Kurt Tucholsky wird oft als Autor der netten Geschichten RHEINSBERG. EIN BILDERBUCH FÜR VERLIEBTE und GRIPSHOLM gesehen, außerdem als Schreiber einer Vielzahl pfeffriger Kabaretttexte, schlussendlich auch als Dichter mit politischen Ambitionen. Er gilt, vor allem auch durch seine eigene Sprache, als prägnanter und bekannter Schriftsteller seiner Zeit. Die Untersuchung der sprachlichen Qualität seines Werkes jedoch wurde bisher vernachlässigt und als Sprachkritiker findet er sich nur hin und wieder in der wissenschaftlichen Literatur in knappen Aufsätzen oder als kurzer Einschub, wie z.B. bei Bertsch, Austermann oder Hering. Dabei war es Tucholsky, der die meisten sprachkritischen Texte für die WELTBÜHNE lieferte und mit seinen vier Pseudonymen einer ihrer wichtigsten und produktivsten Mitarbeiter war. In Schiewes MACHT DER SPRACHE hat Tucholsky jedoch seinen Platz an der Seite Karl Kraus` gefunden, was ihm als Kritiker der Sprache sicherlich Akzeptanz und entsprechende Würdigung verleiht.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Sprache als Lebensaufgabe
- 2.1 Biografische Notizen
- 2.2 Die Situation der Sprache und Literatur zur Zeit Tucholskys
- 2.2.1 Literatur und Presse in der Weimarer Republik
- 2.2.2 DER ANGRIFF- Die Machtergreifung der Nationalsozialisten
- 2.3 Philosophische und kulturelle Einflüsse auf Tucholsky
- 2.3.1 ,Vom weisesten aller Menschen, dem alten Herrn Schopenhauer“
- 2.3.2 „Der gute alte Wustmann!“
- 2.3.3 ,,Mein Lehrmeister Siegfried Jacobsohn“
- 3 Tucholskys Kritik an der Sprache seiner Zeit
- 3.1 Zum Begriff der Sprachkritik
- 3.2 Kritikpunkte Tucholskys
- 3.2.1 Modeerscheinungen
- 3.2.1.1 Modewörter
- 3.2.1.2 Fremd- und Fachwörter
- 3.2.1.3 Zusammenfügungen und Verkürzungen
- 3.2.1.4 Die aufgeblähte Ausdrucksweise
- 3.2.1.5 „Die Adverbialkrankheit“
- 3.2.1.6 Formalia & Rhetorik
- 3.2.2 Dialekte und Fremdsprachen
- 3.2.3 Die Militärsprache
- 3.2.4 Beamten- und Bürokratensprache
- 3.2.5 Die Sprache des Bürgertums
- 3.3 Mehr als Sprachkritik? - Fazit
- 3.4 Tucholskys Sprachideal
- 3.5 Strategien der Kritik
- 3.5.1 Variation der Textsorten
- 3.5.1.1 Die Glosse
- 3.5.1.2 Das Gedicht
- 3.5.1.3 Der Brief
- 3.5.1.4 Das Gebet
- 3.5.1.5 Die Rezension
- 3.5.1.6 Die Prosa
- 3.5.2 Subjektivität
- 3.5.3 Das schlechte Beispiel
- 3.5.4 Parodie und Satire
- 3.5.5 Vom Besonderen zum Allgemeinen
- 3.5.6 „Gesprochene Schrift“
- 3.6 Das ,,hochverehrte Publikum“
- 3.7 Zur Wirkung der Sprachkritik Tucholskys
- 4 Schlussbemerkungen
- 5 Literaturverzeichnis
- 5.1 Quellen
- 5.2 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Sprachkritik im Werk Kurt Tucholskys. Sie untersucht die sprachlichen Besonderheiten seiner Werke und analysiert seine Kritik an der Sprache seiner Zeit. Die Arbeit zielt darauf ab, Tucholskys Sprachideal zu ergründen und die Strategien seiner Sprachkritik zu beleuchten. Die wichtigsten Themenschwerpunkte sind:- Tucholskys Kritik an Modewörtern, Fremd- und Fachwörtern, Zusammenfügungen und Verkürzungen sowie an der aufgeblähten Ausdrucksweise
- Seine Auseinandersetzung mit Dialekten, der Militärsprache, der Beamten- und Bürokratensprache und der Sprache des Bürgertums
- Die verschiedenen Textsorten, die Tucholsky für seine Sprachkritik einsetzt, darunter Glossen, Gedichte, Briefe, Gebete, Rezensionen und Prosa
- Die Verwendung von Subjektivität, schlechten Beispielen, Parodie und Satire sowie die Übertragung vom Besonderen zum Allgemeinen in seiner Sprachkritik
- Die Wirkung der Sprachkritik Tucholskys auf sein Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Sprache als Lebensaufgabe: Dieses Kapitel beleuchtet die biografischen Notizen Tucholskys sowie die Situation der Sprache und Literatur in der Weimarer Republik, einschließlich der Auswirkungen der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Es werden auch die philosophischen und kulturellen Einflüsse auf Tucholsky untersucht, insbesondere der Einfluss von Schopenhauer, Wustmann und Siegfried Jacobsohn.
- Kapitel 3: Tucholskys Kritik an der Sprache seiner Zeit: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Tucholskys Kritik an verschiedenen Aspekten der Sprache seiner Zeit, darunter Modeerscheinungen, Dialekte, die Militärsprache, die Beamten- und Bürokratensprache sowie die Sprache des Bürgertums. Es werden auch seine Strategien der Sprachkritik untersucht, wie z.B. die Variation von Textsorten, die Verwendung von Subjektivität und die Einbeziehung schlechter Beispiele.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Werk Kurt Tucholskys, insbesondere mit seiner Sprachkritik. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Sprachkritik, Sprachideal, Modewörter, Fremd- und Fachwörter, Dialekte, Militärsprache, Beamtensprache, Bürgertum, Textsorten, Subjektivität, Parodie, Satire, Wirkung, Weimarer Republik, Nationalsozialismus.- Quote paper
- Antje Köpnick (Author), 2007, "Und es bleibt ein runzliges Häufchen schlechter Grammatik" - Sprachkritik im Werk Kurt Tucholskys, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87850