Bedingt durch den gigantischen Datenumfang des Internets spielen Suchmaschinen bei der Informationssuche eine zentrale Rolle. Ihre Search Robots durchsuchen das Internet nach dem von einem Nutzer angefragten Begriff. Dabei orientieren sie sich zum Teil an Meta-Tags, in welchen mitunter Marken oder Namen bewusst eingebaut sind, damit die jeweilige Webseite bei den Suchergebnissen erscheint.
Eine besondere Relevanz dieses Problems erklärt sich aus der zunehmenden Kommerzialisierung des Internets. Während es vor 15 Jahren als fast reines wissenschaftliches Netz noch nicht im Interesse von Wettbewerbs- und Markenrechtsfragen stand, hat sich dies mit der wirtschaftlichen Bedeutung grundlegend geändert. Heute ist das Internet ein zentrales Medium, wenn es um marketingpolitische Aspekte geht. Allein in Deutschland haben mehr als 60% der Bürger einen Internetzugang und diese verfügen im Durchschnitt über einen gehobenen Bildungsabschluss und ein höheres Einkommen.
Damit bilden sie eine ideale Zielgruppe von Marketingmaßnahmen.
Die Internetnutzer nehmen auch immer mehr die Möglichkeit wahr, Waren oder Dienstleistungen im Internet zu bestellen oder zumindest dort Konditions- und Preisvergleiche zwischen verschiedenen Anbietern durchzuführen.
Der Wettbewerb im Internet stellt sich vor allem als „Kampf um die Aufmerksamkeit des Kunden“ dar. Daraus folgt eine effiziente kommerzielle Kommunikation, die sich u.a. im Kampf um die Positionierung in Suchmaschinen äußert. Hierbei spielen Meta-Tags sowie der Kauf von Schlagworten für Anzeigen in Suchmaschinen eine wichtige Rolle.
Heute ist der Inhalt von Webseiten daher in besonderem Maße wirtschaftlich relevant, so dass sich Unternehmen sehr detailliert damit beschäftigen müssen, welche Begriffe rechtlich zulässig sind und welche nicht. Auch für IT-Berater stellt sich diese Frage immer häufiger, da seitens der Kunden mitunter die gezielte Manipulation des Seiteninhalts gewünscht wird, in der Hoffnung eine höhere Platzierung in der Suchmaschine zu erreichen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den marken- und wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen für enthaltene Schlagworte in Meta-Tags und gekaufte Schlagworte (Keyword-Buys) in Suchmaschinen.
Sie bietet dazu eingangs einen Überblick über den Inhalt und Aufbau von Meta-Tags und geht anschließend auf die Bedeutung für die Informationssuche ein.
Zum Schluss setzt sich der Autor mit den rechtlichen Folgen der Nutzung fremder Marken vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtssprechungen auseinander und zeigt, in welchem Rahmen sich die zulässige Nutzung der Meta-Tags nach herrschender Meinung bewegt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf der bislang uneinheitlichen Rechtsprechung zu den Keyword-Buys.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung und Problemrelevanz
- 1.1. Wettbewerbliche Relevanz von Meta-Tags und Keywords im World Wide Web
- 1.2. Aufbau der Arbeit
- 2. Technische Grundlagen: Funktionen von Meta-Tags und ihren Schlagworten
- 2.1. Grundlagen des World Wide Webs und seiner Kommunikation
- 2.2. Grundlagen der Informationssuche: Suchmaschinen und Suchverzeichnisse
- 2.3. Klassifikation, Aufbau und Funktion von Meta-Tags
- 2.3.1. Aufbau eines HTML-Dokuments und Position der Meta-Tags
- 2.3.2. Arten und Klassifikation von Meta-Tags
- 2.4. Manipulation der Suchmaschinenanfrage durch Schlagwörter
- 2.4.1. Schlagwörter in Meta-Tags und deren Bedeutung für die Indizierung
- 2.4.2. Keyword-Buys in Suchmaschinen und deren Bedeutung
- 2.4.3. Paid Ranking
- 2.4.4. Word Stuffing
- 2.5. Zwischenfazit zur Relevanz von Schlagworten
- 3. Rechtliche Probleme von Meta-Tags und Keyword-Buys
- 3.1. Schutz durch das Marken- und Kennzeichnungsrecht
- 3.2. Schutz durch das Wettbewerbsrecht
- 3.3. Fazit zur Verwendung von Meta-Tag
- 3.4. Streitfall Keyword-Buying
- 3.5. Haftung von Suchmaschinen und Suchverzeichnissen
- 4. Fazit: zulässige und unzulässige Verwendung von Meta-Tags und AdWords
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Meta-Tags und Keywords im Kontext des Wettbewerbs- und Markenrechts im Internet. Sie analysiert die technische Funktionsweise von Meta-Tags und Keywords sowie deren Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung. Dabei werden die rechtlichen Probleme im Zusammenhang mit der Manipulation von Suchmaschinenanfragen durch Keywords und Meta-Tags beleuchtet. Insbesondere wird die Frage der Zulässigkeit von Keyword-Buys im Kontext von Marken- und Wettbewerbsrecht untersucht.
- Die Bedeutung von Meta-Tags und Keywords für die Suchmaschinenoptimierung
- Die rechtlichen Implikationen der Manipulation von Suchmaschinenanfragen durch Keywords und Meta-Tags
- Die Rolle des Marken- und Wettbewerbsrechts im Kontext der Verwendung von Meta-Tags und Keywords
- Die Frage der Haftung von Suchmaschinen und Suchverzeichnissen
- Die Abgrenzung zwischen zulässiger und unzulässiger Verwendung von Meta-Tags und AdWords
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die wettbewerbsrelevante Bedeutung von Meta-Tags und Keywords im World Wide Web. Es wird die zunehmende Kommerzialisierung des Internets und die Bedeutung von Suchmaschinen für die Informationssuche hervorgehoben.
Das zweite Kapitel behandelt die technischen Grundlagen der Meta-Tags und Keywords. Es erläutert die Funktionsweise des World Wide Web, die Prinzipien der Informationssuche sowie die Klassifikation und den Aufbau von Meta-Tags.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den rechtlichen Problemen im Zusammenhang mit der Verwendung von Meta-Tags und Keyword-Buys. Es analysiert den Schutz durch das Marken- und Kennzeichnungsrecht, das Wettbewerbsrecht sowie die Haftung von Suchmaschinen und Suchverzeichnissen.
Schlüsselwörter
Meta-Tags, Keywords, Suchmaschinenoptimierung, Markenrecht, Wettbewerbsrecht, Keyword-Buys, Paid Ranking, Word Stuffing, Haftung, Suchmaschinen, Suchverzeichnisse, Internet, Kommerzialisierung, Informationssuche.
- Quote paper
- Helko Ueberschär (Author), 2008, Die Bedeutung von Meta-Tags und Keywords im Rahmen des Wettbewerbs- und Markenrechts im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87779