„Das scheint mir aber nicht ganz koscher zu sein.“ So oder so ähnlich hat wohl jeder diesen Satz schon einmal gehört. In diesem Zusammenhang wird das Wort koscher benutzt, um etwas merkwürdiges, bedenkliches oder suspektes auszudrücken. Was aber bedeutet das Wort „koscher“ wirklich?
Das Wort koscher stammt von dem biblischen "kaschar" ab, was soviel wie rein, recht sein, tauglich, rituell erlaubt bedeutet, hat aber keinerlei wertende Wirkung sondern dient allein der Einteilung in essbar und zum Verzehr verboten. In den jüdischen Speisegesetzen (hebr. „Kaschrut“), welche ausführlich im Talmud und später im rabbinischen Schrifttum festgelegt sind, spielt der Begriff koscher eine wichtige Rolle. Dem strenggläubigen Juden ist nur der Verzehr von koscheren Nahrungsmitteln erlaubt. Das Gegenteil von koscher ist „trefe“ und bedeutet so viel wie unrein, ungenießbar. Die weit verbreitete Ansicht, Fleisch wird durch die richtige Art des Schlachtens koscher, ist falsch. Koscher kann das bereits lebende Tier, die weitere Zubereitung, das Verhalten während der Mahlzeit und die Aufbewahrung der Lebensmittel bezeichnen. Richtig ist allerdings, dass durch Fehler in der Zubereitung, der Aufbewahrung oder während der Mahlzeit, ehemals koschere Speisen trefe und damit für den Verzehr unbrauchbar werden können.
Im Folgenden wird ein Überblick über die jüdischen Speisegebote gegeben. Zuerst erfolgt eine Darlegung der „genießbaren“ und zur Verarbeitung erlaubten Nahrungsmittel und danach wird nach den Gründen für diese Regelungen gesucht. Im Anschluss daran wird noch kurz auf Speisegebot im Christentum und im Islam eingegangen. Letzteres soll keinen Überblick geben, sondern nur einen kurzen Einblick mit Hinweisen zum Selbststudium.
Der Genuss von Fleischspeisen wird in den jüdischen Speisegesetzen in dreierlei Hinsicht beschränkt :
1. Tiergattungen und deren Erzeugnisse
2. Bestandteile erlaubter Tiergattungen
3. Sterbeart und -weise des Nahrungstieres
Die zum Essen erlaubten Tiere werden in vier Kategorien eingeteilt:
1. Große Landtiere
2. Wassertiere
3. Vögel
4. Kriechtiere und Insekten
Alle Tiere, die sich nicht in diese Kategorien einteilen lassen sind den Juden zum Essen verboten.
Zum Essen erlaubt ist „(…)Klauen spaltendes und einen Riß zweier Klauen reißendes, Gekautes heraufbringende Vieh“. Also alle Tiere mit gespaltenen Hufen, die wiederkäuen.
Inhaltsverzeichnis
- A Einführung
- 1. Speisegebote im Judentum
- a) Fleischspeisen
- ,,Große\" Landtiere
- Wassertiere
- Vögel
- Kriechtiere und Insekten.
- b) Bestandteile der Tiere..
- c) Erzeugnisse der Tiere.....
- 2. Obst, Gemüse und Getreide
- 3. Verarbeitung der Nahrungsmittel.
- a) Verarbeitung der Tiere.
- Treifohe Tiere.
- Schächtung...
- Allgemeines..
- Schächtritus am Beispiel Geflügel
- Wässern und Salzen
- ,,Du sollst das Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen“.
- b) Gegenstände zur Zubereitung…..\li>
- IV Gründe für die Entstehung der Speisegesetze.
- 1. Einteilung der Tierarten.
- 2. Bestandteile.
- a) Blut..
- b) Fett.
- V Zusammenfassung..
- Fastenzeiten.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit den Speisegeboten im Judentum und analysiert die Entstehung und Bedeutung dieser Vorschriften. Es beleuchtet die verschiedenen Tierarten und ihre Bestandteile sowie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln. Des Weiteren werden die Gründe für die Entstehung der Speisegesetze untersucht.
- Einteilung von Tieren in reine und unreine Arten
- Bedeutung von Blut und Fett in der jüdischen Tradition
- Ritual der Schächtung und seine Bedeutung
- Einfluss der Speisegesetze auf die Lebensweise und die Ernährung
- Historische und religiöse Hintergründe der Speisegebote
Zusammenfassung der Kapitel
- A Einführung
- 1. Speisegebote im Judentum
- 2. Obst, Gemüse und Getreide
- 3. Verarbeitung der Nahrungsmittel.
- IV Gründe für die Entstehung der Speisegesetze.
- 1. Einteilung der Tierarten.
- 2. Bestandteile.
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Speisegebote im Judentum und stellt die verschiedenen Kategorien von Tieren vor, die als erlaubt oder verboten gelten. Es werden die Kriterien für die Einteilung der Tierarten in "reine" und "unreine" Tiere erläutert.
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Regeln für den Verzehr von Obst, Gemüse und Getreide.
In diesem Abschnitt werden die Vorschriften für die Verarbeitung von Tieren und die Zubereitung von Speisen beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Ritual der Schächtung.
Dieser Abschnitt untersucht die Kriterien, nach denen Tiere in "reine" und "unreine" Arten eingeteilt werden.
In diesem Abschnitt werden die Bedeutung von Blut und Fett in der jüdischen Tradition erörtert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte dieses Werks sind: Speisegebote, Judentum, Fleischspeisen, reine und unreine Tiere, Schächtung, Blut, Fett, Verarbeitung von Nahrungsmitteln, religiöse Vorschriften, Lebensweise, Ernährung, historische Hintergründe.
- Quote paper
- Tobias Schoener (Author), 2007, Speisegebote im Judentum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87865