
- Bewertung der ISO 27001 im Hinblick auf die DSGVO-Anforderungen.
- Analyse der spezifischen Anforderungen an Payment-Anbieter bezüglich Datenschutz.
- Untersuchung der Zusammenhänge zwischen ISO 27001, ISO 27552 und den Vorgaben der DSGVO.
- Abwägung der Vor- und Nachteile einer ISO 27001-Zertifizierung für den Payment-Anbieter.
- Formulierung einer Handlungsempfehlung für den Payment-Anbieter.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Die ISO 27001 und die DSGVO: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der ISO 27001-Zertifizierung im Kontext der DSGVO dar. Es wird die Frage aufgeworfen, inwieweit diese Zertifizierung für einen Payment-Anbieter sinnvoll ist, insbesondere im Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen von Artikel 42 DSGVO. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit eines Nachweises der DSGVO-Konformität für den Payment-Anbieter, der dies als Wettbewerbsvorteil und zur Stärkung des Kundenvertrauens sieht.
B. Die EU-DSGVO und die Vorgaben: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den relevanten Abschnitten der DSGVO, insbesondere Kapitel IV, Abschnitt 5, der die Möglichkeiten von genehmigten Verhaltensregeln und Zertifizierungen zur Erfüllung der Datenschutzvorgaben beschreibt. Es analysiert Artikel 24 Absatz 3, Artikel 25, Artikel 28, Artikel 40, Artikel 42, Artikel 43 und Artikel 83 Absatz 2 der DSGVO und zeigt auf, wie Zertifizierungen zur Vereinfachung des Nachweises der Konformität beitragen können und wie sie bei der Datenschutzfolgenabschätzung und bei der Datenübermittlung in Drittstaaten herangezogen werden können. Der Zusammenhang zwischen der Implementierung eines Datenschutzmanagementsystems (DSMS) gemäß Artikel 32 und den Zertifizierungsverfahren wird erläutert.
C. Die ISO-Norm und die Erfüllung der Vorgaben: Dieses Kapitel beschreibt die ISO 27001-Norm als international anerkannten Standard für Informationssicherheit und beleuchtet deren Rolle bei der Erfüllung der DSGVO-Anforderungen. Es wird detailliert auf die ISO 27001 und die ISO 27552 eingegangen, sowie auf weitere relevante ISO-Normen und alternative Zertifizierungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach ISO 27001 und dessen Fähigkeit, die Anforderungen der DSGVO zu unterstützen, ohne jedoch deren vollständige Erfüllung zu garantieren. Die Grenzen der ISO 27001 im Bezug auf die DSGVO werden hier thematisiert.
D. Die Payment-Anbieter und die Zusatzanforderungen: Dieses Kapitel wird sich voraussichtlich mit den besonderen Herausforderungen und Anforderungen an Payment-Anbieter im Bereich Datenschutz befassen. Es wird die spezifische Vulnerabilität von Payment-Anbietern gegenüber Cyberangriffen beleuchten und die zusätzlichen Maßnahmen diskutieren, die erforderlich sind, um das hohe Schutzbedürfnis der personenbezogenen Daten im Finanzsektor zu gewährleisten. Der Fokus wird auf den besonderen Kontext der Zahlungsabwicklung und der damit verbundenen Datenschutzanforderungen liegen.
Schlüsselwörter
ISO 27001, DSGVO, Datenschutz, Zertifizierung, Payment-Anbieter, Informationssicherheit, Datenschutzmanagementsystem (DSMS), Artikel 42 DSGVO, Artikel 43 DSGVO, ISO 27552, Verhaltensregeln, Konformität, Cyberangriffe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: ISO 27001 und DSGVO für Payment-Anbieter
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Sinnhaftigkeit einer ISO 27001-Zertifizierung für Payment-Anbieter im Hinblick auf die Einhaltung der DSGVO, insbesondere Artikel 42. Sie bewertet, ob diese Zertifizierung einen ausreichenden Nachweis der DSGVO-Konformität darstellt und als Vorbereitung auf eine Zertifizierung nach Artikel 42 DSGVO geeignet ist.
Welche Aspekte der DSGVO werden behandelt?
Die Arbeit analysiert relevante Abschnitte der DSGVO, insbesondere Kapitel IV, Abschnitt 5, sowie Artikel 24 Absatz 3, Artikel 25, Artikel 28, Artikel 40, Artikel 42, Artikel 43 und Artikel 83 Absatz 2. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten von genehmigten Verhaltensregeln und Zertifizierungen zur Erfüllung der Datenschutzvorgaben und deren Rolle bei der Datenschutzfolgenabschätzung und Datenübermittlung in Drittstaaten.
Welche ISO-Normen werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf die ISO 27001 und die ISO 27552, behandelt aber auch weitere relevante ISO-Normen und alternative Zertifizierungen. Sie analysiert die Rolle des Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach ISO 27001 bei der Erfüllung der DSGVO-Anforderungen und deren Grenzen.
Wie werden Payment-Anbieter speziell betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die besonderen Herausforderungen und Anforderungen an Payment-Anbieter im Datenschutz. Sie berücksichtigt die erhöhte Vulnerabilität gegenüber Cyberangriffen und die zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten im Finanzsektor.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die ISO 27001 im Kontext der DSGVO-Anforderungen für Payment-Anbieter zu bewerten, die spezifischen Datenschutzanforderungen für diese Branche zu analysieren und die Zusammenhänge zwischen ISO 27001, ISO 27552 und der DSGVO zu untersuchen. Sie soll eine fundierte Handlungsempfehlung für Payment-Anbieter formulieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: A. Die ISO 27001 und die DSGVO; B. Die EU-DSGVO und die Vorgaben; C. Die ISO-Norm und die Erfüllung der Vorgaben; D. Die Payment-Anbieter und die Zusatzanforderungen; E. Die Handlungsempfehlung und die Einschränkung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: ISO 27001, DSGVO, Datenschutz, Zertifizierung, Payment-Anbieter, Informationssicherheit, Datenschutzmanagementsystem (DSMS), Artikel 42 DSGVO, Artikel 43 DSGVO, ISO 27552, Verhaltensregeln, Konformität, Cyberangriffe.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu einer fundierten Handlungsempfehlung für Payment-Anbieter bezüglich der ISO 27001-Zertifizierung im Kontext der DSGVO. Die genaue Empfehlung und deren Einschränkungen werden im letzten Kapitel detailliert dargelegt.
- Quote paper
- Anina Mendner (Author), 2019, Bewertung der Sinnhaftigkeit einer Zertifizierung nach ISO27001 vor dem Hintergrund des Kapitels IV Abschnitt 5 DSGVO am Beispiel eines Payment-Anbieters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/882585